Review: The Outer Limits, Season 1 DVD-Box (2008) – "Sci Fi Classics"

Sci_Fi-Dave   |   Ferne Welten   |   vom 21.07.2016

Artikel - Outer Limits DVD-Review-Teaser 02

THE OUTER LIMITS – INFOS ZUR SERIE

"Sind Sie bereit? Bereit für das Unbekannte? Für eine neue Erfahrung, die alles in Frage stellen könnte, was Sie zu wissen glauben? Was Sie jetzt sehen werden, wird Ihr Bewusstsein verändern. Denn hinter der vertrauten Realität lauert das Unfassbare. Hinter dem Sichtbaren verbergen sich geheimnisvolle Rätsel. Hinter dem Augenscheinlichen liegt noch eine andere Wahrheit. Die nächste Stunde versetzt Sie in eine Welt jenseits aller Vorstellungskraft. Sie überschreiten die Grenze in die unbekannte Dimension."

Mit dieser aus dem Off gesprochenen Einleitung begrüßte die amerikanisch-kanadische Sci Fi-Serie The Outer Limits zwischen 1995 und 2002 über insgesamt sieben Staffeln und 154 Episoden hinweg stimmungsvoll ihre Zuschauer und entführte sie jede Woche in eine neue ferne Welt.
Denn es handelte sich um eine Anthologie, eine Sammlung eigenständiger Erzählungen. In den finalen Staffelepisoden wurden zwar häufig einzelne Folgen im Format einer "Clip-Show" zusammengeführt oder zitiert, und einige Episoden erhielten in späteren Seasons eine Fortsetzung; doch insgesamt blieben die Produzenten dem Anthologiekonzept stets treu.

Dieses hatten die Serienschöpfer, allen voran Pen Densham, von der klassischen Originalserie übernommen, die Mitte der 60er Jahre ausgestrahlt worden war. Dabei wurde mit Joseph Stefano nicht nur einer der ehemaligen Produzenten als kreativer Berater ins Boot geholt, sondern im Vordergrund stand ein anerkennender, ehrfürchtiger Umgang mit dem Original. Es ging darum, The Outer Limits angesichts der neuen Technologien, gesellschaftlichen Veränderungen und neuen aktuellen Themen, die die Menschen in den 90er Jahren beschäftigten, zu modernisieren.

Im Gegensatz zu ähnlichen Produktionen wie The Twilight Zone ist The Outer Limits reine Science Fiction, Fantasy-Storys waren tabu. Ansonsten stand der Kreativität der Autoren jedoch nichts im Weg, im Gegenteil: Das Ausloten der menschlichen Vorstellungskraft (bei den Schreibern wie auch beim Publikum) war der Dreh- und Angelpunkt der Serie.

Dies führte nicht nur zu einem Fokus auf das Erzählen neuer, provokativer Geschichten auf gehobenem Niveau, sondern The Outer Limits befand sich auch unter den TV-Pionieren in Sachen visuelle Effekte. Während zuvor Blockbuster wie Jurassic Park und der Stargate-Kinofilm die Spezialeffekte für die große Leinwand revolutioniert hatten, zählte The Outer Limits zu den ersten Produktionen, welche die neuen Technologien für das Fernsehen anwandten.

Ein Markenzeichen der Serie ist eine häufig düstere, zum Nachdenken anregende unerwartete Wendung am Ende der Episoden, welche einzelne Handlungsaspekte oder behandelte Themen in Frage stellt oder sogar die gesamte Erzählung offenlässt.

Für die erste Staffel konnten zudem viele bekannte Schauspieler gewonnen werden, darunter Alyssa Milano, Rebecca De Mornay, William Sadler, David Warner, Josh Brolin, John Savage, Jason London und Ryan Reynolds, sowie die beiden Star Trek-Legenden Michael Dorn und der 2015 verstorbene Leonard Nimoy.

Für die Produktion zeichneten Atlantis Films und Trilogy Entertainment verantwortlich, die Distribution übernahm MGM. Doch das Studio ist bei Weitem nicht das Einzige, was The Outer Limits und Stargate gemeinsam haben!

 

THE OUTER LIMITS UND DAS STARGATE-SERIENUNIVERSUM

Bevor Jonathan Glassner und Brad Wright Roland Emmerichs Kinofilm als TV-Serie für MGM adaptierten und Stargate Kommando SG-1 entwickelten, wirkten sie als Autoren, Produzenten und kreative Berater an The Outer Limits mit:
Für die erste Staffel schrieb Glassner die Episode "Valerie", in der ein täuschend echt aussehender weiblicher Roboter allzu menschlich wird und außer Kontrolle gerät. Wright hingegen steuerte das Drehbuch für sechs Episoden der ersten Season bei. Darunter finden sich "Der Roboter" mit Leonard Nimoy, der als Anwalt einen Roboter vor Gericht vertritt, der seinen Schöpfer im Affekt tötete, und "Krieg der Planeten", das als absolutes Highlight der Staffel gilt.

Diese Folge ist für Stargate-Kenner besonders interessant, denn die Regie führte Brad Turner, der auch bei zahlreichen Folgen im Stargate-Serienuniversum im Regiestuhl Platz nehmen sollte, und mit Nicole de Boer und Robert Patrick lieferten hier zwei bekannte Schauspieler, die dann in Stargate: Atlantis (als Alison Porter und Col. Marshall Sumner) Gastrollen übernahmen, eine intensive und beeindruckende Vorstellung als Kriegsgefangene einer außerirdischen Spezies.

Bei zwei weiteren Folgen, "Das Experiment" und "Tödliche Liebe", führte außerdem Mario Azzopardi Regie, der später ebenfalls als erfahrener Stargate-Regisseur bekannt wurde.
Des Weiteren war John Gajdecki bei zahlreichen Episoden für die visuellen Effekte verantwortlich, der in den ersten Seasons von Stargate Kommando SG-1 und Stargate: Atlantis sowie beim Final Cut von Das Tor zum Universum als Visual Effects Supervisor fungierte.

Als Detail am Rande auch nicht uninteressant: Mark Stern, der später als Programmchef und Präsident beim Sender Syfy Stargate: Atlantis, Stargate Universe und viele weitere Projekte ins Programm aufnahm, war bei The Outer Limits als Supervisor für die Produktionsfirma Trilogy tätig.

Zuschauern, die Stargate kennen, werden aber vor allem die bekannten Gesichter auffallen, denen man in vielen Episoden begegnet – auch wenn die Rollen oft nicht sehr umfangreich sind und die Schauspieler auch in den Stargate-Serien häufig nur Gastauftritte hatten:

Im Pilotzweiteiler "Die Sandkönige" züchtet Beau Bridges (General Hank Landry) als Dr. Simon Kress intelligente Insekten vom Mars und verfällt dem Wahn, ihr Schöpfer zu sein. Louis Ferreira (unter dem Namen Justin Louis; Colonel Everett Young) ist in "Die Dämonen" als Priesterschüler zu sehen, der sich einer Alien-Invasion stellen muss. Garwin Sanford (Narim in SG-1, Simon Wallace in SGA) und Allison Hossack (Zenna Valk in SG-1, Perna in SGA) sind in "Das Geisterschiff" durch einen Brocken dunkler Materie in einer Raumschleife gefangen. Der 2008 verstorbene Don S. Davis (General George Hammond) trat in gleich zwei Episoden in verschiedenen Rollen auf, und die Folge "Haus des Schreckens", in der eine außerirdische Substanz leblose in organische Materie verwandelt, vereint mit Tom McBeath (Harold Maybourne), Gary Jones (Walter Harriman), Elisabeth Rosen (Kadett Jennifer Hailey) und weiteren gleich mehrere aus SG-1 bekannte Darsteller. Auch in der Episode "Tödliche Liebe", in der ein Alienparasit vom Körper einer jungen Frau Besitz ergreift, sind mit Sarah Strange (Morgan La Faye), Kavan Smith (Major Evan Lorne), Saul Rubinek (Emmett Bregman) und Garry Chalk (Colonel Chekov) mehrere Stargate-Schauspieler zu sehen.

Doch die Liste geht noch weiter: Bruce Harwood (Osbourne), Bill Croft (Sindar), Blu Mankuma (Sheriff Knox), William B. Davis (Prior in "Die apokalyptischen Reiter"), Tom Butler (Trofsky), Roger R. Cross (Connor), Kerry Sandormisky (Arria), Jerry Wasserman (Whitlow), George Touliatos (Pyrus und Shamda), Doug Abrahams (Hale und einer der Priore), John Novak (William Ronson), Garwin Cross (Casey), Fulvio Cecere (Davidson), Alex Diakun (Tarek Solamon), Barry W. Levy (Hawkins), Matthew Walker (Roham), Dave Hurtubise (Kleinhouse und Tomis Lee), Frank Cassini (Sean Grieves), Dwight Schultz (The Keeper), Robert Lewis (Peter Tanner), Kevin McNulty (Warner in SG-1, Lycus in SGA), Robert Wisden (Samuels) und der im März 2016 verstorbene Larry Drake (Burrock) übernahmen in der ersten Season von The Outer Limits kleinere und größere Rollen.

In späteren Staffeln sollten außerdem noch viele weitere Stargate-Darsteller Gastauftritte in The Outer Limits haben!

 

THE OUTER LIMITS – SEASON 1 AUF DVD

Laufzeit: ca. 15,5 Stunden

Sprachen: Deutsch, Englisch (beide 2.0 Surround), Spanisch (2.0 Mono)

Untertitel: Deutsch, Englisch, Portugiesisch, Spanisch, Ungarisch

Bonusmaterial:
- Dokumentationen zu "Valerie" und "Tödliche Liebe"
- Making-Of zu "Krieg der Planeten"
- Die Herkunft von Outer Limits
- Die Geschichte von Outer Limits

In Deutschland ist lediglich die erste Season von The Outer Limits als Komplettbox auf DVD erhältlich:
Da die Verkaufszahlen MGMs Erwartungen nicht erfüllten, wurden bisher keine weiteren Staffeln auf den Markt gebracht.

Während die deutschsprachige Ausgabe erst 2008 erschien, war die Box in Nordamerika bereits 2005 erhältlich. Die Staffelbox fiel damit etwa in die gleiche Zeit, in der auch die Budget-Edition der ersten Season von Stargate: Atlantis veröffentlicht wurde. Dies spiegelt sich auch im ähnlich schlicht gehaltenen, jedoch nicht minder hochwertigen Design und der allgemeinen Gestaltung und Ausstattung wider.

Die 22 Episoden der Staffel sind inklusive Bonusmaterial auf sechs Discs in einer stabilen Plastikbox sicher verpackt und einzeln entnehmbar, allerdings ist bei der Entnahme dennoch etwas Vorsicht geboten, um Kratzer zu vermeiden. Das Bonusmaterial befindet sich komplett auf der letzten Disc (zusammen mit den beiden letzten Staffelepisoden), was das Navigieren erleichtert.

Die Folgen "Die Sandkönige, Teil 1" (Disc 1) und "Seelenwanderung" (Disc 2) enthalten darüber hinaus bislang unveröffentlichte zusätzliche Szenen; diese sind bei deutscher Sprachauswahl mit dem englischen Originalton versehen und mit Untertiteln unterlegt.

Man merkt den DVDs an, dass es sich nicht um eine aktuelle Veröffentlichung und noch dazu um eine ältere Serienproduktion handelt: Das Format ist 4:3, und dem Bild mangelt es häufig an Schärfe; insbesondere dunkle Flächen wirken manchmal etwas körnig oder verschwommen. Auch die CGI-Effekte, obschon damals bahnbrechend für eine TV-Serie, wirken heute antiquiert: Man sieht, dass die Technologie noch in den Kinderschuhen steckte.

Diese Aspekte fallen beim Anschauen jedoch nicht allzu negativ ins Gewicht, im Gegenteil. Sie haben durchaus einen gewissen nostalgischen Charme und heben hervor, dass The Outer Limits ein Kind der 90er Jahre ist, was ein Hauptanliegen der Produzenten war.
Der Gesamtqualität der Episoden schaden die bildtechnischen Beschränkungen jedenfalls kaum.

Da einige der Folgen Horrorelemente oder Erotikszenen enthalten, ist die Box erst ab 16 Jahren freigegeben.

Das Bonusmaterial ist zwar nicht sehr umfangreich, ergänzt die Episoden aber sehr gut und lässt nicht nur die Serienschöpfer und Autoren zu Wort kommen, sondern schildert auch die Entstehung von The Outer Limits und den Gedanken hinter der Serie. Damit wird die Produktion in die Fernsehgeschichte sowie in das Sci Fi-Genre insgesamt eingebettet und zugleich eine Brücke zum Original aus den 60er Jahren geschlagen.

 

FAZIT

Die DVD-Box der ersten Season von The Outer Limits ist sowohl für Sci Fi-Fans allgemein wie auch für Stargate-Fans im Besonderen nur zu empfehlen. Die Bildqualität und technischen Spezifikationen der DVDs entsprechen heute kaum mehr dem Standard, tun dem positiven Gesamteindruck der Staffel jedoch keinen Abbruch, die als eine Sammlung interessanter, spannender und provokativer Sci Fi-Geschichten auf gehobenem Erzählniveau überzeugen kann.

Nicht jede Folge ist ein absolutes Juwel, doch mit The Outer Limits haben die Serienschöpfer einen Klassiker des Sci Fi-Fernsehens geschaffen, der in den 90ern eine echte Konkurrenz für Akte X darstellte und zweifellos in jede Sci Fi-DVD-Sammlung gehört.
Es bleibt zu hoffen, dass auch die übrigen Staffeln eines Tages als Komplettboxen für die DVD-Region 2 herausgebracht werden.

Aber auch und vor allem Fans des Stargate-Franchises dürften an dieser Box ihre Freude haben:
Denn viele Talente, die später vor wie hinter der Kamera Stargate zu dem Publikumserfolg machten, den wir heute kennen, sammelten hier erste Erfahrungen im Genre.
So bieten zahlreiche Folgen ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern wie Robert Patrick, Nicole de Boer, Kavan Smith, Louis Ferreira, Beau Bridges, Tom McBeath, Garry Chalk und Don S. Davis; und auch die späteren Autoren, Produzenten, Regisseure und Spezialeffekte-Künstler hinter dem Stargate-Serienuniversum zeigten hier erstmals, dass sie ihr Handwerk verstanden.

Abgerundet wird die Box mit interessantem Bonusmaterial, das Informationen zur Serie sowie zu einzelnen Episoden bietet und Interview-Mitschnitte mit Jonathan Glassner, Brad Wright, Brad Turner und Mario Azzopardi beinhaltet.

Die DVD-Box zur ersten Season von The Outer Limits bietet nicht nur gute Sci Fi-Unterhaltung, sondern auch einen interessanten Einblick in die Arbeit der Stargate-Akteure, bevor sie an Stargate mitwirkten.
Ein Sammlerobjekt für alte und neue Fans, das sich lohnt!

 

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