38 Minuten

Thirty-Eight Minutes

Ausstrahlung erste Episode: 30.07.2004
Ausstrahlung erste Episode DE: 09.03.2005
Regie: Mario Azzopardi
Drehbuch: Brad Wright
SGP Bewertung:
Fan Bewertung:



  • Zusammenfassung

    Auf einer Erkundungsmission wird das Team von den Wraith überrascht und unter Beschuss genommen, sie schaffen es den Angreifern zu entkommen, allerdings wird Major Sheppard von einem unbekannten Käfer gebissen, welcher ihn lähmt. Mit dem verletzten Major schafft das Team es gerade zurück in den Jumper und kann, unter Feindbeschuss, fliehen.

    Vor der Rückkehr fahren die Triebwerke des Jumpers nicht richtig ein, sodass dieser im Stargate stecken bleibt und nach achtunddreißig Minuten in der Mitte geteilt werden würde.

    Während das Team nun versucht Sheppard zu behandeln, arbeiten die Wissenschaftler auf Atlantis an einer Lösung für die technischen Probleme.

    Letztlich kann das gesamte Team gerettet und das Käferwesen ins All entsorgt werden.

     

  • Inhalt

    In sichtbarer Aufregung fliegt ein Team, an Bord eines Jumpers, auf das Stargate zu, während der Pilot versucht das Schiff durch den Ereignishorizont zu steuern, nimmt Leutnant Ford bereits Kontakt mit Dr. Weir auf, die er über die Situation ins Bild setzen will. Anscheinend wurde Major Sheppard von einem außerirdischen Käfer gebissen, der ihm massiv zu schaden scheint. Obwohl Elizabeth auf das mögliche Risiko hinweist, macht Ford klar, man könne den Major bloß auf Atlantis retten.

    Gleichzeitig fahren die Triebwerke des Jumpers nicht richtig ein, sodass das Schiff das Stargate nicht mehr passieren kann und sich darin verkeilt. Während Sheppard bei dem Aufprall das Bewusstsein verliert, sehen Teyla und McKay sich direkt vor dem blau schimmernden Ereignishorizont. Dabei entdecken sie einen Arm, der daraus hervorragt und schaffen es Ford zurück ins Heck des Schiffs zu ziehen – allerdings sind nun die Steuerelemente unerreichbar und der Pilot sowie Co-Pilot entmaterialisiert.

    Als Ford nun Elizabeth über die neue Situation aufklärt, stellt Rodney fest, das Gate schalte sich nach 38 Minuten ab, weshalb sie schnell etwas unternehmen müssten. Darauf beginnt ein Team in der Stadt sofort damit, Szenarien für eine mögliche Rettung zu entwerfen, gleichzeitig setzt der Leutnant Weir über die Vorgänge ins Bild.

    In einer Rückblende sieht man nun den Anflug auf den Planeten, auf welchen die Wraith die Athosianer und Sumners Team verschleppten, doch aus dem Orbit kann die Operationsbais nicht ausgemacht werden. Somit landet der Jumper und das Team um Sheppard macht sich zu Fuß auf den Weg. Nachdem sie einen gewaltigen Krater erreichen, stellen sie fest, das es sich bei der Basis um ein Schiff handeln muss, da es nun verschwunden ist, doch statt dies in Ruhe untersuchen zu könne, geraten sie ins Gefecht mit einer Patrouille der Wraith, welche scheinbar auf dem Planeten zurückblieb.

    Unterdessen erwacht Sheppard und muss sich nun ebenfalls mit der Situation arrangieren, sieht sich selbst jedoch bereits in einem stark geschwächten Zustand. Ein weiterer Flashback offenbart die Erklärung für den Schlamassel: Bei Start wurde der Jumper beschossen und höchstwahrscheinlich beschädigt, was die Fehlfunktion erklärt. McKay geht nach einer Ermahnung Sheppards, man solle ihre beiden Kameraden im Vorderteil nicht vergessen, an die Arbeit.

    Ebendieses tun auch die Wissenschaftler, welche in einer längeren Diskussion über den Ansatzpunkt des Problems stehen, gleichzeitig arbeitet Dr. Zelenka in einem weiteren Jumper an der Simulation von Lösungswegen.

    In der Zwischenzeit versucht Beckett dem Team, mit seiner medizinischen Expertise, aus der Ferne zur Seite zu stehen, dafür beschreibt Ford zuerst alle Versuche den Käfer zu entfernen, welche bis hin zu einer Kugel gingen, wobei Teyla den Gedanken äußert, die Kreatur sei mit den Wraith verwandt, da sie dem Major die Kraft entziehe, um sich selbst zu regenerieren.

    Zudem setzen sie den Doktor über die Physis des Wesens ins Bild und Sheppard offenbart, erneut von einem Flashback begleitet, wie der Käfer ihn gebissen hatte, als er im Gefecht den Wraith zu entkommen versuchte.

    Auf Atlantis prophezeit Dr. Kavanagh die hohe Wahrscheinlichkeit einer katastrophalen Explosion des Jumpers durch eine Fehlfunktion, was jedoch weder durch seine Kollegen, noch durch Elizabeth geteilt wird, die ihn für seine Selbstsucht deutlich abstraft.

    Anschließend muss sie sich dem nächsten Krisenherd zuwenden, da Haling sie bittet, ein Todesritual für Teyla abhalten zu dürfen, was Weir - mit der Begründung es sei noch nicht alle Hoffnung verloren – zurückweist.

    Im Jumper katalogisieren Teyla und Ford derweil ihre Ressourcen, während Beckett am Funkgerät alles rekonstruiert und die Effekte bei deren Anwendung einschätzen will.

    Weir sieht sich in diesem Moment erneut mit Kavanagh konfrontiert, der sich von ihr gedemütigt fühlt, macht ihm jedoch in drastischen Worten klar, dass sie ein solche Verhalten nicht toleriere und schickt ihn an die Arbeit zurück. Außerdem entdeckt Zelenka die Schaltpläne für das manuelle Einfahren des Triebwerks, womit sich die Chancen ihres Todes – laut Rodney – auf tausend zu eins reduziert hätten.

    In Folge ihrer Proben der vorhandenen Güter an dem Käfer finden Beckett, Teyla und Ford heraus, dass eine starke Reaktion auf Salzwasser stattfindet, aber in einem Krampfanfall stößt Sheppard auch Ford gegen die Wand des Jumpers. Dabei wird kurz ein Stromkreis geschlossen und sie bewegen sich ein Stück in das Gate hinein, wodurch sie bei einer Abtrennung des Vorderteils dem Vakuum des Alls ausgesetzt wären. Nachdem es Ford gelingt Rodney wieder zu beruhigen, erzählt Sheppard, der Wraith, welcher ihn verfolgte, habe ihn nach dem Käferbiss zurückgelassen und müsse ihn deshalb bereits für so gut wie tot halten.

    Dies führt, in Kombination mit Teylas Gedanke dieses Wesen sei mit den Wraith verwandt, zum Plan mithilfe des tragbaren Defibrillator den Tod des Majors zu simulieren, damit das Wesen von ihm abließe. Da sie ihn anschließend aber nicht wiederbeleben können, schaffen sie ihn – gemeinsam mit Teyla – durch den Ereignishorizont, sodass er auf Atlantis behandelt werden kann.

    Ford, der den Käfer nach dessen Ablassen erschoss, bleibt letztlich im Jumper zurück, da es ihn noch an Schub fehlt, nachdem es Rodney gelingt die Triebwerke einzufahren, der Leutnant will nun durch Aufsprengen der Heckluke für genügend Schub sorgen. Ein Plan, der aufgeht und zudem den Käfer, der die Schüsse scheinbar doch überlebte, ins All hinaus befördert und allesamt heil zurückbringt.

    Abschließend erklärt Sheppard gegenüber Elizabeth, der er noch etwas sagen wollte, als er glaubte zu sterben, es handle sich dabei um die Worte: „Passt auf euch auf.“

    Was diese ihm natürlich nicht glaubt.

     

     

     

  • Kritik

    Kammerspiel statt Weltraumschlacht. In einer eher intimen Folge muss das Team um das Leben Major Sheppards bangen und offenbart ungeahnte Stärken, genauso wie alte Schwächen.

     

    Jedem aufmerksamen Leser meiner Reviews – und ihr seit doch alle aufmerksame Leser – dürfte inzwischen ein Gedanke in den Kopf geschossen sein: Dieser Kerl muss Stargate Atlantis wirklich nicht mögen!

    Dazu gibt es zwei Dinge zu sagen: Erstens, bitte kehrt noch einmal zum Review der ersten Episode zurück, lest die Einleitung und unterschreibt. Zweitens, ich liebe diese Serie, dennoch kann ich als alter Kritiker nicht aus meiner Haut. Einer Haut, die sich bei 38 Minuten übrigens ziemlich wohlfühlt, denn ich persönlich halte diese Episode für eines der absoluten Serienhighlights.

     

    Der Elefant zuerst

    Worum es sich bei dem sprichwörtlichen Elefanten handelt, ist schnell gesagt: Teyla Emmagan.

    Die Autoren setzen ihren Lauf darin fort, die Athosinerin zu einem der blassesten Charaktere des Ensembles zu degradieren, fahren – im Vergleich zu den anderen Figuren – sogar eine neue Höchstleistung auf. Denn Charakter zeigt die hübsche Dame ungefähr soviel wie ein Frühstücksmüsli.

    Es gelingt den Schreiber einfach nicht eine Linie für sie zu finden, sie ist eigentlich bloß eine hübsche Statistin, von der niemand so recht weiß, weshalb sie nun zwischen den Hauptdarstellern herum sitzt. Ihre Texte haben entweder die Anmutung eines Schreibers, dessen Qualifikation eine Erstsemestervorlesung in Philosophie war oder sind derart flach, dass Lutrell nicht einmal etwas für ihre hölzerne Darstellung kann. Zudem schaut sie meist maskenhaft drein, die Sorge um ihren verwundeten Kameraden nimmt man ihr zu keiner Zeit glaubhaft ab, vielmehr schleicht sich das Gefühl ein, es sei ihr so ziemlich alles egal, sie müsse nun eben verschreckt wirken.

    Ein Gefühl für die Situation ihrer Figur bekommt man dadurch nicht und nachvollziehen kann man sie schlechterdings ebenfalls kaum.

     

    Ensemble schlägt Einzelleistung

    Dafür zündet die simple Prämisse sofort. Das Team sieht sich mit einer Bedrohung konfrontiert, welche nicht von einer unmittelbaren Gefahr ausgeht, sondern eine schleichende Natur besitzt.

    Und das gleich auf zwei Ebenen, denn neben der offensichtlichen Gefahr für Major Sheppard, an dessen Hals eine merkwürdiger Alienkäfer hängt, muss der Rest der Truppe sich dem ungewissen Stellen, während sie im Stargate verkeilt festsitzen. Insbesondere dieses latente Gefühl der Panik zeichnet diese Episode aus, je weiter die Zeit voranschreitet, desto gereizter werden alle Beteiligten.

    Elizabeth weist beispielsweise Kavanagh auf eine wenig diplomatische Art zurecht und kanzelt Haling ungewöhnlich schnell ab, ein Verhalten das dem Umstand der Anspannung geschuldet ist, da Weir ansonsten als Erste Verständnis für andere kulturelle Bräuche aufbringt.

    Ebenso wird der Ton unter den Wissenschaftlern, die schließlich eine Lösung für das Dilemma finden sollen, in jeder Szene ein wenig rauer, bis sie zuletzt in einem lautstarken Streit gipfeln, welcher sich gefährlich weit vom Kernthema entfernt hat. Andererseits fühlen wir als Zuschauer Schmerz und Angst beinahe körperliche, während wir Sheppard in dessen Kampf gegen den Käfer beobachten. Gerade Flanigans herausragende Leistung lasst mich hier mit dem Charakter fühlen.

    Szene für Szene wird seine Stimme rauer und es fällt ihm letztlich hörbar schwer überhaupt noch zu sprechen, der Blickkontakt mit seinen Kameraden nimmt ebenfalls stetig an Intensität zu und hat am Ende etwas flehentliches. Dies kulminiert beim Einsatz des Defibrillator, in diesem Augenblick fixiert Sheppard völlig starr Fords Gesicht, braucht jedoch trotzdem einen langen Moment, bis er seine Angst vor dem Tod überwinden kann.

    Im Gegensatz zur Folge Dunkle Schatten wird hier das Motiv der Angst kunstvoll in Szene gesetzt.

    Ein Mann für zwei Szenen

    Neben Flanigan brilliert erneut David Hewlett, dessen Dr. McKay verkörpert die andere Seite der Angst, statt diese stoisch zu erwarten und den Schmerz willentlich zu ertragen, zeigt er die Möglichkeit der Panik. Durch seine Panik ist es ihm möglich den Schmerz der Gewissheit zu betäuben und zu funktionieren, so versinkt er in einer kurzen Phase der Einkehr plötzlich in Trägheit, die erst durch Fords eindringliches Vorgehen aufgebrochen werden kann.

    Der Leutnant bietet ebenfalls ein paar gute Ansätze, welche allesamt impliziter Natur sind.

    So beweist er eine Ruhe im Angesicht der drohenden Gefahr, die dem Rest des Team abgeht, es ist eine Stärke seines Charakters, sich nicht der Verzweiflung hinzugeben, sondern stets mit aller Kraft nach vorn zu marschieren. Zudem offenbart Ford eine gewisse Verlustangst, im Gespräch mit Sheppard – den er offensichtlich respektiert – zittert seine Stimme gelegentlich und die einzigen Ausbrüche aus seinem rationalen Denken, lassen sich immer auf den Major oder seine Kameraden zurückführen. Gipfelnd in seinem heroischen Opfer, im Hecke des Jumpers zurück zu bleiben, obwohl damit sehr wohl sein Todesurteil unterschrieben sein könnte.

    Doch den überraschendsten Charaktermoment liefert eine Nebenfigur, die nicht einmal viel Spielzeit eingeräumt bekommt, nämlich Radek Zelenka.

    Auf unvergleichliche Weise eingeführt durch einen Witz seitens McKay, welcher einen klaren Bruch der schweren Stimmung darstellt, dies überträgt sich danach auf den Charakter weiter.

    Zelenka ist das unvorhergesehene Element, er zeigt in keiner Sekunde einen Anflug von Angst, wodurch er die Ängste der anderen Figuren deutlicher kontrastiert – man hätte sich kaum eine bessere Einführung wünschen können.

  • Fazit

    Ein Spiel in der Kammer

    Schließen möchte ich mit der Bemerkung, dass die starke Charakterzeichnung dieser Episode klar auf die Ausrichtung zurückzuführen ist, sie möglichst nah an einem Kammerspiel zu halten.

    Durch die begrenzten Räumlichkeiten gewinnt das Szenario deutlich an Intensität, die Interaktionsdichte nimmt zu und es ist einfacher Dynamiken zwischen einzelnen Figuren zu etablieren. Somit gestaltet sich die eigentliche Erzählung zwar gradliniger, kann jedoch mit einem stärkeren Tiefgang ausgestattet werden, da die Schreiber eine überschaubare Situation mit Leben füllen müssen. Es ist charakterfokussierter.

    Natürlich kann einem das nicht gefallen, viele Zuschauer schätzen actionreiche, dynamische Erzählungen, die einen großen Erzählrahmen pflegen und optisch packender inszeniert werden.

    Allerdings steigt somit gleichermaßen die Gefahr Diskontinuitäten zu schaffen, den Charakter und seine Entwicklung aus den Augen zu verlieren und am Ende in hübscher, inhaltlicher Belanglosigkeit dahinzuplätschern. Insbesondere Freunde von Filmen wie Ex Machina oder No Turning Back kommen in dieser Episoden jedenfalls voll auf ihre Kosten.

     

     

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