Haupt-Cast |
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David Hewlett (Rodney McKay) |
Joe Flanigan (John Sheppard) |
Paul McGillion (Carson Beckett) |
Rachel Luttrell (Teyla Emmagan) |
Rainbow Sun Francks (Aiden Ford) |
Torri Higginson (Elizabeth Weir) |
Neben-Cast |
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Gast-Cast |
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Erin Chambers McKay (Sora) |
Robert Davi (Acastus Kolya) |
Ryan Robbins (Ladon Radim) |
In der anhaltenden Besetzung Atlantis durch die Genii beginnt Sheppard deren Pläne zu sabotieren und schwört zudem – im Glauben Elizabeth sei von ihm getötet worden – Rache an Kolya zu nehmen.
Währenddessen befindet das Team auf dem Festland sich im Auge des Sturms, Ford will durch ein riskantes Manöver nun nach Atlantis zurückgelangen, was letztlich in Dr. Becketts Verantwortung liegt, der wenig angetan scheint. Dennoch gelingt der Überflug zur Stadt letztlich, wo sie planen Sheppard zu Hilfe zu eilen.
Gleichzeitig arbeitet Rodney weiter an der Umsetzung seines Plans, der jedoch final zu misslingen scheint und Kolya zu einem Rückzug bewegt, bei dem er seine beiden Geiseln mitnehmen will.
Durch einen tollkühnen Angriff Sheppards und Fords gelingt es, ihre Kameraden zu befreien und Kolya anzuschießen, der daraufhin durch das Gate stürzt. Seine Finte eingestehend aktiviert McKay schließlich doch noch den Schild und schafft es die Stadt vor der heranrollenden Flut zu retten.
Die Episode setzt direkt an den Ereignissen der letzten - „Der Sturm“ - an: Kolya kündigt an Dr. Weir zu töten, als Ausgleich für seine toten Männer, worauf McKay einschreitet und ihm erklärt, dass Elizabeth für das weitere Vorankommen des Rettungsplans unerlässlich sei. Zudem sei der Strum bloß noch zwei Stunden entfernt, sodass ihre Arbeit bald beginnen sollte.
Entgegen seiner Entscheidung sie am Leben zu lassen, erklärt Kolya in einem Funkspruch an Sheppard, er habe sie getötet, worauf dieser ihm schwört, dies besiegle seinen Tod.
Um der Bedrohung Herr zu werden, sendet einer der Genii – Ladon – einen Trupp von drei Männern aus, den Major zu eliminieren. Auf dem Festland tobt der Sturm weiterhin mit aller Gewalt, was speziell Beckett äußerst unruhig zu machen scheint, parallel dazu versucht Rodney die zerstörte Erdungsstation – unter Flüchen – wieder in Gang zu setzen.
Durch seinen Lebenszeichendetektor gewarnt, stellt Sheppard den Soldaten eine Falle und schaltet seinerseits allesamt aus, dies veranlasst Kolya dazu weitere Verstärkung anfordern zu lassen, dabei verlangt er nach einer ganzen Kompanie. Sie soll Sheppard zahlenmäßig überwältigen.
Die Jumperbesatzung erfährt unterdessen ein abruptes Abflauen des Sturm, weil sie sich inzwischen in dessen Auge befinden, eine Umstand, der Ford zu einem waghalsigen Manöver verleitet. Er will über den Sturm hinweg nach Atlantis fliegen, allerdings muss ein sichtlich ablehnender Beckett diesen Plan ausführen. Nach einer kurzen Diskussion erklärt der Arzt sich jedoch bereit, merkt jedoch an, er sei kein Zauberer.
Auf Atlantis ersinnt Sheppard einen Plan – wobei er darüber nachdenkt, was Rodney täte – und sabotiert die Stromzufuhr durch die Deaktivierung der Naquada-Generatoren, hierbei unterbricht er auch McKays Arbeit an der Erdungsstation. Der Major setzt daraufhin seine Sabotageakte fort, derweil sein restliches Team in der Stadt ankommt und sich für die kommenden Aufgaben rüstet.
Um die Generatoren zu bewachen, verringern die Genii ihre Präsenz im Kontrollraum, wo Sheppard schließlich bei Eintreffen der Verstärkung zuschlägt: Er schlägt Ladon nieder und aktiviert den Schild, wobei eine erneute Deaktivierung durch persönliche Befehlscodes verhindert wird. Beim Versuch die Stadt zu erreichen sterben alle Genii der sechzig Mann Kompanie, abgesehen von fünf.
Konsterniert stellt Kolya ein Ultimatum an Sheppard, dabei offenbart er, dass Elizabeth noch am Leben ist, droht jedoch mit ihrem sowie dem Tod von McKay, sollte der Strom nicht wieder eingeschaltet werden. Notfalls werde er die Stadt untergehen lassen.
Selbstverständlich kehrt Sheppard zum Generator zurück, der betreffende Erdungsstation versorgt, gerät dort allerdings in einen Hinterhalt, aus dem ihn jedoch Ford, Teyla und Beckett retten, dies beobachtet die hinzugekommene Sora. Nach dem Abkoppeln der letzten verbleibenden Erdungsstation müssen alle Anwesenden sich in den Kontrollraum – respektive den Jumper-Hangar – zurückziehen, da sie ansonsten durch die Blitzschläge sterben würden, die in die Korridore geleitet werden sollen. Gleichzeitig plant Sheppard mit Ford im Kontrolltraum Position zu beziehen, Teyla und Beckett sollten dann in einem Jumper hinzukommen und durch das Überraschungsmoment könnten sie die Genii überwältigen.
Allerdings wird dieser Plan von Sora vereitelt, die Carson niederschlägt und Teyla in einen Kampf verwickelt, um den Tod ihres Vaters zu rächen.
Derweil gelingt McKay offenbar nicht die Aktivierung des Schildes, weshalb Elizabeth Worte Kolya zu einem Rückzug veranlassen, bei dem er seine Geiseln jedoch mitnehmen will. Dies wird wiederum durch Sheppard und Ford vereitelt, die aus dem Hinterhalt die flüchtenden Genii unter Beschuss nehmen, was letztlich darin kulminiert, dass Sheppard Kolya anschießt, der daraufhin durch das Gate stürzt. Teyla gelingt es unterdessen Sora zu überwältigen und gemeinsam mit ihr Carson in den Kontrollraum zu schaffen, wo Rodney nun seinen Bluff auflöst und den Schild erfolgreich aktiviert.
Somit ist die Stadt gerettet und die Besatzung kehrt nach Atlantis zurück.
Um den Vergleich vom letzten Mal aufzugreifen: Ja, es darf endlich geentert werden! Und das macht die Episode gerade in ihren actionreicheren Sequenzen ziemlich gut, stolpert allerdings auch über eine unrunde Dramaturgie. Ach ja, einen zu langen Faust-, respektive Messerkampf gibt es auch noch.
Wir haben doch schon einmal über diese Folgen gesprochen: Sie sind nicht wirklich schlecht, aber eben auch nicht wirklich gut. Faktisch ist die elfte Episode nun genau das, sie scheitert an dem Versprechen einer großen Auflösung um die Besetzung Atlantis, liefert jedoch bloß ein lauwarmes Katz-und-Maus-Spiel. Dennoch finden sich eben auch diese Momente, in denen der Zuschauer mit einem beschwingten Grinsen auf den Lippen vor der Mattscheibe sitzt und einfach genießen kann, was ihm an Schauwerten geboten wird. Und natürlich John Sheppard!
Der berühmte Bierdeckel
Offensichtlichste Sollbruchstelle wäre vor allem der Plot, finden sich in seinen Wirren doch Ungereimtheiten noch und nöcher. Weshalb versuchen eine Stadt zu halten, die nichts als Probleme bereitet? Statt also lange durch Atlantis zu schleichen, in der Hoffnung noch etwas von der hochentwickelten Technologie der Antiker vorzufinden und dabei ungefähr siebzig Mann in den Tod laufen zu lassen, hätte Kolya auch einfach seine Sachen packen, Medikamente sowie möglichst viele Waffen einstecken und mit McKay verschwinden können. Wer hätte den Plan dann noch ausgeführt? Die Stadt wäre im Ozean versunken, alle Bedrohungen für die Vormachtstellung der Genii ausgemerzt und ein hervorragender, wenn auch anstrengender, Wissenschaftler als Geisel genommen. Außerdem: Neue Waffen für alle!
Aber für den standhaften Kommandanten gibt es natürlich keinen Rückzug, auch wenn er damit das Leben seiner Soldaten sehenden Auges den Abfluss herunterspült. Bei der Warum-Frage wird es dann wirklich interessant, denn die Episode liefert keinerlei schlüssige Erklärung für sein Verhalten.
So war Kolya in Der Sturm noch eine vollkommen rationale Natur, er sah die Chance Atlantis intakt zu übernehmen, ohne dabei einen unmäßigen Aufwand oder sogar Verluste verzeichnen zu müssen, eine sinnvolle Denkweise für einen hochrangigen Militär.
Nun verwandelt er sich jedoch – ohne das es dem Zuschauer gezeigt wird – zu einem fanatischen Psychopathen, dem jedes Opfer recht scheint, solange die Stadt letztlich unter seiner Kontrolle verbleibt. Inkonsequenter hätten die Autoren kaum handeln können.
Dies lässt sich schließlich auch für die gesamte Motivation der Genii aufzeigen, tun sie doch bloß was ihr Kommandant befiehlt und verhalten sich damit wie unsympathische Tölpel, die ziellos umherstolpern, keinen Plan mehr verfolgen und schlussendlich gern Menschen mit dem Tod bedrohen. Kann man so etwas patentieren lassen?
Dem trägt die unrunde Dramaturgie ebenfalls nicht zu, passiert doch bis drei Minuten vor Ende wenig Signifikantes. Eigentlich überwindet Sheppard bloß laufend kleinere Hindernisse – die erneut stümperhaft aufgebaut werden – während Rodney versucht Zeit zu gewinnen oder tropfnass an einem Terminal herum fummelt. Ihr glaubt mir nicht?
Zu Beginn der Episode führt Ladon drei Männer in einen Aufklärungseinsatz, um Sheppard zu terminieren, wobei diese natürlich laut schwatzend durch die Gänge marschieren, damit ihr Ziel sie auch schon aus hundert Metern Entfernung kommen hört und eine hübsche Falle vorbereiten kann. Hätten die drei von der Tankstelle noch angefangen zu singen, es wäre keine Überraschung gewesen. In seiner nächste Szene sabotiert Sheppard die Stormversorgung der Stadt, die selbstverständlich nicht gesichert wurden, schließlich streift kein taktisch versierter Soldat durch die Korridore, dessen einziges Ziel es ist, den Besatzern ein Schnippchen zu schlagen.
Selbst mir kam dieses sorglose Verhalten von Beginn an spanisch vor, aber wer hört schon auf einen Zivilisten. Keine dieser Szenen erzählt tatsächlich etwas Neues über die handelnden Figuren, sie sind einfach nur da und wiederholen sich in ihrer Grundstruktur erheblich. Folge ist eine Dramaturgie, die nicht vollends funktioniert.
Charakter, Charakter? Was ist Charakter?
Munter setzte ich in meinem Gemecker dort an, wo ich im letzten Absatz aufgehört habe, denn neben dem deutlichen Stottern in der Dramaturgie, findet auch die Charakterzeichnung in vielen Moment schlichtweg gar nicht statt. Zwar kann die Action dies in einigen Sequenzen noch geschickt kaschieren, doch gerade in den ruhigen Szene wird dieser Umstand äußerst augenfällig.
Allen voran geht dabei Kolya, den Robert Davi weiterhin hervorragend verkörpert, nur kann eben auch eine gute schauspielerische Leistung nicht die Schwächen in dem aushebeln, was die Figur nun einmal tut. Nämlich – einem Psychopathen gleich – alles opfern und damit seine einzig definierende Qualität aufzugeben: Die Verantwortung für seine Truppen.
Noch in der letzten Folge sah Kolya sie kaum in der Lage einen Kampfeinsatz durchzuführen, jetzt lässt er sie nach eigenem Ermessen Jagd auf Sheppard machen, sich von Sora in taktischen Entscheidungen belehren und gibt sich im Allgemeinen wie ein Wahnsinniger. Allein der Blick, als die Erdungsstation letztlich abgekoppelt wird, spricht Bände über ihn: Ein fanatisches Glitzern.
Zudem verliert er mehr als einmal die Beherrschung, was ihm selbst bei der Morddrohung gegen Elizabeth nicht geschah. Hier nutzte er sein Druckmittel gegen Sheppard mit kalter Berechnung aus.
Ende vom Lied ist ein profilloser Raufbold, der allen beweisen möchte, wie grimmig er die gesamte Lauflänge dreinschauen kann.
Ach, die Frage nach Idos, der im gesamten Rest der Episode und – Spoiler! - für den Rest der Serie, keine Bewandtnis mehr haben wird, erweist sich letzten Endes als reine Idiotie. Sollte sie mir aufzeigen, dass Kolya doch noch menschliche Regungen kennt und vielleicht mehr an diesem Mann ist, als das Auge sieht? Dann scheitert es am mangelnden Charakter der Figur.
Und Sora? Sora reagiert in einer absolut merkwürdigen Kurzschlusshandlung komplett über.
Man könnte nun ihren aufkeimenden Rachedurst als durch den Tod ihres Vaters gerechtfertigt sehen, den sie Teyla – und indirekt der gesamten Atlantis-Expedition – zuschreibt, außerdem präsentiert sie ohnehin ein äußerst wankelmütigen Auftretens, doch greift dies eindeutig zu kurz. Sora wird als bedachte Natur gezeigt, die sogar ihren Kommandanten über die Notwendigkeit der Sicherung ihrer Stromversorgung belehrt, wie bereits erwähnt ziemlich widersinnig, und mehrfach zu einem Rückzug rät, um weiteren Verlusten an Menschenleben vorzubeugen. Diese gesamte Charakterzeichnung fällt allerdings sofort wieder auseinander, sollte sie mit jemandem sprechen müssen, den sie als verwerfliche Person betrachtet. So lässt sie fröhlich Folter geschehen, hört sinnvolle Informationen nicht lang an und gerät durch den bloße Anblick Teylas umgehend in Blutrage. Wo da noch ein bedachtes Agieren zu erkennen ist? Nirgendwo!
Zudem wäre es für Kolya durchaus im Bereich des Möglichen gewesen, ihr Verhalten vorauszuahnen und diesem präventiv entgegen zu wirken, womit erneut seine Darstellung als ausgebuffter Anführer untergraben wird. Gleichzeitig müsste Sora sich doch denken können, dass die Genii gemeinsam wesentlich einfacher ihrer Feinde habhaft werden können, wodurch Teyla entweder im Gefecht getötet oder gefangen genommen würde.
Sollte letzteres geschehen, wäre Kolya sicherlich der letzte, der Sora nicht freie Hand darin ließe, Teyla zu Tode zu foltern, sollte dies in ihrem Interesse liegen. Durch ihr Verhalten kann sie nur verlieren und sie müsste es – so wie sie zuvor etabliert wurde – auch wissen. Natürlich kommt noch das Argument der benebelten Sinne, aber das ist eben wieder schreiberische Faulheit: Zwar eine Erklärung, jedoch keine gute.
Schießen top, Hauen flop
Inszenatorisch fahren die Verantwortlichen hier nicht unbedingt die kleinen Geschütze auf, sondern bedienen sich oft eher des großen Kalibers. Leider geht dies in allen Szenen – abseits von John „Zum-schießen-brauche-ich-nur-einen Arm“ Sheppard – stets um ein Iota fehl.
So ist die Nahkampf-Sequenz zwischen Teyla und Sora deutlich zu lang, bedient sich einer langweiligen Choreografie und arbeitet exzessiv mit Schnitten, die bloß den Zweck haben zu verbergen, dass beide Frauen nicht wirklich kämpfen können. Darauf lässt sich vor allem anhand der ständigen Wechseln in die Totale schließen, welche bei jeder Kombination eingesetzt wird, man verliert das Gefühl für die Wucht hinter den Schlägen, da implizit aufgerufen wird, dass eben keinerlei tatsächliche Treffer stattfinden. Dies löste beispielsweise die erste Staffel von True Detective wesentlich stilsicherer. Im Verlauf einer Prügelei der beiden Protagonisten arbeitet der Regisseur vermehrt mit hektischen Kamerabewegungen und Unschärfe, Schnitte werden im Zweifelsfall mit dem gesetzten Treffer platziert, wodurch der Zuschauer mehr der Dynamik in der Bewegung folgt und dem eigentlichen Einschlag weniger Beachtung schenkt.
Während bei den abgewrackten Cops also tatsächlich das Gefühl einer knallharten Hinterhofschlägerei aufkommt, ziehen sich bei Stargate zwei Teenagermädchen an den Haaren.
Gleiches erweitert sich auf die Choreografie, da der vorgefertigte Ablauf zu jeder Sekunde durchscheint und dadurch die Illusion eines Kampfes zerstört, der unvorbereitet über die Figuren hereinbricht, sie zur Improvisation zwingt. Zudem finden sich immer wieder einzelne Bewegungen, die keinerlei Sinn in einem solchen Handgemenge ergeben, beispielsweise Teylas merkwürdig hüftsteifer Judo-Wurf, mit dem sie Sora zu Boden befördert, allerdings vorher noch ein paar Sekunden dazu nutzt, sich gemeinsam um die eigene Achse zu drehen. So etwas tut eine ausgebildete Kämpferin nicht, man achtet stets darauf in die Deckung zurückzukehren, um mögliche Glückstreffer des Gegners zu verhindern. Teyla aber nicht.
Wo also dieser dilettantische Nahkampf auf ganzer Linie enttäuscht, vermögen es wenigstens die Szenen zu punkten, in denen Sheppards Plänen zur Vollendung kommen. Egal ob er nun von der Decke hängt und die Genii-Soldaten – zugegebenermaßen wenig realistisch – überraschend unter Feuer nimmt, wartet bis die Bewachung des Kontrollraums gelockert wird, um den Gateschild zu aktivieren oder dem Feind in den Rücken fällt. Stets paart sich ein gewisser Einfallsreichtum mit kreativen Ausführungsmethoden und obwohl die Auflösungen der meisten Konflikte bereits vorher ersichtlich sind, bereiten sie dennoch eine Menge Spaß.
Die berühmte Gruppendynamik
Was die Episode schließlich aus ihrem Tief hebt, ist die hervorragende Chemie innerhalb des Casts.
Da verschmerze ich sogar den relativ spannungsarmen Flug durch den Sturm, machen doch die Dialoge der Figuren in diesem Moment einfach nur Spaß. Allen voran natürlich Carson Beckett, der Arzt ist nicht nur das Sympathiezentrum der Episode, sondern spiegelt in gekonnter Manier auch die leichte Überforderung der Situation für den Zuschauer. Genau wie Beckett wirft die Handlung den Zuschauer direkt ins Geschehen, er bekommt keine Zeit sich lange mit einem Plan aufzuhalten, sondern soll in atemloser Hatz dem Kampf gegen die Besatzer folgen.
Tatsächlich stört es in diesen Momente sogar weniger, dass man natürlich schon weiß, alle Beteiligten werden unbeschadet aus der Nummer herauskommen, gibt sich doch jeder verwendete Topos als bekannt. Dennoch ist gerade die nahbare Art Becketts, dargestellt durch seine Überforderung vor dem Abflug oder dem Umgang mit einer Waffe, absolut großartig verkörpert.
Ansonsten liefern die Darsteller gewohntes, speziell Elizabeth scheitert oft an ihren Texten, nimmt Higginsons Präsenz den Zuschauer doch sofort für sie ein, lässt sie anschließend jedoch bloß belanglosen Käse von sich geben. Ihr fehlen die Höhepunkte, Szenen die sie an sich reißen kann, weil ihr gutes Spiel nicht durch schwache Dialogzeilen unterminiert wird.
Gleiches gilt für David Hewlett, der absolut nicht enttäuscht, aber eben auch nicht mehr liefert, als er es in den letzten zehn Folgen getan hat, seiner Figuren gehen neue Impulse ab, die mehr Wert auf seine partielle Tapferkeit und weniger auf seine cholerische Brillanz legen. So zeigt er gerade in der Eröffnungsszene durchaus Courage, stellt sich vor Doktor Weir, um ihr Leben – im Notfall zu Kosten seines eigenen – zu beschützen, doch daraus folgt nichts, das Potenzial verfällt.
Und dennoch ergibt sich aus den variierenden Teilen ein Gesamtbild, welches keiner Intention durch einen guten Drehbuchautoren entspringen kann, denn dieser kleine Funke aus Chemie, spontan zwischen verschiedenen Personen entdeckt, gibt dem gesamten Treiben noch einen starken Unterhaltungswert. Ebenjene Chemie ist allerdings kaum analytisch zu erfassen und trägt selbstredend nur bis an jenen Punkt, ab dem man doch wieder über die Lücken in der Geschichte sowie mediokre Dialoge nachdenken muss.
Bitte kommen Sie nicht wieder!
Es war ein geschäftiger Abend auf Atlantis: Eine Besetzung durch den Feind wurde zurückgeschlagen, der Schild in letzter Sekunde aktiviert, die Stadt vor den Fluten gerettet und zwei Frauen durften sich prügeln wie Teenie-Mädchen.
Am Ende steht somit eine durchwachsene Bilanz, konnte doch gerade die flotte Inszenierung punkten, musste jedoch auch stetig gegen merkwürdig geschriebene Dialoge und einen wirren Plot ankämpfen. Es wirkt alles merkwürdig lieblos, als habe man unter den Autoren gerade die intensive Arbeit an einer der besseren Episoden beendet und dachte sich, dass muss jetzt fertig und nicht brillant werden. Schreibt das Drehbuch fertig, wir wollen alle nach Hause!