MetaSciFi vorgestellt & Interview mit Martin Firrell

shadow-of-atlantis   |   Franchise   |   vom 17.08.2012

MetaSciFi vorgestellt & Interview mit Martin Firrell
Bereits seit geraumer Zeit tauchen wieder und wieder Bilder auf, die der Künstler Martin Firrell geschaffen hat. Sie zeigen Darsteller/innen aus Science-Fiction-Serien. Unter ihnen befinden sich unter anderem die „Stargate“-Schauspieler Ben Browder, David Hewlett und Torri Higginson. Nur um ein paar Namen zu nennen. Außerhalb des „Stargate“-Franchise tummeln sich aber auch große Namen bei dem Projekt „MetaSciFi“: Kate Mulgrew, Jonathan Frakes, Nathan Fillion...

Vor Kurzem wurde dann das gesamte Ausmaß des Projektes bekannt. MetaSciFi ist eine Ausstellung und eine App für Smartphones und Tablets.
Zum ersten Mal vor Publikum vorgestellt, wird MetaSciFi am 28. September 2012 auf dem Google Campus London. Die Ausstellung wird dann ab dem 30. September 2012 an der British Academy of Film & Television Arts zu sehen sein.

Martin Firrell, der bereits bei seinem Projekt „Complete Hero“ mit „Firefly“-Captain Nathan Fillion zusammengearbeitet hatte, erhielt hierbei die zündende Idee, ein ganzes Projekt der Science Fiction zu widmen und konnte folgende Schauspieler/innen für eine kritische Auseinandersetzung mit Science Fiction und deren Bedeutung im alltäglichen Leben gewinnen:

> Claudia Black („Stargate“ / „Farscape“)
> Ben Browder („Stargate“ / „Farscape“)
> Nathan Fillion („Firefly“)
> Joe Flanigan („Stargate: Atlantis“)
> Jonathan Frakes („Star Trek“)
> David Hewlett („Stargate: Atlantis“)
> Torri Higginsion („Stargate: Atlantis“)
> Alice Krige („Star Trek“)
> Eddie McClintock („Warehouse 13“)
> Gates McFadden („Star Trek“)
> Christopher Judge („Stargate“)
> Kate Mulgrew („Star Trek“)
> David Nykl („Stargate: Atlantis“)

Wir von Stargate-Project.de hatten die Möglichkeit, mit Martin Firrell ein Interview zu führen, in dem er uns in seinen Antworten einen interessanten Einblick in seine Herangehensweise an MetaSciFi und seine Gedanken zu dem Projekt liefert.

Stargate-Project.de: Bitte erzähl uns doch, wie du auf die Idee kamst, ein Kunstprojekt mit Science-Fiction-Schauspielern über Science Fiction zu gestalten.

Martin Firrell: Hierfür ist es wahrscheinlich wichtig, dieses Projekt im Kontext zu zwei meiner früheren Projekte zu betrachten: „The Question Mark Inside“ mit der St Paul's Cathedral im Jahr 2008 und „Complete Hero“ in Zusammenarbeit mit der britischen Armee im Jahr 2009.

Im ersten Projekt habe ich Leute dazu eingeladen, ihre Vorstellungen darüber, was ihre Leben bedeutungsvoll und zielgerichtet macht, zu teilen. Zudem interviewte ich einige Menschen, die eine „Expertenmeinung“ zur Antwort auf diese Frage haben könnten. Beispielsweise interviewte ich den britischen Philosophen A.C. Grayling.

Anschließend trug ich all dieses Material zusammen, fügte meine eigenen Beobachtungen hinzu und projizierte dieses auf die West Front, die Kuppel und die Whispering Gallery der Kathedrale.

Das Wichtigste, was ich dabei lernte, war, dass es auf diese Frage einfach nicht DIE Antwort gibt – viele, viele Antworten, so viele, wie es Leute waren, die ich interviewte – und, dass jeder hinsichtlich dessen, wie kompliziert es ist, ein gutes Leben zu führen, ebenso verwirrt war wie ich selbst.

Beim zweiten Projekt, „Complete Hero“, nutzte ich zum ersten Mal Video-Interviews und setzte hierfür den Effekt, dass ich ein und denselben Kopf, der über ein bestimmtes Thema spricht, mehrere Male replizierte, wodurch ich in diesem Fall so viele verschiedene Arten des Heldentums erforschte wie möglich.

Zu diesem Projekt lud ich Nathan Fillion ein, der seinen Teil dazu beitragen sollte und natürlich durch seine Rolle als Captain Mal Reynolds aus „Firefly“ bestens dafür geeignet war, schließlich ist dieser der schelmische Held schlechthin, wenn es überhaupt einen gibt!

Dieses Projekt schien bei den Menschen einen sehr positiven Eindruck zu hinterlassen und erlaubte mir, bei meinen Recherchen darüber, was für uns Helden und Heldentum bedeuten, mehr in die Tiefe zu gehen. Dabei wurde mir mehr und mehr klar, dass ich diesen Gedanken weiterverfolgen wollte, mit einem Makroobjektiv auf der Suche nach guten Ideen darüber, wie man sein Leben gut lebt und in vollen Zügen auskostet.

Mir kam die Idee, dass es interessant wäre, mich ein weiteres Mal an Nathan zu wenden und die Bedeutung des Charakters Mal Reynolds weiter zu erforschen – und ebenso diesen Charakter mit einem anderen aber doch ähnlichen Charakter wie zum Beispiel John Sheppard aus „Stargate: Atlantis“ zu vergleichen.
Und letzten Endes habe ich begriffen, dass es um viele dieser Franchises starke Fandoms gibt und dass ich mit Hilfe von Science-Fiction-TV-Serien als Ausgangspunkt eine Menge Leute erreichen könnte, die dann über die Anwendung dieser Arbeiten auf das Leben selbst nachdenken – letztlich würde die Science Fiction die Menschen dazu bewegen, dass wir gemeinsam über wirklich wichtige Dinge nachdenken.


SGP: Wieso hast du dich für das Sci-Fi-Genre entschieden?

Martin Firrell: In gewisser Weise bin ich durch „Firefly“ und den Charakter Mal Reynolds in diese ganze Sache gestolpert. Ich war auf einer „Firefly“-Convention in London und traf dort viele interessante Menschen, die mich dazu ermutigten, auch andere Serien anzuschauen. Jemand empfahl mir „Stargate: Atlantis“, weil es wirklich gut war (die Serie lief damals noch im britischen Fernsehen) und so entdeckte ich Weir, Sheppard, McKay, usw.
Ich vermute, man könnte sagen, dass ich vom Unterhaltungsfaktor der Serie gefesselt war – die abenteuerliche Flucht aus dem Alltag. Aber irgendwo in meinem Kopf sagte etwas, dass diese Geschichte wichtig wäre. Hier wurden wichtige Ideen verarbeitet, Ideen, über die ich selbst in der Vergangenheit schon nachgedacht hatte.

Außerdem kam mir der Gedanken in den Sinn, dass die Science Fiction ein lebendiges Forum erschaffen hat, in dem man komplizierte Dinge diskutieren kann, ohne dass diese jemals „trocken“ oder „öde“ werden. Und in all meinen Arbeiten versuche ich anspruchsvolle Themen so aufzubereiten, dass diese von einem breiten Publikum willkommen geheißen werden.

Als ich all diese Dinge kombinierte, gewann ich den Eindruck, die Science Fiction könnte ein wunderbarer „Träger“ von einigen Ideen werden, die sehr viel zum Nachdenken anregen und eine Herausforderung darstellen – und das in einem Projekt, das dieses Genre selbst in den Mittelpunkt stellt.

Dann stellte ich natürlich fest, dass diese Idee gar nicht so neu war, sondern bereits heutzutage an Hochschulen gelehrt wird und dieses Projekt ebenfalls im Reich der Fan Fiction bereits existierte, welchem ich mich geehrt fühle, auf meine Weise beizutreten.


SG-P: Was möchtest du der Welt durch dieses Projekt zeigen?

Martin Firrell: Das ist ganz einfach: Ich möchte die guten Wege hervorheben, auf denen man über das Leben nachdenken kann, gute Möglichkeiten für ein gutes, aussichtsvolles und erfülltes Leben.


SGP: Du benutzt das Video nicht nur als eine Möglichkeit, Informationen zu vermitteln, sondern als ein Kunstwerk selbst. Welche Schwierigkeiten stellten sich dir beim Verbinden von Information und Kunst?

Martin Firrell: Das ist eine großartige Frage. Gerade anfangs, als ich anfing dieses Projekt zu entwickeln, musste ich mich selbst fragen, wie es sich von einer geradlinigen Dokumentation unterscheiden soll.
Wie sollte es sich von wirklich guten DVD-Extras unterscheiden? Natürlich sind sowohl Dokumentation als auch DVD-Extras etwas Tolles, aber ich hatte das Gefühl, würde ich etwas dieser Art zu all dem, was es bereits gibt, hinzufügen, hätte ich nichts beigetragen, das sich von allem anderen unterscheidet.

Also machte ich mir erst mal Gedanken zum Inhalt – und dazu, wie meine Art Fragen zu stellen tiefgreifender und weitreichender werden müsste, um vom Ausgangsmaterial zu dem Punkt zu gelangen, an dem man über das Leben tatsächlicher Leben spekuliert.

Das Zweite, das ich beschloss, war, dass ich einen einzigartigen Weg brauchte, um die Schauspieler, die am Projekt mitwirkten, darzustellen – ein klares Bild davon, wie ich gedachte, sie zu porträtieren.

In meinem früheren Projekt „Complete Hero“ nutzte ich Replikationen desselben sprechenden Kopfes – in diesem Fall stellte dies eine sich wiederholende Reihe aus fünf oder sechs Kopien desselben sprechenden Kopfes dar.
Ich fand heraus, dass, wenn man mehr als eine Abbildung der sprechenden Person gleichzeitig ansieht, diese Person viel deutlicher wahrnimmt. Ich finde, man sieht mehr vom Charakter, weil die Replikation jeden Moment verstärkt, jede Geste, jeden Gesichtsausdruck. Also entschied ich mich in diesem Fall dafür, Paare desselben sprechenden Kopfes zu benutzen, um diese Forschungsreihe weiterzuführen.
Ich habe zwei Arten von Bild erschaffen, eines bei Kerzenlicht, welches ich dann einfärbte, um blaue Sepiaeffekte zu erzielen und eines vor einem Green Screen, so dass ich Symbole hinter dem Sprecher einfügen konnte, um das zu reflektieren, was gesagt wird.
Zu diesem Zeitpunkt entschied ich mich dafür, die Sprecher in schwarz-weiß darzustellen und sie von einem farbigen Hintergrund abzusetzen, weil ich es für entgegengesetzt dem normalen Empfindungsbewusstsein halte und es interessant fand, das Material auf diese Weise darzustellen.
Ich denke, diese Ansätze erfüllen bislang ziemlich gut die Ziele, die ich mir für mich selbst gesetzt habe.

SGP: Was erwartet die Fans, die die Ausstellung anschauen? Und planst du die Ausstellung auch außerhalb Großbritanniens zu zeigen? Dürfen sich die Fans auf weiteren Online Content freuen?

Martin Firrell: Ich denke, das ist der clevere Teil hinter MetaSciFi, das als App für Smartphones und Tablets veröffentlicht wird. Das bedeutet, die hauptsächliche Erfahrung wird für jeden zugänglich sein, egal, wo man lebt.

Als ich mit Nathan an „Complete Hero“ arbeitete, versuchte ich möglichst viel vom gesamten Material online zu bringen, aber die Menschen hatten noch immer das Gefühl, die „wirkliche Erfahrung“ verpasst zu haben, wenn sie nicht in London waren.

Da es so viele verschiedene Menschen gibt, die meiner Arbeit folgen und die nicht in oder in der Nähe von London leben, habe ich dieses Mal den Schritt gewagt, meine Arbeit zu ihnen zu bringen. Dieses Mal gibt es kein Gefühl dessen, die „richtige Erfahrung“ verpasst zu haben, weil die richtige Erfahrung dafür designed wurde, auf dem Smartphone oder dem Tablet zu existieren und einen durch das tägliche Leben zu begleiten.

In diesem Sinne ist dies das Neue an meiner Arbeit, denn sie kann nun immer nahe bei den Menschen sein, die sich dafür interessieren.

Ich hoffe, dass die Menschen MetaSciFi als echte Inspiration nutzen können, in echter Zeit, im echten Leben, als eine Quelle für Ideen dafür, wie man bessere Entscheidungen trifft und intensiver und ertragreicher lebt.

Die App wird alle Video-Interviews unter Überschriften bringen, die Schlüsselthemen darstellen – die Art von Fragen, Herausforderungen und Angelegenheiten, die Teil eines jeden Menschenlebens sind, weshalb die App praktisch als Navigationsgerät fürs Leben genutzt werden kann – und das auf Knopfdruck.

Niemand wird sich „ausgeschlossen“ fühlen oder weit entfernt von dem Geschehen rund um das Projekt, weil es zu ihnen kommt.

Ich denke, das beantwortet ebenfalls die Frage danach, ob die Ausstellung auch außerhalb Großbritanniens zu sehen sein wird.

Zwischen jetzt und Dezember werde ich mehr und mehr Material online stellen und es ist mir ein Vergnügen, mit großartigen Fansites wie Stargate-Project.de zusammenzuarbeiten.

Die Projekt-Website www.metascifi.com wird ebenfalls auf dem aktuellsten Stand gehalten werden – mit neuen Bildern und Videos.
Am 28. September 2012 werde ich auf dem Google Campus in London über MetaSciFi sprechen und am 30. September 2012 an der British Academy of Film and Television Arts in London zum ersten Mal zeigen, wie die App funktioniert.

Ich habe bereits an die Fans gedacht und auf der MetaSciFi-Website gibt es Links, die zum Formular führen, über welches man sich für Tickets bewerben kann.

Es freut mich außerdem immer, von Menschen zu hören und Hilfe zu bekommen, wenn es darum geht, das Projekt bekannter zu machen. Ich habe drei Jahre meines Lebens in MetaSciFi gesteckt und ich möchte, dass so viele Menschen wie möglich davon erfahren, sodass sie ihren eigenen Nutzen daraus ziehen können, wenn sie es denn wollen.

SGP: Vielen Dank, dass du dir für Stargate-Project.de Zeit genommen hast!

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