Von unserem Forums-Mitglied terra3110 - Fotos finden Sie bei Genrefans.com. 

Dies war mein absolut erster Conventionbesuch. Ich bin ein großer Fan von Stargate, aber das war ich früher z.B. auch von "Buffy & Angel" oder von "Babylon 5". Zu einer Convention hat es mich aber nie getrieben. Auch in diesem Fall war es eher Zufall. Ich brauchte einfach Urlaub und das Beste ist da immer, auch einen Anlass zu finden wegzufahren - und dabei stolperte ich über die Convention. Was verglichen mit anderen Conventions, von denen ich gelesen hatte, für mich spannend war: Es waren wirklich viele Schauspieler und Vertreter des Stargate-Franchise dabei. Es war also möglich wirklich viele einmal live zu erleben.

Was ich als problematisch empfinde ist, dass es anscheinend einige Organisationsaspekte gibt, die ich nicht kannte und auch jetzt nicht unbedingt verstehe. Es gibt verschiedene Ticketarten wie Gold oder Gatekeeper, die eigentlich sogar günstiger oder gleich günstig sind verglichen mit den normalen Wochenendtickets. Inzwischen vermute ich, dass es primär etwas mit Frühbucher-Rabatten zu tun hat. :-)

Beim Besuch der Veranstaltung war mir natürlich wichtig, Erinnerungsfotos zu machen. Aber irgendwie war das sehr schwer, weil ständig die Beleuchtung geändert wurde. Langsam glaube ich, das ist Absicht, damit das Fotografieren eben schwerer wird. Da kann ich mich aber auch irren.

Inhaltlich war die Convention - trotz der im Endeffekt 500 EUR die der Eintritt gekostet hatte - eine Reise wert gewesen. So hatte ich früher einmal gehört, dass man auf Conventions keine Fotos machen dürfte, was hier problemlos ging. Die unterschiedlichen Schauspieler mal zu erleben, war auch wirklich spannend.

Schauspieler wie Gary Jones gefielen mir z.B. gar nicht. Eventuell täusche ich mich auch oder es liegt doch daran, dass mein Englisch nur endlich gut ist, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er sehr wenig auf die Fans einging und eher etwas Standup-Comedy betreiben wollte. Allerdings war er der Einzige, der auch etwas verraten hat. Dass Don Davis in der 200. Folge auftaucht, dass diese sehr lustig ist, dass neun Autoren daran geschrieben haben. Er wurde auch gefragt, ob RDA auftauchen würde. Er meinte erst, dass dürfe er nicht sagen. Dann druckste er aber herum und korrigierte sich am Ende zu "Nein". Vermutlich dachte er sich, dass sein "Dürfe er nicht sagen" als "Ja" interpretiert werden könnte. Und fast alle Schauspieler haben erwähnt, dass sie vertraglich nicht spoilern dürfen.

Dan Payne und Alex Zahara waren wiederum gut drauf und ich fand es auch gut, wie die Fans sie begrüßten. Schließlich sind beide eher "Nebenschauspieler", Alex Zahara dabei immer hinter Masken versteckt. Aber man hatte nicht minder das Gefühl, dass die Fans sie als Teil der Stargate-Familie sehen und umgekehrt eben auch. Beide sind übrigens recht lustige Typen. Toll fand ich auch die Überraschungsbesuche. Während Dan Paynes und Alex Zaharas Auftritt, kam plötzlich Aaron Douglas dazu. Als Chief bei "Battlestar Galactica" habe ich ihn sofort erkannt.

Die Veranstaltungen erst mit den Stuntleuten und dann auch mit Martin Gero, war viel spannender als ich dachte. Obwohl ich gestehen muss, dass ich etwas mehr Spoiler erwartet hätte. Apple macht doch mit ihrem Gerüchteküchenmarketing auch viel Werbung für sich selbst und schadet sich nicht. Auf die Frage nach einem Spoiler verriet Martin Gero nur, dass John Sheppard nicht sterben werde. Die Überraschung hielt sich daher in Grenzen.

Etwas enttäuscht war ich von Joe Flanigan. Vielleicht bilde ich mir das ein, aber er scheint noch keinen Draht zu den Fans zu haben. Oder es ist ihm unangenehm. Allerdings machten es ihm die Fans (primär die weiblichen) auch nicht sehr leicht. Wenn nach seinem Parfüm und anderen, doch eher nebensächlichen Dingen gefragt wird, muss sich ja ein Schauspieler nicht sonderlich ernst genommen fühlen. So bleibt unter dem Strich, dass Joe Flanigan und die Fans sicher noch miteinander warm werden müssen.

Ganz anders der Auftritt von Michael Shanks und Amanda Tapping. Beiden merkte man an, dass sie auf Convention-Profis sind und sich sichtlich wohl fühlen. Und den Fans ging es umgekehrt genauso. Man hatte wirklich nicht das Gefühl, dass auf der Bühne ein Schauspieler sitzt und unten Zuhörer, sondern es hatte wirklich familiären Charakter. Es wurde gealbert, erzählt, gefragt, usw. Beide zu erleben, fand ich einfach toll. Hier wurde eigentlich über die Personen als Schauspieler kaum noch geredet, ich glaube das lag auch daran, dass sich beiden Seiten schon häufig begegnet sind.

Heute war dann noch Cliff Simon und JR Bourne. Auch das war sehr lustig. Besonders, als es dann darum ging, ob zwischen den vielen Ba'als ein Bürgerkrieg ausbrechen könnte. :-) Auch hier gab es einen Überraschungsgast, ich weiß nur nicht mehr, wen. Er schien von der Ferne am meisten Ähnlichkeiten mit Colin Cunningham (Major Davis) zu haben, aber sicher bin ich nicht mal ansatzweise.

Zu JR ist nicht viel zu sagen. Er machte einen sehr sympathischen Eindruck, genauso wie übrigens Cliff Simon. Er hat viel gelacht. Er erzählte, auf die Frage was ihm schwerer fällt zu spielen, romantische Szenen oder eher Actionszenen, dass ihm das etwa gleich fallen würde. Was ihm mehr abverlangt, sind Sterbeszenen. Eine Frage danach, wieso er auf allen Bildern aus Stargate, aber auch von seinen Agenten immer ernst dreinschauen würde; er meinte - und führte es ausführlich vor - dass er sehr wohl lächeln könne. Er nehme aber an, dass sein Agent nur ernste Bilder von ihm verbreite, weil das marketingmäßig besser sei. Des weiteren berichtete er, dass er eine Woche vor dem Dreh erfahren habe, dass sein Charakter sterben werde. Sonst ist wirklich nicht viel hängengeblieben, obwohl JR unter dem Strich mehr Fragen als Cliff Simon gestellt bekam. Aber da muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich dann doch nicht soviel verstanden habe.

Zu Cliff Simon ist mir mehr in Erinnerung geblieben. Er ist wirklich ein lockerer Typ. Er freute sich auch darüber, dass er jetzt in Mehrfachausführung herumlaufen kann (Ba'al hat sich ja in der neunten Staffel geklont). Vermutlich, weil er jetzt kaum noch tot zu kriegen ist, also häufiger vorkommt. Da er erwähnte, dass er derzeit keine andere Anstellung außer jener bei Stargate habe, sei so etwas sicher für einen Schauspieler von Bedeutung.

In der zehnten Staffel erwähnte JR auch, dass er mehrfach auftreten werde und es einen längeren Handlungsstrang um Ba'al geben wird. Ich glaube er erwähnte, die dritte, fünfte und sechste Folge der zehnten Staffel, da bin ich aber nicht mehr sicher. Er würde auch versuchen, jeder Ba'al-Variante einen leicht anderen Touch zu geben, so dass man bei jeder denken könnte, das wäre der Original-Ba'al. Er erzählte auch, dass er sich freue, dass Ba'al eine dreidimensionale Figur im Stargate-Universum geworden ist. Damit hat er sicher auch recht, denn verglichen mit Standard-Bösewichtern wie Anubis oder Apophis, kriegt man von Ba'al als Bösewicht mehr mit. Und er ist ja auch nicht der reine Bösewicht, da er den Menschen ja auch gegen die Replikatoren und Anubis geholfen hat. Er bekam auch die Frage gestellt, ob Ba'al mal die Seiten wechseln könnte. Das weiß er natürlich nicht (ist ja Sache der Autoren), aber vorstellen könnte er es sich.

Lustig war es auch, als eine der (weiblichen) Fans so frech war, ihm 400 Dollar zu Gunsten einer wohltätigen Einrichtung (zu deren Gunsten auch die Auktionen liefen) zu zahlen, wenn er sein T-Shirt ausziehen würde. Bevor jemand fragt: Nein, davon habe ich keine Fotos. Er tat das nämlich wirklich und da musste ich meine Ohren schützen, da der Kreischlevel im Saal einiges nach oben ging. :-) Sogar Amanda Tapping, die auf der Rückseite des Bühnenvorganges Autogramme gab, krabbelte nach vorne, um es sehen zu wollen. 

Michael Shanks war wie ja schon berichtet locker drauf. Er hat als erstes einige Kalender und DVDs verteilt, die er mitgebracht hatte. Anscheinend hat er einen Kalender herausgebracht mit Frauen aus dem SciFi-Genre. Er hat dann erzählt, dass er vor 6 Tagen erneut Vater geworden ist. Dass er sich in seiner Freizeit primär um die Kinder kümmert und dafür auch die meisten seiner Hobbys wie Eishockey aufgegeben hat. Er schaut nur noch ab und zu Eishockey im Fernsehen. Von seinen Erklärungen über die Serie her, plant er wohl nicht erneut auszusteigen. Auf die Frage, wie häufig Daniel noch sterben könnte, fragte er dann Martin Gero, wie häufig das noch geplant sei. Der antwortete im Scherz, noch so viermal. Ich hoffe, es war ein Scherz. :-) Er erzählte noch, er würde sich zum Abschluss der Serie - so ab Staffel 35 oder so - einen Feature Film wünschen, was auch einhellig im Saal begrüßt wurde. Außerdem wurde über seine Augenfarbe diskutiert (laut Führerschein "hazel" (braun?), aber er meinte eher grün).

Amanda Tapping löste im Saal ähnlich viel Begeisterung aus wie Michael Shanks. Sie war genauso locker drauf und ging sehr routiniert mit den Fans um. Sie hat sicher auch den Umarmungsrekord aufgestellt, wobei sie da aber wohl nur knapp vor Michael Shanks führte. Sie hat über ihre diversen Filmküsse berichtet und dabei besonders David Hewlett (Dr. McKay) hervorgehoben. Allerdings sagte sie von allen, dass sie gute Küsser seien. Nur bei Thor bestand sie ständig darauf, dass Thor es nun wirklich nicht sei. Sie erzählte noch, dass die Kussszene mit David Hewlett sie vor der Schwierigkeit stellte, dass sie mit der Frau von David befreundet sei und diese auch damals am Set war.

Es wurde auch besonders über die Unterwasser-Folge bei Atlantis erzählt. Ursprünglich hatte sie da wohl ein Kostüm für ihren Auftritt als Badenixe erhalten, das sich im Wasser allerdings aufblähte und sie unmöglich aussehen ließ. Es wurde dann eine Lösung mit jenem Badeteil gefunden, welches in der Folge auch zu sehen war. Da sie aber erst vor kurzem ihr Kind bekommen hatte, machte sie sich Sorgen, wie sie aussehen würde, da die Folgen der Schwangerschaft ja noch sichtbar wären. Aber die Freunde am Set hätten ihr glaubhaft versichert, sie würde völlig ok aussehen. Als sie jedoch später die Szenen sah, hätte sie nur noch gefragt, wieso man zugelassen hätte, dass sie so im Fernsehen zu sehen sei. Mein Eindruck war, dass sie das wohl eher mit einem lachenden und einem weinenden Auge erzählte.

Etwas länger hat sie dann auch noch von einem von der USO organisierten Besuch bei den Truppen in Katar kurz nach dem 11. September erzählt und welchen Eindruck das auf sie gemacht hatte.

Ach ja, noch ein Beweis für die "Fan-Nähe" der Convention: Es gab an mehreren Tagen eine Versteigerung von Plakaten, T-Shirts, usw. Auch die von den Schauspielern während der Convention signierten Poster wurden versteigert.

Am Samstag kam dann aber auch wirklich spezielle Dinge zur Versteigerung. So originalen Skripte von der letzten Staffelfolge von Atlantis und von SG-1. Jeweils signiert durch die Schauspieler, die in der Folge vorkamen. Ich muss sagen, bei der Auktion eines SG-1-Skripts bin ich fast schwach geworden. Die Schlacht der alliierten Streitkräfte der Erde, Jaffa, Asgard und der Lucian Allianz gegen die Ori-Schiffe war beeindruckend und bleibt sicher lange in Erinnerung. Ähnlich wie die Schlacht über der Antarktis am Ende der siebten Staffel.

Die beiden Skripte gingen dann auch mit etwas unter 1.000 Dollar (Atlantis) bzw. etwas darüber (SG-1) über die Theke.

Und dann kam noch eine Walk-on-Roll (ich vermute, das heißt eine Statistenrolle) für SG-1 und Atlantis zur Versteigerung. Da ging es dann auch wirklich ab, denn von so etwas träumt ja auch ein Fan. Meine Wenigkeit hat erst gar nicht mitgeboten, da mir die endliche Belastbarkeit meiner Kreditkarte doch bewusst blieb. Am Ende bekam ein Fan mit einen Gebot von 9.000 Dollar den Zuschlag.

Am nächsten Tag wurde dann bei der nächsten Auktion berichtet, dass Paramount von der Auktionshöhe sehr beeindruckt gewesen wäre. Und sie bot an, dass wenn weitere ein ähnlich hohes Gebot abgeben würde, ebenfalls die Gelegenheit für so eine Walk-on-Roll kriegen würde. Es fanden sich am Ende dann vier weitere, die das annahmen.

Als letzter kam dann noch Beau Bridges. Und hier merkte man sehr viel Respekt auf Seiten der Fans. Vermutlich weil er schon etwas älter und auch viel bekannter als die meisten seiner Mitkollegen ist. Es war das einzige mal, dass ein Teil der Fans bei ihren Fragen den Nachnamen verwendeten (Mr. Bridges). Und während bei den anderen Schauspielern auch um Küsschen oder Umarmungen gebeten wurde (was auch Michael Shanks und Amanda Tapping freudig mit sich machen ließen), hatte erst eine der letzten Fragensteller sich das bei ihm getraut. Dafür hat Beau Bridges auch deutlich mehr und ausgiebiger über seine Entwicklung als Schauspieler, seinen Vater und Bruder, seine Familie und seine Vorbereitung der Rolle als General Landry erzählt. Das fand ich hochspannend und hätte ich mir bei manch der anderen auch gewünscht. Wobei wie gesagt ich eher vermute, dass diese das auf früheren Convention schon alles erzählt hatten.

Krönung war für mich mit Sicherheit der Set-Besuch. Wie ich gehört habe, gab es das früher nie. Studios von dieser oder anderen Serien halten davon nichts, aber es war hier erstmals möglich gewesen. Und das hatte sich wirklich gelohnt. Der Set-Besuch dürfte zwar "nur" 1,5 Stunden gedauert haben, aber unsere Gruppe wurde z.B. von John Smith (Co Executive Producer) der Serie herumgeführt. Wir bekamen das SGC, Atlantis, die Daedalus, das Ori-Dorf, einen Puddle Jumper und andere Sets zu sehen. Und man durfte frei fotografieren oder zumindest ohne große Beschränkungen (nur an ein paar Stellen standen Sicherheitsleute). Und bei den großen Sets konnte man viel sehen und fotografieren. Man konnte sich auch in die Stühle setzen z.B. in den Captain-Sitz auf der Daedelus oder im Puddle Jumper, oder im Büro von General Landry. Mit so viel Freiraum hätte ich nie gerechnet. Gleichzeitig erfuhr man etwas, wie gearbeitet wurde, wie schnell so mancher Umbau dauert, welche Räume auf verschiedene Art und Weise genutzt werden. John Smith erwähnte, dass sie gerade an einem Set für ein Wraith-Schiff und einem Ori-Schiff arbeiten, um mehr Freiraum beim Drehen von Szenen zu haben.