An der unabhängigen, per Crowdfunding finanzierten Webserie Star Trek: Renegades wirken neben zahlreichen Schauspielern aus diversen Trek-Serien auch die Stargate-Darsteller Corin Nemec (Jonas Quinn) und Robert Picardo (Richard Woolsey) mit; letzterer war sogar schon zuvor in beiden Franchises zuhause.
Die Serie wurde maßgeblich von Tim Russ, bekannt als Vulkanier Tuvok in Star Trek: Voyager, initiiert, der auch die Regie übernahm und viele Schauspielerkollegen aus dem Star Trek-Franchise vor der Kamera wiedervereinen konnte, darunter Walter Koenig und Manu Intiraymi.
Erzählt wird die Geschichte einer abtrünnigen Raumschiff-Crew, die etwa zehn Jahre nach den Ereignissen in Star Trek: Voyager zur letzten Hoffnung für die Föderation im Kampf gegen neue Bedrohungen wird.
Produzenten und Beteiligte setzten große Hoffnungen in die Webserie, und zuletzt waren die Meldungen durchweg positiv:
Immer mehr bekannte Star Trek-Darsteller, unter anderem Robert Beltram, Terry Farrell, Cirroc Lofton und Nichelle Nichols, sollten den Cast für zukünftige geplante Episoden bereichern, und die Kickstarter-Kampagnen schienen erfolgreich zu sein und die Produktion ausreichend absichern zu können.
Doch nun gibt eine aktuelle Meldung auf der offiziellen Homepage von Star Trek: Renegades Auskunft über den tatsächlichen Stand der Dinge, und es sieht nicht gut aus.
Infos zum Drehplan und dem Serienaus für Star Trek: Renegades
So geben die Verantwortlichen bekannt, dass der Drehplan für den Zweiteiler "The Requiem", der sich an den Pilotfilm anschließt, zwar inzwischen feststeht und mit der Pre-Production begonnen wurde - aber diese Episoden werden zugleich auch die letzten der Webserie sein!
Auch die Gründe hierfür werden in der Ankündigung genauer erläutert.
Zum einen konnten die Spenden offenbar doch nicht die gesamten Produktionskosten abdecken, sodass das Drehbuch überarbeitet werden musste, um beide Teile der Folge an das verfügbare Budget anzupassen und so die Dreharbeiten zu ermöglichen. Diese beginnen am 25. Juni und werden voraussichtlich am 10. August abgeschlossen sein.
Zum anderen haben die aktuellen Entwicklungen beim Sender CBS die Produzenten dazu bewogen, Star Trek: Renegades einzustellen.
Denn die CBS Television Studios arbeiten inzwischen an einer offiziellen neuen Trek-Serie, die (abgesehen von der Pilotfolge, die im TV laufen wird) ab Januar 2017 ausschließlich über den Streaming-Dienst CBS All Access verfügbar sein soll (wir berichteten).
Zunächst bestand offenbar die Hoffnung, Star Trek: Renegades könne diese neue Serie werden.
Doch CBS hat andere Pläne und kreiert nun gemeinsam mit Bryan Fuller und weiteren erfahrenen Produzenten und Autoren mit Trek-Erfahrung eine komplett eigene Serie, die Gerüchten zufolge als Anthologie angelegt und zwischen dem Kinofilm Star Trek VI: Das unentdeckte Land und der Serie Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert angesiedelt sein soll. Obwohl bislang weder ein Titel noch die Besetzung bekannt sind, soll im Herbst diesen Jahres auch bereits mit den Dreharbeiten in Toronto begonnen werden, wie unter anderem auf denofgeek.com berichtet wird.
Es ist offensichtlich, dass Tim Russ und seine Renegades-Kollegen eine Überschneidung mit der neuen CBS-Serie oder gar eine Konkurrenz auf jeden Fall vermeiden wollen. Obwohl dabei durchaus auch der anhaltende Urheberrechtsstreit zwischen Paramount/CBS und den Produzenten des "professionellen" Fanfilms Star Trek: Axanar eine Rolle spielen könnte, so ist es vor allem eine respektvolle Reaktion auf die offiziellen Produktionen im Star Trek-Franchise.
Nach der Entscheidung, Star Trek: Renegades zu beenden, bildet "The Requiem" allerdings nicht nur den Abschluss der ambitionierten Webserie, sondern wird auch den letzten Auftritt von Walter Koenig in seiner Kultrolle als Pavel Chekov markieren.
Alle weiteren Infos sowie Bildmaterial und Videos zu Star Trek: Renegades findet ihr auf der offiziellen Homepage.