24.11.2010 ·
Zero ·
Stargate: Universe, Interviews
Schon bald erscheint endlich die komplette erste Staffel von "Stargate
Universe" bei uns auf DVD. Eine der beliebtesten und gleichzeitig
bemerkenswertesten Figuren der Serie ist unter anderem Colonel Everett
Young, ein faszinierender, vielschichtiger Charakter. Gespielt wird
dieser Part von Louis Ferreira, der für seine herausragende Leistung
2008 einen Gemini Award erhielt.
Im Interview erzählt der Schauspieler von der Wichtigkeit seines Charakters und warum man sich die DVDs kaufen sollte.
Auf
welche Art und Weise verleiht Young der Gesamtsituation in Stargate
Universe die besondere Würze? Wieso ist es so bedeutsam, eben jene Art
von Gegenspieler zu haben?
Louis Ferreira:
Er ist die Grundlage zu alle dem, die Art von Charakter, der alles
zusammenhält, derjenige, der den Überblick über alles behält. Er ist es,
bei dem möglicherweise alle Fäden zusammenlaufen. Ich hatte zu Beginn
gar nicht darüber nachgedacht, aber welche Würze könnte Young dem Ganzen
noch hinzufügen? Nun ja, man muss allem, das man tut, eine Brise Salz
hinzufügen, nicht wahr? Also ist er quasi eine dieser Grundlagen. Ich
würde sagen, er ist das gewisse Etwas, das Salz in der Suppe. Er ist der
Mann, der in dieser Situation schlussendlich die Entscheidungen trifft
und von dem die Menschen erwarten, dass er sie anführt.
"Stargate
Universe" ist ein innerer Monolog, mehr als andere Serien. Es geht um
das Leben der Menschen an Bord der Destiny. Wie hebt sich Stargate
Universe dadurch vom Stargate-Franchise und anderen Serien, die wir im
TV verfolgen können, ab?
Louis:
Nun, dieser innere Monolog hebt es deutlich von den anderen beiden
Stargate-Serien ab, und wie Sie gerade eben sagten: Die anderen Serien
sind eben nicht wie "Stargate Universe". Sie handeln von viel
Schnickschnack. Ich denke, sie wurden perfekt in Szene gesetzt und sie
sind großartig für die Menschen, die Fans sind. Meine Meinung dazu ist
immer „Ihr habt 15 Jahre Erfahrung mit dieser Serie”. Einer der Gründe,
warum ich mich dem SGU-Cast anschloss, war es, dass ein gewisses Risiko
dabei war, eine Möglichkeit, Neues zu versuchen, und weil ich dachte,
dass Brian und Robert [Anm. des Übersetzers: gemeint sind wohl Brad
Wright und Robert Cooper] mit ihrer Entscheidung über SGU einen mutigen
Schritt nach vorne machten. In gewisser Weise ist es so, dass man immer
wieder Serien sieht, die nach demselben Prozedere ablaufen, welches sich
immer und immer wiederholt. Sie handeln in einer anderen Stadt, aber es
ist immer wieder dasselbe.
"Stargate Universe" bricht aus
diesem Schema wirklich aus. Ich bewunderte diese Bereitschaft zu diesem
Schritt, dieses Vorhaben. Mir war stets klar, dass es eben genau das
ist, was wir tun werden. Und für mich, in meiner kleinen bescheidenen
Welt eines Schauspielers, ist es großartig, nicht genau die Serie
wiederzugeben, die bereits 15 Jahre hinter sich hat. Um es mit anderen
Worten zu sagen: Es ist einfach anders! Das ist Teil des Reizes, den
"Stargate Universe" ausmacht für mich, und ich denke auch für Robert
Carlyle – der ein weiterer Grund dafür ist, dass ich mich zu dem Projekt
hingezogen fühlte. Was das größere Bild angeht, meine ich, dass
Stargate Universe vielleicht ein großes Drama ist, welches im Weltraum
angesiedelt wurde.
Das ist der Hintergrund, aber es könnte
tatsächlich jede Art von hervorragendem, gut geschriebenem Drama sein.
Ich denke, das ist Teil dessen, was die Verantwortlichen versuchen zu
erreichen. Ebenso die Tatsache, dass man nach bereits 15 Jahren eines
gewissen Serien-Typus Zeit braucht, die neue Serie einzuschätzen, sich
mit ihr anzufreunden und die Verlagerung auf ein anderes Feld
auszuloten. Ich bin noch immer der Ansicht, dass der Zuschauer, wie
die Charaktere selbst, erst einmal alles für sich entdecken muss, weil
dies eben dazu gehört. Die Umstände sind so einzigartig, dass sie
"Stargate Universe" zu einer Geschichte ums nackte Überleben machen. Es
ist nicht so, dass die Charaktere auf dem glänzend weißen Raumschiff
feststecken, sich von der Liebe dahintreiben lassen, was gleich wieder
zu dem ganzen Schnickschnack führt und Spaß macht. Wow, wäre es nicht
toll, auf so einem Schiff festzusitzen? Man möchte sicher nicht auf
diesem Schiff [der Destiny] festsitzen. Man will nach Hause. Man hat
begrenzte Nahrungsvorräte, nur die Kleidung, die man auf der Haut trägt,
abgestandenes Wasser und übles Essen. Man sitzt dort fest, driftet
durchs Weltall in dieser altersschwachen Blechdose und ist quasi das
Opfer eben dieser. An diesem Punkt geht es einfach darum, dass wir
langsam merken, dass die Realität eben genau das ist, was sie ist.
Als was für eine Art Mensch würden Sie Ihren Charakter - Everett Young - beschreiben?
Louis:
Er ist die Art Mensch, auf den man sich verlassen kann. Er ist die Art
Mensch, von dem man lernen kann. Er ist die Art Mensch, der sich nicht
dafür entschuldigt, wer er ist. Er braucht keine Bestätigung durch
andere, er ist nicht darauf aus, dass man ihn mag, er will erfolgreich,
konsequent, ehrlich, ehrenhaft und moralisch sein. Einfach eine gute
Person sein. Jedoch tut es mir leid, wenn euch mein Gesicht ärgert, weil
es so streng ist. Ihr wisst, was ich meine; es ist einfach eines dieser
Dinge: "Also, ich mag ihn, weil er ein sympathisches Auftreten hat".
Es
geht um nichts davon. Es geht um einen Mann, der versucht Menschen in
Notsituationen zu helfen. Die Dinge stehen nun einmal so, dass ich
niemanden kenne, der eine Führungs- oder Machtposition innehält, der
nicht genauso sehr gehasst, wie gemocht wird. Dafür kann man nur einmal
die Statistiken mit Einverständnissen jeglicher politischen Person
hernehmen. Seien wir einmal ehrlich, diese sind meist halb-halb. Das ist
auf diesem Gebiet einfach so.
Also denke ich, dass - obwohl sich
diese Art von Menschen eben dadurch von den anderen unterscheidet - es
in ihnen einen Teil gibt, der sehr wohl weiß, dass sie erstens nicht
jeden zufrieden stimmen können und zweitens es auch nicht ihre Aufgabe
ist. Er ist da, um den Leuten zu helfen nach Hause zu kommen. Und wenn
er sie nur oft genug rütteln könnte, damit sie endlich zur Tat
schreiten. Man setzt uns ab und dann geht es zurück auf die alte
Destiny und die Leute verbringen einen tollen Tag. Das wäre eine
hervorragende Lösung. Uns einfach nach Hause helfen und dann die Reise
fortsetzen. Also ich freue mich schon darauf und bin sowohl aufgeregt
als auch fasziniert davon, wo sie [die Autoren] uns womöglich hinführen.
Immerhin muss man sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass wir
Schauspieler und somit nur ein kleiner Teil des Puzzles sind. Die Leute
dort oben [im Production Office] sind die eigentlichen Köche. Wir sind
vielleicht die Zutaten, aber wir warten nur ab, was eigentlich gekocht
wird.
Was macht Stargate Universe zu einem Kandidaten für den DVD-Kauf?
Louis:
Ich denke, dass man - indem man es angesehen hat - die Entwicklung von
zwanzig Folgen in der ersten Staffel gesehen hat. Also würde man diese
Art Reise sehen. Und dann kommt man auf den Gedanken, dass einen diese
Reise überall hinbringen kann. Also denke ich, dass es interessant ist,
bereits in der ersten Staffel zu sehen, wo die Charaktere am Anfang
stehen, im Gegensatz dazu, wo sie sich am Ende befinden. Mit den ganzen
inneren Vorgängen, wie die Beziehungen und die Dynamik - jeder einzelne
bekommt die Chance, auf irgendeine Art seine Vorgeschichte ein wenig zu
erzählen. Aber eigentlich kratzen wir noch immer ziemlich an der
Oberfläche.
Also ich genieße diesen ganzen Fortschritt auf DVD,
weil ich weiß, dass ich einige Serien gesehen habe und meinte
"eeeeeeh!", und nur vier oder fünf Folgen später ist man völlig in ihren
Bann gezogen. Und das ist einer der Vorteile von DVDs - man ist auf
sich gestellt. Ich liebe es so. Auf diese Art bin ich meiner
Lieblingsserie – "Sons of Anarchy" – verfallen.
Ich habe die
ersten drei Folgen gesehen und dachte "aaaaaaah", und dann bei der
vierten war ich hin und weg - das ist die beste Serie überhaupt. Ich bin
auch ein Fan und verstehe, dass dieses Format einen höheren Grad an
Komfort bietet und sich besser auf die persönliche Zeiteinteilung
anpassen lässt.
Die erste Staffel von "Stargate Universe" wird am 26. November im deutschsprachigen Raum auf DVD veröffentlicht (Bestell-Link zu Amazon). Eine Blu-ray-Version ist derzeit noch nicht geplant. Allerdings kann man hier auf den UK-Import (Bestell-Link zu Amazon) zurückgreifen.
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