Taschenbuch, 324 Seiten
ISBN: 0-9547343-8-6
Der
dritte Roman spielt ebenfalls noch in der ersten Staffel und ist
vermutlich kurz nach „Der Sturm“/“Das Auge“ („The Storm“/“The Eye“)
angesiedelt. Man hat also gerade erst die Besetzung von Atlantis durch
Acastus Kolya und seinen Genii hinter sich und damit die ersten wirklich
schlechten Erfahrungen mit Menschen der Pegasus-Galaxie gemacht.
Wieder
einmal besucht das Team einen idyllisch scheinenden Planeten, dessen
Bewohner sich vor den Wraith in Sicherheit wähnen. Alte Sagen und
Legenden berichten von der Antikerin Dalera, die von ihresgleichen
ausgestoßen wurde, weil sie sich in einen Menschen verliebt hatte.
Um
ihn und die gemeinsamen Nachkommen vor den Wraith zu schützen
hinterließ sie ihnen einiges an Artefakten in der noch immer
existierenden Zitadelle, unter anderem auch einen
EM-Feld-Schildgenerator. Dazu kamen strenge Regeln, die von nun an vom
dem Volk eingehalten werden mussten. Eine Anweisung bestand darin, sich
nicht zu weit über das Land auszubreiten, um bei einem Angriff schnell
in die Zitadelle fliehen zu können.
Allerdings haben die
Menschen über die Jahrtausende viele von Daleras Lehren vergessen und
verteilten sich doch weiter über den Planeten als geplant. Zudem wurde
durch die Vermischung untereinander die Zahl der „Auserwählten“
geringer, deren Gene stark genug blieben, um die Technologie ihrer
Ahnmutter vernünftig benutzen zu können.
Die wenigen Personen,
bei denen das noch der Fall ist, leben inzwischen zurückgezogen in der
Zitadelle und ignorieren die Bitten ihrer Landsleute, deren Angst vor
einem Angriff der Wraith wächst, nun da sich die Geschichten über
vermehrte Angriffe häufen.
Unter einer ruhigen Oberfläche hat sich also genug Groll aufgestaut, um eine Revolution mit fatalen Folgen zu entfesseln.
Davon
ahnen John und Rodney nichts, als sie bei einer Attacke der Wraith
zeigen, dass sie das Gen ebenfalls besitzen, weil sie in diesem Moment
einige Menschen retten. Nun haben sie es mit zwei Problemen zu tun -
nicht nur mit den Wraith, sondern auch einem Aufstand, der die
„Auserwählten“ stürzen soll.
Die Ähnlichkeiten zu Folge 2.16 „Der Turm“(The Tower) sind nicht zu
übersehen, auch wenn diese nicht so auffällig sind, wie die
Zusammenfassung andeutet. Denn die „Auserwählten“ haben sich nicht
unbedingt zu Herrschern auf geschwungen, sondern wollen lieber für sich
leben in Ruhe gelassen werden. Wie man sich denken kann, stellt das Team
durch seine Anwesenheit natürlich erst einmal wieder alles auf den
Kopf, nur um dann nach und nach wieder Ordnung in die Sache zu bringen.
Zwar
ist die Ausarbeitung des Hintergrunds und der Figuren gelungen, da man
viel über die Gesellschaft und die Vergangenheit des Planeten, erfährt
nur bei den Handlung selbst tun sich die beiden Autoren leider etwas
schwer.
Sie ziehen einige Szenen einfach zu sehr in die Länge,
vernachlässigen dafür fatalerweise andere Entwicklungen, so dass
letztendlich ein Ungleichgewicht in der Spannung entsteht. Gerade weil
man im Mittelteil nicht weiß, worauf die Autoren eigentlich hinaus
wollen, hat der Roman einige Längen. Ansonsten ist er wieder recht gut
verständlich, wenn auch durch die vielen zu lesenden Seiten höhere
Anforderungen gestellt werden.
Ein interessantes Thema wird glücklicherweise anders als man erwartet umgesetzt, und macht so neugierig. Dennoch kann der Roman nicht überzeugen, da sich die Autoren gelegentlich doch arg verzetteln und so deutliche Längen in der Geschichte entstehen, die gerade in der Mitte das Lesen schwer machen.