Update: Und schon geht es weiter mit den Berichten zu MGM. Mehrere US-Medien, darunter CNBC greifen inzwischen auf, dass MGM vorläufige Gespräche mit Unternehmen wie Apple, Netflix und weiteren geführt habe. Die großen Streamingdienste haben schließlich Interesse daran, ihre Bibliotheken weiter auszubauen.
Einige Firmen könnten in diesem Jahr verkauft werden. CNBC bezeichnet MGM hierbei als logischen Kandidaten. Die aktuellen Inhaber - Anchorage Capital, Highland Capital und Solus Alternative Asset Management, hätten gut daran getan, so lange zu warten, denn inzwischen sei MGM mehr als 10 Milliarden US-Dollar wert.
Darüber hinaus handle es sich bei MGM nicht um ein von einer Familie geführtes Unternehmen, wie das bei AMC oder ViacomCBS der Fall wäre, weshalb die derzeitigen Inhaber MGM gewiss leichter ziehen lassen würden, als ein Familiengeschäft.
Aber weshalb die ganzen Verkaufsgespräche? Die jüngsten Entwicklungen in der Film- und Serienlandschaft zeigen vor allem eines: Die Unternehmen werden größer. Disney hat sich Fox einverleibt, Comcast Sky und AT&T hat Time Warner gekauft und Viacom und CBS gehören nun auch (wieder) zusammen. Unternehmen wie MGM, die einen Wert unter 50 Milliarden Dollar haben, haben es heutzutage schwer. Insbesondere mit dem immer stärker umkämpften Streamingmarkt.
Originalmeldung:
Vor den Feiertagen machten erste Meldungen die Runde, Apple und MGM stünden miteinander in Kontakt.
Zu diesem Zeitpunkt entstand der Eindruck, es würde um neue Inhalte verhandelt werden. Apple schickte Anfang November vergangenen Jahres schließlich seinen eigenen Streamingdienst, Apple TV+, an den Start.
Inhalte, vor allem exklusive, kann der Dienst bis heute kaum vorweisen. Vorhandene Serien können weder das Publikum noch die Kritiker überzeugen. Es wird also dringend Neues benötigt - wie bei allen anderen Streamingdiensten ziehen vor allem bekannte Marken. In Zukunft vielleicht auch Stargate?
Inzwischen veröffentlichte der Hollywood Reporter einen Bericht zu dem Thema - und überrascht mit völlig neuen Einblicken. Und die legen nahe, dass Apple nicht nur die Rechte an dem umfassenden Archiv MGMs erstehen könnte, sondern gleich am gesamten Unternehmen oder zumindest an Unternehmensteilen.
Die Vermutungen tauchen während eines Führungswechsels auf. Michael De Luca übernimmt die Unternehmensspitze von Jonathan Glickman inmitten der Vorbereitungen für den Kinostart von James Bond: Keine Zeit zu sterben.
Der Hollywood Reporter betont, dass MGM schon seit 2 Jahren immer wieder Thema in Sachen Übernahmen war. Wenngleich MGM derzeit anhand der Aktien rund 10 Milliarden Dollar wert sein könnte, vermutet man, man wolle sich derzeit besonders herausputzen, um für mögliche Käufer interessant zu wirken.
Denn MGM sieht sich zahlreichen Problemen gegenüber, die auch anderen Unternehmen das Leben schwer machen. Sorgenkind ist vor allem der Streamingdienst Epix, in den MGM 2017 1 Mrd. Dollar investierte. In den vergangenen Monaten wurden in diesem Bereich 480 Mio. Dollar Abschreibungen getätigt, so das Blatt.
Dazu kommt das Gerangel an der Führungsspitze. Nicht nur, dass De Luca neu dabei ist. Dem Board hat sich im Sommer auch die ehemalige Sony Pictures-Co-Vorsitzende und Produzentin Amy Pascal angeschlossen. Und laut THR ist hier noch nicht Schluss mit den Rangeleien an der Spitze.
Das Blatt legt zudem nahe, dass sich all das über kurz oder lang summiert und MGM über von einem anderen Unternehmen übernommen wird - oder hoch pokert.
Hier führt der Hollywood Reporter verschiedene Optionen auf.
- Comcast hätte bereits die internationalen Rechte an James Bond: Keine Zeit zu sterben und werde für einen potenziellen Käufer gehalten.
- Sony sei ebenfalls eine Möglichkeit, vor allem aufgrund der Verbindung zu Pascal. Außerdem habe MGM einst zu Sony gehört.
- ViacomCBS sei derzeit bereits im Shopping-Wahn und könnte vor allem von MGMs Archiv in Sachen Serien (wie The Handmaid's Tale und Vikings) profitieren.
- Doch am wahrscheinlichsten sei laut THR Apple. Apple TV+ hinke angebotstechnisch weit hinter Disney, Netflix, Amazon und Co. hinterher und brauche dringend Inhalte. Außerdem beruft sich THR auf einen Wall Street-Analysten, der die Ansicht vertritt, Apple sitze auf 250 Mrd. Dollar. MGM zu kaufen, wäre für das Tech-Unternehmen also ein Leichtes.
Unklar bleibt jedoch, wie groß die Sorgen bei MGM tatsächlich sind. Während die einen behaupten, das Unternehmen sei dringend darauf angewiesen, dass der 25. Bond-Film mehr als 1 Mrd. Dollar Umsatz mache. Andere erklären, dem Unternehmen ginge es finanziell hervorragend.
Am Ende kann man nur mal wieder warten und warten und warten. Spannend sollte es aber vor allem nach dem Kinostart von James Bond: Keine Zeit zu sterben werden.