Seit drei Jahren findet nun die German Comic Con in München statt, ein Event, das sicherlich nicht die besten Begebenheiten genießt, sich aber gut schlägt. Denn zum einen scheinen im Süden Deutschlands die potentiellen Besucherzahlen nicht ganz so hoch zu sein, als in anderen Gebieten Deutschlands, zum anderen startete im gleichen Jahr ein anderer Veranstalter im nahegelegenen Stuttgart eine Comic Con. Doch bislang schlägt sich die German Comic Con in München wacker und man konzentriert sich auf seine Stärken.
Für das Event am 15. & 16. Juni 2019 wechselte man vom MOC Veranstaltungszentraum quasi auf die andere Straßenseite ins Zenith und den Kohlebunker. Es handelt sich um eine kleinere Location, die dafür gut genutzt wurde. Der Samstag der Veranstaltung war ausverkauft, am Sonntag war es etwas ruhiger, aber dennoch gut besucht.
Das Layout im Zenith sah zum einen den Händlerbereich, die Prop Photoshoots und die Hauptbühne vor, während man die Autogrammtische und die Photosession im Kohlebunker unterbrachte.
Die zahlreichen Händler hatten wie gewohnt einiges an Merchandise zu unterschiedlichsten Filmen, Serien, Comics und Videospielen. Aufgelockert natürlich durch diverse Künstlerstände und Cosplay-Gruppen. Die Halle an sich ist kleiner als das MOC, doch verleihte die Location dem Event einen ganz eigenen Charme. Die Talkarea war in diesem Jahr etwas abgeschirmt, sodass die Akkustik deutlich besser war, als in den letzten Jahren. Beide Tage über konnte man viele Gäste auf der Bühne sehen und interessanten Panels beiwohnen. Lediglich für den Talk mit Lena Headey - bekannt als Cersei aus Game of Thrones - musste zusätzlich gezahlt werden. Eine übliche Vorgehensweise bei größeren Gästen, die dieses Jahr jedoch zum ersten Mal Einzug in München gehalten hat.
Im Battlestar Galactica-Talk mit Edward James Olmos und Mary McDonnell spürte man deutlich die großartige Dynamik der beiden und obwohl die Serie nun auch schon seit einigen Jahren vorbei ist, sprachen sie sehr gerne über ihre Erfahrungen. Olmos erklärte dem Publikum seine Klausel, dass er - sobald er einen "Außerirdischen" zu Gesicht bekommen würde - sofort aussteigen würde. Die Abwesenheit von offensichtlich Außerirdischen gab der Serie einen ganz eigenen Charme und er war auch keinesfalls den menschlichen Zylonen oder dem Hybridgen abgeneigt.
Mary McDonnell kam auf ihre verpatzte Szene mit Katee Sackhoff zu sprechen. Obwohl es sich um eine eher ernste Szene handelte, hatten sie und Katee einen extremen Lachanfall und konnten nicht aufhören zu Lachen. Das führte schließlich dazu, dass sie kaum noch Szenen miteinander hatten.
Die Schauspieler aus Gotham, David Mazouz und Sean Pertwee, waren sich bei der Frage, welcher Batman-Film der beste sei, einig: The Dark Knight mit Chistian Bale und Heath Ledger. Dominic Purcell erzählte von seiner jahrelangen Arbeit mit Wentworth Miller und dass sie über die Jahre natürlich gute Freunde geworden sind. Da war es für sie großartig im DC-Universum erneut die Gelegenheit zu haben, zusammenzuarbeiten. Im DC-Universum ist auch Carlos Valdes unterwegs. Als Cisco unterhielt er über mehrere Staffeln hinweg in der Serie Flash die Fans. Er enthüllte dem Publikum seine Vergangenheit als ultimativer Harry Potter-Fan, der die ersten Bücher verschlungen hatte und kostümiert zum Buchladen ging, wenn ein neues Buch herauskam. Doch dann kamen die FIlme und er gab zu, faul geworden zu sein. Außerdem kam es ihm dann zu "Mainstream" vor und gab es auf... Carlos gab aber zu, dass er zu der Zeit mitten in seiner Pubertät steckte.
Die Autogrammstunden und Photosessions liefen größtenteils reibungslos. Natürlich hing das auch stark damit zusammen, dass der Andrang überschaubar war. Hin und wieder gab es bei den Autogrammen Schlangen, aber man kam recht schnell durch, auch wenn sich die Schauspieler doch Zeit nahmen. Der Bereich der Photosession ist leider etwas zu klein geraten, hier sollte man sich überlegen, ob es einen passenderen Platz oder ein besseres Layout gibt, um den Ablauf ab der Taschenabgabe zu verbessern.
Fazit
Die kleinere Location lässt die Convention gedrängter wirken. Am Sonntag des Events war es aber keinesfalls überfüllt. Man kam jeweils noch gut von A nach B. Die Autogramme und Fotos in eine extra Halle zu verlagern, ist eine gute Entscheidung, da dadurch mehr Ruhe am Autogrammtisch einkehrt. Die abgeschirmte Bühne für die Panels ist ebenfalls von Vorteil.
Die German Comic Con in München ist gewiss eines der kleineren Events, aber dem Veranstalter gelingt es gute Namen unter Vertrag zu nehmen und ein verhältnismäßig großes Line-Up zu bieten. Die Preise liegen dazu auch noch in einem angemessenen Rahmen. Und da liegt definitiv die Stärke der German Comic Con. Wer also auf Autogramme und Fotos aus ist, sollte München auf alle Fälle im Auge behalten!
Klickt in das offizielle Video zum Event und bekommt einen Eindruck, was an den zwei Tagen in München so los war!