Bericht zur Trek-Gate 2013

Pressekonferenz
Am 21. und 22. September fand im Hilton Hotel in Düsseldorf die dritte Trek-Gate-To-Your-Star-Convention statt. Zu Gast waren diesmal Amanda Tapping (Col. Samantha Carter, alle drei Stargate-Serien), Robin Dunne (Dr. Will Zimmerman, Sanctuary), Tim Russ (Tuvok, Voyager), Marina Sirtis (Deanna Troi, The Next Generation), Bill Blair (diverse Rollen als Alien) und als MoC Robert Picardo (Doctor, Voyager). Bereits am Freitag vor der Veranstaltung fand eine Pressekonferenz statt, die wir für euch besucht haben. Obwohl den Stars der Jetlag vom langen Flug noch anzumerken war, gaben sie sich dennoch Mühe, den Journalisten ihre Fragen zu beantworten.

Robert Picardo begrüßte die Journalisten auf deutsch - wie er erklärte, hatte er Deutsch als Fach auf der High School - aber da er seine Kollegen nicht in Verlegenheit bringen wollte, sprach er von da an nur noch englisch.

Die erste Frage beschäftigte sich mit den seltsamsten Erfahrungen, die die Stars am Set einer SciFi-Serie gemacht haben. Robert Picardo machte auch hier den Anfang und beschrieb die Arbeit mit Schauspielern, die mit Maske einen Alien spielten. Diese Leute, mit denen man teilweise eine Woche oder mehr zusammengearbeitet hat, hat man nie wirklich zu Gesicht bekommen, da sie immer schon fertig geschminkt waren, wenn die Hauptdarsteller morgens ans Set kamen.

Robin Dunnes seltsamste Erfahrung war eine Musical-Episode in der Serie "Sanctuary", in der er singen und tanzen musste, obwohl er nach eigenen Aussagen nicht der beste Sänger sei.

Amanda Tapping beschrieb zuerst scherzhaft die Arbeit mit Bob Picardo als ihre seltsamste Erfahrung. Zudem beschrieb sie eine Situation am Set von "Stargate SG-1", in der sie bei einem Stunt versehentlich „in die Luft gejagt“ wurde.

Auch Marina Sirtis erzählte von einer Situation am Set von "Stargate", wo sie für einen Episode als russische Wissenschaftlerin zu Gast war. Sie musste mit einem echten Fallschirm aus einem Flugzeug springen, wobei das Flugzeug natürlich nur eine Kulisse war. Nach mehreren Sprüngen, bei denen sie es nie hinbekommen hatte, den Sprung realistisch aussehen zu lassen, wurde das Gewicht des Fallschirms immer mehr zu einem Problem. Sie fragte schließlich, warum der Stunt mit echten Fallschirmen gemacht werden müsste, da der Schirm ja schließlich nicht geöffnet wird, aber niemand konnte ihr darauf eine Antwort geben.

Tim Russ Erfahrung bezog sich auf das Ende der Serie "Voyager". Er hatte noch einige letzte Szenen abzudrehen, doch viele der alten Sets, die nicht mehr gebraucht wurden, waren bereits abgebaut. Er ging also durch Studios, in denen er jahrelang gearbeitet hatte, die jetzt völlig leer waren, was ein seltsam trauriges Gefühl von Abschied in ihm verursachte.

Die nächste Frage drehte sich um den Film "Space Milkshake", in dem Amanda Tapping und Robin Dunne an der Seite von Billy Boyd und Kristin Kreuk spielen. Die Journalisten interessierte es besonders, ob und wann der Film in Europa veröffentlicht wird. Robin Dunne übernahm das Wort und berichtete, von den vielen Versuchen, die bereits unternommen wurden, um den Film auf den Markt zu bringen, doch es sei sehr schwierig, da viele den Film nicht verstehen würden. Es habe zwar sehr viel Spaß gemacht den Film zu drehen, aber es sei auch eine spezielle Mischung aus den Genres Comedy und SciFi, die nicht jedermanns Sache sei. Sie versuchen nun den Film auf einer Online-Plattform verfügbar zu machen, sodass jeder, der ihn sehen will, ihn auch irgendwann in der Zukunft sehen kann.

Anschließend wurden die Schauspieler zu ihren aktuellen Projekten befragt. Robert Picardo hatte in dieser Woche einen Auftritt in der Serie "The Mentalist" abgedreht und wenn er von der Con zurückkehrt, wird er im Theater bei einer Wiederaufführung des Stückes „Twelve Angry Men“ mitwirken. Robin Dunnes letztes Projekt war ein Film mit dem Titel „Torments“, der, wie er sagt, im Stil des „Texas Chainsaw Massacre“ sei. Marina Sirtis sprach über ihre Rolle bei "NCIS", in der sie die neue Leiterin des Mossads Orli Elbaz verkörpert. In dieser Rolle hat sie bereits zwei Episoden abgedreht, sodass wir uns in Deutschland noch auf mindestens eine Folge mit ihr freuen können.

Die folgende Frage handelte von den Erfahrungen der Stars auf kleineren Conventions, oder eher welche Veranstaltungsgröße sie bevorzugen. Robert Picardo sagte, dass er auf größeren Conventions schon schöne Erfahrungen gemacht hat, jedoch denke er, dass vor allem für die Fans die kleineren Veranstaltungen schöner sind. Sie sind nicht so streng organisiert und die Fans haben mehr Zeit, um mit den Stars zu reden. Robin Dunne meinte, dass die Comic Con in San Diego verrückt sei. Sie sei einfach zu riesig, weshalb er ebenfalls denkt, dass kleinere Cons eine schönere Erfahrung für die Fans sind. Dem schloss sich auch Amanda Tapping an, die betonte, dass diese familiäre Atmosphäre für Fans und Stars wesentlich zufriedenstellender sei. Für Marina Sirtis hingegen macht die Veranstaltungsgröße keinen Unterschied, da sie immer versucht mit den Fans ins Gespräch zu kommen. Sie glaubt, dass die Leute sich kein Autogramm wegen der Unterschrift holen, sondern um ihren Stars einmal gegenüberzustehen.

Die abschließende Frage drehte sich um die Gerüchte, die es seit der Absetzung von "Sanctuary" um eine Fortsetzung als Film oder Mini-Serie gab. Leider erhielten wir darauf nur eine eher kryptische Antwort. Robin Dunne und Amanda Tapping betonten beide, dass die Arbeit an der Serie sehr schön war, nur gebe es derzeit noch keine wirklichen Neuigkeiten ob und wie es weitergehen wird. Sie versuchen schon seit dem Ende der Serie einen Weg zu finden, doch gibt es bisher noch nichts Konkretes.

Samstag
Der erste richtige Con-Tag begann schon früh am Morgen mit der Opening Ceremony, bei der alle Gäste auf die Bühne gebeten wurde. Wieder einmal glänzte Robert Picardo mit seinen Deutschkenntnissen, indem er den ersten Teil seiner Begrüßung in der Landessprache hielt. Anschließend begrüßte er mit Robin Dunne den ersten Gast auf der Bühne.

Dieser griff gleich zu Beginn seines Panels ein Ritual auf, welches er immer am Set von "Sanctuary" vor jedem Drehtag durchgeführt hat. Er rief so, dass ihn jeder hören konnte, die Worte „Let‘s get ready to rumble“. Dazu rief er noch einen Fan auf die Bühne, der seinen Ruf auf deutsch übersetzen sollte.

Ihm folgte der Weltrekordhalter für die meisten gespielten Rollen von Charakteren mit Make-up, Bill Blair, der von seinen Erlebnissen und Begegnungen an den verschiedenen Sets erzählte.

Anschließend war es so weit und Amanda Tapping betrat für ihr Panel die Bühne. Scherzhaft wurde sie von Robert Picardo als diejenige begrüßt, der er den Job weggenommen hat. Gemeint war natürlich die Position als Leiter der Atlantis-Expedition.

Amanda war froh wieder in Deutschland zu sein, da sie zuletzt vor 10 Jahren für eine Convention Deutschland besucht hatte. Während sie das sagt, kommt eine Gruppe verkleideter "Stargate"-Fans auf die Bühne und überreicht Amanda ein Geschenk.

Als nächstes sprach sie über ihre aktuellen Projekte. Unter anderem nannte sie dabei den Film „Space Milkshake“, über den wir schon einiges in der Pressekonferenz gehört hatten. Außerdem kam sie zu „Hell in a handbag“ und schließlich zu „Supernatural“. Für sie war es ungewohnt, erstmals eine Rolle zu spielen, die von allen gehasst wird.

Nach dem Ende von "Sanctuary" war Amanda erstmals seit 15 Jahren nicht an einer Fernsehserie beteiligt, was für sie anfangs sehr ungewohnt war, aber schließlich hatte sie dadurch die Zeit, sich um andere Dinge zu kümmern, wodurch es dazu kam, dass sie nun schon bei mehreren Episoden von "Continuum" und "Arctic Air" Regie geführt hat.

Außerdem engagiert sie sich sehr für ihre Wohltätigkeitsorganisation „Sanctuary4Kids“, die sogar mit einem Stand auf der Trek-Gate vertreten war.

Angesprochen auf ihre besten und schlechteste Missionen als Sam Carter, musste sie lange überlegen, um in schlechtes Beispiel zu finden. Bei ihren positiven Erfahrungen sagte sie, dass sie alle Episoden mochte, in denen Carmen Argenziano als Carters Vater Jacob dabei war, außerdem hob sie die Episoden „Window of opportuntiy“ und „Grace“ hervor.

Ein Fan fragte Amanda, ob sie gehört habe, dass Roland Emmerich Pläne für eine Trilogie von "Stargate"-Filmen hat. Sie hielt es für eine brillante Idee dieses gute Konzept fortzusetzen. Sie würde auch gerne darin mitspielen, aber sie glaubt nicht, dass Roland Emmerich den Cast aus der Serie übernehmen will. Doch falls er fragt, würde sie jedenfalls ja sagen.

Im Anschluss an Amandas Panel kam Robert wieder seiner Aufgabe als MoC nach und trug seine Version des Songs „You are my sunshine“ im Chor mit dem Publikum vor.

Am Nachmittag begrüßte Robert Picardo schließlich Marina Sirtis zu ihrem Panel auf der Bühne. Erneut sprach sie über ihre neue Rolle bei "NCIS". Außerdem berichtete sie von ihrem Treffen mit J.J. Abrams nach der Premiere des ersten neuen "Star Trek"-Films. Dort fragte Abrams sie, wie sie den Film fand und sie antwortete sinngemäß: „Ich wollte ihn hassen, aber ich fand ihn gut.“ Schließlich musste Jonathan Frakes dem verdutzten J.J. erklären, dass Marina immer schon genau das sagte, was sie dachte.

Neben den sechs Stars waren mit Tom Daut und Simone Walleck erstmals auch zwei Autoren zu Gast auf der Trek-Gate. Tom Daut stelle seinen Urban-Fantasy-Roman „Die Sinistra“ vor. Simone Walleck präsentierte ihren ersten Roman „Lahnest und die Spirale der Macht“.

Bevor das Programm des ersten Tages mit einem Konzert von Tim Russ abgeschlossen werden sollte, fand noch ein VIP-Dinner statt, zu dem es nur eine streng limitierte Anzahl an Tickets gab. Dort hatten einige wenige Fans die Möglichkeit gemeinsam mit allen Stars zu Abend zu essen.

Sonntag
Der zweite Con-Tag stand größtenteils im Zeichen der Autogramme und Fotosessions. Man konnte sich sowohl gemeinsam mit allen "Star Trek"-Schauspielern, als auch mit Amanda Tapping und Robin Dunne auf einem Foto verewigen lassen. Im Anschluss daran bot Amanda zugunsten ihrer Charityorganisation „Sanctuary4Kids“ noch einen Fotoshoot in voller SG-1-Uniform an.

Daneben fand noch ein "Star Trek"-Gruppenpanel mit Marina Sirtis, Tim Russ, Robert Picardo und Bill Blair statt, bei dem die Schauspieler über ihre Zeit an den verschiedenen Serien und Filmen sprachen und auch was sie von dem Reboot des "Star Trek"-Universums durch J.J. Abrams halten. Anschließend stand auch noch Amanda Tapping gemeinsam mit Robin Dunne auf der Bühne. Dabei ging es natürlich um "Stargate" und "Sanctuary". Außerdem gab es am Ende des Panels noch eine Spendensammlung für „Sanctuary4Kids“. Als Anreiz für die Fans, versprach Robin Dunne seine Hose herunterzulassen, wenn genug Geld zusammenkommt. Ein Versprechen, das er schließlich auch hielt.

Nach einer Auktion, bei der seltene Gegenstände aus den Bereichen "Stargate" und "Star Trek" zu Gunsten der Charity-Organisationen versteigert wurden, stand als letzter Programmpunkt nur noch die Closing Ceremony auf dem Plan. Marina Sirtis und Tim Russ waren leider schon abgereist, jedoch wurden Amanda Tapping, Robin Dunne, Bill Blair und Robert Picardo unter großem Applaus und stehenden Ovationen verabschiedet.

Die Trek-Gate 2013 war ein tolles Erlebnis. Obwohl die Con mit nur knapp 450 Besuchern zu den kleineren Veranstaltungen gehört, wird man die zwei Tage so schnell nicht vergessen. Besonders positiv ist der vergleichsweise lockere Ton, den die Veranstalter angeben. Es gibt kaum Einschränkungen, sofern man sich gegenüber der Stars nicht aufdringlich verhält, und so kommt es auch schon mal vor, dass man sich mit den Schauspielern ungezwungen unterhalten kann.

Auch unsere Kollegen vom Geek!-Magazin waren vor Ort und so wird in der nächsten Ausgabe, die am 23. Oktober erscheint, ebenfalls ein Bericht zur Trek-Gate enthalten sein.

Die nächste Trek-Gate To Your Star findet am 30. und 31. August 2014 erneut im Hilton Hotel in Düsseldorf statt. Als erste Gäste wurden bereits Carmen Argenziano, John Billingsley und Bonita Friedericy angekündigt. Tickets gibt es auf der Webseite des Veranstalters. Auch im kommenden Jahr werden die Tickets auf eine maximale Zahl von 500 limitiert sein.

Artikel: Jonas Pees (Quinn1210)
Bilder: Jonas Pees (Quinn1210)