Review: Warum Colony Staffel 1 auch in Corona-Zeiten einen Blick wert ist

shadow-of-atlantis   |   Ferne Welten   |   vom 07.04.2020

Colony Staffel 1 - Teaser Bildnachweis:

(c) 2015 USA Network Media, LLC / Pandastorm

Das Leben der Menschen spielt sich weitestgehend im eigenen Zuhause oder in der Arbeit ab. Weitestgehend getrennt von ihren Freunden versuchen sie ihren Alltag zu bestreiten, selbst Familien wurden auseinandergerissen. Die Menschen leben in einer Welt, in der jeder soziale Kontakt kritisch beäugt wird. Kommt euch bekannt vor? Wir verraten euch, weshalb es sich trotz Corona lohnt, der Sci-Fi-Perle Colony eine Chance zu geben. 

Colony Staffel 1: Eine Welt auseinandergerissen 

Die Welt steht unter der Kontrolle einer geheimnisvollen, außerirdischen Macht, die Länder und sogar Städte mithilfe riesiger Mauern in einzelne Blocs unterteilt hat. Um den anhaltenden Aufständen entgegenzuwirken, setzen die Invasoren auf die Spezialeinheit der "Rothüte". Mit ihren ständigen Kontrollen und ihrem brutalen, rücksichtslosen Einschreiten unterdrücken sie die Menschen auch in Los Angeles. Als Will Bowman (Josh Holloway) versucht, in einen anderen Bloc zu gelangen, um seinen von seiner Familie getrennten Sohn Charlie zu finden, wird der ehemalige Special-Forces-Soldat festgenommen. Ein Deal erlaubt es ihm, sich freizukaufen, doch er muss sich verpflichten, den Besatzern zu dienen und gegen den Widerstand zu agieren. Doch genau diesem Widerstand gehört seine Frau Katie (Sarah Wayne Callies) ohne sein Mitwissen an. 

Colony Staffel 1: Familiendrama und doch viel mehr?

Die Beschreibung von Colony hört sich zunächst nach einem Familiendrama in einer post-apokalyptischen Sci-Fi-Welt an. Und tatsächlich dreht sich Colony in Staffel 1 weitestgehend um die Familie Bowman, die zunächst unter falschem Namen im L.A. Bloc lebt und versucht, ihren Alltag in dieser unbarmherzigen Welt zu bestreiten. Anhand dieser Familiengeschichte erschließt sich dem Zuschauer nach und nach die Welt, mit der er in Colony konfrontiert wird. Aber auch die Familie Bowman und ihre vielen Geheimnisse lernt man so beinahe schon auf natürliche Weise kennen. 

Wundert man sich anfangs noch ein wenig darüber, wie die beiden Elternteile miteinander umgehen, wird nach und nach offensichtlich, wie stark sie sich auseinandergelebt haben und welche Schuldgefühle über ihnen schweben. Hin und wieer versuchen sie sich zusammenzuraufen und weitestgehend setzen sie sich auch gemeinsam für das Wohl ihrer Kinder ein. Doch wenn es kracht, dann kracht es ordentlich. Im Verlauf der ersten Staffel wird allmählich auch immer deutlicher weshalb. Nicht nur das zunächst unbekannte Schicksal von Sohnemann Charlie belastet die Familie sehr. Als Will den Deal mit den Rothüten und den Politikern aushandelt, die mit den Besatzern zusammenarbeiten, manövriert er seine Familie unbeabsichtigt noch deutlicher ins Fadenkreuz der Behörden. Denn was Will nicht weiß, ist, dass seine Frau Katie dem Widerstand angehört. 

So sieht der Zuschauer auf der einen Seite Will, der den Deal eingeht und zum Kollaborateur der Besatzer wird, um seine Familie zu beschützen. Zum anderen verfolgt man aber auch, wie Katie im Geheimen immer tiefer in die Machenschaften des Widerstands gerät - und es ist schwer zu erkennen, wer von beiden im Recht ist. Oder ob überhaupt einer von beiden im Recht ist. 

Also, ja, zum einen ist Colony in Staffel 1 ein Familiendrama. Das Publikum muss über die Familie Bowman erfahren, was die Besatzer aus der Welt gemacht haben. Die Rätsel gilt es aus der Perspektive der Charaktere nach und nach aufzudecken. Nur selten erhält der Zuschauer Hinweise, die keiner der Hauptcharaktere hat. 

Zum anderen ist Colony aber auch ein spannender Krimi - natürlich nicht im eigentlichen Sinn. Im übertragenen Sinn aber schon: Die Täter sind unbekannt. 

Drohnen und allerhand andere Technik unterwerfen die Menschen. Politiker und Spezialeinheiten, die von den sogenannten Hosts eingesetzt werden, sorgen für Recht und Ordnung - mit Gewalt gegen ihr eigenes Volk. Doch die Hosts selbst agieren zunächst nur aus dem Hintergrund. Lange bleibt verborgen, wie die Hosts aussehen und erst recht, was sie wollen. Häppchenweise bekommen die Zuschauer Hinweise auf die Hosts serviert, die es nach und nach zusammenzusetzen gilt. Es stellen sich Fragen danach, weshalb sich die Hosts nie wirklich blicken lassen und warum sie Menschen in die gefürchtete "Fabrik" bringen. Rätsel, die teilweise bis zum Ende der Season aufgeklärt werden. Andere Fragen bleiben zunächst ungeklärt. 

Fazit zu Colony Staffel 1

Gelegentlich würde es der Serie gut tun, mit dem Tempo ein klein wenig anzuziehen. Im großen und ganzen erfüllt das allmähliche Aufdecken der Mysterien aber seinen Zweck: Man bleibt gespannt auf den Fortgang der Handlung und wird nicht von aus dem Hut gezauberten Informationen erschlagen. Colony mag Schwächen haben, insgesamt wird die Serie aber allzu häufig unterschätzt. Die großartige Dynamik innerhalb der Familie Bowman, die die Familienmitglieder mal enger zusammenbringt, mal die Familienbande beinahe zu zersprengen droht, und eine Bedrohung, die fortwährend beinahe unsichtbar über den Köpfen der Menschheit schwingt. 

Zur Blu-ray-Ausstattung von Colony Staffel 1

Zur Bewertung lag die Blu-ray von Colony Staffel 1 vor. Diese umfasst alle 10 Folgen der ersten Staffel, sowie Szenen, die der Schere zum Opfer fielen, und die Featurette Colony: Behind the Wall. Den Blu-ray liegt ein kleiner Episodenguide bei, was zur Orientierung ganz nett ist, das würde man sich auch bei anderen Serienboxen wünschen. Das i-Tüpfelchen stellt dann natürlich wieder der sehr schicke Pappschuber dar, in dem die Box geliefert wird. 

Seit dem 3. April ist Colony Staffel 1 auf DVD* und ebenso auf Blu-ray* erhältlich. Auch Staffel 2* und Staffel 3* können bereits vorbestellt werden.

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