Videospieladaptionen haben es nicht leicht und so stand von Anfang an fest, dass es auch Halo schwer haben wird, das Publikum von sich zu überzeugen. Während die einen die Serie feiern, zerlegen die anderen das Format am laufenden Band und freuen sich nun umso mehr, da Halo Staffel 2 womöglich die letzte Season sein wird. Paramount+ setzte Halo nach Staffel 2 ab, jedoch besteht noch ein klein wenig Hoffnung: Amblin, Xbox und 343 Industries sind offenbar daran interessiert, die Serie bei einem neuen Zuhause unterzubringen.
Ob Halo Staffel 3 nun kommt oder nicht, schauen wir uns passend zum Heimkino-Release von Halo Staffel 2 vor wenigen Tagen doch diese Season einmal näher an.
Darum geht es in Halo Staffel 2
Bei einem Einsatz kommt das Silver Team nur knapp mit dem Leben davon, als die Allianz angreift und den gesamten Planeten verglast. Für einige Bewohner kann das Team um den Master Chief nichts mehr tun, denn sie wollen nicht gerettet werden. Doch da ist noch etwas anderes: Als der Chief aufbricht, um Marines zu retten, die von ihrem Einsatz nicht zurückgekommen sind, trifft er auf einen Trupp von der Allianz. Nach einer kurzen Auseinandersetzung, zieht sich dieser zurück und der Master Chief ist sich sicher, dass dem Verhalten der Allianz nachgegangen werden sollte.
Auf Reach will von seinen Theorien allerdings niemand etwas wissen. Stattdessen stößt er überall an seine Grenzen, taube Ohren und Ablehnung. Als Team Cobalt von einem Einsatz trotz seiner Warnungen nicht zurückkehrt und der Master Chief herausfindet, dass die Allianz näher ist als bisher gedacht, ist es schon fast zu spät.
Kritik zu Halo Staffel 2
Von Beginn der zweiten Staffel an, ist deutlich spürbar, dass sich hinter den Kulissen von Halo etwas getan hat. Mit David Wiener ist ein neuer Showrunner am Start und der macht gemeinsam mit seinem Team einen guten Job. Denn trotz spürbarem Kurswechsel fühlt sich Halo Staffel 2 als natürliche Fortführung der ersten Season an; aufgrund besagten Bruchs wirkt die zweite Season sogar beinahe wie die nächste Evolutionsstufe.
Und tatsächlich bietet Halo Staffel 2 mehr Action als die erste Staffel, wirft mehr Fragen auf, liefert aber auch mehr Antworten und ist näher an den Charakteren.
Natürlich dürften viele nun wieder auf dem Umstand herumhacken, dass die Spartans den Helm – oder in dieser Season sogar die ganze Rüstung – häufig nicht tragen. Doch wenngleich sie natürlich ihre Gelegenheit haben, als übermächtige, genmodifizierte Super-Soldaten zu glänzen, so macht sie der Mangel an Rüstung zugleich unglaublich verletzlich und vor allem menschlich. Auf diese Weise wird das gesamte Ausmaß dessen, was sich auf Reach zuträgt, noch besser transportiert. Statt sich durch eine Rüstung und einen Helm visuell von den brutalen Ereignissen zu distanzieren, sind sie mittendrin und erfahren die Konsequenzen dessen, was geschieht, am eigenen Leib bzw. lassen sich die Schrecken auf ihren Gesichtern ablesen.
Reach mag zwar einen Wendepunkt in den Ereignissen um Staffel 2 darstellen, doch es ist bei weitem nicht das einzige Mal, dass der herrschende Krieg anschaulich präsentiert wird und so manch einen Charakter vor bedeutende Entscheidungen stellt.
Entscheidungen werden in Halo Staffel 2 mehr als genug getroffen. Die einen überraschen, die anderen sind abzusehen. Das Maß dessen ist ausgeglichen und dient der Sache. Denn Halo Staffel 2 macht vor allem eines: Je weiter die Season voranschreitet, desto näher gelangt man dem Punkt, auf den vor allem Kenner der Spiele gewartet haben. Leider endet Halo Staffel 2 nach einer ganzen Reihe von spannenden und schmerzhaften Entwicklungen an einer unglaublich fiesen Stelle und gerade, als die Zukunft angedeutet wird und allmählich klar wird, worauf man hingearbeitet hat, erfolgt die Abblende.
Wie schon die erste Staffel ist Halo Staffel 2 gewiss nicht perfekt, doch bei weitem auch nicht so schlecht, wie die Serie in Online-Diskussionen häufig dargestellt wird. Wichtig ist auch dieses Mal wieder, anzuerkennen, dass die Serie eben auf den Videospielen basiert und diese nicht 1:1 nacherzählt. Lässt man sich darauf ein, hat man mit der zweiten Staffel von Halo ebenfalls Spaß, man möchte sogar meinen, mehr denn mit der ersten Season, da gefühlt mehr Elemente aus den Games aufgegriffen werden.
Fazit zu Halo Staffel 2
Ein weiteres Mal können sich Sci-Fi-Fans auf ein bildgewaltiges Abenteuer gefasst machen. Alles, was Halo Staffel 1 bereits richtig gemacht hat, führt Halo Staffel 2 erfolgreich und besser fort. Wenngleich die Handlung in den ersten Folgen teilweise hätte etwas schneller sein dürfen, so ergibt sich insgesamt ein starkes Gesamtbild. Am Ende der Season will man auf jeden Fall wissen, wie es weitergeht – deshalb heißt es, Daumen für Halo Staffel 3 zu drücken.