Die Folge „Deep Breath“ der britischen Serie “Doctor Who“ läutet
nicht nur die achte Staffel der Serie ein, sie bringt auch einen neuen
Doctor. Die nun zwölfte Inkarnation des Doctors, gespielt von Peter
Capaldi, scheint das Franchise in ein neues Licht zu rücken. Doch beginnen wir am Anfang.
Nachdem
bereits das 50-jährige Jubiläum mit dem Special „The Day of the Doctor“
weltweit in Kinos ausgestrahlt wurde, folgte „Deep Breath“ diesem
Beispiel. Auch die Einführung des zwölften Doctors sollten Fans auf der
großen Leinwand genießen können und das sogar mit einem anschließenden
Blick hinter die Kulissen. In Deutschland boten sich zahlreiche
Gelegenheiten, den Staffelauftakt im Originalton im Kino zu sehen.
Inhalt:
Zu Beginn der Episode
gehörte die Leinwand ganz Strax, einem uns bereits bekannten Sontaraner.
Dieser gab einen kleinen Überblick über die derzeitigen Inkarnationen
des Doctors und ihre Eigenheiten.
Und dann wird man auch schon
mitten in das Geschehen geworfen. Während eigentlich ein
Zeitreisemissgeschick in dem viktorianischen London gelöst werden
sollte, ist der Doctor nicht ganz bei sich. Er hat sich regeneriert und
ist verwirrt und nicht bei klarem Verstand. Einerseits folgt die
Geschichte also dem Doctor, der wieder zu sich selbst finden muss,
andererseits wird aber auch Clara Oswalds Konflikt dargestellt. Clara
begleitete den elften Doctor lange und sieht ihn in dem neuen Gesicht nicht mehr. Sie weiß nicht, ob er noch der Gleiche ist, ob sie ihm noch so vertrauen kann, wie vor der Regeneration.
Schon
fast beiläufig erscheint einem da der eigentliche Plot, der einen
halbgesichtigen Roboter einführt, der sich über die Jahre immer mehr in
einen Menschen verwandelt und dafür auch menschliche Teile für sein
Äußeres verwendet hat. Der Doctor und Clara geraten in seine Hände,
wodurch es zu einer interessanten Situation kommt. Nun zeigt sich
nämlich, wie gut die beiden zusammenhalten und ob sie sich aufeinander
verlassen können.
In der Auftaktepisode nimmt man sich viel Zeit für die Entwicklung der Charaktere. Clara Oswald, die den Zuschauern natürlich schon bekannt ist, muss die Regeneration des Doctors erst verarbeiten. Es wird darauf eingegangen, welche Gedanken ihr nun durch den Kopf gehen und wie sie den Verlust ihres Doctors überwindet.
Peter Capaldi darf ebenfalls zeigen, was in ihm steckt. In dieser ersten Episode sehen wir schon zahlreiche Facetten. Von seinem anfänglich verwirrten Auftreten, über humorvolle, aber auch sehr ernste Momente, deckt er eine breite Palette an Emotionen ab, sodass er und auch der Zuschauer sich an den neuen Doctor herantasten können.
Die Interaktion zwischen den beiden Hauptcharakteren macht auf jeden Fall Lust auf mehr.
Für „Deep Breath“ griff man auch auf bekannte Gesichter zurück, die den Einstieg des neuen Doctors begleiteten. Auch, dass die Clockwork-Roboter erneut in das „Doctor Who“-Universum zurückkehren, ist eine nette Erinnerung an die alten Folgen.
Durch Kommentare zu dem neuen Aussehen des Doctors und Aussagen wie „Ich habe dieses Gesicht schon einmal gesehen“ (freie Übersetzung aus dem Original) von Capaldi, nimmt man sich auch selbst ein bisschen auf die Schippe. Immerhin hat man mit Peter Capaldi nun eine – im Gegensatz zu David Tennant und Matt Smith - neue Altersgruppe für den Hauptcharakter gewählt, der zudem bereits einen Charakter in „Doctor Who“ verkörpert hat (Caecilius in "Die Feuer von Pompeji (4x02)).
Die Story in der ersten Episode mag durch die Einführung des neuen Doctors etwas zu kurz gekommen sein, doch wäre es gut möglich, dass der halbgesichtige Roboter den Grundstein für weitere Abenteuer in der neuen Staffel gelegt hat.
Der abschließende Blick hinter die Kulissen war auf jeden Fall eine nette Zugabe und zeigte den ersten Tag vom Dreh, die Wahl des neuen Doctor-Outfits und Interviews mit den Mitwirkenden.
Alles in allem lohnte sich der Kinobesuch für „Doctor Who“-Fans gewiss und lässt die Vorfreude auf die nächsten Episoden steigen.