Stargate SG-1 ist eine großartige Serie. Dafür sprechen 10 Staffeln und 2 Filme und das ungebrochene Interesse der Zuschauer. Während die Stargate im Fernsehen mal auf diesem, mal auf jenem Sender, mal im Pay-TV, mal im Free-TV oder sogar gleichzeitig im kostenfreien wie im Bezahlfernsehen jederzeit einschalten und ihre Lieblingsserie verfolgen können, glänzte Stargate nicht immer.
Wie jede Serie – und wie es bei mir als 200 Episoden vorprogrammiert ist – kann so manch eine Folge auch nach all den Jahren unser Herz nicht erwärmen. Manchmal verziehen wir das Gesicht aber nicht bei der Folge selbst sondern viel mehr beim Titel. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf 10 Episodentitel, die uns schon haargenau sagen, was in der Episode passiert. Oder noch schlimmer: Wie die Folge endet!
Der Feind in seinem Körper
Staffel 1 legte mit einem richtig spoilerlastigen Titel für die 2. Episode gleich einmal so richtig los. Der Feind in seinem Körper. Man könnte den deutschen Titel damit verteidigen, dass die Vorlage The Enemy Within keinen Deut besser war. Und ebenso könnte man dem Titel anrechnen, dass nach dem Ende des Pilotfilms ohnehin klar war, dass sich der gute Major Kawalsky auf Chulak ein wahres Problem eingehandelt hat. Im Prinzip dreht sich die Episode nicht darum, dass der Feind erkannt wird, sondern viel mehr darum, die gute Freundschaft zwischen O'Neill und seinem Kollegen mit Wurmbefall darzustellen sowie einen Grundtenor festzulegen, wenn es darum geht, wie das SGC mit Bedrohungen dieser Art umgeht.
Virtueller Alptraum
Der englische Originaltitel hält bei diesem Titel leider nicht mehr als Entschuldigung her. Zwar kann man sich in der Folge allmählich ableiten, weshalb der englische Titel Gamekeeper lautet. Im Deutschen ist von Anfang an klar: Irgendetwas passiert, dass das SG-1-Team in einer virtuellen Welt festgehalten wird – und noch dazu schlimme Ereignisse durchleben muss. Abgesehen davon, klingt der Titel auch irgendwie ein wenig fad, wenngleich die Episode immerhin einen interessanten Einblick in die Leben der SG-1-Team-Mitglieder bietet.
Das zweite Tor
Zu dem Zeitpunkt, an dem die Episode angesiedelt ist, weiß der Zuschauer natürlich längst, dass es auf der Erde ein zweites Tor gibt. Dass dieses zweite Tor irgendwann eine Rolle spielen würde, war auch klar. Dass aber eine Episode, die so perfekt beginnt, einen Titel trägt, der den Zuschauern bereits die fertige Lösung serviert, kann in diesem Fall nur mit einem Kopfschütteln quittiert werden. Dabei war der Originaltitel Touchstone doch so unverfänglich...
Sha'res Tod
Hätte ich diesen Titel damals – eventuell Wochen vor Ausstrahlung der Episoden – gesehen, hätte ich die Welt nicht mehr verstanden. Während das Englische Forever in a Day gar nicht allzu viel Preis gibt, erleben wir im Deutschen mit nur zwei Worten eine wahre Informationsflut. Sha’res Tod betrifft schließlich nicht nur diesen einen einzigen Charakter. Sha’re stellte schließlich den Grund dar, weshalb Daniel Jackson SG-1 überhaupt angehört. Somit gibt der Titel auch die Richtung an, wie die weiteren Episoden aussehen werden und mit was sich Jackson beschäftigen wird. Abgesehen davon ist es einfach mies, den Tod eines wichtigen – wenn auch nur Randcharakters – bereits im Titel rauszuhauen. Oder findet ihr nicht?
Rettung im All
Rettung im All gibt gleich zwei Dinge bekannt, bevor wir überhaupt begonnen haben, die Folge zu schauen: 1. Irgendetwas geht schief und die Hauptcharaktere befinden sich plötzlich planlos und hilflos im All. 2. Natürlich, so schnell bringt man einen Hauptcharakter nicht um die Ecke, aber im Titel gleich zu sagen, wie die Episode endet, ist schon sehr grenzwertig.
Die Rückkehr der Osiris
Diese Episode war eigentlich richtig gut. Wir erfahren mehr über Daniels Leben vor dem SGC und lernen gleich noch seine Kollegen kennen. Auch der Mythologie von Stargate wird mehr Tiefe verliehen, denn mit der Präsenz von Osiris wird ein weiteres Mal bewiesen: Die Goa’uld waren vor vielen Hundert Jahren bereits auf der Erde – und die Erde bietet noch so manch ein Geheimnis. Wie auch Hathor, verbargen sich also auch Isis und Osiris auf der Erde – und stellen somit eine potentielle Bedrohung für die Erde und das SGC dar. Aber Leute… Der Titel! Im Englischen ist nicht die Rede von Osiris, im Deutschen wissen wir schon genau: Jep, es geht um Osiris. Das ist noch nicht einmal sonderlich schlimm, auch wenn man schlussfolgern kann, dass Osiris ein Goa’uld ist. Wir wissen zudem: Osiris kehrt zurück. Juhu, ein neuer Gegner für SG-1! Gar nicht einmal so schlecht. Das Mysterium, wen sich Osiris letztlich als Wirt herauspickt, das lässt uns im Deutschen allerdings kalt: Die Rückkehr der Osiris zeigt grammatikalisch bereits bestens an, dass es sich um ein weibliches Geschöpf handeln muss. Und da kommt in dieser Folge ja nur eine Person in Frage
Elliots große Mission (2)
Dieser Titel klingt, als entstamme er einer schlechten 80er-Jahre-Serie. Zugleich sagt er uns bereits, wie die Episode endet. Sgt. Elliot lernte der Zuschauer wenige Episoden vorher kennen. Er war einer der neuen Rekruten, die SG-1 ausbilden sollte. Ein neuer Randcharakter, der dann sogleich einen eigenen Episodentitel gewidmet bekommt? Und dann lautet der auch noch Elliots große Mission? Abgesehen davon, dass der Titel nicht gerade beeindruckt, ist im Kontext der Serie offensichtlich, dass Elliots große Mission nicht gut endet. Eine große Mission = eine große Herausforderung = eine wichtige Entscheidung = zahlt der Charakter mit seinem Leben dafür? Wir wussten bereits von Anfang an, wie das ausgeht.
Der falsche Klon
Persönlich finde ich diesen Titel ja echt Panne. Was soll mir Der falsche Klon sagen? Eigentlich, dass es mehrere Klone gibt und der, um den es in der Episode geht, der falsche ist. Auf welche Art auch immer. Verwechselt man ja auch schon mal, die Klone. Oder eine Person, die sich nur als Klon ausgibt? So ein falscher Klon! Tatsächlich handelt die Episode davon, dass O’Neill von einem abtrünnigen Asgard geklont wird. Sein jüngerer Klon taucht im SGC auf und sorgt für jede Menge Ärger und Aufruhr – nicht nur unter den Erdlingen sondern auch unter den Asgard selbst. Auweia. Die Episode klingt spannend und unterhaltsam – und beginnt so gut, mit einem jungen Mann, der auftaucht und behauptet, O’Neill zu sein. Doch wie kann es sein, dass er nicht nur dessen flapsige Sprüche drauf hat sondern auch noch alle Erinnerungen, ID-Codes und Geheimnisse O’Neills kennt? Wir wussten es bereits, seit der Titel der Episode bekannt war. Er ist ein Klon - und in diesem Fall hat man sich mit dem Falschen angelegt.
Kiannas Symbiont
Muss ich zu dem Titel Kiannas Symbiont tatsächlich etwas sagen? Ich lass ihn einfach einmal so stehen und auf euch wirken. Man muss ihn sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen… Und so belasse ich es in diesem Fall bei… Schweigen…
Daniel, der Prior
Der unbedarfte Zuschauer, der sich nicht zuvor im Internet bereits über die kommenden Episoden von Stargate SG-1 informiert hat, der hat mit diesem Episodentitel sein blaues Wunder erlebt. Oder ein Ori-Wunder? Eher nicht. Eine Folge zuvor, mussten wir wieder einmal mit ansehen, wie Daniel Jackson von der Bildfläche verschwand. Der Schocker der Episode Daniel, der Prior: Die Ori haben Daniel Jackson zum Prior gemacht. Inklusive grauem, ungesunden Teint und rituellen Tattoos bzw. zeichenartigen Narben im Gesicht. Daniel ist ein Prior! Oh nein, was für ein Schock! Überraschung! Wie konnte das nur geschehen? Diese Frage hat uns der Titel zum Glück nicht beantwortet, weshalb wir die Episode dennoch einigermaßen genießen konnten.
Lasst uns wissen: Welche Episodentitel haben euch den Spaß im Vorfeld vermiest? Bei welchen wusstet ihr schon bei der Ankündigung, wie die Episode ausgeht? Stargate SG-1 bietet immerhin mehr als 200 Episoden, bei denen noch so manch ein Spaßverderber dabei war. Schaut auch gerne in unserem Forum vorbei und lasst es uns wissen.