Er erschuf die Klangwelten von SG-1, schrieb traumhafte Musik für die
verlorene Stadt Atlantis und ging mit E-Gitarre bepackt auf Expedition
durch das Universum mit der Destiny-Crew. Stargate war seine größte
Reise und sollte auch seine letzte sein. Joel Goldsmith, Sohn der
Filmmusik-Legende Jerry Goldsmith, begleitete die drei Serien von Anfang
an und blieb ihnen bis zum Schluss treu. Am 29. April verstarb er im
Alter von 54 Jahren in seinem Anwesen in Hidden Hills, Kalifornien, an
Krebs.
"Ich bin zutiefst erschüttert über den Verlust meines lieben Freundes und Mentors", sagte Neal Acree ("World of Warcraft", "Starcraft 2", "Diablo 3"), der Co-Komponist von Stargate. "Er
war wie ein zweiter Vater für mich, und ich denke, dass ich vieles in
meiner Laufbahn ihm zu verdanken habe aufgrund der Chancen, die er mir
gab, meinen ersten Spielfilm und TV-Serien musikalisch zu untermalen.
Sein Einfluss auf mein Leben, sowohl persönlich als auch musikalisch,
wird mich immer begleiten."
Dass sein musikalischer Beitrag
zu den Stargate-Serien zu seinem Lebenswerk avancieren würde, war Joel
Goldsmith zu Beginn wahrscheinlich nicht bewusst. So schrieb er auch die
Titelmusik zu Stargate SG-1 nicht selbst, die er in den Episoden
oftmals adaptierte und variierte. Sie entstammte David Arnold, der seine
Musik dem Kinofilm von Roland Emmerich beisteuerte. Sein Talent für
großartige Klänge wusste Joel Goldsmith jedoch stets auf vielfältige
Weise in den Episoden von Stargate einzusetzen und erschuf ein in sich
stimmiges Gesamt-Klangbild.
Wer erinnert sich nicht gerne an die
grandiosen Melodien, die den Zuschauer durch das Sternentor entführten
und ihn auf eine fantastische Reise mitnahmen? Unvergessen ist die
epische Musik, als sich das Supergate zum ersten Mal öffnete und jede
Hoffnung auf einen Sieg im Kampf gegen die Ori mit peitschenden Pauken
zerschmetterte („Camelot“, Staffel 9 SG-1). Auch Teylas geheimnisvolles
Abschiedslied „Beyond the Night“ für die Älteste des Athosianervolkes
zählt längst zu den Klassikern („Kritische Masse“, Staffel 2 "Stargate:
Atlantis").
Stargate brachte Goldsmith 3 Emmy-Nominierungen ein -
für das Intro-Thema von Atlantis, der SG-1-Folge "Macht der Weisen" aus
Staffel 1 und "Unter Druck" aus der zweiten Atlantis-Staffel. Auch wenn
Joel Goldsmith bereits früh durch seinen Vater an die Welt der großen
Filmmusik herangeführt wurde, die Millionen begeisterte, startete seine
Karriere verhältnismäßig ruhig. Der 1957 geborene Amerikaner komponierte
den ersten Soundtrack im Alter von 21 Jahren für den Low-Budget-Film
„Laserblast“. Bei einem größeren Publikum wurde er erst durch seine
Kollaboration mit Jerry Goldsmith an dem 8. Star-Trek-Film "Der erste
Kontakt" aus dem Jahre 1996 bekannt. Dabei schrieb Joel Goldsmith
zusätzlich zu dem Soundtrack seines Vaters mehr als 20 Minuten Musik.
Seinem
ausgeprägten Faible für Computerspiele konnte er durch das Komponieren
der Musik zu "Call of Duty 3" (2007) nachgehen. Daneben musizierte er
unter anderem für die Serien "Witchblade - Die Waffe der Götter" und
"Sanctuary" mit Amanda Tapping ("Col. Samantha Carter"). Stargate blieb
jedoch stets sein größtes Projekt. 2008 erschuf er die orchestralen
Scores zu „The Ark of Truth“ und „Continuum“, die diese Filme zu
emotionalen und monumentalen Highlights machten. Für Stargate war Joel
Goldsmith der Mann im Hintergrund. Doch er schrieb zweifelsohne eines
der bedeutendsten Kapitel der Stargate-Saga.
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