Update vom 06.04.2025: Die jüngsten Amazon-Erdbeben gingen an der Branche und an den Amazon MGM Studios nicht spurlos vorbei. Dies brachte etwa Kelly Day neue Aufgaben ein.
Nach dem "Weggang" von Jennifer Salke wird Day mehr Verantwortung im internationalen Prime Video-Bereich zufallen. In ihren Aufgabenbereich fällt zunächst die Suche nach einem neuen VP of International Originals, der an die Stelle von James Farrell treten wird, der bereits Anfang des Jahres das Unternehmen verließ. Bis ein Nachfolger Farrells gefunden ist, werden die regionalen Verantwortlichen direkt Day berichten.
Head of Prime Video & Amazon MGM Mike Hopkins nutzte zudem die Gelegenheit für einen ersten Auftritt während der CinemaCon. Während des bedeutenden Branchenevents versprach er Kinobetreibern ab 2027 jährlich 15 Spielfilme auf die Leinwand zu bringen und das über Jahre hinweg.
"Wir möchten uns dem langfristig verpflichten und wenn sich Amazon etwas verpflichtet, dann tun wir dies im großen Stil."
Während der CinemaCon versprach er außerdem, dass man die Kinobetreiber davon überzeugen möchte, wie ernst man es mit Kino-Releases meine und, dass der Umstand, dass die Film- und Seriensparte Amazons auf einem Streamingdienst beruhe, nicht bedeute, dass man sich nicht für das Filmbusiness interessiere.
Damit spielte er vor allem auf das James Bond-Franchise an, für das sich nach Barbara Broccoli und Michael G. Wilson nun Amy Pascal und David Heyman verantwortlich zeichnen, die derzeit in London sind, um alles für die Zukunft des Bond-Franchises in die Wege zu leiten.
News vom 01.04.2025: In den vergangenen Tagen und Wochen hat sich bei Amazon einiges getan und die Ereignisse dürften sich noch eine ganze Weile bemerkbar machen.
Los ging es eigentlich bereits mit dem Bond-Knaller, einer wahren Bombe, die platzte, als bekannt wurde, dass sich Barbara Broccoli und Michael G. Wilson zurückziehen. Kreativ sind nun Amy Pascal und David Heyman am Zug, während Broccoli und Wilson nur noch als Mit-Inhaber der Marke Teil des Bond-Universums sein werden, wie auch auf 007.com nochmals bestätigt wurde.
Doch was hat das Bond-Franchise mit den aktuellen Entwicklungen bei den Amazon MGM Studios zu tun, die sich über kurz oder lang auch für ein neues Stargate-Projekt verantwortlich zeichnen könnten?
Das News-Portal Deadline schrieb zuletzt nicht nur, dass Jennifer Salke ihren Posten als Verantwortliche für die Amazon MGM Studios verlassen hat, sondern auch, dass ihr Umgang mit dem James Bond-Franchise und weiteren Projekten ausschlaggebend für eben jenen Rückzug war – der scheinbar eher einem Rauswurf gleichkam.
In einem Statement schrieb Mike Hopkins, der Prime Video und den Amazon MGM Studios vorsteht, dass man sich dazu entschieden habe, die Führungsebene ein wenig auszudünnen und Prozesse zu streamlinen. Deshalb werde Salkes Posten auch nicht neu vergeben; stattdessen würden ihm nun Head of TV Vernon Sanders und Head of Film, Streaming and Theatrical Courteney Valenti direkt unterstehen. Zuvor legten sich Salke Bericht ab.
Deadline zufolge habe sich die Bond-Entwicklung unter Salke viel zu lange hingezogen und mit der Marke sowie mit Broccoli und Wilson sei völlig falsch verfahren worden. Während sich zeigen muss, ob die Amazon MGM Studios ein Händchen für 007 haben, kann man hier nun schalten und walten wie man möchte. Allerdings scheint Bond nur der Tropfen gewesen zu sein, der das Fass zum Überlaufen brachte. Teure Projekte wie Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht hätten sich unter Salke laut Deadline nicht wie gewünscht entwickelt und das Unternehmen vor allem gekostet, statt tatsächlich etwas einzubringen.
Ein weiteres dieser Projekte ist übrigens Citadel, ein die Welt umspannendes Seriennetzwerk, das sich eigentlich zu einem Prestige-Projekt mausern sollte, aber am Ende nur massenhaft Geld verschlang. Nach der ersten Staffel Citadel schickte Amazon noch die beiden Serien Citadel: Diana und Citadel: Honey Bunny beim Streamingdienst Prime Video an den Start, doch das Franchise wurde direkt nach Salkes Weggang auf Eis gelegt.
Wie etwa der Hollywood Reporter berichtet, wurde Citadel Staffel 2 von Herbst 2025 auf Frühjahr 2026 vertagt und während die zweite Season der Spionage-Serie noch an den Start gehen soll, wurden verschiedene Citadel-Spin-offs vorerst ausgesetzt. Offenbar möchte man erst sehen, wie sich Citadel Staffel 2 schlägt, nun, da das Publikum ausreichend Zeit hatte, Staffel 1 und die Spin-offs nachzuholen.
Bei Amazon geht es derzeit also dezent drunter und drüber und Hopkins kündigte in seinem Statement bereits an, dass weitere Optimierungen durchaus noch folgen können.
Ob sich verschiedene Projekte anschließend schneller vom Fleck bewegen und das unsere Chancen auf ein neues Stargate-Projekt erhöht, bleibt natürlich weiterhin offen, aber vielleicht bringt ja auch die aktuelle CinemaCon oder die diesjährige San Diego Comic-Con Neuigkeiten mit sich.