Martin Gero ist ausführender Produzent, Schöpfer und Showrunner der jüngst angekündigten neuen Stargate-Serie – aber wer ist er? Wir werfen einen Blick auf seine bisherige TV-Karriere und seine Beziehung zum Stargate-Franchise und erklären, warum die Amazon MGM Studios mit ihm eine gute Wahl getroffen haben!
Martin Gero - zur Person
Der gebürtige Schweizer Martin Quinn Gero kam am 6. Juli 1977 in Genf zur Welt, wo er sechs Jahre seines Lebens verbrachte. Heute wohnt er in Vancouver, Kanada, und ist seit Dezember 2018 mit Melissa Stetten verheiratet. Das Paar hat ein gemeinsames Kind.
Erste Erfahrungen im Bereich Drama sammelte Martin Gero durch seine Ausbildung an der Canterbury High School of the Arts in der kanadischen Hauptstadt Ottawa, die er 1996 erfolgreich abschloss. Seine vielfältige Arbeit als Autor für Fernsehproduktionen begann schließlich 2002 mit ersten Drehbuch-Aufträgen für die Serie The Holmes Show.
Die TV-Anfänge im Stargate-Franchise
Nur zwei Jahre später nahm seine Laufbahn dann schon richtig Fahrt auf, als er für ganze zehn Episoden in Stargate: Atlantis Season 1 als Story Editor den Skriptprozess überwachte, Plot-Falten ausbügelte und an den Drehbüchern feilte. Martin Gero selbst sagte im Zuge der neuen Serienankündigung kürzlich, dass Stargate „in seine DNS eingebettet“ sei, und das ist nicht übertrieben – denn tatsächlich bereicherte er bis 2010 alle drei Hauptserien in den unterschiedlichsten Funktionen, vom Autor über diverse Produzentenrollen bis hin zur Regie.
So betreute er die Mutterserie Stargate SG-1 in den finalen Staffeln 9 und 10, die mit der Ori-Storyline und Veränderungen im Cast neue Impulse setzte, als kreativer Berater und steuerte für Folgen wie Höhere Mächte, Die Festung, 200 und Die Geiselnahme auch eigens die Skripte bei.
Am meisten involviert war Martin Gero indes bei Stargate: Atlantis. Nicht nur schrieb er insgesamt 42 Episoden für die Serie (was ihm übrigens zwei Nominierungen für die begehrten Gemini Awards einbrachte), er fungierte ab Season 2 zudem als Supervisor, Co- und sogar ausführender Produzent und stand für einen kurzen Auftritt als Danger Beckett in Coup D‘etat noch dazu selbst vor der Kamera. Für die Folge Eiszeit nahm er außerdem auf dem Regiestuhl Platz, nachdem er zuvor schon im Zweiteiler Erster Kontakt / Der verlorene Stamm das zweite Drehteam angeführt hatte.
In Stargate: Universe Season 1 half er schließlich ebenfalls als beratender Produzent bei acht Episoden aus und schrieb für die beiden Folgen Die Rückkehr und Verloren die Drehbücher.
Was kann Martin Gero neben Stargate vorweisen?
Doch auch außerhalb des Stargate-Universums kann Martin Gero auf eine beeindruckende Filmografie zurückblicken, wobei er neben der Arbeit an bekannten Serien ebenso ein bisschen Filmluft schnuppern konnte. Er rief die TV-Hits The L.A. Complex, Keep Breathing und Blindspot ins Leben, kreierte Storys und/oder Skripte für Quantum Leap, Dark Matter, The Lovebirds und weitere, und er produzierte unter anderem Kung Fu und Bored to Death. Viele der genannten Projekte unterstützte er dabei sogar in mehreren Kapazitäten.
Schaut man sich seine IMDb-Liste an, fallen also schnell einige Punkte ins Auge, die ihn zu einer ausgezeichneten Wahl für die Posten als Showrunner, Produzent und Autor der neuen Stargate-Serie aus dem Hause Amazon machen:
- Martin Gero bringt reichlich Erfahrung in der modernen TV-Landschaft mit, und vieles davon wurzelt im Stargate-Franchise. Er hat der IP eine Menge zu verdanken und im Gegenzug Fanfavoriten aus Stargate: Atlantis wie den Zweiteiler Der Sturm / Das Auge, Die Belagerung Teil 3, Der doppelte Rodney und viele mehr geschaffen. Nicht alles, was er schrieb, traf ins Schwarze, aber Gater dürften sich einig sein, dass seine Stargate-Beiträge eine gute Quote vorweisen können. Er arbeitete außerdem an allen drei Originalserien, vor allem in Sachen Drehbücher, und kennt die Charaktere, Storylines und den Stargate-Spirit.
All das spiegelt sich bereits in der Art und Weise wider, wie er die Ankündigung gehandhabt und dabei sowohl Fans als auch ehemalige Akteure involviert hat. Kurzum, er respektiert das Franchise und will dieses anstatt eines Reboots mit einem neuen Kapitel im bekannten Universum fortsetzen. - Durch seine Mitarbeit an Serien wie Kung Fu und Quantum Leap hat Martin Gero darüber hinaus schon in der Vergangenheit geholfen, existierende, aber lange Zeit ruhende Franchises neu aufzulegen oder auf interessante Weise in modernisierter Fassung fortzuführen. Denn eines dürfen wir bei aller Freude über Amazons Ankündigung nicht vergessen: Abgesehen von dem kurzen Interim mit Stargate Origins ist das Finale von SG:U Season 2 und damit das vorläufige Ende der Stargate-Hauptserien fast 15 Jahre her ...
- Zu guter Letzt ist Martin Gero nach wie vor gut vernetzt – mit Stargate-Talenten vor und hinter der Kamera, aber auch mit der Fanbasis. Er war es, der Joe Mallozzi einen Posten in der neuen Serie anbot; er gab den Impuls, GateWorld und Dial the Gate in die Ankündigung einzubeziehen.
Und er pflegt sein eigenes kleines Stargate-Netzwerk: Er schrieb für Dark Matter, das Mallozzi zusammen mit Paul Mullie ersonnen hatte, und beliebte Stargate-Darsteller wie etwa Jewel Staite (um nur ein beliebiges Beispiel zu nennen) sind bekannt für ihre Gastauftritte in den neueren Serien, an denen Martin Gero mitwirkt.
Alles in allem stehen die Chancen also sehr gut, dass die Amazon MGM Studios den Richtigen für den Posten an der Spitze der neuen Stargate-Serie gefunden haben.
Was meint ihr?
Übrigens: Informiert euch auch gern in den SG-P-Episodenguides zu SG-1, Atlantis und Universe ausführlich über die aufgezählten (und natürlich alle weiteren) Stargate-Folgen!
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