Review - Star Wars: The Book of Boba Fett Season 1

Sci_Fi-Dave   |   Ferne Welten   |   vom 09.02.2022

Star Wars: The Book of Boba Fett mit Temuera Morrison und Ming-Na Wen Bildnachweis:

© 2021 Lucasfilm Ltd. & ™. All Rights Reserved.

Ganz im Stil des Marvel Cinematic Universe hatte The Mandalorian Season 2 mit einer End Credits-Szene das nächste Kapitel (oder in diesem Fall Buch) des Star Wars-Serienuniversums angekündigt: The Book of Boba Fett mit Temuera Morrison und Stargate: Universe-Darstellerin Ming-Na Wen in den Hauptrollen.

Die komplette Staffel der neuen Star Wars-Serie kann ab heute exklusiv auf Disney+ gestreamt werden. Hier sind unsere Eindrücke, natürlich spoilerfrei!

Charaktere & Story

Mit dem Kopfgeldjäger Boba Fett (Morrison) kehrte in The Mandalorian einer der beliebtesten Legacy-Charaktere der gesamten Star Wars-Saga eindrucksvoll und actionreich zurück; gleichzeitig hatte man mit der Attentäterin Fennec Shand (Ming-Na) sowohl hier als auch im animierten Clone Wars-Nachfolger The Bad Batch eine neue Figur kreiert, die ebenfalls schnell zum Fan-Liebling avancierte.

Auch die besagte End Credits-Szene war vielversprechend: Boba Fett erledigt Bib Fortuna und nimmt selbst auf dem Thron seines früheren Auftraggebers Jabba the Hutt Platz, während Fennec Shand selbstbewusst und gleichberechtigt leger neben ihm auf der Armlehne sitzt - wo früher nur leicht bekleidete Sklavinnen angekettet wurden.

So sind denn auch das Zusammenspiel und die tolle Dynamik der beiden Hauptdarsteller, die ganz klar auf ihre Figuren ausstrahlen und erheblich zum Charme der Serie beitragen, die Lebensader von The Book of Boba Fett und werden überwiegend gut umgesetzt.

Die Handlung spielt einerseits unmittelbar, nachdem Boba Fett Besitz von Jabbas ehemaligem Territorium ergriffen hat: Als neuer "Daimyo" muss er sich mit Lokalpolitikern sowie ansässigen Verbrecherclans auseinandersetzen und Alliierte gewinnen, um seinen Anspruch zu behaupten. Doch es droht ein bewaffneter Konflikt mit den Pikes, die den Spice-Handel auf Tatooine kontrollieren ...

Über die erste Staffelhälfte hinweg wird parallel dazu in Rückblicken erzählt, wie Boba Fett dem Sarlacc entkam, und die Backstory bis zur Begegnung und ersten Zusammenarbeit mit Fennec Shand wird nachgeholt.

Kritik

Das sympathische und dynamische Duo Boba Fett und Fennec Shand sind gleichzeitig das Hauptzugpferd und Herzblut der Serie.

Leider hätte man hier mit einem etwas besseren Skript aber durchaus noch mehr herausholen können - denn sowohl Temuera Morrison als auch Ming-Na Wen können schauspielerisch weitaus mehr abliefern und wirken zumal gerade nach ihren action- und kampfbetonten Auftritten in The Mandalorian Season 2 in ihrer eigenen Serie oft eher passiv.

Die Story ist mitunter ebenfalls etwas zwiespältig: Zwar werden tiefere und interessante Einblicke in die Welt von Tatooine und insbesondere die Kultur der Tusken gegeben, aber ebenso ein recht langsames Erzähltempo vorgelegt und etwas zu viele Nebencharaktere eingeführt, von denen die meisten im Verlauf der Staffel eher blass bleiben.

Das ist vor allem deswegen schade, weil sich The Book of Boba Fett durchaus bemüht, frische Ideen einzubringen (etwa die "Mods", eine Straßengang mit technischen Körperimplantaten) und Star Wars-Charakteren aus den Comics oder The Clone Wars ein würdiges Live Action-Debüt zu geben - darunter dem von Kashyyyk verbannten Wookie-Kopfgeldjäger Black Krrsantan und einem weiteren Fan-Favoriten unter den Kopfgeldjägern dieser weit, weit entfernten Galaxis.

Noch dazu schränkt sich die Serie mit dem Fokus auf Tatooine selbst zu sehr ein - wenn der Plot in der zweiten Staffelhälfte zu neuen Orten und anderen Charakteren wechselt erscheint das nicht nur überaus plötzlich und abrupt, es mangelt auf Tatooine - zumindest bis zu den späteren Kapiteln - auch etwas an Action.

Natürlich gibt es zwischendurch immer wieder actionlastige Sequenzen, diese können aber optisch und sogar handwerklich nicht immer überzeugen.

Auch so mancher computergenerierte Effekt wirkt nicht ganz fertig und Tatooine oft etwas zu "CGI-sauber" (ein Eindruck, der z. B. den Hobbit-Filmen im Vergleich zur Herr der Ringe-Trilogie oft angekreidet wurde).

Glücklicherweise machen die zweite Staffelhälfte und insbesondere das furiose Finale in vielerlei Hinsicht aber so einiges gut: Actionbetonter und visuell durchweg beeindruckend, finden Boba Fett wie auch Fennec Shand schließlich zu "alter Form" zurück und Season 1 findet einen angemessenen Abschluss - auch wenn man die Vorgängerserie dafür in Sachen Plot und Charakteren etwas zu stark beansprucht.

Platz im SW-Universum & Fazit

Nach der überraschenden Enthüllung am Ende von The Mandalorian Season 2 war der Hype um The Book of Boba Fett entsprechend groß und die Serie startete noch Ende 2021, genauer am 29. Dezember, auf Disney+.

Trotz guter Voraussetzungen und zweier großartiger Hauptdarsteller wird das Spin-off den Erwartungen aber leider nicht immer gerecht und ist auch qualitativ mitunter sehr durchwachsen.

Das schauspielerische Potenzial von Temuera Morrison und Ming-Na Wen bleibt weitgehend ungenutzt, und nicht alle Spezialeffekte oder Actionszenen sind wirklich gelungen.

Dennoch schafft es die großartige Dynamik der Hauptdarsteller und ihrer Figuren, die Serie am Leben zu erhalten. Boba Fett erhält trotz allem einen runden Charakterbogen und Fennec Shand kann hier und da ebenfalls in ihrem Element glänzen.

Eingefleischten Star Wars-Fans bietet The Book of Boba Fett zudem tiefergehende Einblicke in die Geschichte Tatooines und die Tusken-Kultur, die (unerwarteten) Live Action-Debüts einiger Comic- und Clone Wars-Charaktere sowie zahlreiche Easter Eggs (als Stichwort sei hier nur Episode 1 genannt).

Die Serie betont das "Weltraum-Western"-Element in Star Wars und hebt sich dadurch leicht ab, bietet durch den Fokus auf Tatooine als Hauptschauplatz am Ende aber nur wenig Neues - und zum Teil verwischen die Grenzen zu The Mandalorian sogar völlig.

Gerade mit Blick auf die späteren Kapitel ist The Book of Boba Fett eher Fortsetzung als Spin-off und damit ein Muss für Fans der Vorgängerserie, auch wenn sie nicht ganz an deren Höhen anknüpfen kann.

Dennoch lohnt sich das Streamen durchaus, vor allem der Darsteller wegen: Zwar gibt es so einige Kritikpunkte, aber auch so manche großartige Szene, gut gemachten Fan-Service - und vor allem Potenzial. Das epische Staffelfinale macht vieles wett, und das perfekte Zusammenspiel zwischen Temuera Morrison und Ming-Na Wen als Kern der Serie ist zugleich deren Rettungsleine.

Allerdings ist es - ohne an dieser Stelle zu viel zu verraten - definitiv empfehlenswert, erst The Mandalorian komplett zu schauen. bevor man Das Buch von Boba Fett aufschlägt!

P. S.: Stargate-Bonus in The Book of Boba Fett

Übrigens gibt es für Stargate-Fans in The Book of Boba Fett nicht nur ein Wiedersehen mit Ming-Na Wen, die als Camile Wray in SG:U den Haupt-Cast bereicherte.

Danny Trejo, der in Stargate: Atlantis als Omal einen Gastauftritt absolvierte, ist auch hier zur Staffelmitte hin in einer kleinen Gastrolle zu sehen!


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