Ancient Times: Für die Zukunft muss Stargate zurück zu den Wurzeln

shadow-of-atlantis   |   Stargate   |   vom 28.10.2024

Ancient Times - Für die Zukunft muss Stargate zurück zu den Wurzeln

30 Jahre wird das Stargate-Franchise 2024 alt und damit hat es inzwischen ganz schön viele Jährchen auf dem Buckel. Vermutlich denken die meisten beim Stichwort Stargate zunächst an SG-1, Atlantis und Universe, drei Serien, die über 17 Staffeln hinweg das Franchise am Leben hielten – ein Franchise, das es ohne Roland Emmerich und seinen einst bahnbrechenden Eintrag in die Kinogeschichte nicht geben würde.

Das Comeback von Stargate – und Roland Emmerich?

Wenige Jahre nach dem Aus von Stargate: Universe legte sich der Staub. Es wurde ruhiger im Fandom. Bis plötzlich doch wieder Bewegung reinkam. Etwa, weil alteigesessene Stargate-Fans die Serie nach einer längeren Pause für sich wieder entdeckten oder, weil neue Fans dazukamen, die die Serien bis dahin noch gar nie gesehen hatten. Alles – nun gut, das meiste – drehte sich um die Serien, die jahrelang in der TV-Landschaft äußerst präsent waren und noch heute hier und da ausgestrahlt werden.

Doch auf einen Schlag rückte der Kinofilm wieder in den Mittelpunkt. Der Kinofilm? In Anbetracht der langen Zeitspanne, über die hinweg die Fans mit neuen Abenteuern des SG-1-Teams, der Atlantis- oder der Destiny-Crew versorgt wurden, trat der Kinofilm immer weiter in den Hintergrund. Manch einer mag den Film, mit dem alles begann, bis heute nicht, da „das“ einfach nicht Jack O’Neil(l) und Daniel Jackson sind. Nicht die, die einen über Jahre hinweg begleitet haben.

Aber, ja, da war er wieder, der Kinofilm, als 2014 plötzlich und völlig unverhofft die Rede von einem Stargate-Reboot war, den Roland Emmerich selbst stemmen wollte. Eine Zeit lang gab es hier und da mal Neues, selbst Drehbuchautoren hatte man für den neuen Stargate-Kinofilm gefunden, der irgendwann auf das Jahr 2025 datiert wurde und selbst heutzutage in Foren und Gruppen Verwirrung stiftet. Denn der – dieser – Kino-Reboot ist tot.

Das wäre es gewesen!

So sehr viele Fans den Film von 1994 verachten – oder gar richtiggehend hassen (warum eigentlich?) – so nahm Stargate damit damals im Kino seinen Anfang. Im Kino hätte Stargate zu alter Stärke zurückkehren können.

Ja, der Aufschrei wäre groß gewesen. War er auch zu dem Zeitpunkt, als der Kino-Reboot einst angekündigt wurde und das Serien-Universum (fürs Erste?) dem Untergang geweiht gewesen wäre. Doch zugleich wäre Stargate zu seinen Wurzeln zurückgekehrt und hätte dabei das Potenzial gehabt, die Kinogeschichte der vergangenen Jahre neu zu schreiben.

Stargate, ob im Kino oder TV, funktionierte immer auf zwei Ebenen: Zum einen als pure Unterhaltung, zum anderen als Denkanstoß – und das meist ganz ohne die Moralkeule-Eisenbahnschienen-Methode, mit der viele Formate heutzutage auf ihr Publikum eindreschen und Probleme aus der Realität auch noch in die wenigen Stunden Auszeit transportieren, die man sich von eben jener Realität einmal gönnen möchte.

Stargate zeigte ein spannendes Abenteuer, eine fantasievolle Reise, begann unter anderem mit der Frage danach, wann etwas Fremdes auch wirklich eine Bedrohung darstellt und ob man allem Fremden direkt immer mit Waffengewalt – in dem Fall einer Atombombe – begegnen muss. Stargate tat aber vor allem schon immer eines: Es beflügelte die Fantasie auf eine Weise, die in unserer heutigen Welt beinahe gänzlich abhandenkam.

Fakt und Fiktion, eine Prise Mythologie und Prä-Astronautik – voila!

Wenngleich Stargate einst im Kino eher gemischte Kritiken einfuhr, konnte sich das Einspielergebnis von knapp 200 Millionen US-Dollar am Ende doch sehen lassen und insbesondere im Nachgang mauserte sich der Film zu einem Klassiker, den jeder Sci-Fi-Fan mindestens einmal im Leben gesehen haben sollte. Immerhin stellte Stargate das Sci-Fi-Genre in gewisser Weise auf den Kopf, insbesondere mit dem mutigen Aufgreifen des häufig belächelten Themas Prä-Astronautik – die Idee, dass die Erde zur Zeit früher Hochkulturen Besuch aus dem All hatte. Wenn Science das Tor für das Unvorstellbare öffnet

Viele Sci-Fi-Universen verfügen über einen sehr realen Hintergrund, bringen nur allzu vertraute Konzepte ein, damit der Zuschauer einen Bezugspunkt hat, einen Einstiegspunkt. Roland Emmerich nutzte die 90er Jahre als Sprungbrett, um in ein Sci-Fi-Abenteuer mit Technologien, die es damals und teilweise auch heute noch nicht gab oder gibt, einzutauchen. Geschickt verwob er aber auch eben jene zwei Komponenten mit unserer Welt und gängigen Fakten: die irdische Mythologie und die Prä-Astronautik.

Zunächst zur irdischen Mythologie. Ganz gleich, ob Menschen besonders gläubig sind oder nicht, ob sie an Geschichte interessiert sind oder nicht, die Sagen, Legenden und Mythen über die antiken Götter und ihre angeblich unglaublichen Taten üben dann doch auf viele einen ganz besonderen Reiz aus.

Gerade dem Alten Ägypten mit seinen mal herrlichen, mal unglaublich finsteren Geschichten über das Leben und die Taten der Götter wohnt etwas inne, was die Menschen fasziniert. Man mag meinen, weil es sich um – wenn auch antikes – großartiges Storytelling handelt, das unweigerlich Bilder erzeugt und dabei ausreichend Raum für eigene Ideen lässt, weil wir bis heute einfach nicht alles über das Alte Ägypten wissen. Ähnliches gilt für die Prä-Astronautik. Natürlich handelt es sich um ein sehr umstrittenes Gebiet. Natürlich gibt es Zweifel daran, ob sich der Besuch Außerirdischer vor Jahrtausenden wissenschaftlich belegen lässt. Und natürlich kann man in der Realität von dem Thema halten, was man mag. Löst man sich für die Dauer eines Filmes von dieser Realität – wozu ein Film zu Unterhaltungszwecken ja gerade einlädt – und lässt sich auf das Gedankenspiel „Was wäre, wenn es wirklich so wäre …?“ ein, so ergeben sich in der eigenen Fantasie unendliche Möglichkeiten in Form von unendlich vielen Geschichten. Und am Ende ist es doch genau das, was wir möchten: Dass uns eine Geschichte abholt und dazu verleitet, unserer eigenen Fantasie freien Lauf zu lassen. Dass wir für die Dauer eines Filmes die Realität Realität sein lassen können und das Gefühl haben, dass einfach alles möglich ist.

Hat uns die Fantasie verlassen? Oder der Mut?

Wenn ich mir heutige Produktionen – ganz gleich ob Film oder Serie – anschaue, dann vermisse ich häufig genau das. Gewaltsam werden die Probleme aus der Realität 1 zu 1 in den Film oder die Serie transportiert, um unsere Welt abzubilden und auf Missstände aufmerksam zu machen.

So sehr es auch nötig sein mag, auf Missstände aufmerksam zu machen, von denen es weltweit viele gibt, so sehr beraubt man das Publikum einer heutzutage vielleicht mehr denn je benötigten Möglichkeit, für ein Weilchen eben jener Welt voller Probleme zu entfliehen. Noch dazu bieten viele Produktionen heutzutage kaum mehr Freiraum für eigene Ideen und die Möglichkeit, Ideen mithilfe der eigenen Fantasie weiterzuspinnen, bilden viele Filme und Serien doch beinahe minutiös ab, was die Charaktere gerade tun.

Auch wenn seine Pläne gewiss anderes vorsahen, so läutete Roland Emmerich mit dem Stargate-Kinofilm von 1994 womöglich eines der letzten großen Sci-Fi-Franchises ein, dem es gelang, das Publikum für die Dauer des Filmes (und der späteren Episoden) mit einem spannenden Abenteuer der Realität zu entreißen und es dazu zu ermutigen, sich zumindest für ein Weilchen voll und ganz dem „Was wäre, wenn …?“ zu ergeben, ganz gleich, was man von irdischer Mythologie und belächelter Prä-Astronautik halten mag.

Roland Emmerich fand einst genau die richtige Mischung und wenngleich der Stargate-Schöpfer der Idee abgeschworen hat, sich dem Kino-Reboot oder einer neuen Serie zu widmen, seien wir ehrlich: Wenn ein neues Stargate-Format – ob Film oder Serie, ob Reboot oder Fortsetzung – erfolgreich sein möchte, benötigt es dafür erneut einen „Roland Emmerich“, der keine Scheu davor hat, das Publikum auch mit gewagten Thematiken und einer die Fantasie beflügelnden Geschichte mit auf eine Reise durch das Sternentor zu nehmen.


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