Auf der FedCon 33 in Bonn sorgte ein besonderer Gast für Begeisterung: Brad Wright, Mitschöpfer von Stargate SG-1, Atlantis und Universe, nahm trotz eines schmerzhaften Rippenbruchs an der Convention teil und stand den Fans für Panels, Autogramme und Fotos zur Verfügung. In einem kürzlich veröffentlichten Interview mit dem FedCon-Magazin INSIDER gab Wright weitere Einblicke in die Anfänge des Stargate-TV-Universums sowie in die aktuellen Entwicklungen rund um eine mögliche Rückkehr der beliebten Sci-Fi-Reihe.
Von The Outer Limits zu Stargate
Wright erzählte, wie er und Co-Schöpfer Jonathan Glassner unabhängig voneinander bei MGM anklopften, um aus Roland Emmerichs Stargate-Kinofilm eine TV-Serie zu entwickeln – und prompt den Zuschlag erhielten. In der Anfangszeit jonglierten sie parallel zwischen Stargate SG-1 und The Outer Limits, was laut Wright der Qualität der ersten Episoden schadete. Erst als MGM ihnen erlaubte, sich voll auf Stargate zu konzentrieren, konnte sich die Serie entfalten – mit langfristiger Planung und einem klaren Ziel: 44 Folgen ab Staffelstart, fünf Jahre Laufzeit.
Schmerzhafter Abschied von SGU
Emotional wurde Wright beim Thema Stargate Universe. Er bezeichnete die Serie als „eine wirklich gute Serie, die gerade ihren Weg gefunden hatte“, bevor eine Kombination aus Quotenproblemen, Sendeplatzwechsel, dem Bankrott von MGM und einer instabilen Produktionslage das Aus bedeutete. „Ich hatte das Gefühl, einen Kampf verloren zu haben“, sagte Wright rückblickend.
Amazon und Wrights Pilotskript
Trotz allem zeigt sich Wright zuversichtlich, dass Stargate zurückkehren wird und nannte Amazon als treibende Kraft hinter den Kulissen. Seiner Aussage nach gehörte Stargate zu den Hauptgründen für die Übernahme von MGM durch den Streaming-Giganten. Beeindruckt zeigte er sich auch vom langen Atem der Fans. Deren Kampagnen seien ein starkes Signal gewesen und hätten bei Amazon Wirkung gezeigt. Ein leitender Manager habe ihm offen gesagt, dass er allein deshalb über eine Rückkehr nachdenke, weil er „die Hunderte von E-Mails satt“ habe, die jede Woche von Fans eintreffen.
Brad Wright selbst hatte kurz vor der Pandemie ein Pilot-Drehbuch für eine neue Stargate-Serie eingereicht. Doch der zeitgleiche Beginn der Corona-Pandemie, der anschließende Führungswechsel bei MGM und schließlich die Übernahme durch Amazon ließen das Projekt kommentarlos in der Schublade verschwinden. Der ursprüngliche Auftraggeber verließ das Unternehmen, ebenso der damalige MGM-Präsident – und so verlor das Skript seinen Rückhalt. Wright geht heute davon aus, dass sein Konzept nicht mehr umgesetzt wird, betont aber, dass eine neue Version von anderer Seite durchaus möglich sei. Wenn man sich damit Zeit lasse, bedeute das aus seiner Sicht, „dass es cool werden wird“. Das hoffe er jedenfalls und er werde ein Fan der neuen Serie sein.
Langjährige Stargate-Fans hätten sich wahrscheinlich dennoch die Umsetzung von Brad Wrights Ideen gewünscht, hätte diese doch das Wiedersehen mit bekannten Gesichtern gebracht: General Carter als Leiterin des SGC, Dr. Daniel Jackson als Ausbilder neuer Rekruten, Colonel Mitchell in einem Gastauftritt und ein augenzwinkernder Dialog zwischen Carter und Jack O’Neill, in dem es hieß: „Ich habe noch deine Zahnbürste. Ich habe sie nur einmal benutzt.“
Warum Stargate auch 2025 noch begeistert
Wrights Erklärung für die ungebrochene Popularität von Stargate: Es gehe um Menschen der Gegenwart, die mit außerirdischer Technologie konfrontiert werden, ein Ansatz, der Authentizität schafft und die Serie von übrigen Sci-Fi-Produktionen abhebt. Er betont, wie gut Stargate SG-1 und Co. gealtert sind: „Ich glaube, das liegt an den Figuren und den Schauspielern, die sie spielen.“
Fazit
Auch wenn Wrights eigenes Revival-Projekt wohl nie umgesetzt wird, ist seine Botschaft klar: Stargate wird zurückkehren, früher oder später, wahrscheinlich mit einem neuen kreativen Team, aber getragen von einer loyalen Fanbasis, die das Franchise seit fast drei Jahrzehnten am Leben hält.