So könnte sie sein: eine neue Stargate-Serie
Stargate SG-1 startete vor über fünfzehn Jahren und das zweite und letzte Spin-off Stargate Universe endete 2011. Eine Zeitspanne, die nicht spurlos an der Serienbranche vorbei zog und einige Veränderungen mit sich brachte. Bereits im Verlauf der Serien konnten Zuschauer erkennen, wie sich gewisse Trends in Stargate einschlichen. Etwas, das oftmals Stargate Universe zum Vorwurf gemacht wird. Doch seien wir mal ehrlich, Stargate SG-1 würde, wenn es heutzutage starten würde, in der Form nicht mehr funktionieren.
Nun stellen wir uns doch einmal vor, wie sich die Entwicklungen in der Serienbranche auf eine mögliche neue Stargate-Serie auswirken könnten.
Aufbau
Stargate startete mit Staffeln, die jeweils 22 Episoden mit je ca. 42 Minuten Laufzeit umfassten. Etwas, das heute im Science-Fiction-Genre und auch generell eher selten ist. Später schraubte man schon bei Stargate SG-1 auf 20 Episoden zurück, bei Stargate: Atlantis und Stargate: Universe beließ man es bei der runden Zahl. Heutzutage ist selbst das kaum vorstellbar.
Stattdessen würde ein neues Spin-off voraussichtlich zehn bis maximal dreizehn Episoden pro Staffel erhalten. Dieses Konzept hat sich bei vergleichbaren Sci-Fi-Serien etabliert, wie Killjoys, Altered Carbon, The Expanse und Dark Matter zeigen.
Sicherlich würde eine neue Stargate-Serie effektlastig werden, weshalb die Reduzierung auf maximal 13 Episoden allein schon aus diesem Grund angebracht wäre. Die Aufbereitung mit realistischen visuellen Effekten ist zeitaufwendig und auch finanziell nicht zu verachten.
Es ist heutzutage außerdem nicht mehr üblich, viele Stand-alone-Episoden zu produzieren. Gerade zu Beginn von Stargate SG-1 machten aber genau diese Episoden den Großteil der Staffeln aus. Auch wenn später manches erneut aufgegriffen wurde oder einfach Hintergrundinformationen für spätere Handlungsbögen gezeigt wurden, handelte es sich doch hauptsächlich um den „Planeten der Woche“.
Gewiss würde man bei einer neuen Stargate-Serie weniger Zeit damit verbringen, möglichst viele Völker und Kulturen zu zeigen, sondern das Hauptaugenmerk auf eine spannende Handlung legen, welche möglichst ohne belanglose Unterbrechungen über die Staffel hinweg erzählt wird.
Cast
Die Charaktere sind das, was Stargate zu einem solchen Erfolg gemacht haben. Auch eine neue Serie müsste ein starkes Team an Charakteren auffahren, welches das Publikum begeistert und bei dem jeder einen Liebling findet. Auch wenn Stargate-Fans interessante Storylines und faszinierende Schauplätze und Kulturen mögen, werden sie nicht weiter einschalten, wenn die Hauptcharaktere nicht überzeugen.
Die Konstellation könnte sich aber ganz ähnlich gestalten, wie es die Fans aus SG-1 und Atlantis gewohnt sind. Ein Hauptcast bestehend aus mindestens vier bis maximal sechs Mitgliedern des Offworld-Teams wäre denkbar. Unterstützung würde das Team natürlich von einem Commander oder General erhalten.
Und auch wenn sich die Anzahl der Teammitglieder vermutlich nicht wesentlich unterscheiden würde, könnte man sich heutzutage durchaus vorstellen, dass das Offworld-Team etwas verjüngt wird. Außerdem scheint es in modernen Serien unablässig zu sein, zumindest eine offensichtliche Romanze einzubauen. Diese fällt dann vielleicht auch nicht so dezent aus, wie die Beziehung zwischen Sam und Jack und könnte früher oder später dafür sorgen, dass Unruhe in das Team kommt.
Setting
Die Frage, wo eine neue Stargate-Serie ansetzen könnte, ist nicht einfach zu beantworten. Natürlich handelt es sich um ein großes Universum, das einerseits viele Möglichkeiten bietet, andererseits muss man ein Thema finden, das sowohl die alteingesessenen Fans zufrieden stellt, als auch neue Zuschauer mitnimmt. Wie bereits zuvor festgestellt, würde eine neue Serie auch weniger auf Einzelepisoden ausgelegt sein sondern vielmehr einem engen Plot folgen.
Es muss eine Art Neuanfang her, der aber nicht mit dem Alten bricht. Unsere liebgewonnen Helden der früheren Serien sollten nicht vergessen sein, aber auch nicht mehr im Mittelpunkt stehen. Stattdessen kann der eine oder andere als eine Art Mentor oder Berater in Erscheinung treten.
Um die Handlung entsprechend einzugrenzen und sich von alten Gefilden zu lösen, wäre es möglich, dass man das Team isoliert und so den Schauplatz von der Erde wegholt, ähnlich, wie es bei Atlantis oder Universe schon der Fall war. Dadurch ließen sich verschiedene Planeten besuchen und Völker treffen, ohne dass die Richtlinien des SGC oder sonstiger Behörden der Erde beachtet werden müssten. Nichtdestotrotz können bekannte Elemente verwendet werden.
Eine Alternative hierzu zeigte der StarTrek-Film Reboot, bei dem an der Zeitlinie herumgeschraubt wurde. Wenn wir da an die Antiker-Technologie – genauer den Zeitreise-Puddlejumper von Janus – oder auch an die Ereignisse in Continuum denken, könnte sicherlich ein spannender Neueinstieg geschaffen werden, während die bisherigen Ereignisse so stehen bleiben. Ob die Fans mit dieser Lösung aber wirklich zufrieden wären?
Sofern sich MGM irgendwann dazu entschließen sollte, einer neuen Stargate-Serie eine Chance zugeben, gibt es sicherlich zahlreiche Möglichkeiten, diese anzugehen. Dabei besteht die Gefahr, dass man sich zu sehr an die aktuellen Entwicklungen der Serienbranche anpasst und dabei einen beachtlichen Teil der bisher existierenden Fanbasis verliert. Die richtige Balance zwischen Altem und Neuem zu finden, würde eine der größten Aufgaben für eine potentielle künftige Serie werden.