Review: Star Wars Visions Volume 2

Sci_Fi-Dave   |   Ferne Welten   |   vom 20.05.2023

Star Wars Visions Volume 2 - Teaser Bildnachweis:

(c) Lucasfilm Ltd. / Disney

Im September 2021 kam mit Visions eine ganz andere und frische Star Wars-Erfahrung zu Disney+: eine Anime-Anthologie aus der Feder einiger der bekanntesten japanischen Studios, die bewusst losgelöst vom bestehenden Kanon und in den verschiedensten Zeichenstilen ihre ganz eigenen Geschichten in der weit, weit entfernten Galaxis erzählten. Das durchaus gewagte Experiment glückte und schuf ikonische Momente und Charaktere wie etwa den Ronin aus der allerersten Folge.

Zum diesjährigen „May the Fourth“ feierte nun Volume 2 Premiere, brachte die Grundidee hinter den Visionen auf eine internationale Bühne und erweiterte dabei zugleich das Repertoire an Animationstechniken.

Ob das Kunststück erneut gelingt und auch die zweite Staffel die Star Wars-Magie einfangen kann, erfahrt ihr in unserem spoilerfreien Review!

Infos zu Visions Volume 2

Wie schon in der ersten Runde haben auch die neun brandneuen Episoden in Visions Volume 2 keinerlei Bezug zur etablierten übergreifenden Handlung der Saga - vielmehr werden eigenständige Kurzgeschichten erzählt und dabei auf für das Franchise typische Elemente, Motive oder Versatzstücke zurückgegriffen.

So entstehen zum Teil recht vielschichtige Storys, die zwar in der weit, weit entfernten Galaxis spielen, Star Wars aber gleichzeitig durch ihre individuelle kulturelle Linse betrachten und diese Kultur so auch für die Zuschauer erlebbar machen.

Das gelingt den einzelnen Folgen mal mehr, mal weniger subtil, in jedem Fall wird der Krieg der Sterne durch diesen Ansatz aber zum interessanten Vehikel für einen spannenden Blick über den eigenen Tellerrand, und bisher Bekanntes erscheint im neuen Licht.

Referenzen und „Easter Eggs“ bleiben hierbei natürlich auch nicht aus, und Fans dürften gerade in diesem Punkt insbesondere bei der sehr humorvollen Folge „Ich bin deine Mutter“ ihre helle Freude haben.

Mächtig Eindruck hinterlassen die neuen Visionen zudem in technischer Hinsicht: Die Animation ist nicht nur handwerklich hochwertig, sondern deckt noch dazu ein umfangreiches und mitunter sehr anspruchsvolles Spektrum ab, von der traditionellen 2D-Zeichnung über Stop-Motion bis hin zur 3D-Animation. Vor allem die Eröffnungsfolge „Sith“ besticht mit ihrem einzigartigen, stark künstlerisch angelegten (und damit letztlich sogar plotrelevanten) Stil.

Kritik

Trotz tiefgehender Geschichten, technischer Qualität und toller Bilder steht sich Visions Volume 2 mit seiner großen Ambition manchmal aber leider selbst etwas im Weg.

Wirkte die erste Staffel durch den Schwerpunkt auf Anime und die japanische Kultur (die Star Wars ohnehin von Anfang an mitgeformt hat, man denke etwa an die Einflüsse klassischer Samurai-Filme auf George Lucas) trotz aller Unterschiede zwischen den Episoden noch weitestgehend kohärent, so erscheinen die neuen Visionen aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Animationstechniken und internationalen Künstlern insgesamt etwas durcheinander.

Das tut der Qualität der einzelnen Geschichten zwar keinen Abbruch, es empfiehlt sich allerdings, zwischendurch Pausen zu machen und nicht zu „bingen“, um jeder Folge ihren Raum zu geben. Denn die Gefahr ist ansonsten groß, dass einzelne Beiträge gewissermaßen „im Vorbeirauschen“ untergehen, was schade ist.

Fazit

Star Wars Visions Volume 2 knüpft überwiegend erfolgreich an die erste Staffel an und führt das reizvolle Konzept der Anthologie solide fort, indem es internationaler angelegt und eine größere Vielfalt an Animationsstilen einbezogen wird. Erzählerisch, visuell und handwerklich absolut beeindruckend, erlauben die neuen Episoden einen völlig neuen Blick auf die weit, weit entfernte Galaxis und machen zugleich die verschiedenen Kulturräume erlebbar, aus denen die Geschichten und Künstler stammen und die sie geprägt haben.

Diese ambitionierte Breite ist an sich lobenswert und willkommen, leider fehlt es im Gegensatz zur ersten Staffel jedoch auch etwas an Fokus und die neuen Visionen erscheinen ein bisschen zusammengewürfelt, sodass das beliebte „Binge-Watching“ hier nicht zu empfehlen ist.

Das Reinschauen lohnt aber auf jeden Fall, selbst wenn man kein eingefleischter Star Wars-Fan ist.

Star Wars Visions kann ab sofort komplett gestreamt werden, exklusiv auf Disney+.


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