Review - Star Wars: Geschichten der Unterwelt

Sci_Fi-Dave   |   Ferne Welten   |   vom 07.05.2025

Star Wars: Geschichten der Unterwelt - Review - Teaser Bildnachweis:

© 2025 & Lucasfilm Ltd.

Erneut ging am 4. Mai, dem offiziellen Star Wars Day, eine Anthologie-Miniserie auf Disney+ an den Start, und diesmal wird das Publikum – nach den Jedi und dem Imperium – mit Geschichten der Unterwelt über Asajj Ventress (im Original gesprochen von Nika Futterman) und Cad Bane (Corey Burton) in die weit, weit entfernte Galaxis entführt.

Wie gehabt geben jeweils drei knapp viertelstündige Kurzepisoden bisher nicht gezeigte Einblicke in die Storylines der Nachtschwester und Attentäterin vom Planeten Dathomir, die für die Separatisten kämpfte, aber von Count Dooku verraten wurde, und des kaltblütigen, berechnenden Duros, der während der Klonkriege und selbst noch nach dem Fall des Imperiums zu den Spitzen-Kopfgeldjägern zählte.

Doch obwohl auch für Tales of the Underworld wieder auf zwei absolute Fan-Favoriten aus Star Wars: The Clone Wars zurückgegriffen wird und die Staffel insgesamt durchaus noch an das hohe Niveau der beiden Vorgänger anknüpfen kann, zeigen sich in der aktuellen Ausgabe leider auch ein paar Schwächen des scheinbar bewährten Kurzgeschichten-Konzeptes.

Kritik

Denn die erste, Asajj Ventress gewidmete Staffelhälfte verzichtet auf die aus der Reihe bekannten größeren Zeitsprünge und erzählt über drei Folgen hinweg eine einzelne, durchgehende Episode aus ihrem Leben nach den Klonkriegen, anstatt wie üblich mehrere signifikante Stationen abzulaufen.

Dieser Ansatz, sich auf einen bestimmten Zeitpunkt zu konzentrieren und hier eher in die Tiefe zu gehen, ist grundsätzlich gut und erinnert vom Stil her an die Clone Wars-Dreiteiler. Im Rahmen der Anthologie will er allerdings nicht so recht passen, und Tales of the Underworld steht sich zu Beginn angesichts des bewussten Kurzformates etwas selbst im Weg.

Zwar bleiben Story-Qualität und Charakterentwicklung in den Ventress-Folgen nicht im Geringsten auf der Strecke, doch wird man zugleich den Eindruck nicht los, dass die Autoren hier eine wichtige Chance haben liegen lassen: Gerade nach ihrem Aufsehen erregenden Überraschungsauftritt in der finalen Staffel von Star Wars: The Bad Batch hätten die Geschichten der Unterwelt als Brücke dienen und die entsprechenden Hintergrundinfos zu Asajj Ventress nachliefern können. So aber bleiben leider zum Teil markante Lücken und es werden im Rückblick sogar neue Fragen aufgeworfen.

Die zweite Staffelhälfte stellt im Anschluss den ruchlosen Kopfgeldjäger Cad Bane in den Fokus und erzählt eine angenehm schnörkellose, fast schon klassische und dabei komplett eigenständige Wild-West-Rachestory, der die Verbindung von Zeitsprüngen und durchgehender Storyline zudem besser gelingt.

Neue Orte wie der Planet Duro werden ebenfalls besucht und das Star Wars-Universum auf diese Weise auch visuell weiter ausgebaut, außerdem nutzen die Serienschöpfer die Gelegenheit und spielen das Western-Element der Saga voll aus – optisch ebenso wie in plottechnischer Hinsicht. Und auch wenn selbst hier die Brücke zu seinem ersten Auftritt in The Clone Wars nicht ganz geschlagen wird, so erhält Bane in Tales of the Underworld dennoch eine würdige Vorgeschichte.

Allerdings greifen nicht nur das Anthologie-Konzept und die Erzählstruktur der Vorgängerserien am Ende wieder, auch in einer weiteren Sache knüpfen die neuen Geschichten geschickt an die vorherigen an:
Die titelgebende Unterwelt, wie die Jedi und das Imperium zuvor, werden durch die Linse der beiden komplett verschiedene Wege einschlagenden Protagonisten Asajj Ventress und Cad Bane aus zwei spannenden, völlig unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet und erlebt, und die dabei gekonnt herausgearbeiteten, mitunter ungewohnten Facetten bereichern Star Wars zusätzlich.
So bleibt sich die animierte Anthologie und ihrer ganz eigenen Sichtweise letztlich doch noch treu.

Fazit

Star Wars: Tales of the Underworld führt die Anthologie-Reihe auf hohem Niveau weiter, schert stilistisch jedoch ausgerechnet in der ersten Staffelhälfte um Asajj Ventress etwas zu sehr aus, wobei sich erzählerische Tiefe und die kurze Laufzeit in die Quere kommen. Mit Blick auf ihren Gastauftritt in The Bad Batch Season 3 liefert die Handlung zudem kaum Überbrückung, was sich als verpasste Chance erweist.

Die zweite, auf Cad Bane fokussierte Staffelhälfte orientiert sich im Gegensatz hierzu wieder mehr an den Vorgängern und bietet eine ebenso klassische wie überzeugende Origin-Story für den Kopfgeldjäger, sodass sich die Staffel zum Ende hin wieder fängt und der Gesamteindruck nicht zu sehr getrübt wird.

Geschichten der Unterwelt ist vor allem zu Anfang ein wenig unzugänglicher für Gelegenheits-Fans als die bisherigen Anthologien Tales of the Jedi und Tales of the Empire, lohnt sich dank der perfekten Animation und hohen Erzählqualität aber dennoch und eignet sich aufgrund der Kürze noch dazu ideal zum Binge-Watching.

Kleiner Stargate-Bonus in Star Wars: Tales of the Underworld

Wer die Geschichten der Unterwelt im englischen Original schaut, wird in Folge 3 übrigens sogar eine vertraute Stimme aus dem Stargate-Serienuniversum vernehmen:
Tony Amendola, der in Stargate SG-1 Teal’cs weisen Mentor Master Bra’tac verkörperte, spricht darin den Großvater, einen alten Veteranen der Klonkriege, und überzeugt auch hier mit seiner gewohnt starken Darbietung.

Es ist bei Weitem nicht der erste Ausflug des Stargate-Darstellers zu Star Wars: In den erfolgreichen Videospielen Fallen Order und Survivor hauchte Tony Amendola bereits dem Jedi-Meister Eno Cordova Leben ein.


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