Review - Star Wars: The Bad Batch Season 1

Sci_Fi-Dave   |   Ferne Welten   |   vom 13.08.2021

Star Wars - The Bad Batch - Teaser Bildnachweis:

(c) Lucasfilm / Disney

Am diesjährigen 4. Mai, dem offiziellen Star Wars-Tag, feierte mit Star Wars: The Bad Batch ein weiteres Animationsprojekt aus dem Hause Lucasfilm Premiere, inzwischen ist Season 1 komplett verfügbar.

Lohnt sich das Streamen der neuen Serie auf Disney+, und kann The Bad Batch die großen Fußstapfen ausfüllen, die The Clone Wars hinterlassen hat? Die Antworten erfahrt ihr in unserem spoilerfreien Review!

The Bad Batch – die Charaktere & Story

Wer die Hit-Animationsserie Star Wars: The Clone Wars kennt, für den sind auch das so genannte "Bad Batch" keine Unbekannten. In der finalen Staffel lernten wir die Kloneinheit 99 als Elitetruppe kennen, die zusammen mit Anakin Skywalker und Captain Rex den gefangenen (und für tot gehaltenen) ARC Trooper Echo aus den Fängen der Separatisten befreite.

Echo stieß nach seiner Rettung zum Team. Dessen übrige Mitglieder sind allesamt Klonkrieger mit Mutationen, die durch Genmanipulation gefördert wurden, um effizientere Soldaten zu kreieren:

Hunter, der Anführer der Gruppe, verfügt über erweiterte sensorische Fähigkeiten und kann sogar EM-Felder spüren; Wrecker ist dank seiner viel größeren Muskelmasse übermenschlich kräftig; Tech verfügt über stark erhöhte Intelligenz; und Crosshairs erheblich verbesserte Seh- und Zielfähigkeit macht ihn zum perfekten Sniper.

Trotz ihrer hundertprozentigen Missions-Erfolgsquote und obwohl sie offiziell Teil der Klonarmee sind, ist die Clone Force 99 unter den „regulären“ Klonkriegern aufgrund ihrer Mutationen und Abweichungen von der etablierten Befehlskette allerdings als „defekt“ verschrien und agiert daher lieber eigenständig.

Selbst die fatale Order 66, mit der Star Wars: The Bad Batch in der Pilotfolge direkt einsteigt, versteht und befolgt das Team zunächst nicht; denn besagte Mutationen blockieren die Hemm-Chips, die allen Klonsoldaten eingepflanzt wurden. Vollständig gegen den Einfluss der Chips gefeit sind die Mitglieder der Kloneinheit 99 jedoch leider nicht, was schnell zu internen und ideologischen Konflikten im Team führt, die sich als roter Faden bis zum dramatischen Staffelfinale hindurchziehen.

Nach dem Ende der Klonkriege zurück nach Kamino berufen, wird die Truppe dann auch schnell mit dem neu gebildeten Imperium konfrontiert, das sogleich den Wert und wirtschaftlichen Nutzen einer Klonarmee in Frage stellt – und vor allem niemanden duldet, der Schwierigkeiten mit dem Befolgen von Befehlen hat. Sie lernen dort aber ebenso Omega kennen, ein mysteriöses Mädchen, das der Kaminoanerin Nala Se assistiert und schließlich zusammen mit der Truppe flieht.

Vom Imperium gejagt muss das Bad Batch untertauchen und gerät an die Barbesitzerin Cid, für die sich das Team fortan als Söldner verdingt, um zu überleben. Auf neuen und ungewohnten Missionen trifft die Kloneinheit 99 auf zahlreiche alte Bekannte aus einer weit, weit entfernten Galaxis ...

Kritik

The Bad Batch fackelt nicht lange und steigt unmittelbar dort ein, wo The Clone Wars aufgehört hat.

Nach sehr kurzer Exposition ist die Handlung bereits mittendrin in der Order 66 – und es wird auch schnell deutlich, wie eng die Serie in die Storylines der Vorgängerserien verwoben ist:
Das Team wird kaum vorgestellt, als es in Aktion tritt, und schon in der Pilotfolge gibt es noch dazu einen wichtigen Cameo-Auftritt aus Star Wars: Rebels (im Laufe der Staffel folgen noch weitere, auch aus anderen Ecken des Star Wars-Universums).

Es ist nun zwar bei Weitem nicht so, dass Zuschauer, die keine eingefleischten Fans sind, schon von Anfang an Schwierigkeiten hätten, zu folgen. Der Einstieg in The Bad Batch könnte anfangs dennoch ein wenig schwerfallen, wenn man The Clone Wars oder Rebels nicht komplett kennt.

Allerdings liefern die Handlung und Charakterentwicklung recht rasch ausreichend nach, um sich gut hineinzufinden – hier hilft es auch, dass die Pilotepisode mit 70 Minuten Laufzeit wesentlich länger als die restlichen (manchmal etwas zu kurz erscheinenden) Folgen der Staffel ist.

Charakterentwicklung & Platz im SW-Universum

Nach dem dramatischen und actionreichen Einstieg entwickelt sich die Serie dann außerdem etwas langsamer, ähnlich wie bei The Mandalorian. Das nimmt zwar gerade mit Blick auf die klassische Ausstrahlung auf Disney+ (jeweils eine neue Folge pro Woche) die Fahrt immer wieder etwas raus, bietet zugleich aber Raum für die Charakterentwicklung sowie weitere Cameos und Querverbindungen zu The Clone Wars, Rebels & Co.

Und gerade in diesen beiden Punkten glänzt Star Wars: The Bad Batch ganz besonders:

Zum einen erhält jede der Figuren ihre Momente und nachvollziehbare Entwicklung, und jedes Mitglied der Clone Force 99 trägt individuelle Züge – ein Aspekt der Klone, der schon in der Vorgängerserie gut umgesetzt wurde und hier fortgeführt wird. Selbst Nebencharaktere wie Cid und der medizinische Droide AZ (ebenfalls ein Clone Wars-Bekannter), der sich auf Kamino mit Omega anfreundet, haben eine ausgeprägte Persönlichkeit und sind integraler Bestandteil der Story.

Zum anderen wird The Bad Batch erzähltechnisch geschickt als „Mid-quel“ genutzt und etabliert, das sowohl The Clone Wars fortsetzt als auch Figuren aus Rebels und anderen, zeitlich später angesiedelten Star Wars-Produktionen eine Vorgeschichte verleiht – die Cameos sind somit nicht bloß Fanservice, sondern man bekommt den Eindruck, als würden Puzzleteile der überspannenden Star Wars-Story nach und nach eingefügt.

Außergewöhnliche Einheit, frische Perspektive

Ein weiterer großer Pluspunkt, der zumal eine ganze Menge zum Charme der Serie beiträgt, ist die besondere Rolle der Kloneinheit 99:

Weder die Mitglieder des Teams noch Omega sind Jedi, die die Order 66 überlebt haben, eine Zelle der aufkeimenden Rebellion oder (mit einer Ausnahme ...?) Imperiale. Sie waren schon in der Armee der Republik und auf Kamino Außenseiter und mussten ihren eigenen Weg finden.

Das gespaltene Verhältnis zu den „Regs“ (den „regulären“ Klonsoldaten) und der interne Konflikt in der Gruppe werden dabei als wichtiges Handlungselement nicht nur gut herausgearbeitet – es ist gerade diese Außenseiterrolle, die dem Bad Batch (und damit dem Publikum) eine einzigartige Perspektive auf die Geschehnisse und zum Teil auch auf die Klonkrieger selbst eröffnet.

Obwohl sich die Serie ganz klar als Fortsetzung von The Clone Wars versteht – vom Storytelling und den Hauptcharakteren über die Animationstechnik bis hin zum Design des Titel-Logos – handelt es sich daher nicht einfach um eine Neuauflage oder Wiederholung.

Stattdessen wird zwar auf Bekannt-Bewährtes zurückgegriffen, dabei aber gleichzeitig ein frischer Blick auf die Klonkriege und deren Nachspiel geboten; und nicht immer ist alles einfach schwarz oder weiß.

Für Stargate-Fans: Ming-Na Wen in The Bad Batch

Zu guter Letzt ist in unserem Review natürlich noch der kleine „Appetithappen“ nicht zu vergessen, den Star Wars: The Bad Batch für Stargate-Fans bereithält:

Denn SG:U-Star Ming-Na Wen (alias Camile Wray), die ihr Star Wars-Debüt als Fennec Shand in The Mandalorian gab und ebenso im Spin-off The Book of Boba Fett zu sehen sein wird, spricht hier im englischen Original eine jüngere Version der eiskalt kalkulierenden und kampferprobten Kopfgeldjägerin – wenn auch leider „nur“ im Rahmen einer Gastrolle.

In zwei Episoden, die noch dazu zu den actionreichsten und spannendsten der ersten Staffel zählen, kreuzen sich die Wege von Omega und Fennec – und Ming-Na Wen kann auch mit der animierten Variante ihrer beliebten Star Wars-Figur überzeugen!

Fazit

Nach der epischen finalen Staffel von Star Wars: The Clone Wars war der Hype um The Bad Batch entsprechend groß. Gleichzeitig Ableger und Fortsetzung, profitiert die neue Serie natürlich von der Erfahrung ihrer Schöpfer in Sachen Animation und Storytelling.

Die Höhen der Vorgängerserie werden zwar trotzdem nicht immer erreicht, aber wie schon The Clone Wars startet auch The Bad Batch dennoch durchaus stark und wird zumal im weiteren Verlauf immer besser.

Dabei ist das Sequel/Spin-off keine einfache Clone Wars-Kopie, sondern bietet gerade durch die Außenseiterrolle der titelgebenden Klontruppe und neue Figuren eine frische, außergewöhnliche Perspektive auf die unmittelbaren Ereignisse nach den Klonkriegen – die Serie findet und geht wie das Bad Batch selbst ihren eigenen Weg.
Spannung, Action und sogar der gewohnt trockene Humor bleiben dabei selten auf der Strecke.

Einige der Folgen mögen noch etwas einfach gestrickt sein, und gerade die ersten Missionen des Teams als Söldner sind stark episodisch angelegt. Dennoch gelingt es den Autoren, so ziemlich jede Geschichte durch aus The Clone Wars, Rebels und sogar der klassischen Trilogie und The Mandalorian bekannte Schauplätze und Charaktere auf interessante und spannende Weise in das große Ganze einzuflechten, ohne dabei bloßen Fanservice abzuliefern.

Der recht plötzliche Einstieg in die Serie könnte für Zuschauer, die mit den Vorgängerserien weniger vertraut sind, vielleicht etwas holprig sein; das wird durch die gelungene Charakterzeichnung und -entwicklung jedoch gut ausgeglichen. Eingefleischte Fans kommen derweil voll auf ihre Kosten, vor allem auch durch die zahlreichen Querverbindungen zu anderen Ecken dieser weit, weit entfernten Galaxis.

Kurzum: The Bad Batch schließt die Clone Wars-Ära erzählerisch wie auch inhaltlich würdig ab und schlägt ein neues Kapitel für das Star Wars-Universum auf.

Die Serie lohnt sich sowohl für „gelegentliche“ als auch treue Fans und hält mit Fennec Shand – im englischen Originalton gesprochen von Stargate: Universe-Darstellerin Ming-Na Wen – sogar noch einen kleinen Bonus für Gater parat.

Ab heute sind alle 16 Folgen von Star Wars: The Bad Batch Season 1 exklusiv auf Disney+ zum Streamen verfügbar – und die Mission der Clone Force 99 geht weiter: Schon nächstes Jahr soll Staffel 2 folgen, wie wir Anfang der Woche in unseren News berichteten!


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