Das erste Panel fand am Samstagabend statt und das zweite am Sonntagnachmittag. Jewel stellte sich den Fragen der deutschen Fans und ließ sie an interessanten Erlebnissen zum Dreh von "Firefly", dem Kinofilm "Serenity - Flucht in neue Welten" und ihren Episoden in "Stargate: Atlantis" teilhaben.
Wir waren für Sie vor Ort und haben einige Fragen und Antworten der beiden Panels für Sie zusammengefasst.
Die diesjährige Federation Convention fand am letzten Wochenende vom 8. bis zum 10. Juni im Hotel Maritim in Bonn statt. Viele Schauspieler aus den verschiedensten "Star Trek"- und Science-Fiction-Serien fanden sich hier ein, um zusammen mit den Fans ein rauschendes Science-Fiction-Spektakel zu feiern.
Dabei hatten die Stars neben ihren Autogrammstunden auch Auftritte auf der Bühne und erzählten hier Anekdoten aus ihrer Karriere, von den Dreharbeiten zu ihren Serien und Geschichten aus ihrem Leben und beantworteten die Fragen der Fans, die diese während des Auftrittes stellen konnten. Diese Auftritte nennt man im Convention-Jargon Panels.
Das erste Panel von Jewel Staite fand am Samstagabend nach dem Panel von Kate Mulgrew (Captain Kathryn Janeway aus "Star Trek - Voyager") statt und dauerte ungefähr eine Stunde. Gegen Ende dieses Panels kam Laura Bertram von "Gene Roddenberry's Andromeda" auf die Bühne. Sie sollte planmäßig eigentlich nach Jewel auftreten, doch die beiden Schauspielerinnen verstehen sich scheinbar so gut, dass sie das Panel zusammen abhielten.
Am Sonntagnachmittag gab es wieder ein kombiniertes Panel: Paul McGillion von "Stargate: Atlantis" schloss sich Jewel an und beide stellten sich in erster Linie den Fragen zu ihren beiden Charakteren in "Stargate: Atlantis".
Das erste Panel von Jewel Staite am Samstagabend
Als Jewel vom "Master of Ceremonies" der Veranstaltung Marc B. Lee angekündigt wurde und kurz darauf auf die Bühne kam, schien sie ziemlich überwältigt vom Applaus und dem gefüllten Saal zu sein. Sie war der Meinung, dass sich kein Mensch für ihre Serie und ihre Person interessieren würde, und dass nur ihr Ehemann Matt im Publikum sitzen würde. Doch es waren sehr viele Fans gekommen, um ihr Panel zu sehen.
Zuallererst wurde Jewel gefragt, ob ihre Koffer mittlerweile aufgetaucht seien, da sie am Wochenende zuvor mit Morena Baccarin (Inara Serra in "Firefly", Adria in "Stargate SG-1") auf der "Decalogy" der Starfury-Conventions in Blackpool, England war und sie dort schon erzählte, dass ihre Koffer nicht angekommen waren. Doch sie habe mit der Fluggesellschaft vereinbart, dass sie, wenn die Koffer irgendwann wieder auffindbar wären, diese sofort zu ihr nach Hause schicken sollen. Dadurch hätte sie jedoch die Gelegenheit gehabt, kräftig shoppen zu gehen, was ihr dann den Ärger wieder etwas versüßt hatte.
Sie sprach über die Rolle der Dr. Jennifer Keller in "Stargate: Atlantis" und erzählte, dass sie bis jetzt nur sicher wissen würde, dass Keller mit der ganzen Situation in Atlantis völlig überfordert sei, dass sie Probleme habe, die Krankenstation zu leiten, und dass sie auch nicht wüsste, wem sie sich anvertrauen kann. Doch mehr wollte sie noch nicht verraten; die Leute sollen einschalten, wenn die vierte Staffel auf dem SciFi-Channel startet.
Da in "Firefly" sehr viel chinesisch gesprochen oder besser gesagt geflucht wurde und viele Redewendungen immer wieder auftauchten, wurde Jewel gefragt, ob sie sich noch an einige dieser Redewendungen erinnern könne, doch sie musste passen. Die einzige, die sie noch kenne ist "Sheh sheh", was so viel heißt wie "Danke schön".
Aber diese Frage sollte man Nathan Fillion (Captain Malcolm Reynolds) stellen, da er sich scheinbar alles merken könne und sehr gut chinesisch sprechen würde.
Staite berichtete, dass der Kinofilm "Serenity - Flucht in neue Welten" sehr dunkel geworden ist. Die Serie wäre eigentlich auch viel düsterer geplant gewesen, doch FOX wollte damals, dass sie lustiger und freundlicher werden sollte. Das Ende des Filmes stimmte sie traurig, doch sie ist froh, dass Kaylee und Simon (gespielt von Sean Maher) es am Ende doch noch geschafft haben, zueinander zu finden.
Außerdem sei das erste Drehbuch für den Kinofilm so lang gewesen, dass man einen viereinhalbstündigen Film hätte drehen können. Natürlich musste Joss Whedon das Drehbuch um die Hälfte kürzen, da das Studio das niemals genehmigt hätte.
Doch die Dreharbeiten waren wie ein Familientreffen, da für sie das ganze Ensemble von "Firefly" wie eine große Familie war. Alle liebten ihre Rollen, die Serie und hatten viel Spaß am Set.
Auf ihre Rolle der Elija in ihrer ersten "Stargate: Atlantis"-Episode "Instinkt" angesprochen, erklärte sie, dass sie keine Ahnung hatte, dass sie eine solch aufwendige Maske tragen musste. Sie wusste nicht, was ein Wraith war, und hätte vorher viel gründlicher recherchieren müssen. Für die Zukunft habe sie sich das jedoch gemerkt und informiere sich nun besser über neue Rollen.
Sie sagte weiterhin, dass die Produktion von "Stargate: Atlantis" wie eine gut geölte Maschine funktioniert. Und sie war sehr glücklich, als man ihr eine weitere Rolle in dieser Serie anbot, die sogar menschlich ist. Sie meinte auch, dass in "Stargate: Atlantis" eine Menge Technobabble gesprochen wird, und dass das für sie am Anfang etwas schwierig war, doch man sich daran gewöhnen würde.
In diesem Moment erschien Laura Bertram auf der Bühne, die bei "Gene Roddenberry's Andromeda" die Rolle der Trance Gemini spielte. Die beiden jungen Schauspielerinnen einigten sich darauf, das Panel zusammen fortzusetzen. Somit konnten nun die Fans auch Laura Fragen stellen.
Die beiden Damen schienen sich sehr gut zu verstehen, alberten unentwegt herum und Jewel bestellte ein Glas Wasser für Laura. Es machte ihnen sichtlich Spaß, zusammen auf der Bühne zu sein.
Weiterhin erinnerte sich Staite an ihre erste Convention und an die ganzen Klischees aus der Science-Fiction-Parodie "Galaxy Quest". Sie hatte ja keine Ahnung, was sie wirklich erwartete, als sie zusammen mit Morena Baccarin an ihrer ersten Convention teilnahm. Sie betraten damals die Bühne und in diesem Saal fanden sie über 3000 Fans vor, die ihnen allesamt zujubelten. Das war ein überwältigendes Gefühl.
Ein Fan stellte die Frage an beide Schauspielerinnen, was sie von der aktuellen Geschichte mit Paris Hilton halten würden. Darauf antwortete Jewel, dass sie das eigentlich gar nicht interessiere. Sie sagte: "Ich verbringe sehr wenig Zeit in Hollywood." Auch Laura konnte dazu nichts beitragen. Mit einem verschmitzten Lächeln fügte sie hinzu: "Ich verbringe sehr wenig Zeit im Gefängnis."
Obwohl Jewel eigentlich kein Science-Fiction-Fan sei, zählt sie trotzdem "Alien" und "The Abyss" zu ihren Lieblingsfilmen. Laura merkte an, das auch "Das fünfte Element" ein sehr guter Film sei.
Beide finden ihre deutschen Synchronstimmen ziemlich lustig aber irgendwie merkwürdig. Es sei ungewohnt, sich selbst mit einer anderen Stimme in einer anderen Sprache reden zu hören.
Jewel Staite wurde weiterhin die Frage gestellt, ob es stimmen würde, dass sie für "Firefly" zehn Kilogramm zugenommen hätte. Sie berichtete, dass das die Wahrheit wäre, und dass Joss Whedon Kaylee als rund in jeder Hinsicht ansah. Man sollte erkennen, dass sie das Leben in den vollsten Zügen genoss.
Für Jewel bedeutete das Pizza, Hamburger, Schokolade und jede Menge Kalorien. "Das war der größte Spaß, den ich jemals hatte ... zumindest für zwei Wochen", fügte sie hinzu. Zudem sei sie sehr froh, dass sie für den Kinofilm nicht wieder zunehmen musste.
Weitere Fragen drehten sich um den Schwanz von Trance Gemini, um ihr Make-Up, um die Kampflanzen in "Andromeda", um mögliche Forsetzungen im "Firefly"-Universum und um alte Projekte. Ein sehr unterhaltsames Panel ging gegen 22:00 Uhr zu Ende.
Wie schon oben erwähnt, war Jewel Staites zweites Panel wieder ein kombiniertes Panel. Paul McGillion von "Stargate: Atlantis", welcher noch leicht verkatert von der Party vom Vorabend schien, schloss sich ihr an und beide stellten sich in erster Linie den Fragen zu ihren beiden Charakteren in "Stargate: Atlantis".
Die erste Frage ging an beide Schauspieler: Ein Fan wollte wissen, was sie an Deutschland mögen. Paul liebt die Freundlichkeit der Leute, die Fans seien einfach wunderbar und das Essen sei gut. Jewel warf ein, dass sie 'Schnitzel' sehr mögen würde.
Paul erzählte, wie er Jewel das erste Mal getroffen hat: Er wusste damals nur, dass sie bei "Stargate: Atlantis" in der Episode "Instinkt" mitspielen würde. Da er sie aber nie ohne Make-Up gesehen hatte, wusste er folglich nicht, wie sie wirklich aussah.
So begab es sich, dass Paul an einer Dragon-Con teilnahm, und man erzählte ihm, dass auch Jewel Staite eingeladen sei. Es kam, was kommen musste. Beide liefen sich über den Weg, Jewel begrüßte Paul und unterhielt sich mit ihm. Er war natürlich sehr angetan von dieser jungen Frau, die da mit ihm sprach und deren Namen er nicht kannte. Sie schien sehr nett zu sein. Er glaubte, dass es doch sehr gut für ihn lief. Er wollte sie schon auf einen Drink einladen, als sie ihm ihren Ehemann Matt vorstellte ... und dann dämmerte es Paul plötzlich.
Da sie gerade über die Maske der Elija sprachen, merkte Jewel an, dass sie sich mit diesen falschen Zähnen immer auf die Zunge biss, und dass diese Zähne sehr scharf gewesen seien.
Weiterhin erklärte Paul, dass er seinen Namen erhalten habe, weil er bei seiner Geburt sehr lange schwarze Haare hatte und seine Mutter meinte, er sähe aus wie ein Beatle. In Anlehnung an Paul McCartney bekam er also den Namen Paul.
Zudem sagte er, dass er sehr viele Geschwister hätte, und dass es damals nicht immer leicht gewesen sei. Doch jetzt im Nachhinein betrachtet empfindet er es als sehr angenehm, Teil einer solch großen Familie zu sein.
Außerdem wurde der berühmte Kuss mit David Hewlett (Rodney McKay in "Stargate: Atlantis") angesprochen, und Paul unterrichtete das Publikum, dass er sich seitdem in psychiatrischer Behandlung befände und nachts nicht mehr schlafen könne.
Zwischendurch schoben die beiden immer kleine Quiz-Fragen zu "Firefly" und "Stargate: Atlantis" ein und verlosten Autogramme, DVDs und Poster, die sie direkt auf der Bühne signierten. Außerdem berichteten beide über ihre derzeitigen Projekte.
Wieder kam die Frage auf, ob Jewel genauso wie Kaylee ein ausgeprägtes Gefühl für Technik und Maschinen hätte, doch Jewel meinte, sie könne nicht einmal Batterien wechseln und sei froh, dass sie ihren MySpace-Blog aktualisieren könne.
"Was sie jedoch richtig gut kann, ist shoppen", warf Paul ein und sie bestätigte dies sogar. Shopping sei ihr Fitness-Training.
Ein Fan stellte die Frage, welches Tier die beiden Schauspieler gern sein würden. Paul glaubt, dass er am liebsten ein Schimpanse sein würde. Jewel meint, dass David Hewlett eine Eule sein könnte, Joe Flanigan (John Sheppard bei "Stargate: Atlantis") ein Fuchs und sie selbst wäre ein Hund. Ein kleiner Cockerspaniel. Schließlich habe sie selbst einen Cockerspaniel zu Hause und der hätte ein gutes Leben.
Natürlich gab es noch viele weitere Fragen und das Panel war leider viel zu schnell vorbei.
Die FedCon 16 war ein wahres Erlebnis für jeden Science-Fiction-Fan, es war für jeden Geschmack etwas dabei und wir freuen uns schon auf die FedCon 17.