Von Stargate zum Schriftsteller

Mallozzis neue Wege

28.09.2010 · stefan1138 · Allgemein

Der ausführende Produzent Joseph Mallozzi - einer der kreativen Köpfe hinter dem Stargate Franchise - unternahm kürzlich seinen ersten Ausflug in die Welt der gedruckten Wörter und gab seinen Einstand als Autor einer Kurzgeschichte. Mallozzi wollte schon seit längerer Zeit eine Exkursion in die literarische (Science-) Fiction unternehmen - aber seine Verpflichtungen bei Stargate hielten ihn bisher davon ab.

Letztes Jahr allerdings wurde er von Lou Anders, einem angesehenen Editor im Science Fiction und Fantasy Bereich, darauf angesprochen, ob er nicht Lust habe, eine Kurzgeschichte zur Anthologie Masked beizutragen, die im Juli 2010 erscheinen sollte. Masked ist eine bunte Mischung, bestehend aus den verschiedensten Kurzgeschichten zum Thema Superhelden - die aber eigens für das Buch geschaffen wurden und nicht auf bekannte Figuren von beispielsweise Marvel oder DC zurückgreifen. Joseph Mallozzi entschied sich für eine Partizipation bei Masked und steuerte mit Downfall seine erste eigene literarische Story bei.

Downfall erzählt die Geschichte eines früheren Superschurken, der sich in einer langweiligen Vorstadt zur Ruhe gesetzt hat und der vom FBI zwecks Auflösung eines Mordfalles an einem Superhelden namens "The Imperial" zu Rate gezogen wird. Mallozzi selbst beschreibt die Geschichte als mysteriös und voller unerwarteter Wendungen - und neben der Action geht es vor allem um Identitäten und die Macht von zwischenmenschlichen Beziehungen.

Mallozzi erläuterte die Entstehungsgeschichte von Downfall:

Die Idee zu der Geschichte hatte ich schon vor Jahren und ich zog in Betracht, sie eines Tages bei Dark Horse oder Vertigo anzupreisen, wenn Stargate abgeschlossen sein würde.
Ich war von meiner lebenslangen Anerkennung für die schlechten Jungs und einer tief gesäten Verachtung für Helden inspiriert.

Übrigens erntete Joseph Mallozzi von Lou Anders, der in seiner Funktion als Editorial Director von Pyr Books bereits viermal für den Hugo Award nominiert war, nichts anderes als Bewunderung:

Ich habe schon vorher mit Leuten vom Fernsehen zusammen gearbeitet. Die Fähigkeit ein Fernsehskript und die Fähigkeit einen Roman zu schreiben sind zwei vollkommen verschiedene Fertigkeiten. Es kann sich übertragen, aber es gibt keine Garantie, dass es dies tut. Ich erwartete eine kompetente Geschichte mit einem Anfang, einem Mittelteil und einem Ende, das all die richtigen Punkte mit einschloss und gut war, aber ich erwartete nicht so davon mitgenommen zu werden. Er hat wirklich eine Gabe für Prosa. Es wäre eine Schande, wenn er nicht noch mehr Prosa schreiben würde, weil dieses Material wirklich rockt.

Nun, da Mallozzi erste Erfahrungen als (literarischer) Autor gesammelt hat, spielt er momentan übrigens mit dem Gedanken an einen groß angelegten Science-Fiction Roman, dessen Handlungsidee er schon eine Weile mit sich herumträgt - mit einer bizarren Prämisse, interessanten, originellen Charakteren und versehen mit einer großen Priese Humor. In Anbetracht des enormen Arbeitsaufwandes von Downfall allerdings sieht er die Arbeit an einem richtigen Roman als sehr einschüchternde Herausforderung.

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