Robert Carlyle: Porträt einer Karriere

Persus   |   Allgemein   |   vom 13.09.2009

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Der Weg zurück zum Fernsehen schließt für Robert Carlyle einen Kreis, der vor nun 14 Jahren begann. Denn auch wenn Roberts erste Schritte im Beruf des Schauspielers nicht als TV-Serien-Darsteller, sondern ganz klassisch auf der Theaterbühne, erfolgten, bereitete ihm doch eine TV-Rolle maßgeblich den Weg zu mehr Aufmerksamkeit und zu größerem Erfolg im Filmgeschäft, dem er sich für den Großteil seiner Karriere verschrieben hat. Eine britische Produktion, die wohl nur den wenigsten von Ihnen etwas sagen wird, die aber für Robert Carlyle den Weg bereitet habt, so dass Regisseure wie Oscarpreisträger Danny Boyle und der zweifach für den Oscar nominierte Engländer Peter Cattaneo ihm die Rollen überlassen haben, denen er unter anderem den britischen Filmpreis verdankt.

Robert Carlyles Geschichte beginnt allerdings etwas früher, nämlich am 14. April 1961, als er in der schottischen Metropole Glasgow zur Welt kommt. Der Sohn eines Malers, der ohne seine Mutter aufwuchs, welche ihn und ihren Mann verließ, als Robert lediglich 4 Jahre alt war, brach die Schule vor seinem Abschluss ab und half seinem Vater in dessen Betrieb. Erst einige Zeit später holte Robert seinen Schulabschluss per Abendschule (am Cardonald College) nach und ging aufgrund seiner Zuneigung zur Schauspielerei, die er sich in mehreren Theaterstücken aneignete, mit 21 Jahren an die "Königlich Schottische Akademie für Musik und Schauspiel". Nach seinem Abschluss von der Akademie und einiger Zeit innerhalb der englischen Theaterszene entschied sich Robert im Jahr 1991 zu einem weiteren Schritt in die Eigenständigkeit und gründete zusammen mit vier Freunden die Produktionsfirma "Rain Dog", die sich nach dem Willen aller dem kreativen und neuen Theater verschreiben sollte.

Der Vater von drei Kindern im Alter von 7, 5 und 3 Jahren hatte derweil bereits im Jahr 1990 seinen ersten Auftritt im schottischen Fernsehen, wo er für die langlebige Krimiserie "Taggart" vor der Kamera stand. Im gleichen Jahr erhielt er zudem auch seine erste Filmrolle. In dem Gefängnisdrama "Silent Scream", bei dem der schottische Charakterdarsteller David Hayman ("Der Schakal") die Regie übernahm, spielte Robert neben Iain Glen ("Resident Evil 3") eine Nebenrolle.

Der Aufstieg zu einem angesehenen Darsteller und hin zu größeren Projekten gestaltete sich für Robert in der Zukunft relativ rasch. Nach seiner ersten Hauptrolle in dem Drama "Riff-Raff" (1991), unter der Regie von Ken Loach, ergab sich nur zwei Jahre später die Chance auf eine Film, der mehr im Fokus stand: In der Fantasykomödie "Being Human" spielte Robert neben Oscarpreisträger Robin Williams. Doch das war erst der Anfang. Zu nationalem und internationalem Ruhm kam Robert während der Jahre 1995 bis 97. Zuerst als Hauptdarsteller der BBC-Serie "Hamish Macbeth" gecastet, drehte Robert gleichzeitig für den britischen Ausnahmeregisseur "Danny Bolye" an dem Drogendrama "Trainspotting", welches eine Oscarnominierung sowie einen britischen Filmpreis erhielt. Der überaus beliebte Film thematisiert den Versuch von Rhenton (Ewan McGregor) aus dem Sumpf der Edinburgher Drogenszene zu entkommen. In weiteren Rollen sind in dem Film unter anderem Kevin McKidd ("Greys Anatomy") und Ewen Bremner ("Snatch") zu sehen.

Seine vielleicht bekannteste Rolle folgte aber erst 1997, als er für die Komödie "Full Monty", zu deutsch "Ganz oder gar nicht", vor der Kamera stand. In dem Film, der sich um eine Gruppe von arbeits- und glücklosen Briten dreht, die sich dazu entschließen als Striptease-Tänzer zu arbeiten, spielt Robert zusammen mit dem zweifach für den Oscar nominierten Tom Wilkinson. Der Film, der alleine in Deutschland mehr als 2 Millionen Menschen in die Kinos lockte war für alle ein unerwartet gewaltiger Erfolg. Für Robert sollte er zudem die Tür zu Hollywood und den großen Geldtöpfen öffnen.

Bis die ersten Anrufe aus der Traumfabrik kamen sollten jedoch noch einmal 2 Jahre vergehen, während derer es Robert wieder etwas ruhiger angehen ließ und stattdessen wieder mehr am Theater unterwegs war. Im Jahr 1999 jedoch wirkte Robert in gleich zwei Studioproduktionen mit: Für FOX spielte er in dem Horrorthriller "Ravenous" neben Guy Pearce und David Arquette, bevor er in "Die Welt ist nicht genug" für Sony Pictures den Bondbösewicht mimte. In einer Reihe mit ehemaligen Bondwidersachern wie Gert Fröbe oder Richard Kiel zu stehen hatte neben dem Prestigeerwerb auch den Vorteil, dass es ihm einen Scheck in Höhe von 3,5 Millionen US-Dollar einbrachte. Geld, das schon bald zukunftsträchtig in die Familienplanung fließen sollte.

Bis zur Geburt seiner ersten Tochter, Ava, vergingen noch einmal 3 Jahre, die er dafür nutzte sich gezielt Projekte raus zu suchen (zusammen mit Emily Watson in "Angelas Ashes" oder neben Leonardo DiCaprio in "The Beach"), die sein Profil weiter verstärkten, und während der er aufgrund seiner Verdienste auch in den Rang eines Offiziers des britischen Empires erhoben wurde, bis er im Jahr 2003 einen weiteren markanten Auftritt hatte. In der Miniserie "Hitler – Aufstieg des Bösen" spielt Robert den deutschen Diktator, der ganz Europa in einen katastrophalen Krieg stürzten sollte.

Was folgte war ein kleiner Bruch, der wieder von viel Zeit für seine Familie (unter anderem natürlich bedingt durch die Geburt seines ersten Sohnes Harvey in 2004) und zahlreiche Projekte für das britische Fernsehen bestimmt wurde, bevor Robert noch einmal einen Anlauf bei großen Produktionen und vor allem mit dem Regisseur seines ersten großen Erfolges, Danny Boyle, in Angriff nahm. In 2006 spielte er zunächst in der semi-erfolgreichen Fantasy-Verfilmung "Eragon" mit, bevor ein Jahr später das Sequel zum hoch beliebten Horrorfilm "28 Days Later" (für welchen er noch ein Rollenangebot ablehnte) an der Reihe war. In "28 Weeks Later" spielte Robert den Vater "Don", dessen Frau den gefährlichen Virus wieder in die Zivilisation zurück trägt.

Womit wir auch schon fast in der Gegenwart angelangt wären. Der Geburt seines zweiten Sohnes, Joseph Pearce (nach seinem, im gleichen Jahr, verstorbenen Vater) stehen bis zum heutigen Tag eher wenige bedeutende Auftritte gegenüber. Am prägnantesten dürfte noch die Rolle in dem TV-Film "24: Redemption" gewesen sein, die ihn an der Seite des Echtzeit-Actionhelden Jack Bauer (Kiefer Sutherland) zeigte.

Auf welcher Grundlage genau die Produzenten von "Stargate Universe" Robert Carlyle im Endeffekt verpflichteten ist nicht bekannt, wegen seines guten Aussehens oder seiner Science-Fiction-Erfahrung garantiert nicht...Ich meine das dabei auf keinen Fall despektierlich sondern bewundere vielmehr, dass man sich für einen so ausdrucksstarken Darsteller entschlossen hat, der seinen ganz eigenen Kopf besitzt, und der für die Schauspielerei lebt. Das zeigen seine ehrgeizigen Projekte und sein Hang zum Method-Acting, von dem er zwar nicht gerne hört, der ihn aber für die Recherche bei bestimmten Rollen aber auch schon bis in Obdachlosenheime oder auch in eine Busfahrschule führte.

Für Robert selbst bildet die Rolle nach langer Zeit wieder die Rückkehr zum Fernsehprogramm auf nahezu Vollzeitbasis. Uns allen ist zu wünschen, dass es kein kurzer Ausflug wird sondern, dass "Stargate Universe" an die Erfolge ihrer Vorgängerserien anknüpfen kann, und Robert Carlyle die Möglichkeit geboten wird das Besondere an seinem Charakter, Dr. Nicholas Rush, das ihn dazu bewegt hat dieses Engagement anzunehmen, so entwickeln kann, wie er das gerne machen würde.


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