Review: The Return of the First Avenger

shadow-of-atlantis   |   Ferne Welten   |   vom 30.03.2014

Review: The Return of the First Avenger
Am 27. März startete nach einer ausführlichen Marketing-Kampagne nun also „The Return of the First Avenger“ in den deutschen Kinos. Wer noch nicht die Chance hatte, sich den Film zu Gemüte zu führen, möchte nun vielleicht wissen, ob sich der Kinobesuch lohnt.

Um was geht es?

Steve Rogers alias Captain America hat sich nach der Schlacht von New York der Organisation S.H.I.E.L.D. angeschlossen, da er seine Fähigkeiten Menschen helfen zu können, hier am besten eingesetzt sieht.

Doch schon kurz nachdem er eine Geiselnahme auf einem Schiff beendet hat, bei der auch S.H.I.E.L.D.-Agenten festgehalten wurden, ändern sich die Gegebenheiten rasant schnell. Er beginnt an Nick Fury zu zweifeln, der ihm offenbarte, dass die Menschheit künftig vor Angriffen von außen unter anderem mit Hilfe dreier Helicarrier beschützt werden soll, die dauerhaft in der Luft bleiben sollen.

Aber die Ereignisse überschlagen sich und bald weiß Rogers nicht mehr, wem er noch vertrauen kann. Seine Suche nach Antworten verschlägt ihn nicht nur in ein Netz aus Intrigen, sondern macht ihn auch selbst zur Zielscheibe.

Mehr bleibt zum Inhalt eigentlich auch schon nicht mehr zu sagen, um dies bei einer spoilerfreien Version zu belassen, denn es tut sich eine Menge.


Kritik

„The Return of the First Avenger“ ist ein Film, der eine Mischung zwischen Action, Sci-Fi und Thriller darstellt. Allein die Trailer haben schon verraten, dass das Publikum weit mehr Action zu sehen bekommt, als das noch in Teil 1 der Fall war und wer sich für Nahkampftechniken begeistern kann, der wird hier auf jeden Fall voll und ganz auf seine Kosten kommen.
Die Kämpfe sind perfekt choreographiert und so manches Mal bekommt man den Eindruck, wäre es noch ein bisschen mehr gewesen, wäre der Film nicht mehr so leicht mit einem FSK 12 weggekommen.

Die schnellen und eindrucksvollen Auseinandersetzungen sind einer der zwei Hauptfaktoren, weshalb der Film trotz einer Laufzeit von über 130 Minuten nicht langatmig wirkt.
Der zweite Hauptfaktor ist die Erzählgeschwindigkeit, die trotz allem aber auch nicht zu sehr gehetzt scheint. Jedoch wartet der Film mit so vielen Wendungen und neuen Entdeckungen auf, die einen kaum durchatmen lassen.

Positiv anzumerken ist zudem, die Zusammensetzung der Charaktere. Chris Evans mimt wieder Captain America, der sich einerseits in der modernen Welt einfinden muss, andererseits aber auch das Konzept „Back to the Roots“ verfolgen muss, um in diesem halsbrecherischen Abenteuer bestehen zu können.

Hier wurde an passenden Stellen mit Scherzen darauf eingegangen, dass er noch immer nicht so recht in der heutigen Zeit angekommen ist, jedoch wird diese Komponente auch nicht überstrapaziert, weshalb er selbst auf sich allein gestellt nie völlig aufgeschmissen wirkt, wenn er sich gegen seine Verfolger durchschlagen muss.

Samuel L. Jacksons Nick Fury ist stets eine Bereicherung für einen Marvel-Films und das Einbringen der Black Widow (Scarlett Johansson) verkauft den Film glaubwürdiger als Bestandteil des Marvel Cinematic Universe. Zudem scheinen Cap und Widow eine gänzlich eigene Dynamik zu entwickeln, wenngleich der von Chris Evans dargestellte Super-Soldat noch immer fest an seinen im ersten Teil vorgestellten Prinzipien festhält und die schwarze Witwe auch weiterhin eine eher undurchsichtige Persönlichkeit zu besitzen scheint.

Eine nette Ergänzung ist auch Anthony Mackies Falcon, der zugleich eine neutrale Position ins Spiel bringt, da er mit S.H.I.E.L.D. und sämtlichen Intrigen nichts am Hut hat. Somit wird er nicht nur für die Hauptcharaktere, sondern auch für das Publikum zu einem Charakter, bei dem man noch sicher sein kann, auf wessen Seite er steht.

Anders sieht es da bei Robert Redfords Alexander Pierce aus, den man gleich von Anfang an als eine äußerst undurchsichtige Person kennenlernt und für den in beide Richtungen – Freund und Feind - Krümel gestreut werden, bis die Offenbarung letztlich folgt. Auch dieser Charakter ist eine wahre Bereicherung für den Film und in gewisser Weise ein Ausgangspunkt für die Story des Films.
Im Hinblick darauf sind zwei Charaktere eine wahre Enttäuschung. Zum einen Emily Van Camps Agent 13 – was nicht an der Darstellerin liegt, sondern viel mehr an der Tatsache, dass ihr Charakter schlicht kaum Screen Time bekommt, um so wichtig zu werden, wie man es aus der Marketingkampagne hätte schließen können. Auch hier stellt sich der Zuschauer nach wie vor die Frage, ob man dem Charakter vertrauen kann, doch um wirklich ernsthaft darüber nachzudenken, welchen Part in der Geschichte Agent 13 spielt, dafür ist der Charakter zu wenig präsent.

Die zweite Enttäuschung war der Winter Soldier, der von Sebastian Stan gespielt wird. Zwar gibt der Charakter dem Film im Original seinen Namen, doch bleibt dieser hinter der rasanten Story eher zurück und sorgt stattdessen lediglich an einigen Stellen des Filmes für gnadenlose Auseinandersetzungen zwischen Super-Soldat und Tötungsmaschine. Zwar ist der Charakter geschickt in die Story verwoben und man würde ihn auch nicht unbedingt missen wollen, um jedoch der für den Titel ausschlaggebende Charakter zu sein, ist er allerdings viel zu wenig präsent.


Das Marvel Cinematic Universe und die Zukunft


Vom Ende des Filmes kann man darauf schließen, dass „Captain America 3“ nach „Avengers: Age of Ultron“ gleich an diesem Story-Punkt weitermachen dürfte. Denn jetzt beginnen die Aufräumarbeiten, nachdem in „The Return of the First Avenger“ die gesamte Konstruktion rund um S.H.I.E.L.D. ordentlich durchgeschüttelt wurde – um es mal spoilerfrei auszudrücken.

Interessant dürfte allerdings nicht nur werden, wie es in „Captain America 3“ weitergeht, sondern auch in oben erwähntem zweiten „Avengers“-Abenteuer, in dem das aus dem ersten Teil bekannte Superhelden-Team zwar aufgrund neuer Mitglieder Verstärkung bekommt, allerdings vielleicht auf so manch andere Unterstützung verzichten muss.

Beim Cinematic Universe hört der Einfluss des Filmes nicht auf. Schließlich ging im Herbst vergangenen Jahres „Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.“ im Fernsehen an den Start. Und die Ereignisse aus dem Film werden an einer Serie, die den Namen S.H.I.E.L.D. im Titel hat und eng mit diesem Konzept verwoben ist, sicherlich nicht spurlos vorbeiziehen.

Insgesamt ist „The Return of the First Avenger“ wohl der Film der Phase II, der bislang den größten Einfluss auf das Gesamtuniversum nimmt und dabei die Handlung am weitesten vorantreibt und das Fundament für „Avengers: Age of Ultron“ legt.

Und wo wir schon bei „Age of Ultron“ sind: Auch bei „The Return of the First Avenger“ lohnt es sich, sich die Credits anzuschauen ;-)


Kann man „The Return of the First Avenger” sehen, ohne “Captain America: The First Avenger” gesehen zu haben?


Wie kann man diese Frage beantworten, ohne zu spoilern? Nun ja, sagen wir „Jaein“.
Zwar versucht „The Return of the First Avenger“ eine unabhängige Story zu erzählen, um jedoch den vollständigen Hintergrund und das Ausmaß gewisser Wendungen zu verstehen, sollte man den ersten „Captain America“-Film allerdings definitiv gesehen haben, insbesondere aufgrund des Auftretens verschiedener Faktoren, die einen doch nicht unbedingt geringen Teil dazu beitragen, wie der Film verläuft und warum die Charaktere handeln, wie sie es tun.

Gerade einige Wendungen lassen sich nur verstehen, wenn man den gesamten Hintergrund kennt, da Cap nicht der einzige Charakter ist, den man bereits aus dem ersten Teil kennt.


Fazit:

„The Return of the First Avenger“ empfiehlt sich nicht nur für absolute Fans des Marvel-Universums, sondern auch für all diejenigen, die diese Art Geschichten gefallen: Action und Intrigen, die so ausbalanciert sind, dass der Film weder völlig zum Hau-Drauf-Streifen wird, noch dazu verkommt sich gänzlich im Dilemma der Charaktere zu wälzen.

Wer einzig diesen Film sieht, der wird einen Superhelden-Thriller sehen, der über die ganze Laufzeit zu überzeugen weiß, wer das Marvel Cinematic Universe kennt, wird darüber hinaus so manchen Aha-Moment haben und darüber staunen, welche zunächst unverhoffte Tragweite die Ereignisse des Filmes nicht nur auf die Zukunft sondern auch rückblickend auf die vergangenen Filme hat.

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