Review Star Trek: Picard
Von vielen Sci-Fi-Fans gespannt erwartet, wurde die Star Trek-Serie Picard nun auch komplett auf Deutsch veröffentlicht. Es ist wohl eine der wenigen Serien, an die höchste Erwartungen schon von Beginn an gestellt wurden. Mal sehen, was sie erfüllen kann.
Handlung
Die Handlung beginnt im Jahr 2399, 14 Jahre nachdem Jean-Luc Picard die Sternenflotte verlassen hat. Es wird schnell klar, dass die Trennung von der Sternenflotte und die darauffolgenden Ereignisse Picard noch schwer zu schaffen machen. Er wohnt auf dem Landsitz der Picard zusammen mit zwei Romulanern, die er vor seinem Ausscheiden aus der Sternenflotte gerettet hat.
Da taucht auf einmal ein Mädchen, Dahj, bei ihm auf, das weiß, dass er ihr helfen kann, aber nicht wie und warum. Sie wurde von den Romulanern angegriffen, ohne dass sie den Grund dafür kannte, wobei sie dabei außergewöhnliche Fähigkeiten zur Selbstverteidigung an den Tag legte. Leider konnten diese ihren Freund nicht retten, welcher gleich zu Anfang getötet wurde. So ist sie sichtlich verstört und aus irgendeinem Grund zieht sie es zu Picard hin.
Durch Hinweise, wie ihre überdurchschnittlichen Fähigkeiten, findet Picard schließlich heraus, dass sie ein Android sein muss, der aus einem von Datas Positronen entstanden ist. Logischerweise kann Dahj es zuerst nicht glauben und dann erfolgt auch noch ein weiterer Angriff der Romulaner, bei dem sie Picard beschützt, aber dabei ihr Leben verliert. Doch dies ist erst der Anfang der Geschichte, denn Picard findet heraus, dass Dajh eine Schwester hat und möchte nun als Wiedergutmachung alles tun, um sie zu finden und sie zu beschützen.
Kritik
Eine der spannenden Fragen, die gleich zu Beginn der Ankündigung einer Picard-Serie auftauchte, war, ob es die Serie schaffen kann, das Star Trek-Niveau zu halten und gleichzeitig eine lohnenswerte Geschichte zu erzählen hat.
Nach Ansicht der kompletten ersten Staffel, kann ich sagen „ja!“. Man merkt den Star Trek-Stil, der aber auch in den letzten Produktionen immer etwas weniger utopisch wurde. Es ist etwas traurig anzusehen, wie die einstige Größe der Figur so fallen konnte. Ob man das aber realistisch findet, bleibt jedem selbst zu entscheiden. Doch obwohl die Serie Star Trek: Picard heißt, geht es hier keineswegs nur um Picard. Es spielen zahlreiche andere Charaktere eine Rolle, die genau dargestellt werden und deren Geschichte ebenfalls eine Rolle spielt. So gibt es zwei ehemalige Sternenflottenoffiziere, die ebenfalls mit ihrer Geschichte und der Sternenflotte hadern und daher sehr gut in die Crew von Picard passen. Weiterhin ist es bisher einzigartig, wie viele ehemalige Star Trek-Darsteller in Kurz- oder auch längeren Auftritten sich hier die Ehre geben. So gibt es ein Wiedersehen mit William Riker, Deanna Troi (gespielt von Marina Sirtis, welche auch einen Auftritt in Stargate SG-1 hatte), Data und Seven of Nine (Star Trek: Voyager).
Man hat das Gefühl der Kreis schließt sich hier allmählich. Wobei es doch traurig macht, wie es scheinbar allen Charakteren nicht gut ergangen ist. So wird der einstigen Utopie aller Glanz entzogen. Wer damit Leben kann und Sci-Fi mag, der wird allerdings bestens unterhalten werden.
Nebenbei gesagt, lohnt es sich auch die Serien anzuschauen, wenn man nicht mit dem gesamten Star Trek-Universum vertraut ist. Zu Anfang stellen sich dann noch ein paar Fragen, die aber recht schnell durch die Handlung der Serie aufgelöst werden. So gibt es auch immer wieder Rückblenden, die wichtige Ereignisse von früher zeigen.
Fazit
Die Serie bricht, wie auch die letzten Serien, mit der Idealvorstellung der Sternenflotte. Hier stehen viele auf den ersten Blick gebrochene und gescheiterte Personen im Mittelpunkt. Genau das macht die Serien aber interessant, weil dadurch überraschende Wendungen entstehen und man sich fragt wie die Person wohl weiter handeln wird.
Auch durch das Wiedersehen mit zahlreichen Star Trek-Figuren lohnt sich das Anschauen. Und natürlich lohnt es sich zuzusehen, wie Picard auf seine letzten Tage noch mit aussichtslosen Situationen umgeht.