Diesen Mittwoch endete die zweite Staffel von Star Wars: The Bad Batch auf Disney+ mit einem ebenso mitreißenden wie an die Substanz gehenden Finale, schockierenden Wendungen – und einem recht fiesen Cliffhanger.
Warum man fürs Reinschauen dennoch belohnt wird, verraten wir euch in unserem wie immer spoilerfreien Review zu The Bad Batch Season 2, nachdem wir schon die erste Staffel unter die Lupe genommen hatten.
Größere Story & neue Herausforderungen
Auch in Staffel 2 erlebt die Clone Force 99 zahlreiche waghalsige Abenteuer, die unter anderem nach Kashyyyk und sogar Coruscant führen, doch zugleich stehen einschneidende Veränderungen an und die erzählerische Breite wird spürbar ausgedehnt.
Während sich die imperiale Herrschaft in der Galaxis mehr und mehr festigt, sucht das Squad noch immer seinen eigenen Weg und kapselt sich zunehmend von Cid und dem Söldnerleben ab, allerdings nicht ohne Hürden.
Neue Verbündete und Schlüsselfiguren wie die Schatzjägerin Phee Genoa betreten derweil die Bühne, und auch die Zusammensetzung des Teams selbst steht auf der Kippe.
Währenddessen geht Crosshair für das Imperium auf eigene Missionen und trifft dabei alte Bekannte aus Klonkriegs-Tagen, wird jedoch auch immer eindringlicher mit einer finsteren Wahrheit konfrontiert, die in Season 1 schon angedeutet wurde und letztlich nicht bloß das Bad Batch betrifft – es geht um das Schicksal aller überlebenden Klontruppen unter dem neuen Regime, und nicht alle von ihnen nehmen dieses kampflos hin ...
Kritik
Veränderung ist das große, übergreifende und sehr treffende Thema der neuen Staffel, sowohl für die Clone Force 99 selbst als auch für die Klonkrieger insgesamt.
Omega ist inzwischen zum integralen Bestandteil und Herzstück des Teams geworden, fungiert mehr noch als in Season 1 als zentrale Figur und bringt die Handlung wie auch die Entwicklung der anderen Charaktere immer wieder entscheidend voran.
Das wird vor allem bei Hunter und Tech deutlich, die sich in ihre Rollen nicht nur als Brüder, sondern ebenso als Vaterfiguren fügen müssen, was freilich nicht immer reibungslos verläuft.
Gerade die familiäre Bindung und mitunter wechselnde Dynamik innerhalb des Bad Batch wird in den neuen Episoden denn auch sehr gut herausgearbeitet und im Verlauf der Staffel zudem immer wieder auf die Probe gestellt, während neue Umwälzungen und Abschiede auf die Gruppe zukommen.
Gleichzeitig erweist sich Crosshairs Trennung von seinem alten Squad aus ideologischer Überzeugung am Ende von Staffel 1 als erzählerisches Vehikel, das nun voll aufgeht und sozusagen „Insider-Einblicke“ in die Erfahrungen der Klone in einem neuen, imperialen Militär erlaubt, das auf sie herabblickt und keine Verwendung mehr für die Kämpfer der alten Republik hat.
Crosshairs innere Auseinandersetzung, die besonders intensiv herausgestellt wird und dabei auch düstere Momente keineswegs scheut, spiegelt zudem einen aufkeimenden äußeren (und durchaus überraschenden) Konflikt der Klonkrieger – die nun sogar die Order 66 immer mehr in Frage stellen – mit dem Imperium wider, das die Armee der Republik fallen lassen will und stattdessen sein Sturmtruppenprogramm mit drastischen Mitteln weiter vorantreibt.
Auf diese Weise wird die Außenseiterperspektive der Clone Force 99 auf die Geschehnisse nach der imperialen Machtübernahme geschickt ergänzt, zum Teil sogar mutig ganz verlassen und ein völlig neues Licht auf die Klone geworfen, das zum Nachdenken und zur Neubewertung des bisher in Star Wars Bekannten anregt.
Fazit
Die erste Staffel von Star Wars: The Bad Batch legte stark vor, nun gehen die Abenteuer der titelgebenden Kloneinheit spannender und mit deutlich größerer Erzählbreite weiter, ohne dass dabei der Blick auf die Charaktere verloren geht.
Season 2 baut solide auf der guten Grundlage auf, gibt dabei überzeugende und häufig feiner gezeichnete Einblicke in die Hauptfiguren, deren Entwicklung und Beziehungen und vertieft die Verbindungen zum größeren Star Wars-Universum – insbesondere zu The Clone Wars.
Tatsächlich etabliert sich The Bad Batch in Season 2 in vielerlei Hinsicht immer klarer als direktes Sequel der Vorgängerserie durch zahlreiche Rückgriffe in Form von wiederkehrenden Charakteren, Schauplätzen und Plotpunkten; aber nicht zuletzt auch dadurch, dass die Geschichte der Klontruppen insgesamt weitererzählt wird und sich nach und nach als roter Faden der ganzen Serie erweist.
Trotz dieser weitaus breiteren Anlage verliert die Story dennoch nicht an Fokus, da die eher episodisch angelegten und stärker auf Charaktermomente konzentrierten Missionen und Erlebnisse des Teams wie auch Crosshairs im Staffelverlauf zunehmend und auf clevere Weise mit der größeren, übergreifenden Handlung verknüpft werden.
Zwar hat sich auch bei den neuen Folgen der ein oder andere Lückenfüller eingeschlichen und die zweite Season endet wie eingangs schon erwähnt leider mit einem Cliffhanger.
Zugleich liefert sie jedoch einige der bisher besten Stunden der Serie ab und gibt noch dazu frische, bislang unbekannte Einblicke in das Star Wars-Universum, insbesondere in Hinsicht auf die Klonkrieger unter imperialer Herrschaft.
Reinschauen lohnt also definitiv, und für Fans dürfte Star Wars: The Bad Batch spätestens mit Season 2 Pflichtprogramm sein!