Conventionbericht - FedCon 31: Die Stargate-Panels vom Freitag

Verfasst von shadow-of-atlantis   |   Veröffentlicht am 03.06.2023

Teaser - Conventionbericht - FedCon 31 2023 Freitag

Noch bevor die Opening Ceremony am Freitagabend stattfand, begann die FedCon 2023 reichlich früh an dem Tag, der für viele den Anreisetag darstellte. So standen noch am späten Vormittag für Stargate-Fans Simone Bailly und Patrick Currie auf der Bühne – ja, richtig gelesen: gleichzeitig in zwei verschiedenen Räumen.

Schon da ließ sich erkennen, dass das Programm einige Schwachstellen enthielt, denn weshalb man für viele Stars äußerst kurze Einzelpanels ansetzte, während man sie gut zusammen, aber dafür für einen längeren Zeitraum hätte auf die Bühne stellen können, entzog sich uns bis zuletzt. Kurioserweise hatte Patrick Currie dann noch nahezu eine Stunde Panel – er verabschiedete sich allerdings schon eine Viertelstunde früher, weil absolut keine Fragen mehr aus dem Publikum kamen.

Simone Bailly über die Hak'tyl

Simone Bailly sprach derweil im Hauptsaal darüber, dass Christopher Judge ihren Charakter Ka’lel geschaffen hatte und sie ihm sehr dankbar dafür sei, dass er mit den Hak’tyl so starke Figuren herausgearbeitet hätte. Dahingehend wollte ein Fan aus dem Publikum auch wissen, wie es gewesen sei, mit Jolene Blalock zusammenzuarbeiten, die den meisten ja aus der Serie Star Trek: Enterprise ein Begriff ist.

Wie Simone Bailly erklärte, sei die Zusammenarbeit mit Blalock sehr angenehm gewesen und sie hätte versucht, auch zwischen den einzelnen Szenen zu ihr aufzusehen, da sie ja ihre Anführerin gespielt hätte. Das sei ihr auch besonders leicht gefallen, denn sie hätte Blalock als schöne und starke Frau wahrgenommen, die sie immer ein wenig an eine blonde Angelina Jolie erinnert hätte. Eine unangenehme Stille trat dann ein, als der Fan nachlegte und meinte, er hätte Blalock in einer Sendung einst ausrasten sehen, weshalb er eben von Bailly gerne gewusst hätte, wie die Zusammenarbeit war.

Deutlich besser war die Stimmung, als Simone Bailly auf ihre Rolle in der Krimi-Serie Da Vinci’s City Hall angesprochen wurde. Sehr verwundert darüber, dass überhaupt jemand aus dem Publikum die Serie kannte, da sie es nicht in allzu viele Länder geschafft hatte, erklärte sie, dass ihre Figur auf einer echten Polizistin basiere. Diese Polizistin sei dafür bekannt gewesen, dass sie sich auch über die Regeln hinwegsetze und vorpresche, selbst wenn das riskant sei und nicht immer gern gesehen. Bailly räumte auch ein, dass sie – obwohl sie Waffen generell nicht unbedingt mag, wenngleich sie ihren Sinn und Zweck erkennt – am Set sehr viel Spaß damit gehabt hätte, das Waffentraining zu durchlaufen, herumzuballern und den korrekten Umgang mit den Waffen zu erlernen. Zudem hätte sie echte Polizisten auf ihre Einsätze begleitet und die seien nicht immer ohne gewesen, da sie durchaus auch die Brennpunktviertel Vancouvers aufgesucht hätten.

Geschätzt hätte sie allerdings, dass die Polizisten gerade mit den Obdachlosen sehr rücksichtsvoll umgegangen seien, sich vergewissert hätten, dass ihnen nichts fehle und sie häufig auch beim Namen kannten und mit ihnen in einen Dialog traten. Das hätte sie sehr beeindruckt.

Patrick Currie 

Schauspieler Patrick Currie war nach der Uni nur einmal am Theater und wechselte dann direkt in die Film-/TV-Branche.

Die Theaterszene in Vancouver sei zwar sehr interessant, allerdings sei es für Schauspieler aus anderen Städten relativ schwer, dort Fuß zu fassen. Die meisten Produktionen arbeiten mit Schauspielern zusammen, die schon viele Jahre in Vancouver auf der Bühne stehen. Lediglich großen Namen aus anderen Regionen hätten wirklich die Gelegenheit, Rollen am Theater in Vancouver zu bekommen.

In Stargate war er in Rollen zu sehen, für die er aufwendige Masken trug. Die ersten Erfahrungen mit aufwendigen Masken machte er bei seinem Auftritt in Outer Limits: Die unbekannte Dimension. Dabei haben sie allerdings nicht seinen Kopf für die Maske abgeformt, sondern jemand anderen als Modell genommen. Das resultierte darin, dass die Maske für seinen Kopf zu klein und damit extrem unangenehm zu tragen war. Außerdem erzählte er, wie zwischen den Aufnahmen immer wieder die Maske an der Nase weggezogen wurde, damit es für ihn etwas angenehmer wurde.

International auf reisen - mit Anna-Louise Plowman

Nach Simone Bailly und noch während Patrick Currie sein Panel (nicht mehr) hielt, stand auf der Hauptbühne bereits Anna-Louise Plowman auf der Bühne. Die Darstellerin der Sarah Gardner / Osiris beantwortete tatsächlich kaum Stargate-Fragen, was aber auch nicht verwunderte, bedenkt man, wie viele Rollen sie in ihrer Karriere bislang buchen konnte.

Zum Vorsprechen für Stargate gefragt, erklärte sie, dass sie in diesem Fall kaum vorbereitet gewesen wäre. Zudem hätte ihr vor dem Vorsprechen ihr damaliger Freund und jetziger Ehemann offenbart, dass er es sich kaum vorstellen könne, sein Leben lang in Los Angeles zu wohnen (wo sie für die Rolle vorgesprochen hatte). Entsprechend abgelenkt sei sie gewesen, aber irgendetwas schien sie dann doch richtig gemacht zu haben, denn für die Rolle erhielt sie bekanntermaßen den Zuschlag.

Derzeit lebt Anna-Louise Plowman mit ihrer Familie im Vereinigten Königreich, wo sie unter anderem für die Hit-Serie The Witcher vor der Kamera stand, doch auch in Südafrika hat sie bereits gelebt, denn dort hatte sie an der Seite ihres Gatten (Toby Stephens) die Serie Black Sails gedreht.

Teryl Rothery & Tony Amendola im gemeinsamen Panel

Mit Stargate ging es im Programm der FedCon 2023 am Freitag direkt weiter – Teryl Rothery und Tony Amendola hätten eigentlich jeweils nur 15 Minuten Panel zugestanden und so hatten sie darauf bestanden, sich die Bühne teilen zu dürfen und daraus prompt zumindest 30 Minuten gemacht.

Teryl Rothery, die erneut bestätigte, dass sie einst eigentlich für die Rolle der Sam Carter vorgesprochen hätte, erzählte auf die Frage eines Fans hin, dass ihr anfangs nicht klar gewesen sei, dass sie tatsächlich in so vielen Episoden von Stargate dabei sein würde. Zwar hätte man ihr mitgeteilt, dass die Rolle der Janet Fraiser als „möglicherweise recurring“ ausgewiesen gewesen sei, doch im Prinzip glaube sie an solche Versprechen nicht.

Wie Tony Amendola dem hinzufügte, würden die Produktionen mit solchen Sätzen häufig darauf spekulieren, dass man dann mit dem Preis runtergehe, denn man würde ja immer wieder zu tun haben, doch am Ende – so waren sich beide einig – erfüllten sich die „recurring“-Versprechen oftmals nicht. Während Teryl Rothery zumindest um diese vermeintliche Option auf eine Recurring-Rolle hoffen konnte, so sei Tony Amendola nicht klar gewesen, dass er hätte immer und immer wieder zurückkehren dürfen.

Dazu erzählte er, dass damals die Drehbücher – heute undenkbar – noch mit der Post zugestellt worden seien. Seine Frau hätte dann immer im Drehbuch geblättert und er nachgefragt, ob er noch lebe. Sie hätte ihm dann immer wieder gesagt „Oh, es sieht nicht gut aus. Du bist verwundet. Bra’tac hat es schwer erwischt.“ Bis es am Ende des Drehbuchs dann Entwarnung gegeben hätte.

Beide merkten auch an, dass die Fans häufig eine völlig andere Erinnerung an die Episoden oder einzelne Szenen hätten, als sie selbst. So würden die Dreharbeiten für sie einen Großteil der Serie ausmachen und es sei schade, dass dahingehend so viel verlorengegangen oder nicht aufgezeichnet worden sei – im Prinzip, so Tony Amendola, würde es sich hierbei nochmals um eine ganz andere Serie handeln und sie hätten dabei sehr viel Spaß gehabt, fügte Teryl Rothery an.

Doch Spaß hin oder her … auf die Frage aus dem Publikum, wie sie ihre Charaktere und die Tatsache betrachten, dass sie so unglaublich beliebt sind, obwohl sie deutlich weniger Screentime als die Hauptdarsteller hätten, erklärte Tony Amendola, dass Charaktere wie Fraiser oder Bra’tac dabei helfen würden, dreidimensionale Hauptcharaktere zu erschaffen.

So würde das Publikum Teal’c immer nur so kennen, wie man ihn eben kennenlernt. Indem man Bra’tac kennenlernt, würde man allerdings auch begreifen, dass Teal’c ja auch mal nur ein Schüler gewesen sei und dass es jemanden gebe, zu dem er aufblicke. Auf diese Weise würden die Charaktere an Tiefe gewinnen und Backstory hinzugewinnen.

Connor Trinneer: Vom Ingenieur zum Wraith

Auch Connor Trinneer hatte am Freitag der FedCon 2023 ein Panel, bei dem sich viele Fragen natürlich um seinen Trip Tucker aus Star Trek: Enterprise drehten. Es saßen aber auch zahlreiche Stargate-Fans im Saal, die dem Darsteller des Michael Kenmore aus Stargate: Atlantis nur zu gerne ihre Fragen stellten. Eine Frage, die viele natürlich immer interessiert ist die, wie lange er eigentlich für Stargate: Atlantis in der Maske saß. 3,5 bis 4 Stunden hätte es gedauert, bis er sich in Michael verwandelt hätte und im Prinzip hätte ihm diese Verwandlung gut getan. Je mehr Make-up man aufgetragen hätte, desto mehr sei er zu Michael geworden, insbesondere nachdem er auch die Kontaktlinsen erhalten hätte, die seine Sicht eingeschränkt hätten. Als er dann noch seine Stimme ein wenig angepasst hätte, sei die Transformation komplett gewesen – und die anderen Darsteller hätten nie wirklich viel Lust darauf gehabt, mit ihm nach dem Dreh noch einen trinken zu gehen.

Dafür, dass er die Rolle des Michael zu schätzen weiß, mutet es schon fast merkwürdig an, dass er nach Star Trek: Enterprise eigentlich zunächst gar kein Science-Fiction mehr in Angriff nehmen wollte. Erst hätte er sich anderen Projekten widmen wollen, doch dann hätte er von dem Part erfahren und seinen Agenten gefragt, ob er für die Rolle vorsprechen könne. Sein Agent hätte ihm versichert, er schaue mal, ob man etwas arrangieren könnte. Kurz darauf hätte er sich bei ihm gemeldet und ihm gesagt, dass er die Rolle haben könne, wenn er wolle – das sei aber wohl das einzige Mal gewesen, dass man ihm eine solche Rolle einfach so angeboten hätte und er nicht hätte vorsprechen müssen.

Lachen musste er, als er die Geschichte erzählte, wie er bei den Academy Awards „dabei war“. Die letzte Oscar-Verleihung hätte er ausnahmsweise nicht angeschaut, doch kurz darauf hätten sich seine Eltern bei ihm gemeldet. Dazu sei wichtig zu wissen, dass er eine kleine Rolle im Film The Fabelmans hatte – und genau diesen Ausschnitt hätte man während der Oscars gezeigt. Näher wird er den Academy Awards nicht mehr kommen, vermutete er lachend und erzählte weiter, dass die Rolle für ihn besonders gewesen wäre. Ursprünglich hätte er gerne eine andere in dem Film gehabt, die deutlich größer ausgefallen wäre, doch bei einem Steven Spielberg-Film hätte er natürlich nicht Nein gesagt, wenn man ihm denn überhaupt eine anbietet. Besonders schön sei an dieser Erinnerung auch, dass Spielberg zu ihm gekommen sei und ihm gesagt habe, dass er genau so aussehe wie sein Trainer zu der Zeit, die im Film beleuchtet wird und der hätte massiven Einfluss auf sein Leben gehabt – eine große Ehre, wie Trinneer meinte.

Das Highlight des Tages: Richard Dean Anderson & Amanda Tapping

Das Highlight für Stargate-Fans war am Freitagabend natürlich das Panel von Richard Dean Anderson und Amanda Tapping, das nach der Opening Ceremony angesetzt war. Die beiden, die sich fortwährend gegenseitig auf die Schippe nahmen und einen Seitenhieb nach dem anderen austeilten, wurden natürlich auf das vermeintlich kommende Stargate-Reboot angesprochen.

Amanda erklärte, dass Brad Wright sie darauf angesprochen hätte, dass er sie gerne vor und hinter der Kamera sehen würde und sie wäre sehr gerne wieder dabei, allerdings hätte sie seither nichts mehr gehört. Richard Dean Anderson führte daraufhin aus, dass er ebenfalls von Brad Wright wisse, an was dieser gearbeitet habe und dass dieser ihn ebenfalls eingeplant hätte, doch inzwischen sei Wright recht frustriert, weil er nichts mehr von den Verantwortlichen gehört habe. Entsprechend wisse auch er nicht, wie es mit Wrights Stargate-Projekt weitergeht – und ob.

Ebenfalls wurden die beiden Stargate-Stars während der FedCon 2023 darauf angesprochen, weshalb jede Welt wie British Columbia aussehe. Die Antwort auf diese Frage nutzte Amanda Tapping, um eine andere nochmals aufzugreifen. Immerhin hatte Richard Dean Anderson kurz zuvor noch davon gesprochen, dass er gerne Forest Ranger geworden wäre, wäre er nicht Schauspieler geworden – oder irgendetwas draußen im Wald und in der Natur. Nun, im Wald hätte er am Ende sehr viel Zeit verbracht, warf Tapping ein.

Gefragt wurde Amanda Tapping auch danach, wie es gewesen sei, den MacGyver-Hinweis in den Pilotfilm einzubauen. Sie sein unglaublich nervös gewesen und hätte zunächst nicht gewusst, ob es richtig sei, aber am Ende sei sie damit davongekommen. Diese Antwort führte natürlich auch auf den bekannten MacGyver-Blooper in der Eishöhle hin. Dort sei es richtig kalt gewesen, aber man hätte sie ermutigt, sich einfach die Zeit zu vertreiben, um sich von der Kälte abzulenken. Daraus sei auch dieser Blooper entstanden.

Jemand hätte ihnen aber auch gesagt, wenn sie es mit der Körperwärme ernst meinen würden, dann müssten sie sich ausziehen, wie Amanda Tapping scherzhaft meinte, sei ihr das allerdings noch zu früh in der Serie gewesen.

Auch Richard Dean Anderson musste zu Beginn der Serie seine Lektion lernen. Während der Table Reads hätte er häufig improvisiert, Scherze gerissen und somit versucht, die Stimmung aufzulockern. Dann hätte ihn allerdings eines Tages Brad Wright zur Seite genommen und ihm gesagt, dass dies den Autoren gegenüber respektlos sei. Sie würden sich bei ihren Zeilen was denken und er würde sie einfach über den Haufen werfen. Als ihm klar geworden sei, wie respektlos sein Verhalten tatsächlich gewesen sei, hätte er damit aufgehört und sich ans Drehbuch gehalten. Amanda Tapping fügte allerdings an, dass sie am Ende dann wiederum für ihn geschrieben hätten, also in gewisser Weise hätte er seinen Kopf dann doch durchgesetzt.

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