CME meldet Insolvenz an
Chapter 11 in Kraft getreten
20.02.2010 ·
Sayangu ·
Videospiele
Viele haben es erwartet, niemand hat darauf gehofft: Cheyenne Mountain Entertainment, das Entwicklerstudio des unfertigen "Stargate Worlds" und des kürzlich erschienenen "Stargate Resistance" hat am 12. Februar 2010 Insolvenz angemeldet.
Es
handelt sich dabei um eine Insolvenz nach Chapter 11 des amerikanischen
Insolvenzrechts, das eine Reorganisierung der Unternehmensstruktur
vorsieht.
Im Jahr 2005 hatte das neu gegründete Studio die
Entwicklung des MMORPG "Stargate Worlds" bekannt gegeben, welche sich
auf Grund diverser finanzieller Engpässe immer weiter verzögert hatte.
Die Finanzkrise von 2009 brachte CME an einen Punkt nahe der
Zahlungsunfähigkeit, weshalb sich das Studio entschied, zunächst den
Shooter "Stargate Resistance" auf den Markt zu bringen, um damit
Geldmittel für die Entwicklung von "Stargate Worlds" zu erhalten.
Zwei Tage nach Release des Shooters hat das Studio eine Insolvenz nach Chapter 11
beim Insolvenzgericht von Maricopa County, Arizona angemeldet. Das
Insolvenzrecht der USA sieht zwei verschiedene Varianten vor: Während
eine Insolvenz nach Chapter 7 die Veräußerung aller Firmeneigentümer und
somit die vollständige Auflösung des Unternehmens vorsieht, soll durch
Chapter 11 das Unternehmen umstrukturiert werden, um seine Liquidität
aufrecht zu erhalten.
Während des Verfahrens, das einige Wochen
aber auch mehrere Jahre (typisch sind 2 Jahre) andauern kann, dürfen die
Gläubiger des Unternehmens keine Forderung stellen. Auch die vorher
begonnenen Zwangsvollstreckungsmaßnahmen müssen eingestellt werden. Dies
hat zum Ziel, dass das Unternehmen aus eigener Kraft seine Schulden,
Verträge, Finanzen und finanziellen Verpflichtungen neu organisieren und
umstrukturieren kann, ohne unter dem Druck der Gläubiger zu stehen.
Während des Prozesses wird der normale Betrieb des Unternehmens aufrecht
erhalten.
Chapter 11 stellt also einen Rettungsschirm für
Unternehmen dar, der auch schon gezogen werden kann, wenn nur die Gefahr
einer Insolvenz besteht. Meist hat die Insolvenz zur Folge, dass das
Unternehmen hinterher nicht mehr den ursprünglichen Eigentümern, sondern
den Gläubigern gehört. Chapter 11 wurde eingeführt, da man davon
ausgeht, dass ein funktionierendes Unternehmen mehr wert ist, als der
Wert seiner Güter und so außerdem Arbeitsplätze erhalten werden.
Was die Insolvenz für "Stargate Worlds" zu bedeuten hat
ist noch ungewiss. Fakt ist, dass die Entscheidung für Chapter 11 und
nicht Chapter 7 den Willen der Entwickler deutlich macht, weiterhin für
eine Fertigstellung des Titels zu kämpfen.
Aussagen darüber, wie
lange die Insolvenz andauern wird und wie es mit "Stargate Worlds" oder
auch mit „Stargate Resistance“ weitergehen wird sind zum jetzigen
Zeitpunkt nur reine Spekulation. Wir werden Sie diesbezüglich aber
selbstverständlich auf dem Laufenden halten.
Quelle
MMORGP.com
http://www.mmorpg.com/gamelist.cfm/loadNews/16270
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