Blick über den Tellerrand

Unsere Reviews zu Star Trek


11.05.2009 · Persus / Stefan 1138 · Science-Fiction

Blick über den Tellerrand
Vergangenen Mittwoch machten wir Sie noch einmal darauf aufmerksam, dass ab diesem Wochenende die neueste Verfilmung des Gene Roddenberry-Stoffes "Star Trek" in den deutschen Kinos anläuft. Die Vorauslorbeeren seitens der Kritiker und Insidern aus Hollywood waren gewaltig, was die Erwartungen enorm ansteigen ließ. Direkt nach dem Wochenende heißt es nun: "Sound Off, wie gut ist der Film wirklich?"

Neben meiner Review (ich habe den Film bereits am Mittwoch im Originalton gesehen) kommt auch ein weiterer Autor unserer Seite zu Wort, um Ihnen ein möglichst klares Bild vom Film zu zeichnen. Vorausgreifend zu sagen ist aber, dass sich unsere beiden Meinungen zum Film nicht grundlegend unterscheiden.

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Review von Stefan1138 :

Der Weltraum, unendliche Weiten … so wurden seinerzeit (1966) die legendären Abenteuer des Raumschiffs Enterprise eingeleitet. Damals konnte man nicht vorausahnen, dass sich Star Trek zu einem Kultphänomen entwickelt, dass nun schon über 40 Jahre andauert. Allerdings zeigte das Franchise in den letzten 10 Jahren deutliche Ermüdungserscheinungen, die Filme Star Trek – der Aufstand (1998) und Star Trek – Nemesis (2002) floppten an den Kinokassen und die Serie Enterprise, die die Vorgeschichte von Star Trek zeigte, rutschte immer mehr ins Quotentief ab und wurde schließlich 2005 eingestellt. Danach sah es so aus, dass Star Trek erst mal auf Eis liegt.

Allerdings verdichteten sich 2006 erstmals die Gerüchte, dass Paramount Pictures an einer Neuauflage der Originalserie mit Kirk und Spock arbeite und mit Regisseur und Produzent J.J. Abrams ein Regie-Schwergewicht gewonnen werden konnte. Das Ergebnis mit dem einfachen Titel Star Trek startete nun am 07. Mai in den Deutschen Kinos (und somit einen Tag früher als in den USA). Viel wurde mittlerweile über den Film geschrieben, im Internet wurde ein wahrer Hype um die beiden neuen Hauptdarsteller Chris Pine (Kirk) und Zachary Quinto (Spock) aufgebaut, und die Erwartungen waren gigantisch. Nun, haben sich diese Erwartungen erfüllt?

Die Antwort ist ein klares JA. Der Film bietet das, was sich viele Star Trek Fans schon seit langem von einem Star Trek Kinofilm erhoffen – nämlich ein groß angelegtes Weltraumabenteuer, das nach einem richtigen KINOFILM und nicht nach einer aufgeblasenen Fernsehepisode aussieht. Star Trek hat Tempo, Spannung, Action, Comedy. Die Rollen sind allesamt hervorragend neu besetzt, Karl Urban (Pille – Doc McCoy), Zoe Saldana (Uhura), Simon Pegg (Scotty), John Cho (Sulu), Anton Yelchin (Chekov) gelangen exzellente Neuinterpretationen, ohne die legendäre Originalbesetzung zu kopieren. Das Hauptaugenmerk des Films liegt auf der Beziehung zwischen Kirk und Spock, die sich zu Anfang nicht gerade prächtig verstehen und deren Freundschaft sich erst noch entwickeln muss.

Besonders erfreulich für die Star Trek Fans ist natürlich die Rückkehr von Leonard Nimoy als alter Spock, der aus dem 24. Jahrhundert in die Vergangenheit reist. Abgerundet wird die Besetzung von Bruce Greenwood (als erster Captain der Enterprise – Christopher Pike) und Eric Bana als romulanischer Bösewicht Nero. Und auch ein Star der alten Serie darf natürlich nicht fehlen – die Enterprise NCC-1701, die für die Neuauflage ein kleines Facelift erhielt, dafür aber um so beeindruckender aussieht und schon fast real wirkt.

Fazit: Star Trek bietet ein großartiges Weltraumabenteuer, wie es schon lange nicht mehr zu sehen war. Unbedingt ansehen!

Review von Persus:

Es war ja nicht so, als ob JJ Abrams einen Selbstläufer übernommen hätte. Er stand vor der Aufgabe, ein Franchise, welches vor die Wand gefahren wurde, wiederzubeleben und zwar in einer Form, in der man nicht nur die Hardcore Trekkies ansprechen würde (und denen musste man es ja auch noch irgendwie Recht machen) sondern seinen Weg zurück zum mutmaßlichen Mainstream finden musste. Denn, und dazu muss man wahrlich kein Hollywood-Insider sein, ohne den Zuspruch des breiten Publikums wäre eine finanziell so kostspielige Filmreihe einfach nicht zu rechtfertigen.

Wie schafft man das? Zunächst einmal indem man keine simple Fortsetzung dreht sondern einen eigenen Neuanfang wagen muss. Das ist Abrams gelungen, auch wenn die Fanbasis durchaus den ein oder anderen Kritikpunkt haben dürfte. Denn Abrams nimmt sich Freiheiten im Blick auf die Story, indem er einen recht simplen Schritt geht: Er schafft eine neue alternative Realität des Franchises. Hier kann er sich prinzipiell austoben, ohne Storyelemente zu verletzen, die in vorherigen Geschichten eingeführt wurden.

Und in diese Realität verfrachtet Abrams alles, was einen großen Blockbuster ausmachen sollte. Er liefert Effekte auf höchstem Niveau, eine Origin-Story, die die Charaktere angenehm einführt, ein sehr schönes Tempo in der Story mit einigem an Action und Spannung sowie genug Anspielungen um auch der Fanbasis den ein oder anderen Insiderwitz zu bieten.

Ein ausgedehnter Kritikpunkt der Produktionsphase waren die Schauspieler, allesamt (den Rollen entsprechend) recht jung aber keineswegs unerfahren und in ihrer Darstellung dieser traditionsreichen Charaktere angenehm überzeugend.

Kurzum: Der Film bietet alles, was man von Blockbuster-Kino erwarten darf und was man sich für „Star Trek“ erhoffen konnte: Spektakel mit schöner Action und einigem an Witz, einen bombigen Score, spezielle Momente für alte Fans und einen Bösewicht, der ausnahmsweise mal nicht einfach „nur“ böse ist, sondern auch Grund dazu hat.

Meine Empfehlung kann nur lauten, dass Sie sich den Film auf der großen Leinwand anschauen sollten, und dass Paramount schnellstmöglich die Produktion des nächsten Filmes anwirft.

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Die Zahlen an den Kinokassen sprechen ebenfalls eine positive Sprache für den Film: In den USA sieht alles nach einem Startwochenende jenseits der 70 Millionen Dollar aus, was den besten Start der gesamten Reihe bedeuten würde und bereits jetzt ein Einspiel, welches 40% über dem Gesamteinspiel des letzten Filmes liegt. Und auch in Deutschland stehen die Zeichen auf Erfolg. Trotz des Stigmas "Star Trek" werden am ersten Wochenende weit über 400.000 Menschen die Kinosäale gefüllt haben. Und ein weiterer Faktor spricht für den Film: Die Mundpropaganda ist sensationell, man hört praktisch nur positive Stimmen, was ein Garant für eine lange Laufzeit sein dürfte.

Der Neustart ist also geglückt. Nun wird es für "Star Trek" darauf ankommen, das Eisen nicht wieder erkalten zu lassen und bis zum nächsten Film, der bereits 2011 kommen könnte, alle Kraft zu sammeln und jeden unentschlossenen auf DVD davon zu überzeugen, dass er das nächste Mal besser gestern schon das Kino aufgesucht hätte.

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