Toxic Town erzählt eine Geschichte basierend auf wahren Ereignissen. Angesiedelt ist diese in einer britischen Stadt, in der über Jahre hinweg vermehrt Kinder mit Behinderungen zur Welt kommen, meist mit missgebildeten Gliedmaßen. Im Schnellchecker werfen wir einen Blick auf die Netflix-Serie, in der auch Stargate: Universe-Star Robert Carlyle eine Rolle einnimmt.
Darum geht es in Toxic Town
Zu Beginn weißt Netflix daraufhin, dass Toxic Town auf realen Ereignissen basiert (wie man auch nachlesen kann), für die Erzählung der Geschichte griff man jedoch auf ein paar altbekannte Kniffe der Film- und TV-Branche zurück, sodass die Handlungen mehrerer Personen in der Serie nur durch eine Person dargestellt werden oder man aus dramatischen Gründen bestimmte Elemente überspitzt darstellte. Das ändert jedoch nichts daran, wie unfassbar diese Geschichte ist:
In der Stadt Corby mehren sich die Geburten von Kindern mit körperlichen Beeinträchtigungen, wie etwa missgebildeten Gliedmaßen. Als Susan McIntyre (Jodie Whittaker) bewusst wird, dass ihr Sohn nicht das einzige Kind ist, das unter einer solchen Missbildung leidet, geht sie an die Presse – und bringt einen Stein ins Rollen. Mehr und mehr Frauen kommen auf sie zu und sie organisieren sich bald. Zusammen mit einem Anwalt (Rory Kinnear) versuchen sie zu beweisen, dass die Stadt aufgrund ihres Umgangs mit einem belasteten Gelände Schuld an den Missbildungen der Kinder hat.
Derweil sitzt Ted (Stephen McMillan) auf einem ganzen Stapel Unterlagen, die den Stadtrat Sam Hagen (Robert Carlyle) ins Grübeln bringen – und zum Handeln zwingen. Doch als Außenseiter hat es Sam Hagen nicht leicht, überhaupt Gehör zu finden.
Toxic Town tröpfelt vor sich hin
Wenngleich Toxic Town – wie eingangs erwähnt – keine 1:1-Nacherzählung der Ereignisse ist, so bleibt man der Geschichte weitestgehend treu und bringt wichtige Themen auf den Tisch. Vom Umgang mit den Menschen mit Behinderung (und ihren Familien) über das Schweigen Einzelner bis hin zur Korruption in der (regionalen) Politik wird hier so manches eiskalt serviert.
Dass bestimmte Elemente einer dramatischeren Erzählform geopfert wurden, macht sich dabei allerdings kaum bemerkbar – aus dramatischer, nicht realistischer Sicht: Toxic Town sollte viel mehr als Denkanstoß genutzt werden und ist bei weitem zu keinem Thriller verkommen, wie es das Einfangsstatement von Netflix zunächst erahnen lassen mag. Tatsächlich tröpfelt die Erzählung meist vor sich hin und wenngleich immer etwas geschieht, bleibt etwa ein Spannungsaufbau nahezu völlig aus. Nicht nur, dass in der ersten Episode bereits nahezu alle Fakten, die später von Bedeutung sind, komplett offengelegt werden, im Prinzip verraten schon die ersten Minuten von Toxic Town, was später eine Wende im Fall bedeuten soll.
Robert Carlyle als Nebendarsteller
Bedenkt man, dass Robert Carlyle einer der großen Namen der 4-teiligen Serie ist, ist es schade zu sehen, dass er im Prinzip nur eine Nebenrolle bekleidet und nicht einmal eine besonders große. Zwar gewinnt sein Sam Hagen am Ende gegen Bedeutung, in der ersten Folge ist er jedoch kaum zu sehen. Manches Mal fühlt es sich gar so an, als hätten die Verantwortlichen selbst nicht so recht gewusst, was sie mit der Figur bzw. einem solch namhaften Darsteller in der Rolle anfangen sollen, weshalb gerade eine Szene – in der der Charakter völlig anders als in der restlichen Serie dargestellt wird – keinen Sinn ergibt. Ihr werdet gewiss sehen, was ich meine ;-)
Fazit
Da Toxic Town lediglich 4 Episoden umfasst und sich anhand eines realen Falles gleich mehrere wichtige Themen vorknöpft, kann man die Mini-Serie durchaus zwischendurch schauen. Besonders viel Unterhaltungswert oder dramatische Entwicklungen sollte man jedoch trotz des Hinweises zu Beginn nicht erwarten und zumeist bleibt die Serie deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurück.