Star Wars: Visionen ging Ende Oktober in die dritte Runde und kehrte dabei gleich in mehrfacher Hinsicht zu den Wurzeln der Anthologie-Reihe zurück. Nicht nur zeichneten diesmal wieder ausschließlich japanische Animations-Studios für die Episoden verantwortlich, drei der insgesamt neun brandneuen Folgen sind sogar direkte Fortsetzungen und führen Storylines aus Volume 1 weiter. Unsere Eindrücke wollen wir hier im Kurzformat festhalten.
Worum geht es in Star Wars: Visions?
Die Idee hinter der Anthologie Star Wars: Visionen ist einfach und doch unglaublich facettenreich: Man gibt verschiedenen Animations-Studios absolut freie Hand und lässt sie ihre ganz eigenen Geschichten in der weit, weit entfernten Galaxis erzählen, völlig losgelöst vom Canon und ohne der Kreativität Grenzen zu setzen.
Das Ergebnis sind vollkommen neue Sichtweisen auf das Star Wars-Universum, das durch die jeweilige kulturelle und künstlerische Linse betrachtet und so auf ungeahnte Weise bereichert wird. Bekannte Motive werden frisch gemischt und mit kultur- oder genretypischen Elementen zu ganz neuen Bildern und Charakteren verknüpft.
Während im ersten und dem aktuellen dritten Volume Anime im Vordergrund standen, war Volume 2 internationaler und auch mit Blick auf das Repertoire an Animationsstilen breiter aufgestellt.
Kritik zu Star Wars: Visions Volume 3
Durch die erneute Konzentration auf Anime und den zusätzlichen Rückgriff auf Figuren aus dem ersten Volume wirkt die Anthologie wieder etwas fokussierter (einer der ganz wenigen Kritikpunkte an Volume 2, wie wir damals fanden) und strotzt auch diesmal wieder vor allerlei ikonischen Momenten, die sowohl Star Wars- als auch Japanimation-Fans begeistern und den ein oder anderen Schmunzler auslösen dürften – denn vom übertrieben aufgemotzten AT-AT über Mecha-Droiden und Transformationen gibt es kaum eine Anime-Trope, die hier nicht bedient wird.
Die handwerkliche wie erzählerische Qualität und eine Unzahl geschickt in die Designs und Welten eingestreuter Easter-Eggs überzeugen in Star Wars: Visionen Volume 3 ebenfalls.
Die Faszination der unnachahmlichen Mischung aus Star Wars-Elementen und japanischer (Anime-)Kultur ist ungebrochen und noch immer deutlich spürbar – aber dennoch lässt sich gleichzeitig die Impression nicht ganz leugnen, dass der Zauber des Neuen gegenüber Volume 1 doch etwas nachgelassen hat: Obwohl auch die Fortsetzungsepisoden gelungen sind und die Storylines folgerichtig weiterführen, leidet Star Wars: Visions Volume 3 mitunter an einer leichten „Sequelitis“.
Fazit zu Star Wars: Visions Volume 3
Immer noch absolut faszinierend, voller einzigartiger Charaktere und visuell überzeugend, lohnt es sich für Star Wars- und Animations-Enthusiasten gleichermaßen nach wie vor, in die Visionen-Anthologie reinzuschauen.
Leider ist die Magie, die vor allem Volume 1 noch versprühte, aber etwas verblasst, und die neuen Anime-Folgen reichen trotz der gleichbleibend hohen Produktionsqualität nicht immer an die vorherigen heran.
Gelegenheits-Fans dürften einige Elemente oder Episoden zudem vielleicht etwas zu experimentell finden.
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