Michael Shanks

  • Interview 10 / 2023

    Teaser - Interview - Michael Shanks 2023

    Sieht man von der Unterbrechung in Stargate SG-1 Staffel 6 ab, spielte Michael Shanks von der ersten bis zur finalen Folge Dr. Daniel Jackson, eine Rolle, mit der er in die Fußstapfen von James Spader trat, der die Figur im Kinofilm von 1994 verkörperte. Und selbst in besagter Staffel 6 ließ er sich zu Gastauftritten hinreißen. Stargate: Atlantis und Stargate: Universe stattete er ebenso Besuche ab. 

    Darüber hinaus kennt ihr Michael Shanks womöglich aus Saving Hope, Eureka, Andromeda, Project Blue Book, Altered Carbon oder Unspeakable. Während der Comic Con Junior in Brno beantwortete er uns einige Fragen.


    Interview geführt von: Eva Lipenská

    Übersetzung: Nicole Sälzle

    Fotos vom Interview:Martin / Tormund.shoots


  • Deutsch

    Stargate-Project.de: Wie geht es dir?

    Michael Shanks: Gut.

    SG-P: Das ist dein erstes Mal in der tschechischen Republik, richtig?

    MS: Ja.

    SG-P: Schön, dass du hier bist. Gefällt dir das Event bislang?

    MS: Ja. Ja. Ich wusste nicht so recht, was ich erwarten soll, aber es wird alles sehr gut gehandhabt, bislang fand alles pünktlich statt und sehr organisiert. Und die Leute sind nett. Es ist also großartig.

    SG-P: Denkst du, Stargate, wie es einst war, würde auch heute wieder funktionieren? Damals gab es zwar eine übergreifende Handlung, aber auch das Planet-der-Woche-Konzept, während heutzutage scheinbar immer alles miteinander verbunden sein muss, statt dass man alleinstehende Folge ausstrahlt.

    MS: Ich denke, es kann funktionieren und es gibt viele TV-Serien mit übergreifendem Plot, die ein wenig überbewertet sind, aber in gewisser Weise hatten auch wir einen übergreifenden Plot, weil wir langlebige Handlungsbögen ebenso hatten wie den Planeten der Woche. Wir hatten sozusagen beides. Für die Fans hatten wir die längeren Storylines und zwischendrin gab es dann Standalone-Folge. Ich denke, es könnte funktionieren und nicht ausreichend Serien setzen darauf. Ich denke, dass sich dies damals wirklich bewiesen hat.

    SG-P: Zum Thema Fans … Viele Leute lieben es, heutzutage neue Serien zu binge-watchen, während andere neue Formate dazu übergehen, wieder Woche für Woche neue Episoden zu veröffentlichen. Welches Konzept wird sich deiner Meinung nach durchsetzen?

    Zwischen dem Binge-Watchen und dem Schauen einer Folge pro Woche?

    SG-P: Ja.

    MS: Ich bin alt, also kann ich mich daran erinnern, wie sehr sich das Fernsehen damals [von heute] unterscheidet. Meine Frau und ich lachend immer wieder, weil unsere Kinder keine Ahnung davon haben, wie man damals ferngesehen hat. Sie wissen nicht darum, dass man während der Werbung aufs Klo ging, um kurz zu pinkeln, oder man eben nur eine Folge pro Woche gesehen hat. Ich denke, die Leute binge-watchen, weil, wenn sie gerade Zeit haben, dann können sie eine ganze Serie schauen, statt das Gefühl haben zu müssen, wieder bis zur nächsten Woche warten zu müssen. Wenn man alles auf einmal haben kann, dann nutzt man das, wenn einen [die Serie] gerade fesselt und gerade deshalb denke ich, dass die Natur der Serien mit übergreifender Handlung so wichtig sind, weil [die Verantwortlichen] das Publikum natürlich fesseln und die Handlung des Binge-Watching-Willens nach fortsetzen möchten. Aber ich denke auch, dass die Leute Woche für Woche wieder einschalten, wenn ihnen die Charaktere zusagen, nur um herauszufinden, wie sich ein Rätsel nun aufklärt, welche neuen Abenteuer und neuen Situation sie meistern müssen. Ich denke deshalb, das beides zukunftsfähig ist und überleben wird. Langfristig werden die Menschen immer wieder mal zwei Tage haben, an denen sie nichts zu tun haben und einfach herumsitzen. Als die DVDs damals auf den Markt kamen, war das der letzte Schrei. Die Leute konnten schauen, was sie wollten, wann immer sie wollten. Das wird es also immer geben.

    SG-P: Während der Comic Con Prague im April sagte Corin Nemec, dass es ihm sehr gefällt, dass die Handlung von Stargate im Hier und Jetzt angesiedelt ist und dass es dies einfacher macht, zu glauben, dass diese Welt wirklich existieren könnte. Ist dies etwas, das für Stargate deiner Meinung nach überlebensnotwendig ist?

    MS: Meiner Meinung nach, ist dies einer der Aspekte, der die Leute zu Stargate führt. Ich denke, Leuten aus dem Hier und Jetzt dabei zuzusehen, wie sie sich durch etwas durchwurschteln - im Gegensatz zu Star Trek, wo man in der Zukunft agiert und die notwendige Technologie hat, um sich mit Dingen auseinanderzusetzen, und Direktiven und oberste Direktiven und all das – [interessiert sie]. Dabei zu zusehen, wie wir Fehler machen, trug zum Charme der Serie bei. Es ging darum, Menschen dabei zuzusehen, wie sie etwas nicht wussten und da kommt auch der Humor ins Spiel. Der „Ich weiß zur Hölle nicht, was hier eigentlich los ist“-Humor trägt ebenfalls zum Charme bei. Das funktioniert meiner Meinung nach besser. Ich weiß nicht, ob ich eine Version [von Stargate] sehen möchte, die in weiter Zukunft spielt, in der wir die Technologie haben, um mit allen Problemen klarzukommen. Von einer gewissen Perspektive aus, wäre es interessant, aber ich weiß nicht, ob dies zu dem Stargate passen würde, das wir alle zu schätzen gelernt haben.

    SG-P: Für mich war es immer: Deshalb liebe ich Stargate. Für mich persönlich war das ein zentrales Element. Ich konnte mich mit den Charakteren identifizieren …

    MS: Ja, man konnte sich mit den Charakteren besser identifizieren. Sie sind eher verwirrt, wie wir es auch wären, wenn wir mit etwas konfrontiert werden, das sozusagen „Was ist wenn …?“ ist.

    SG-P: Denkst du, ziemlich am Anfang deiner Laufbahn Teil einer Sci-Fi-Serie gewesen zu sein, nahm Einfluss auf deine Karriere?

    MS: Nein. Das ist wie mit allem, dem man nach geht. Unser Job ist manchmal sehr willkürlich, dahingehend, wie es die Leute zu neuen Projekten verschlägt, mal ist man auf Glück und Timing angewiesen, statt auf überlegte Entscheidungen. Natürlich kann man sagen „Was, wenn ich Stargate nicht gemacht hätte? Wo wäre ich dann?“ Nun, ich könnte nirgends sein. Ich könnte in einem Sägewerk arbeiten, wenn es nach dem geht. Ich denke, alles, was man in diesem Job tut, kann sich darauf auswirken, wohin die Reise geht, zum Besseren oder zum Schlechten, aber wo ich sein könnte, keine Ahnung.

    SG-P: Gibt es Charaktere oder Genres, denen du dich bislang nicht widmen konntest, an denen du dich aber gerne versuchen würdest?

    MS: Ich schätze, dabei dreht es sich um alles. Alles, was ich bislang noch nicht tun konnte, würde ich gerne tun und alles, was ich schon gemacht habe, würde ich gerne erneut tun.

    SG-P: Ich habe gehört, dass deine Tochter an einem Film arbeitet.

    MS: Du meinst Tatiana?

    SG-P: Ja. Und du bist an dem Film beteiligt. Wie ist der aktuelle Status des Films? Steht er kurz vor der Veröffentlichung?

    MS: Ich bin mir nicht sicher, wie weit sie mit dem Film ist. Sie nahm sich eine Auszeit davon. Aktuell arbeitet sie in ihrem richtigen Job und nächstes Jahr geht sie zur Filmschule, also schätze ich, dass sich das Projekt noch etwas hinzieht. Soweit ich weiß, erreichte sie mit dem Projekt einen Punkt, an dem sie nicht ganz glücklich damit war und sie wollte sich das alles nochmal genauer ansehen. Deshalb ging es zurück ans Reißbrett, um nochmal frisch zu beginnen. Wir werden sehen.

    SG-P: Mit dem Aufstieg der Streamingplattformen hat sich die Landschaft für das Publikum stark verändert. Wie siehst du diesen Wandel in dieser Landschaft aus der Sicht eines Schauspielers?

    MS: Wir versuchen alle, mit dem aufzuholen. Der Aufstieg der Streamingplattformen, wie ihr im Moment auch anhand des Streiks seht, der gerade von statten geht, brachte eine Menge Schwierigkeiten für Schauspieler – und Autoren und Produzenten – mit sich, was die Bezahlung angeht. Wir wissen nicht, wie die Serien verkauft werden. All das war mal wirklich ziemlich einfach. Die Serie lief, eine gewisse Anzahl von Leuten schaute sie, das spiegelte sich im Umsatz wider … und wie oft eine Serie verkauft wurde, wohin sie verkauft wurde. All das wurde in der Rechnung berücksichtigt. Mit den Streamingplattformen, weiß man nicht mal, ob die Serien überhaupt jemand schaut und die Streamingunternehmen sind natürlich sehr zurückhaltend dabei, die Informationen zu veröffentlichen, weil sie Anleger haben und für die sind das gute oder schlechte Neuigkeiten und niemand verlangt [von den Streamingdiensten diese Zahlen] offenzulegen. Darum geht es im Streik. Um die Transparenz. Weil wir nichts von den Einnahmen der Streamingdienste sehen und das ist ein Problem.

    SG-P: Ja. Man weiß nur, dass dies die besten Serien der Woche sind.

    MS: Genau, aber besser als wer und wer schaut? Und das ist nicht besonderes transparent und das ist ein Problem. Was die Streamingdienste unserer Branche angetan haben, ist das, was Napster mit den Musikern gemacht hat, als damals alles auf digital umgestellt wurde. Plötzlich bekamen sie kein Geld mehr für ihre verkauften Alben. Sie mussten also mit der Tour Geld verdienen und das ist für Schauspieler ein Problem, denn abgesehen von [Conventions wie dieser] gehen wir nicht auf Tour. Wir haben keine Band und wir können nicht einfach losziehen und irgendwo Stargate Live aufführen.

    SG-P: Oh, das wäre schön.

    MS: Ich glaube, das würdest du nicht sehen wollen.

    SG-P: Letzte Frage: Gibt es Projekte, auf die sich deine Fans freuen können?

    MS: Aktuell nicht. Wir befinden uns immer noch im Streik und nur wenige Leute können sich glücklich schätzen, schon etwas auf Lager zu haben, sobald das alles vorbei ist. Also werde ich einfach abarten müssen und sehen, was geschieht.

  • English

    Stargate-Project.de:How are you doing?

    Michael Shanks: Good.

    SG-P: This is your first time in the Czech Republic, right?

    MS: Yes.

    SG-P: Glad you made it. Are you enjoying the event so far?

    MS: Yes, yes, I didn’t know what to expect, but it’s well run, everything’s been on time and well organized and the people’ve been lovely. So it’s been great.

    SG-P: Do you think Stargate as it was back then can still work nowadays? Back then there was this overall plot, but the show also had the planet of the week concept, while nowadays it seems that everything has to be connected with no standalone episodes anymore.

    MS: I think it can work. I think that there’s a lot of major serialized TV that is a bit overrated, but in a sense we were serialized, because we did have long running storylines, as well as the planet of the weeks. We kind of had both. We’ve had the fans post for the long storyline and inbetween you had the standalone episodes. I think it could work. I think not enough shows are doing that. So I think it really did well that way.

    SG-P: Speaking about fans … A lot of people love to binge-watch a new show these days, while new formats are going back to weekly release actually. So which one do you think will outlive the other one?

    MS: Between binge-watching and watching one at a time?

    SG-P: Yes.

    MS: I am old, so it is different remembering how I watched TV. My wife and I laugh all the time, because our kids don’t know about the ways of TV watching. They don’t know about running to the bathroom to have a pee break during commercials or only getting one a week kind of thing. I think people binge-watch because they get a slate of time, during which they can watch a whole show, instead of having that „wait until next week“ feeling. If you can get it all at once, you do, if you are getting hooked and that’s why I think this nature of serialized television is so important because they want to keep hooking you and continue a storyline for the sake of binge-watching. But I think that people also, if they enjoy the characters, they will come back week after week just to see what happens to the mystery, what new adventure or new circumstances they can get through. So I think both are sustainable and both will survive. In the longrun people always have two days to do nothing and they will linger. When DVDs came out, that was a big thing. People could watch whatever they wanted to watch. It will always be there.

    SG-P: In April at Comic Con Prague Corin Nemec said that he really likes that Stargate is happening in the present and that way it’s easier to believe that this world could really exist. Is that something essential for Stargate in your opinion?

    MS: I think it is one of the things that draws people to it. I think that watching people from the here and now fumblebump through certain [situations draws them to it], as opposed to Star Trek where they are in the future and they have tech to deal with it and directives and prime directives and things like that. [I think] that to watch us make mistakes was part of the charm of the show. It was to watch people to not know and that’s where the humor comes in … the „I don’t get what the hell is going on“-humor is part of the charm as well. So I think, it works better than that. I don’t know if I want to see a version set in the far-flung future, where we have the technology to deal with all the trouble. It would be interesting from a voyeuristic stand, but I don’t know if it would be the Stargate that we have grown to appreciate.

    SG-P: For me it was always: That’s why I love Stargate. It was essential for me personally. I could relate with …

    MS: Yeah, you could relate to the characters a bit more. They are a bit more confused, the way we would be if we encounter something that is What-if-fy.

    SG-P: Do you think being part of a Sci-Fi-show pretty early on has influenced your career?

    MS: No, as it ist he same thing with anything that you do. Our business is so random sometimes in a way how people go to different projects, as much as it is a matter of luck and timing as opposed to making conservant choices that bring you to an established place is that, well you could say „If I didn’t do Stargate, where would I be?“ Well, I could be nowhere. I could be working in a lumbermill for all I know. So I think anything you do in this business effects where you go next for better or for worse, but where I would be: I have no idea.

    SG-P: Are there any characters or genres you haven’t played before but would love to?

    MS: I am sure this is about everything. Everything that I haven’t done I would like to do and everything I have done I would like to do again.

    SG-P: I heard that your daughter is working on a movie.

    MS: We’re talking about Tatiana?

    SG-P: Yes. And you are in the movie. What is the current status of the movie? Is it ready to be released?

    MS: I am not sure where she is with the movie. I think she is taking a break from it. She is working her real job right now and she is going to film school in the new year, so I think that will be a long drawn out project. I think she got to a place where she wasn’t happy with it and [wanted to] revisit it. So she was going back to the drawing board to revisit it. We’ll see.

    SG-P: The rise of streaming platforms has changed the landscape for audiences, how do you perceive the shift in the business from an actors point of view?

    MS: We are all playing catch-up. I think that the rise of the streaming platforms, as you can see with the strike that’s happening right now has brought a lot of difficulties with it from an actor’s point of view – and writers and producers – in terms of compensation. We don’t know the model of which the stuff is sold. That all used to be pretty simple. A show was on the air, certain number of people watched it, the revenue was reflected as a result of that … and how many times the show sold and what on was calculated. Now with the streaming platforms, you don’t even know if anybody is watching these things and the streaming companies are reluctant to give this information because they have shareholders and for them that’s either good or bad news and no ones made them do that. So that is for what the strike is. For the transperancy. Because we see nothing from the residuals of the streaming service and that’s a problem.

    SG-P: Yes. You only know like these are the top shows this week.

    MS: Exactly, but top to who and who is watching it? And that’s not very transparant and that’s a problem. What streaming services have done to our industry is like what Napster did to musicians, back when everything became digital there. All of a sudden you weren’t making money out of albums anymore. You had to make your money of the tour and that’s a problem for actors because other than this we don’t tour. We don’t have a band and we don’t go and do Stargate live somewhere.

    SG-P: Oh, I wish.

    MS: I don’t think you want to see that.

    SG-P: Last question: Do you have any upcoming projects?

    MS: Not at the moment. We are on strike right now and not too many people have something on the burn until this is over. So we’ll have to wait and see.

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