Die FedCon 33, die vom 30. Mai bis 1. Juni 2025 im Maritim Hotel Bonn stattfand, war einmal mehr für Anhänger des Stargate-Franchises ein Fest. Mit einer langen Liste von Darstellern und dem kreativen Kopf hinter dem Franchise war Stargate unübersehbar das thematische Herzstück der Veranstaltung. Mit dabei waren:
- Richard Dean Anderson (Jack O’Neill)
- Michael Shanks (Dr. Daniel Jackson)
- Lexa Doig (Dr. Carolyn Lam)
- Torri Higginson (Dr. Elizabeth Weir)
- David DeLuise (Pete Shanahan)
- Gary Jones (Walter Harriman)
- Tom McBeath (Harry Maybourne)
- Brad Wright (Autor und Co-Produzent)
Ein Wermutstropfen waren im Vorfeld der FedCon die Absagen von Amanda Tapping und Teryl Rothery, die aufgrund beruflicher Verpflichtungen nicht nach Bonn kommen konnten.
Stargate-Stars auf der Bühne
Die Panels waren ein Magnet für Fans, humorvoll, emotional und voller Einblicke in ein Franchise, das viele über Jahrzehnte begleitet hat. Die große Stargate-Runde am Sonntag zeigte eindrucksvoll, dass die Chemie bis heute stimmt, voller Witz, Nostalgie und spürbarer Verbundenheit.
Richard Dean Anderson, für viele der Inbegriff von Colonel Jack O’Neill, zeigte sich auf der Bühne gewohnt lakonisch und wortkarg, aber immer mit einem schelmischen Lächeln und Zuneigung für sein Publikum. Seine Versuche, Deutsch zu sprechen („Ich habe etwas in der Zeitung gelesen“), sorgten für einige Lacher im Saal. Die Fans erlebten ihn so, wie sie ihn kennen und schätzen: eigenwillig, humorvoll und stets mit einem Augenzwinkern. Für einen besonderen Moment sorgte David DeLuise, der gleich zu Beginn des Panels überraschend auf die Bühne kam. Gemeinsam mit Anderson erinnerte er an seinen verstorbenen Vater, den Schauspieler und Komiker Dom DeLuise, und brachte eine Videobotschaft seines Bruders Peter DeLuise mit. Emotional wurde es auch, als Anderson über den 2021 tödlich verunglückten Cliff Simon (Ba’al) sprach: „Er war mein Lieblingsbösewicht - und privat das genaue Gegenteil: ein wunderbarer Mensch.“ Auch politisch wurde es kurz: Anderson ließ einen Seitenhieb gegen Donald Trump nicht aus und bat das Publikum um Verzeihung für das, was dieser „getan hat, um unsere Beziehungen und unsere Weltwirtschaft und das Konzept der Ehrlichkeit zu beeinträchtigen“.
Michael Shanks blickte mit Humor auf seine Zeit bei Stargate zurück, so etwa auf die Zusammenarbeit mit David Hewlett (Dr. Rodney McKay): „Er ist seiner Rolle sehr ähnlich, brillant, witzig, redet unfassbar schnell. Wir mussten Szenen verlängern, weil wir beide zu schnell sprachen. Irgendwann wurde es ein Wettrennen.“ Gefragt zur Besetzung seiner Frau Lexa Doig als Dr. Carolyn Lam in Stargate stellte er klar, er habe keinerlei Einfluss darauf gehabt, er habe das – im Gegenteil – gar nicht gewollt. Brad Wright ergänzte: „Sie war ohnehin auf dem Radar. In Vancouver kannte man sie längst.“
Sowohl Shanks als auch Wright erwähnten, dass sie die Episode Hathor nicht für gelungen halten, was aber keinesfalls etwas mit der schauspielerischen Leistung von Suanne Braun zu tun habe. Das Drehbuch sei nur einfach nicht gut gewesen. Und die Episode Emancipation (Verraten und verkauft) werde allgemein wegen ihres völligen Mangels an feministischem Wert und der schwachen Story kritisch beurteilt. Der Grund dafür, dass es besonders in der ersten Staffel einige schlechte Folgen gab, war laut Brad Wright vor allem, dass Jonathan Glassner und er seinerzeit noch parallel The Outer Limits produzierten.
Die Teilnahme von Brad Wright, Co-Schöpfer von Stargate SG-1, Atlantis und Universe, war zweifellos ein Highlight der Convention. In einem ausführlichen Panel sprach er nicht nur über die Entstehung der Serien, sondern auch über seine aktuelle Verbindung zum Franchise. Bereits vor einigen Jahren sei er von MGM gebeten worden, ein Pilotskript für eine neue Stargate-Serie zu schreiben. Doch dann kam die Pandemie, der damalige MGM-Präsident wurde entlassen, und schließlich wurde MGM von Amazon übernommen. „Dann war’s das erst mal mit dem Projekt“, sagt Wright nüchtern. Trotzdem bleibt er zuversichtlich: „Amazon hat MGM unter anderem wegen Stargate gekauft. Ich weiß nicht, wann, aber ich verspreche euch, sie werden etwas damit machen.“
Gefragt nach ihren Lieblingsmomenten in Stargate nannten sowohl Gary Jones als auch Lexa Doig die Doppelfolge Heroes (Helden), allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Für Jones‘ Figur Walter Harriman war es ein seltener Auftritt im Rampenlicht, als er zusammen mit den Hauptdarstellern interviewt wurde. „Das war großartig, Comedy pur. Und es stimmt: Meine Aufgabe ist Iris auf, Iris zu.“ Für Doig war Heroes der Einstieg in die Serie, da Teryl Rotherys Figur Dr. Fraiser stirbt, was sie sehr mitgenommen hat: „Das war der herzzerreißendste Tod in der Serie. Der war so gut geschrieben und hat mich einfach umgehauen."
Torri Higginson erinnerte einmal mehr daran, warum sie nicht nur als Dr. Elizabeth Weir, sondern auch als Mensch von den Fans so geschätzt wird. Mit ihrer offenen, lebendigen Art sprach sie über ihre tiefe Dankbarkeit für die Community. Conventions wie diese bringen alte Kollegen und alte Rollen zurück in ihr Leben, und gerade durch die Fans werde Elizabeth Weir für sie wieder gegenwärtig: „Es ist 20 Jahre her – aber ihr macht sie für mich wieder lebendig. Das ist ein großes Glück.“ Sie bewundere Dr. Weirs Disziplin, Intelligenz und Fokus, alles Eigenschaften, die sie sich selbst manchmal mehr wünscht. Gemeinsamkeiten sehe sie vor allem in einem tiefen Einfühlungsvermögen und in dem Glauben an das Gute im Menschen: „Ich glaube wirklich an den menschlichen Geist. Die meisten Menschen sind gut. Nur die Arschlöcher sind lauter.“ Higginson erinnerte sich auch mit einem Augenzwinkern an das ikonische Atlantis-Set, vor allem an die epische Treppe, die ihrer Meinung nach unbedingt eine Musicalnummer verdient hätte: „Ich meine, die Wraith müssten doch im Refrain dabei sein, oder? Sie wären ein fabelhafter Chor.“
Obwohl seine Rolle als Pete Shanahan bei vielen Fans einst umstritten war, schloss man David DeLuise auf der Con schnell ins Herz. Offen, witzig und mit zahlreichen Anekdoten aus seiner Schauspielerfamilie sorgte er für viele unterhaltsame Momente. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm jedoch auch eine romantische Szene mit Amanda Tapping: „Wir stehen vor dem Haus, ich schaue ihr in die Augen… Und ich habe mich wirklich in diesem Moment verloren. Ich glaube, das war einer der wichtigsten Momente in meinem Leben, denn ich dachte an nichts anderes als an sie. Es ist sehr leicht, sich in ihren Augen zu verlieren." Seine Panels bestritt DeLuise gemeinsam mit Kollegin Jennifer Stone aus der Disney-Channel-Serie Die Zauberer vom Waverly Place. Entsprechend oft ging es auch um die gemeinsame Zeit am Set. Außerdem offenbarte David mit einem Augenzwinkern seinen festen Glauben an Außerirdische und Bigfoot. Letzterer ist sogar Namensgeber eines Cafés, das er zusammen mit seiner Frau Julia in Kalifornien betreibt.
Die Stargate-Fancommunity zeigte sich auf der FedCon wie gewohnt engagiert, kreativ und liebevoll detailverliebt. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher kamen in Uniformen, Goa’uld-Kostümen oder mit selbstgebauten Requisiten. Die Panels waren gut besucht, die Stimmung war herzlich und vertraut.
Mehr als Stargate
Neben den Stargate-Stars hatte die FedCon 33 natürlich auch wieder Gäste aus anderen Sci-Fi-Universen:
- Jonathan Frakes (Star Trek: TNG)
- Robert Duncan McNeill (Star Trek: Voyager)
- J. G. Hertzler (Star Trek: DS9)
- Michelle Hurd (Star Trek: Picard)
- Robert O’Reilly (Star Trek: TNG)
- Ed Speleers (Star Trek: Picard)
- Sam J. Jones (Flash Gordon)
- Tawny Newsome (Star Trek: Lower Decks)
- Dan Jeannotte (Star Trek: Strange New Worlds)
- Dan Curry, legendärer Visual‑Effects‑Supervisor aus dem Star Trek-Universum
- Jamie Bamber (Battlestar Galactica)
Zudem gab es weitere interessante Panels und Workshops, so zum Beispiel mit Mitarbeitern der ESA (European Space Agency) und anderen Experten. Visuelles Highlight waren auch die technischen Insights von Dan Curry, der erzählte, wie praktische und digitale Effekte in den 90ern entwickelt und in den 2000ern etabliert wurden.
Abgerundet wurde das vielseitige Programm von einem Cosplay-Wettbewerb, After-Con-Partys und einzigartigen Interaktionen zwischen Fans und Stars. Der Händlerbereich bot alles, was das Fanherz begehrt. Mit Legends Memorabilia war auch wieder ein auf Stargate-Requisiten, -Autogramme u. a. spezialisierter Anbieter dabei – allerdings leider zum letzten Mal. In den kommenden Wochen wird das Unternehmen letzte Autogramme, Kunst und Memorabilien verkaufen und dann endgültig seine Tore schließen.
Fazit
Mit ihrer 33. Ausgabe hat die FedCon einmal mehr gezeigt, wie lebendig das Stargate-Franchise auch heute noch ist. Die Vielzahl an Darstellern und der Besuch von Co-Schöpfer Brad Wright machten die Convention zu einem besonderen Ereignis. Und auch darüber hinaus bot die FedCon 33 ein vielfältiges Programm mit Gästen aus anderen Sci-Fi-Welten und spannenden Fachvorträgen.
Die nächste FedCon findet vom 22. bis 24. Mai 2026 erneut im Maritim Hotel Bonn statt. Wochenendtickets zum Preis von 165 EUR (155 EUR für Mitglieder des Fedcon Geeks Club) gibt es bereits online. Gäste für 2026 wurden bislang noch nicht angekündigt.
(Die Bildergalerie von der FedCon findet ihr unten.)