Mit 3 Body Problem wurde für Netflix der Auftakt der Trisolaris-Trilogie von Cixin Liu adaptiert. Ob die Serie dem Hype um das Buch Die drei Sonnen gerecht wird, verraten wir euch hier.
Handlung
Die Serie spielt zu Beginn in zwei Zeitebenen: 1967 und heute.
1967: Die Astrophysikerin Ye Wenjie erlebt während der Revolution in China, wie ihr Vater auf einer Tribüne zu Tode geschlagen wird. Sie wird danach selbst verhaftet und kommt in ein Arbeitslager, weil sie sich weigert die Meinung der Revolutionäre anzunehmen. Dort bekommt sie von einem Freund ein verbotenes Buch, welches kurz danach bei ihr gefunden wird. Als sie immer noch nicht „einsichtig“ ist, steckt man sie in ein geheimes, militärisches Lager. Da wird ihr gesagt, dass es wahrscheinlich ihre letzte Station ist. An diesem Ort steht eine riesige Funkantenne, aber zunächst wird ihr nichts über den Zweck verraten. Jedoch findet sie relativ schnell heraus, dass sie dem Zweck dient, Kontakt mit Außerirdischen aufzunehmen. Sie findet eine bessere Methode zur Kontaktaufnahme, darf diese aber aufgrund der aktuellen Politik nicht anwenden. Jedoch nimmt sie dann heimlich Kontakt auf und erhält eine Antwort…
Heutige Zeit: Es mehren sich die Selbstmordversuche von Wissenschaftlern und der Polizist Clarence Shi führt die Ermittlungen in diesen Fällen durch. Viele der Wissenschaftler schreiben vorher einen mysteriösen Countdown auf, den keiner versteht. Auch Ye Wenjies Tochter, ebenfalls Wissenschaftlerin, bringt sich unter mysteriösen Umständen um. Ihre Studenten treffen sich daraufhin wieder und sind fassungslos. Jin Cheng, eine davon, erfährt von ihrer Mutter, dass sie ein modernes Videospiel vor ihrem Tod gespielt hat, welches aus einem einfachen Headset besteht und unserer aktuellen Technik weit voraus ist. Eine andere, Augustina Salazar, sieht plötzlich überall einen mysteriösen Countdown und wird bedroht, ihre Forschungen einzustellen. Als Beweis der Ernsthaftigkeit blinkt an einem Abend im Morsecode der gesamte Sternenhimmel ihren Countdown mit…
Kritik
Die Serie verfolgt eine eher langsame Erzählweise, ist dabei aber nicht langweilig. Zuerst spielt sie auf zwei Zeitebenen, wodurch man etwas Zeit benötigt, um die Zusammenhänge herzustellen. Es kommen einige eher überraschende Entwicklungen vor.
Man fragt sich schnell, wie manche Dinge möglich sind, wodurch die Spannung gut gehalten wird. Später hinaus werden diese auch plausibel (im Sci Fi-Sinne – ich bin aber kein Wissenschaftler) erläutert. Man muss also keine Angst haben, dass später nichts einen Sinn ergibt.
Die Charaktere brauchen etwas Zeit zur Entwicklung. Es sind oftmals keine eingängigen Persönlichkeiten, die man direkt einschätzen kann und sich merkt. Dennoch sind sie nachvollziehbar und ihre Entwicklung im Laufe der Serie ist interessant anzusehen.
Zu sehen, wie verschiedenen Menschen(-gruppen), die mit dieser großen Nachricht konfrontiert werden, umgehen, ist sehr faszinierend. Dabei werden die Ereignisse aus verschiedenen moralischen Standpunkten aus betrachtet, was auch sehr aufschlussreich und fesselnd ist.
Die Serie ist für jeden Sci Fi-Fan beziehungsweise für jeden, der offen ist, für Ereignisse außerhalb der üblichen Realität, uneingeschränkt zu empfehlen.
Wo gibt es sie?
Die erste und bislang einzige Staffel mit 8 Folgen kann man auf Netflix anschauen.