Unsere Kollegen von www.GateWorld.net haben Cunningham auf der Gatecon 2008 in Vancouver, British Columbia, getroffen, wo er gern über das Konzept und die Inspiration hinter dem Film erzählte und darüber, welche Pläne er mit dem Projekt hat.
"Centigrade ist kurz gesagt eine Geschichte über einen Mann, der in einem alten, baufälligen, ruinierten Trailer wohnt", erzählt er.
"Er hat keine Räder mehr. Er liegt nur tot im Unkraut. Der Besitzer tut etwas Böses und er wacht am Morgen auf und der Trailer rollt den Highway herunter. Er hat sich in einen großen, schwarzen Pickup Truck verwandelt."
"Die Türen öffnen sich nicht und die Fenster lassen sich nicht zerbrechen und er kann nicht hinaus. Darum geht es im Prinzip. Um einen Mann, der gefangen ist."
"Centigrade" war eins von drei Drehbüchern, die Colin vor mehr als zehn Jahren geschrieben hat. Er bewahrte sie in einer Kiste auf und wartete auf die richtige Zeit, sie herauszuholen.
"Es gibt vielleicht drei oder vier Dialogsätze im ganzen Film", sagt er. "Es sind alles visuelle Eindrücke und die Geschichte wird durch die Bilder erzählt. Dadurch ist es eine Hommage, ein Tribut an Steven Spielbergs 'Duel'". Eine andere Quelle der Inspiration für den Autor war Rod Serlings Twilight Zone, eine Serie, bekannt dafür, Gerechtigkeit zu denen zu bringen, die sie verdienten.
Cunningham gibt offen zu, dass die Rolle zu spielen nicht seine Idee war. "Ich wollte mich auf die Regiearbeit konzentrieren", sagt Colin "Mein Schauspieler, der Typ, den ich wollte, hat mich hängen gelassen. Toll, prima, dann mache ich es eben selber. Ich will nicht sagen, dass das besser war, aber es ging schneller. Ich brauchte keine Zeit mit Erklärungen für einen Schauspieler zu verbringen. Ich wusste, was ich brauchte... Aber es ist schwer, vor- und zurückzuspringen."
GateWorld bat Colin zu erklären, was für eine "böse Tat" passiert war, aber er war nicht bereit, diesen Teil der Geschichte aufzudecken. "Ich denke, der Trick war von der Regie her, einen bösen Mann zu kreieren. Einfach ein böser Mann, der dir absolut nicht leid tun würde, und ihn durch den Prozess des Gefangenseins wie ein Tier zu führen und zu sehen, ob die Zuschauer Mitleid mit ihm zeigen würden."
"Das ist ein Typ, der niemals zweimal über etwas nachdenkt, also ein echt übler Typ und weil du mit ihm gefangen bist, musst du mit ihm durch alles gehen, wo dieser Typ hindurch geht… Es ist ein bisschen wie der jüngste Tag, Sühne. Am Ende wirst du wie er… Er bekommt definitive seine Quittung. Da gibt es keine Frage. Und vielleicht ist das nicht besonders schön. Aber so ist es eben."
Und die Botschaft des Films? "Hoffentlich denkt jeder zweimal über seine Entscheidungen nach", sagt Cunningham. "Vielleicht ein bisschen Karma. Wer weiß? Vielleicht wartet am Ende des Tages etwas auf dich. Die Botschaft lautet, möglichst zweimal nachdenken, egal woher du kommst."
"Centigrade" hat bereits verschiedene Preise gewonnen und ist jetzt in der Qualifizierung für einen Oskar. "Es hat Türen geöffnet", sagt er. Wir entwickeln das weiter in einen Spielfilm… Wir haben mit einem Kurzfilm angefangen, aber jetzt entwickeln wir es in einen Spielfilm. Wir sollten damit in den nächsten sechs Monaten fertig sein."