Das Sci Fi-Kinojahr 2016 – Letzter Teil

Sci_Fi-Dave   |   Ferne Welten   |   vom 01.06.2016

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Trotz so manchem Sci Fi-Blockbuster und zahlreichen Comic-Verfilmungen hat das Kinojahr 2016 im Bereich der fernen Welten noch einiges zu bieten. In diesem letzten Artikel unserer Reihe stellen wir einige weitere Filme vor, die für Genre-Fans interessant sein könnten. Den Abschluss bildet dann ein kurzer Ausblick auf Titel, für die bisher kein Kinotermin feststeht, die aber vielversprechend genug erscheinen, um sie im Auge zu behalten.

Ab dem 30. Juni wirft High-Rise einen düsteren Blick auf die moderne Gesellschaft. Die Story handelt von einem autarken Wolkenkratzer, dessen Bewohner zunehmend von der Außenwelt abgeschnitten werden und nach sozialen Schichten getrennt leben: je höher das Stockwerk, in dem man wohnt, desto höher der gesellschaftliche Status. Doch nach wiederholten technischen Problemen und Versorgungsengpässen schlägt die Stimmung schnell in Gewalt um und die Konflikte zwischen den Etagen und Klassen eskalieren.
Die gesellschaftskritische und dystopische Zukunftsvision, die durchaus etwas an Snowpiercer und Elysium (beide 2013) erinnert, verfilmt den gleichnamigen Roman von J.G. Ballard aus dem Jahre 1975 – kein einfaches Quellenmaterial. Fans dürfen sich jedoch auf Tom Hiddleston (Comic-Fans als Loki im Marvel Cinematic Universe bekannt), Jeremy Irons, Sienna Miller und Luke Evans freuen, deren schauspielerische Leistungen teilweise sogar für die British Independent Film Awards nominiert wurden.

Der Ghostbusters-Reboot mit Melissa McCarthy, Kristen Wiig, Kate McKinnon, Leslie Jones und Chris Hemsworth in den Hauptrollen, der am 28. Juli in den deutschen Kinos startet, löste eine gewaltige Kontroverse aus und musste viel Spott und Kritik einstecken. Der erste Trailer hält sogar den traurigen Rekord als der unbeliebteste Filmtrailer in der Geschichte von YouTube.
Dennoch hat der dritte Teil der beliebten Filmreihe zumindest eine Chance verdient:
Nach jahrelangen Produktionsproblemen und Verzögerungen sowie dem Tod von Harold Ramis im Februar 2014 hatten viele bereits alle Hoffnungen auf den lange erwarteten Ghostbusters 3 begraben. Ein Reboot erschien nicht nur konsequent, sondern mit Ivan Reitman als Produzenten und Cameo-Auftritten von Sigourney Weaver, Bill Murray, Dan Aykroyd und Ernie Hudson (der in der neunten Staffel von Stargate Kommando SG-1 einen Gastauftritt hatte) sind viele Talente der Originalfilme an dem Projekt beteiligt. Weaver und Murray äußersten sich positiv über das Skript, und mit Paul Feig sitzt ein erfahrener Comedy-Spezialist im Regiestuhl.
Die Entscheidung, ein komplett neues Team aus Frauen auf Geisterjagd durch New York zu schicken, erntete besonders heftige Kritik, doch könnten die Produzenten gerade damit auf den aktuellen Trend starker weiblicher Hauptcharaktere in Film und TV aufspringen.
Auch wenn die Trailer sicher nicht vollauf überzeugen können, so lassen die beeindruckenden Visuals sowie die starke Unterstützung durch die Original-Crew zumindest hoffen, dass der Reboot den klassischen Ghostbusters und deren besonderer Mischung aus Science Fantasy, übernatürlichen Elementen und Comedy gerecht wird.

Der Marsianer brachte im vergangenen Jahr unseren roten Nachbarplaneten, ohnehin seit Jahrzehnten ein beliebtes, immer wiederkehrendes Sci Fi-Thema, zurück auf die große Leinwand. Ab dem 13. Oktober 2016 rückt The Space Between Us den Mars wieder in den Fokus, lässt ihn jedoch in einem ganz anderen Licht erscheinen:
Angesiedelt in einer nahen Zukunft, in der die Menschheit Kolonien auf anderen Planeten errichtet hat, erzählt der Film die Geschichte von Gardner Elliot (Asa Butterfield, bekannt aus Ender's Game). Als Sohn einer Astronautin wird er als erster Mensch auf dem Mars geboren und soll der Wissenschaft dabei helfen, die Auswirkungen auf den menschlichen Körper zu erforschen. Auch dort ist das Internet verfügbar, und so lernt er ein Mädchen von der Erde kennen (gespielt von Britt Robertson, Tomorrowland) und beginnt eine interplanetare Online-Fernbeziehung. Das Paar beschließt sich zu treffen, um Gardners Vater zu finden, den er nie kennenlernte. Doch die Erdumgebung ist für den ersten Marsgeborenen lebensbedrohlich ... In weiteren Rollen sind BD Wong (Jurassic World) und Gary Oldman zu sehen.

Anstehendes Sci Fi-Kino – ein Ausblick

Sci Fi bleibt aber auch weiterhin im Kino aktuell. Schon jetzt sind viele weitere Genre-Titel im Gespräch oder haben mit ersten Trailern Aufmerksamkeit geweckt, darunter The Circle, Approaching the Unknown, Replicas, Story Of Your Life und Morgan. Zu diesen Filmen liegen derzeit noch keine Kinotermine vor, dennoch wollen wir sie an dieser Stelle kurz vorstellen: als Ausblick auf vielversprechende Sci Fi-Produktionen, die vielleicht sogar noch in diesem Jahr über die große Leinwand flimmern.

In The Circle, der Verfilmung des Romans von Dave Eggers (2013), beginnt eine junge Frau ihre Karriere in der gleichnamigen Internetfirma, der mächstigsten und einflussreichsten weltweit. Der gläserne Mensch ist hier zur Realität geworden, denn sämtliche Internetaktivitäten einer Person werden von The Circle gesammelt und so eine vollkommen transparente Online-Identität geschaffen. Doch schnell wandelt sich der anfängliche Enthusiasmus in Misstrauen, und ein Technik-Thriller über Privatsphäre, Geschichte und Erinnerung, wie er in Zeiten allgegenwärtiger Sozialer Medien aktueller nicht sein könnte, nimmt seinen Lauf. Die Hauptrollen sind mit Weltstars wie Emma Watson und Tom Hanks besetzt, außerdem sind Karen Gillan, Bill Paxton und Das Erwachen der Macht-Star John Boyega mit an Bord.

Story Of Your Life hingegen behandelt den Erstkontakt der Erde mit Außerirdischen in einer bisher nicht gesehenen Weise: Im Zentrum der Handlung steht eine Linguistin, die vom Militär beauftragt wird, die Kommunikation mit den Aliens zu erlernen und so deren Absichten in Erfahrung zu bringen. Der Film basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte des preisgekrönten Sci Fi-Autors Ted Chiang, und die Regie übernimmt Denis Villeneuve, der auch bei der geplanten Blade Runner-Fortsetzung im Regiestuhl Platz nehmen wird. Amy Adams, Forest Whitaker und Jeremy Renner sind in Hauptrollen zu sehen.

Im Thriller Replicas spielt Keanu Reeves einen Biologen und Neurowissenschaftler, der seine Familie durch einen Autounfall verliert. Besessen davon, sie ins Leben zurückzuholen, stellt er sich nicht nur gegen ein Regierungslabor und die Polizei, sondern vor allem gegen die Gesetze der Natur.
Bisher ist nur wenig über Replicas bekannt, der sich derzeit (und schon seit einer Weile) in der Pre-Production befindet. Tanya Wexler führt Regie, als Produzent wirkt Lorenzo di Bonaventura an dem Projekt mit, der auch schon das Transformers-Franchise mitproduzierte. Obschon keineswegs neu, verspricht die Story mit Sci Fi unterlegte Dramatik und erscheint daher mit Reeves in der Hauptrolle gut besetzt – für Genre-Fans sicher einen Blick wert.

Dasselbe gilt auch für Morgan von Luke Scott, dem Sohn von Kultregisseur Ridley Scott, der den Film produziert. Darin geht es um eine Risikomanagement-Beauftragte, die vor einer existenziellen Entscheidung steht: Darf die in einem entlegenen High-Tech-Labor geschaffene künstliche Lebensform namens Morgan, die sich zu einer wahren Bedrohung entwickeln könnte, am Leben bleiben, oder muss sie vernichtet werden?
Zwar gibt es durchaus Parallelen zu Ex Machina, doch der Plot und Trailer versprechen einen atmosphärisch dichten, mit Gruselelementen gespickten Sci Fi-Thriller, der ein modernes Thema geschickt mit Ängsten des modernen Menschen und grundlegenden philosophischen Fragen verbindet. Der Film ist zudem mit Kata Mara, Jennifer Jason Leigh, Toby Jones und weiteren prominent besetzt.

Mit Approaching the Unknown geht es schließlich erneut um den roten Planeten und dessen Besiedlung in naher Zukunft. Die Story enthält Parallelen zu Der Marsianer, legt aber ähnlich wie der Film Moon (2009) den Fokus eher auf die psychologischen Folgen der Einsamkeit im Weltall. Captain William D. Stanaforth (Mark Strong), ein NASA-Astronaut, befindet sich auf einer Ein-Mann-Mission zum Mars mit dem Ziel, der erste menschliche Siedler dort zu werden. Doch technische Probleme und das Alleinsein stellen ihn auf eine harte Probe, und letztlich muss er auf seiner international beachteten Reise folgenschwere Entscheidungen treffen. Wird er den Mars erreichen? Wird er je zur Erde und seiner Familie zurückkehren können?
Die Handlung verbindet bekannte Elemente in neuer Weise miteinander, setzt dabei aber weniger auf visuelle Effekte und verspricht Spannung. Der noch eher unbekannte Mark Elijah Rosenberg schrieb das Drehbuch und übernahm auch die Regie, weitere Rollen wurden mit Sanaa Lathan und Luke Wilson besetzt. Mit all diesen Zutaten könnte sich Approaching the Unknown zu einem echten Geheimtipp für Sci Fi-Fans entwickeln.

Damit schließen wir unseren Blick und Ausblick auf das Sci Fi-Kinojahr 2016. Welche Filme werdet ihr auf der großen Leinwand schauen?


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