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Thema: Abrechnung

  1. #1
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
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    Standard Abrechnung

    Short-Cut: Die Zeit der Abrechnung ist gekommen...
    Fortsetzung von: ...„Wer bin ich?
    Spoiler: „Hinterhalt“ & „Letzte Taten (Teil IV)
    Character: Sheppard, OC, Multi-Charakter
    Kategorie: Drama, Angst, Friendship, Romance, Charakter Death
    Rating: PG
    Disclaimer: MGM Television Entertainment. Mir gehört da gar nichts und ich verdiene auch kein Geld damit.
    Feedback: Würde ich mich sehr freuen!


    ----


    Abrechnung





    Die Sonne ging gerade über den Planeten auf und der Himmel verscheuchte die letzte Schwärze der Nacht. Ein zartes Rosa, welches sich auf das Hellblau schlich, legte sich auf den sanften Wolkenschleier, der über diese Welt vorüber zog.
    Einige Vögel begannen zu zwitschern und auch die Menschen in der kleinen Siedlung, die gut versteckt in den Wäldern war, erwachten. Als er die Augen aufschlug, wusste er bereits, dass er dieses Bett niemals wieder lebend betreten würde.
    Sein letzter Tag war angebrochen...

    Nachdem er sich angezogen hatte, trat er in die Küche, wo sie das Essen zubereitete und sein kleiner Sohn am Boden mit den Holzspielsachen spielte. Er war sich sicher, sie wäre sehr tapfer, wenn sie die Nachricht seines Todes erfahren würde.
    Er lächelte sie an, als sie sich umwandte und den Brotkorb auf den Tisch stellte. Er gab ihr einen sanften Kuss, dann setzte er sich und nachdem auch der 7 Jährige Aedán mit seiner Mutter Platz genommen hatte, fingen sie zu Essen an.
    Der Junge erzählte seinen Vater einige lustige Anekdoten die er in den letzten Tagen mit seinen Freunden erlebt hatte.
    Dieser lächelte ihn an, aber es erreichte seine Augen nicht, was seine Frau durchaus bemerkte. Sie würde mit ihm bestimmt noch darüber sprechen.
    Er schluckte gerade den letzten Bissen seines Essens hinunter, als es mehrmals an der Tür klopfte. Ein junger Mann stand in der Türe, nachdem dieser ein Herein bekommen hatte.
    „Sie sind hier!“
    Ladon sah zu seiner Frau.
    „Ich gehe!“
    Sie nickte und wusste was zu tun war. Irgendwann hatten sie hier her finden müssen. Als er sich seinen Waffengürtel umgeschnallt hatte und gehen wollte, hielt sie ihn am Arm fest.
    „Komm zurück!“
    Er nickte.
    „Das werde ich Peras!“
    Dann verließ er sie...



    John hatte ein paar Runden gejoggt und blieb an einen der Fenster stehen. Die Sonne war vor kurzem aufgegangen und ließ das Meer glitzern. Es lag ganz ruhig um die Stadt und er konnte Möwen sehen die bei einen der Piers ihre Kreise zogen.
    John riss sich von dem Anblick los und machte sich in die Wohnbereiche auf. Er hatte ein seltsames Gefühl und irgendetwas sagte ihm, dass heute noch etwas geschehen würde.
    Als er an einigen Quartieren vorbei kam, ehe er in sein eigenes trat, wurde er von den ersten Frühaufstehern begrüßt, die ihren Dienst antraten.
    Lily war bereits auf. Sie hatte auf dem Balkon den Tisch gedeckt und richtete in der kleinen Küche ein Müsli für sich selbst her.
    Sie hatte das Geräusch der öffnenden Türe gehört und lächelte John an. Er gab ihr einen sanften Kuss, bevor er ins Bad ging und duschte.
    Als er sich sauber und erfrischt fühlend auf den Balkon trat, saß Farah auch bei Lily und aß langsam und noch sehr müde drein schauend auf einen Stück Brot. Ihr Teddy saß auf ihrem Schoß und hatte ein bisschen Marmelade abbekommen.
    John lächelte und gab seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn. Er nahm sich gerade eine Scheibe Toast, als es mehrmals an der Tür klopfte. John stand auf und öffnete sie. Lorne stand davor und sah ihn ernst, dennoch erfreut an.
    „Wir haben sie gefunden, Sir!“
    John sah zu Lily, die ihm gefolgt war und sie nickte. Er küsste sie auf die Wange und wollte los, als sie ihm über den Arm strich.
    „Komm gesund wieder!“
    John lächelte sie an, dann war er aus dem Quartier verschwunden.



    Der Jumper flog aus dem Tor und tarnte sich sofort. Das Display aktivierte sich und einen Moment später wurden einige Lebenszeichen angezeigt.
    John konnte von weitem auf einer Lichtung Major Douglas und einen seiner Männer sehen. Er landete in der Nähe von ihnen.
    Neben dem Colonel waren Major Lorne und sein Team anwesend. Als John zu Douglas trat, erklärte er ihm den Sachverhalt.
    „Die Frauen und Kinder sind noch alle in den Hütten. Wir haben nur Ladon mit seinen Männern in eine Art Lagerhalle gehen sehen. Seitdem sind sie nicht mehr heraus gekommen!“
    John nickte.
    „Gut gemacht. Dann werden wir ihnen mal einen Besuch abstatten!“
    Die Männer gingen los.
    Douglas und sein Lieutenant führten sie an. Sie hatten diese Welt vor ein paar Tagen besucht, nachdem Niron die Adresse aufgeschrieben hatte.
    Das Team hatte langsam heraus finden können, das Ladon hier lebte und dennoch die Genii weiter überwacht, ob sie hier irgendwas besonders planten.
    Da sie verhindern wollten, das die Genii auf ein immer wieder anwählendes Stargate aufmerksam wurden, waren sie für einige Tage auf den Planeten geblieben, ohne Atlantis über neue Erkenntnis zu informieren.
    Erst als sie alle Erkundigungen gesammelt hatten, waren sie zurück gegangen.



    Das Dorf lag etwas tiefer in einen Tal und langsam liefen die Soldaten den Hügel hinab. Immer wachsam und die Waffen erhoben.
    Lieutenant Shields deutete nach rechts und der Rest folgte ihm. Sie kamen an der dichten Waldgrenze vorbei. Hier im Schutz der Bäume, richteten sie sich etwas auf und konnten dennoch einen Teil des Dorfes sehen.
    Eine Bewegung in der Nähe, ließ John stehen bleiben. Er blinzelte und blickte angestrengt in die Richtung seiner Sicht. Seine Kameraden sahen ebenfalls dorthin und dann entdeckten sie, wie die Frauen mit ihren Kindern eilig das Dorf verließen. Niemand der Atlanter hatte vor ihnen etwas anzutun und so ließen sie sie ziehen.
    Dann hatten sie die Rückseite des größeren Gebäudes erreicht.
    Die Soldaten hielten beinahe die Luft an, um ja nicht gehört zu werden. Sie drückten sich an die Wand, schlichen an dieser entlang.
    Ein Fenster war in der Nähe von Douglas und mit einen Periskop beobachtete er, was im Gebäude vor sich ging. Er runzelte die Stirn, kroch fast in das Periskop hinein.
    „Da ist niemand!“, sagte er und drehte sich zu den anderen.
    „Wie da ist niemand?“
    John nahm ihn das Periskop ab und blickte selbst durch.
    Doch auch er sah nichts, außer einen Kasten in der Mitte des Raumes stehen. Er warf einen Blick auf den Lebenszeichendetektor. Dort wurden aber immer noch blinkende Punkte angezeigt.
    „Gehen wir rein!“

    Als sie an der breiten Tür angekommen waren, stellte sich Shields vor diese und sah zu John. Der nickte und der Lieutenant trat die Tür ein.
    Der Soldat hatte kräftig dagegen getreten, so dass diese aus den Angeln sprang und am Boden entlang schleifte.
    Es war nur ein großer Raum und sie leuchteten alles ab.
    Doch es war wirklich niemand hier.
    „Die Frauen...“, murmelte Douglas und schimpfte dann vor sich hin, weil sie auf den Trick herein gefallen waren.
    „Sir!“
    John der mit den beiden Majors zusammen stand, sah zu Nickelson. Der weilte vor der Kiste und hatte sie geöffnet.
    Als er zu dem Soldaten ging, deutete der in diese hinein. Dort erkannte Sheppard einen Sender, der wohl das Signal des Lebenszeichendetektor störte.
    Doch auch etwas anderes entdeckte er.
    „0:23, 0:22...!“
    Johns Augen weiteten sich, als er verstand, was dort runter zählte.
    „Bombe! Raus hier!“, schrie er und alle beeilten sich das Gebäude zu verlassen.
    John bekam einen Stoß, während sie rannten und stolperte über die kaputte Tür am Boden. Er fiel auf die Knie und rappelte sich auf.


    „Sir!“, rief Lorne über Funk, da schon alle Schutz im Wald gesucht hatten und er fehlte. Der Major wollte einen erneuten Funkspruch machen, als es mehrere Explosionen gab und ein großer Feuerball den Tag noch heller machte.
    Die Trümmer des Gebäudes trafen die Bäume und die Soldaten drückten sich an die Rinden um nicht von den schweren Teilen, die herunter fielen, erschlagen zu werden.
    „Sir?“
    Es rauschte einen Moment, dann meldete sich der Colonel.
    „Ich bin auf den Weg zu ihnen! Aber sehen Sie mal auf ihren Detektor!“
    Evan holte das Gerät hervor und sah, dass in den Hütten immer noch Bewegung war. Aber nicht nur dort.
    Er erkannte, dass in der Nähe von ihnen sich mehrere Soldaten der Genii aufhielten. Stumm gab Lorne seinen Leuten ein Zeichen und sie schlugen sich durch das Unterholz. Er sah auf dem Bildschirm zwei Punkte verschwinden und einen dann den Weg einschlagen, den sie auch gerade gewählt hatten.
    Der Colonel hatte sie erledigt.

    Kurz bevor sie ihre Gegner erreichten, trafen sie auf John. Er blutete an der Wange, da ihn bei der Explosion etwas gestreift hatte.
    Dann sahen sie, wie sieben Genii auf einer Lichtung standen und darüber diskutieren, das es ein Fehler sei, dass Ladon zurück in die Siedlung gehen wollte. Es könnte trotzdem jemand die Explosion überlebt haben.
    John beobachtete seinen Detektor und bemerkte drei Punkte, die sich von der Gruppe getrennt hatten. Er schaute zu Lorne und gab ihn über eine Kopfbewegung Bescheid. Der Major nickte und blickte den Colonel nach, wie der wieder im Gestrüpp verschwand. Seine Aufmerksamkeit richtete sich wieder zu den anderen und sie kreisten die Genii ein.
    Die hatten ihre Waffen zwar in den Händen, aber zu locker um schnell genug sich wehren zu können. Ein Klicken durchbrach die Stille, Lorne hatte allen das Zeichen mit dem Funkgerät gegeben und sie sprangen aus ihren Versteck.
    Die Genii ließen sofort ihre Waffen fallen. Erkannten, dass es vorbei war. Sie waren einfach zu wenige geworden die letzten Monate...


    Während Lorne und der Rest die Genii fesselten, verfolgte John die drei Männer. Er konnte sie sehen und dann hatte er eine Idee.
    Eilig rannte er eine Abkürzung durch den Wald und fand dann das richtige Versteck. John sprang hoch, erwischte den Ast und zog sich auf diesen hinauf.
    Schwer atmend beobachtete er die Umgebung.
    Es dauerte nicht mehr lange, dann kamen sie. Als sie unter ihm waren, sprang John herab und riss die Gefolgsleute von Ladon mit zu Boden.

    Erschrocken sah Ladon zu, wie sich seine Männer wehrten und John im Würgegriff hatten.
    Sheppard ächzte, als der Genii ihn fast die Luft abdrückte. Er fingerte an seinen Gürtel und versuchte sein Messer zu erreichen. Endlich, als ihm schon fast Schwarz vor Augen wurde, fühlte er den Griff, zog es heraus und stach es in den Oberschenkel seines Würgers. Der ließ mit einen Schmerzensschrei los und sackte zu Boden.
    John nutzte die Schrecksekunde des anderen aus, atmete erst mal wieder tief durch und stieß dann sein Gegenüber gegen den Baum. Der Genii schlug sich den Kopf an und blickte einen Moment verwirrt drein, ehe er zum Schlag ausholte und John im Magen traf.
    Der krümmte sich zusammen, doch er zog seine Beretta und richtete sie auf den Angreifer. Dieser blieb augenblicklich stehen und hob die Hände.
    „Zum Baum! Los!“
    Der Genii ging rückwärts und John griff nach den Armen des Mannes.
    Er zog sie nach oben, zu einen dickeren Ast, der nicht so leicht zu Brechen war und legte ihn die Handschellen um.
    Der andere lag am Boden und versuchte die Blutung zu stillen.
    John kramte Verbandszeug aus seiner Weste und warf es dem Genii zu. Dann wandte er sich suchend um und konnte noch sehen wie Ladon auf einen Hügel kletterte und dahinter verschwand. Er wartete nicht lange und folgte ihn.


    „Ladon!“, rief John, als er die Anhöhe auch erklommen hatte und nun am Rand eines Steinbruches entlang lief.
    Es war ziemlich rutschig und John musste darauf achten, nicht den Halt zu verlieren. Es ging weit nach unten.
    Anscheinend hatte sich der Genii daran erinnert, das er eine Waffe besaß und schoss auf John. Der sprang zur Seite, ging im Dreck in Deckung. Er merkte, das Ladon dies ausgenutzt hatte und weiter gelaufen war.
    John kletterte den Hang wieder hinauf, und gab Warnschüsse ab.
    „Stehen bleiben Ladon!“
    Doch der dachte gar nicht daran.
    Er schoss zurück, aber sah nicht hin, ob er auch traf.
    „Jetzt reicht es!“, brüllte John, blieb stehen und zielte auf das Bein des Genii. Dann drückte John ab. Ladon stöhnte auf, als ihn der Schuss traf und fiel zu Boden.

    Er sah, wie Sheppard sich näherte, aber er wollte nicht in Gefangenschaft geraten. Ladon schoss erneut auf John und schien ihn ebenfalls getroffen zu haben, da er sich am Arm berührte. Er wollte noch mal abdrücken, aber es ertönte nur ein Klicken.
    Sein Magazin war leer und er hatte keines mehr dabei. Er schmiss die Waffe fort und so gut es mit seinen verletzten Bein ging, erhob er sich und lief weiter.
    Sheppard schrie er solle stehen bleiben. Ladon warf einen Blick zurück und bemerkte nicht, das sich ein kleines Loch vor ihm befand.
    Ladon knickte um, geriet aus dem Gleichgewicht und stürzte. John hörte und sah wie der Genii aufschrie, fiel und beeilte sich.
    Als er an die Stelle kam, blickte er schnaufend über die Kante. Ladon hielt sich an einer Wurzel fest, unter ihm die Tiefe.

    John ging in die Knie und versuchte nach dem Genii zu greifen. Er konnte ihn am Stoff seiner Kleidung packen, doch sein Arm schmerzte durch den Streifschuss und er würde ihn nicht alleine hoch ziehen können.
    John aktivierte den Funk und benachrichtigte Lorne, das er sich beeilen sollte.
    „Und jetzt Sheppard?“
    Ladon sah zu ihm, während er sich an die Wurzel klammerte und spürte, wie diese sich immer mehr lockerte.
    „Jetzt helfe ich ihnen da wieder hoch!“, meinte John und krallte sich in den Stoff. Er hatte schwitzige Hände und sein linker Arm pochte, dort wo der Schuss ihn verletzt hatte.
    „Ich hab sie erwischt!“
    John zog eine Grimasse und spürte das warme Blut, wie es unter seiner Uniform seinen Arm hinablief.
    „Ich sie auch!“
    Ladon grinste und John seufzte innerlich. Früher hatten sie sich doch respektiert. Verstanden.
    Und nun...
    Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Lorne ihn anfunkte und informierte, das sie gleich da wären.
    „Helfen Sie mit, Ladon!“, keuchte John und sah zu, wie der Mann unter ihm, versuchte mit seinen Füßen besseren Halt zu bekommen.
    In dem Moment fing die Erde zu bröckeln an und die Wurzel löste sich etwas aus dem Boden. Ladon rutschte ab und hielt sich schnell an Johns Arm fest.
    John ächzte und das Blut tropfte von seiner Hand auf Ladons Jacke.
    „Sie sind ganz schön schwer!“
    Als Dank drückte der Genii fast seinen Arm ab. Ladon öffnete den Mund, als wollte er John etwas sagen, ließ es aber dann doch bleiben.
    Dann hörten beide endlich die Stimmen von Lorne und den anderen. Ladon sah zu John, der bemerkte den Blick erst gar nicht und runzelte die Stirn.
    „Es tut mir leid...“, flüsterte der Genii und John spürte wie sich der Griff lockerte.
    „Was? Verdammt...“
    Ladon schloss die Augen, ließ los und fiel.
    John versuchte noch ihn zu erfassen, doch er griff ins Leere. Der Körper des Geniis prallte gegen das Gestein und auf den Boden.
    „Sir, wir...“
    Lorne starrte über die Schulter von John und die Person, die tief unter ihnen lag. Der Major sah zu seinen CO.
    „Haben Sie ihn...?“
    John blickte Lorne an.
    „Er hat los gelassen!“
    John schaute noch einmal hinab, dann schüttelte er den Kopf und ging den Hang runter. Dort sah er die entwaffneten Genii an.
    „Er hat los gelassen!“
    Einer der Männer machte einen Schritt auf John zu, dann spuckte er vor seine Füße. Sheppard wandte sich ab. Im vorbei laufen sah er Douglas an.
    „Lassen Sie sie gehen...“
    Die Soldaten sahen John nach, wie er alleine in den Wald ging, in Richtung Jumper.



    Die Sonne bewegte sich hinab, würde dem Mond weichen. Dennoch war es noch hell und die Sonne beleuchtete einzelne Wolkenfetzen in kräftigen Orange-rot.
    Es sah fast so aus, als würde der Himmel brennen.
    Es wehte ein leichter, warmer Wind und trieb die Wolken an. Die Wellen des Meeres schwappten ans Ufer und verschwanden wieder.
    John versank etwas im Sand, als er den festen Untergrund verlassen hatte. Er war nachdem sie wieder in Atlantis angekommen waren, von Beckett behandelt worden. Der Streifschuss hatte schlimmer ausgesehen, als er eigentlich gewesen war.
    Danach hatten sie Elizabeth alles berichtet und John hatte sie gebeten Lily Bescheid zu geben, dass er noch mal aufs Festland fliegen würde.
    Nun befand er sich wieder auf festen Boden, in der Nähe einer Klippe, wo sich unterhalb die Wellen brachen.
    Dort stand ein schlichtes Holzkreuz und es lagen frische Blumen darauf. Teyla besuchte regelmäßig diesen Ort.
    Und er?
    Er war vor langer Zeit hier gewesen...
    John kniete sich davor und betrachtete den kleinen Stein, der vor dem Kreuz lag. Darin hatten sie seinen Namen eingraviert.
    John vergrub sein Gesicht in seinen Händen und atmete tief durch. Dachte an den Tag, wo er gegangen war und nicht wieder gekommen...
    Eine Weile verharrte er so, dann zog er ein Blatt aus seiner Hosentasche.
    „Abgerechnet wird am Schluss...“, las er leise vor.
    Der Zettel war ziemlich verknittert und abgegriffen.
    Immer wieder hatte er die Notiz von Ladon genommen, gelesen, weg gelegt, geholt, gelesen, das Papier zerknüllt, glattgestreift, weg gelegt, gelesen...
    Jetzt war es vorbei. Schluss...
    Er blickte auf Ronons Grab.
    „Ich wollte Rache für deinen Tod. Doch ich wollte es nicht so...“
    John schluckte und zuckte erschrocken zusammen als eine Möwe kreischend vorbei flog und ihre Kreise zog.
    Das Leuchten am Himmel nahm ab und die Wolken wirkten in der zunehmenden Dunkelheit bedrohlicher.
    Irgendwann, als die Sonne fast untergegangen war, erhob sich John und ließ den Zettel los. Er sah dem weißen Papier nach, soweit er im schlechten Dämmerlicht sehen konnte.
    Der Wind trug ihn mit sich, eine Weile noch über das Wasser, ehe das Blatt darauf landete. Es sog sich mit der Flüssigkeit voll, dann ging es unter...


    Als John ins Quartier trat, war es schon später Abend. Ein paar Kerzen brannten und Musik spielte im Hintergrund.
    Lily saß auf der Couch und las in einen Buch. John zog seine Schuhe aus und lächelte leicht, als seine Frau aufblickte.
    Sie zog die Beine an und klopfte auf den Platz neben ihr. John setzte sich, rutschte etwas weg und legte seinen Kopf auf ihren Schoß.
    „Ich bin wieder da...“, murmelte er und Lily fuhr ihm sanft über die Wange. Der Schnitt, wo ihn irgendein Trümmerteil erwischt hatte, war nicht tief und Carson hatte ihn nur eine Salbe drauf getan. Vorsichtig berührte sie die kleine Wunde, ehe Lily durch sein Haar fuhr. Sie sah die Enttäuschung und auch eine Art Trauer in seinen Augen.
    „Du bist wieder da...“, flüsterte sie und küsste ihn auf die Stirn.



    Langsam öffnete sich die Türe. Es war schon dunkel, aber die Kerzen erhellten in der Hütte, das was man sehen musste. Sie saß auf einen Stuhl und blickte auf, als einer der Jungs eintrat. Hinter ihm folgten die anderen. Sie trugen ihn...
    Sie sah zu, wie sie ihn auf die Bank legten. Sein Körper bewegte sich nicht, er war überall verwundet, sein Kopf...
    Peras ging vor der Bank in die Knie und senkte ihren Kopf auf die Schulter ihres Mannes.
    „Sheppard meinte, Ladon hätte los gelassen...“
    Peras sah zu dem Sprechenden und ihm wurde kalt. Den Blick den sie ihn zuwarf. So kannte er diese Frau nicht.
    „Ladon würde nie loslassen!“, flüsterte sie und strich das Haar des Toten aus seinen Gesicht. Dann schluchzte sie auf.
    „Du wolltest zurück kommen. Aber warum hast du dein Versprechen gebrochen?“
    Peras schüttelte den Kopf und merkte gar nicht, wie die Männer die Hütte verließen.
    Sie war alleine...





    Ende
    Geändert von Kathi90 (28.02.2008 um 18:54 Uhr)

    ~. .~. .~. .~. .~. .~

    Meine Lily-Reihe

  2. #2
    QBA baby... Avatar von FelixE
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    Ladon ist tot? Das freut mich *jubelgeschrei* Ganz ehrlich..den Kerl mochte ich nie. Liegt wohl daran was er ist. TJa und das John nicht sonderlich oft zu Ronon Grab hingeht finde ich traurig. Das ist er ihm wohl schuldig. *protest*

    War ansonsten wieder einmal Emotional wie alles andere. Und auch Spannend. Vor allem der Part mit der Explosion...*schauder*

    Lg FElix
    Spoiler 

    Stargate in den Mund gelegt:4x Gold 5x Silber 7x Bronze; 2 Goldfische; 1 Tüte Melitta Kaffee; 1 Simpsons Sonderpreis; 1 Drink

    ~gerade im Stress bin nur noch sporadisch da~
    ~Sorry an die aus dem FF-Bereich~

  3. #3
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Ladon ahnte also, dass er sterben würde? Ist das nicht auf einer Art grauenvoll zu wissen, dass der letzte Tag angebrochen ist?
    Und Peras glaubt nicht, dass er los gelassen hat. Oh, man …

    Hat mir super gefallen, vor allem die Szene mit dem Abhang.
    John hatte wirklich alles versucht, nur glaubt ihm keiner.

    Sehr bewegend fand ich auch, wie John vor Ronons Grab kniete. Nun hatte er ihn gerecht, aber um welchen Preis?

  4. #4
    Immer auf der Jagd nach Mäusen Avatar von Selana
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    Hm, irgendwie schade um Ladon. Was ich immer, irgendwie mochte ich ihn.
    Ronon ist zwar nun gerächt, aber so richtig froh scheint John nicht zu sein.
    Und da ihm niemand glaubt kann man verstehen.
    Da wird sich Peras sicher an ihm rächen wollen.
    War wieder ne klasse kleine Story von dir.
    Atlantis forever

  5. #5
    kolonialer Spion Avatar von Scout
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    „0:23, 0:22...!“
    Yikes! Wo ist MacGyver, wenn man ihn mal braucht!?

    Hi Kathi! Das war wirklich eine rasante Geschichte und eine wahre Achterbahn der Gefühle. Ganz besondern toll ist dir schon der Anfang gelungen: Ladon weiß bereits, dass er sterben wird und letztendlich hat er ja für sich selbst entschieden, indem er losgelassen hat.

    Dann kommt die turbulente Jagd, die du toll beschrieben hast. Die Bombe, ide Streifschüsse, das jagen an sich! Die Klippenszene fand ich für beide Parteien sehr emotional und dass John Ladon retten will, spricht doch für ihn. Es wäre nicht typisch für ihn gewesen, hätte er Ladon kaltblütig kalt gemacht.

    Ladon hat ihm die Entscheidung abgenommen. Die Szene am Ende an Ronons Grab war sehr sehr schön. Doch nicht das, was sich John gewünscht hatte. Nun ist die Frage, ob Peras nicht zum Problem wird und ihrerseits Rache will...

    Was mir noch aufgefallen ist: Lily ist ja jetzt sozusagen Hausfrau und Mutter. Schade eigentlich . Immer dürfen die Männer ihr Leben beibehalten und die Frauen passen sich an. Wohl der Grund, warum Kim keine Kinder kriegen wird (und ich auch nicht *lol*) *g*

    Lg und bis zur nächsten Geschichte!



  6. #6
    Major General Avatar von Kris
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    Puh, wenn man nicht so gut drauf ist, kommen deine Geschichten noch einmal so heftig. Jo, da hast du die Wurzeln für Feindschaft in der nächsten Generation gelegt. Gut fand ich, dass du Ladon auch als liebevollen Familienvater gezeigt hast und nicht nur als Brutalinski. Das macht seinen Tod um so bitterer.
    Der war zwar klassisch, dürfte aber hoffentlich John auch noch einiges zu nagen geben!
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

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