Short-Cut: Retten, um dafür zu sterben...
Fortsetzung von: ... „Jäger und Gejagte (Teil III)“
Spoiler: „Sekunden (Teil III)“
Character: Sheppard, OC, Multi-Charakter
Kategorie: PoV, Angst, Drama, Charakter Death
Rating: R16
Author’s Note: -
Disclaimer: MGM Television Entertainment. Mir gehört da gar nichts und ich verdiene auch kein Geld damit.
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Spoiler
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Letzte Taten
Das Atmen fiel ihm immer schwerer. Die Schmerzen nahmen zu. Es fühlte sich so seltsam an. Obwohl er schon so oft angeschossen worden wurde, war dies nicht normal.
Und er spürte, das es seine letzten Minuten waren. Niemand regte sich in seiner Nähe. Soviel Tod, und weshalb?
Hass und Gier nach Macht...
Eine neue Schmerzenswelle durchfuhr ihn, ließ ihn erneut Schwarz vor Augen werden.
Er rief sie sich in seinen Gedanken, sah sie ihn anlächeln und auch er lächelte. Dann verließ seinem Körper die Kraft...
Evan sah wie die Genii sich zurück zogen, Richtung Waldesrand. Sie wollten zum Stargate. Er gab den anderen ein Zeichen über Funk und versuchte Sheppard zu erreichen.
Mehrmals.
Lorne bekam keine Antwort.
„Sir?“
Nur Rauschen.
Der Major fluchte leise vor sich hin und sah einen der Genii in seiner Nähe vorbei huschen. Schnell zog er seinen Schalldämpfer heraus und montierte ihn an der P90.
Er wollte nicht das Risiko eingehen, dass man die Schüsse hörte und seine momentane Position verriet.
Der Genii hatte ihn noch nicht gesehen und Evan legte seine Waffe an. Der Mann blieb stehen und sah sich um. Das nutzte Lorne aus, atmete tief durch, dann drückte er ab und der Körper des Geniis sank getroffen zu Boden.
Evan schlug den Weg ein, der zum Pfad führte, drehte sich um, vergewisserte sich ob sie auch niemand zurück gelassen hatten. Aus den Augenwinkeln heraus, bemerkte er eine Bewegung.
Er hörte das Rufen von Grimes.
„Sir!“
Evan sah wie der Genii abdrückte, aber er konnte nicht mehr reagieren. Automatisch schloss er die Augen, wartete auf die Einschläge der Schüsse, doch es geschah nichts.
Er hörte ein gequältes Stöhnen, weitere Schüsse und einen schmerzhaften Schrei. Evan öffnete die Augen und der Captain stand vor ihm.
Der Genii war am Boden und bewegte sich nicht mehr.
„Danke Grimes!“
Der Soldat vor ihm rührte sich nicht.
Ein leises Stöhnen war zu hören.
Evan runzelte die Stirn.
„Grimes?“
Lorne ging zu ihm und berührte ihn an der Schulter.
Grimes sah ihn an. Der Blick war traurig und der junge Mann zitterte. Als Evan vor ihm stand, brach er zusammen.
„Thomson!“
Evan versuchte den Sanitäter über Funk zu erreichen.
„Thomson! Verdammt, ich brauche ihre Hilfe hier!“
Einen Moment darauf meldete dieser sich und gab seinen Standpunkt durch. Lorne schimpfte vor sich hin.
Er zog Grimes mit sich, der vor Schmerzen stöhnte und lief Thomson entgegen. Dann entdeckte er diesen, stoppte und sah zu wie Thomson sich seinen Rucksack vom Rücken riss.
„Sir. Nickelson hier. Cayen ist durch das Stargate geflohen. Ich habe zwei seiner Männer noch erledigt, bevor sie ihm folgen konnten!“
Während Thomson Lance versuchte zu helfen, stand Evan auf.
„Lieutenant. Ist der Colonel schon bei ihnen?“
„Negativ Sir.“
Als sich Lorne wieder umdrehte, hatte sich Thomson erhoben und schüttelte den Kopf. Evan biss sich auf die Lippen, bückte sich und nahm Grimes auf die Schulter.
„Zurück zum Jumper!“
Die beiden liefen los.
Es dauerte eine Weile, dann sahen sie bereits den Waldrand und es wurde auch wieder heller. Lorne stolperte fast über einen toten Genii, der wohl mit einen gezielten Kopfschuss von Connor erledigt worden war.
Dann sahen sie das Pärchen auf der Lichtung stehen. Dave und Teyla beugten sich über drei Personen, die am Boden lagen. Teyla rüttelte eine von ihnen und sprach auf sie ein.
Bitte nicht noch jemand von uns, flehte Evan innerlich.
Das Pech klebte in der letzten Zeit förmlich an ihnen. Dave sah auf, als er die Ankömmlinge bemerkte und nachdem er einen Blick mit Sean ausgetauscht hatte, schaute er zu Boden.
Lorne erkannte nun die Personen und wurde langsamer. Teyla half Safiya sich aufrecht hin zu setzen und beruhigte sie.
Doch die anderen beiden. Keine von ihnen rührte sich...
Dave kam Lorne entgegen.
„Er ist Tod!“
Das Gate deaktivierte sich und der Mann schnaufte erst einmal durch. Er war alleine zurück gekommen. Dies würde ihm nicht mehr passieren.
„Cayen!“
Der Angesprochene blickte auf und sah auf Jodok.
Der junge Mann kam aus dem Gebäude, wo sie derzeit lebten, gerannt und blickte seinen Befehlshaber fragend an.
„Was ist geschehen? Wo ist mein Bruder?“
Cayen schüttelte den Kopf und ging los.
„Wir haben sie unterschätzt. Ich dachte Kolya hätte leichtsinnig gehandelt. Doch die Atlanter sind gerissen!“
„Und was sollen wir jetzt tun?“
Cayen stoppte und sah Jodok einen Moment stumm an.
„Findet verdammt noch mal Ladon! Ich möchte wissen, was einer seiner Männer dort zu suchen hatte!“
Jodok winkte ab.
„Ladon ist spinnefeind mit den Atlantern. Weshalb...“
Der Genii verstummte, nachdem Cayen ihn einen scharfen Blick zugeworfen hatte.
„Tu was ich dir sage und widerspreche mir nicht!“
Jodok schluckte und eilte davon. Cayen wollte los gehen, als er den Schmerz in seinen Oberschenkel spürte, dort wo ihn die Kugel getroffen hatte. Er fluchte und betrat die Unterkunft, um sich behandeln zu lassen.
Lily rannte durch den Flur und kam in der Krankenstation zum stehen. An der Tür wartete Elizabeth auf sie. Die hatte sie ausrufen lassen und Lily atmete schwer.
Sie war in ihrem Quartier gewesen, hatte mit Farah gespielt.
Sie hatte das Headset abgelegt gehabt und nicht mitbekommen, dass man sie rief. Als dann Elizabeth die laute Durchsage gemacht hatte und sie sofort auf die Krankenstation bat, war ihr ganz anders geworden.
Elizabeth musterte Lily, als sie ankam. Angst war in ihren Augen zu sehen.
„Was... Ist ihm etwas passiert?“
Elizabeth nahm sie am Arm und führte sie in die Station.
Lily bekam große Augen, als sie die zwei Liegen sah.
Die Körper darauf waren zugedeckt.
„Nein...“, flüsterte sie und Liz sprach ruhig zu ihr.
„John wurde angeschossen. Er liegt dahinten!“
Mehr als ein ganzes Gebirge fiel Lily vom Herzen und riss sich von Weir los, als sie ihn im Bett aufrecht sitzen sah.
Er lächelte kurz, dann verzog er das Gesicht. Seine Schulter war einbandagiert und schmerzte.
„Geht es dir gut?“, wollte Lily wissen und atmete tief durch.
John nickte.
„Einer der Genii hat auf mich geschossen. Allerdings hat Niron sich den Schüssen in den Weg geworfen. Er ist Tod!“
Lily sah auf die beiden Liegen.
„Wer?“, fragte sie und John sah sie traurig an.
„Grimes. Er wollte Lorne helfen...“
Lily schloss die Augen und lehnte ihre Stirn an die von John. Er strich ihr über die Wange und drückte fest ihre Hand.
John war so froh hier bei ihr zu sein. Einen Moment hatte er gedacht, sterben zu müssen. Dieses Gefühl, als die Kugel ihn berührt hatte...
Ein Räuspern ertönte und die beiden sahen zu Carson.
Der Arzt nickte Lily zu und wandte sich dann zu John.
„Kein Wunder dass Sie bewusstlos wurden...“
Lily sah John irritiert an und er schüttelte nur den Kopf.
„...Die Kugeln der Genii sind mit einem Gift bzw. Betäubungsmittel bestrichen. Selbst wenn Sie nur einen Streifschuss abbekommen, gelangt es in den Kreislauf und setzt den Gegner somit dennoch außer Gefecht! Ziemlich gerissen, muss ich sagen...“
Beckett ließ die Beiden wieder in Ruhe und John berichtete Lily nun was geschehen war.
Einige Stunden später, Carson hatte John aus der Krankstation entlassen, ging dieser in die Zelle von Niron.
Diese war außer einem Bett mit Kissen und Decke mit nichts weiter ausgestattet. Man hatte ihn ein Buch zum lesen gegeben, doch weit war Niron wohl nicht gekommen.
Auf dem Kissen lag etwas, das im Licht leicht reflektierte und John bückte sich, um es sich anzusehen. Es war ein Foto.
Sie hatten ihn das Bild seiner Frau gelassen und er betrachtete die glücklich lächelnde Person.
John wollte es wieder zurück legen, ein Soldat würde die Sachen wegräumen, als er etwas auf der Rückseite entdeckte.
Jemand musste den Gefangenen einen Stift gegeben haben. Er hatte die Adresse eines Planeten darauf notiert.
Darunter stand nur ein Wort: Ladon.
John atmete tief durch, dann verließ er die Zelle und suchte McKay in dessen Labor auf. Dieser hatte den Kristall angeschlossen und musste sich durch die ganzen Daten kämpfen.
Niron hatte den Kristall, der in einem Kästchen gelegen war, bei sich gehabt. Fest an sich geklammert...
Rodney sah auf, als Sheppard herein kam und musterte den Verband und Johns Mimik. Als der jedoch nichts sagte, wandte er sich dem Monitor zu.
„Das könnte einige Tage dauern, bis wir in das Hauptprogramm rein kommen!“
„In Ordnung. Ich habe hier eine Adresse. Könnten Sie sie durch die Datenbank laufen lassen?“
McKay nickte und nahm ihm das Foto ab. John dankte ihm und machte sich noch mal auf den Weg in die Krankenstation.
Unterwegs sah er Lorne alleine auf einen Sessel sitzen. Er ging auf den Major zu, doch als dieser aufsah, hob er abwehrend die Hand. Die Augen des jungen Mannes waren gerötet.
Evan wollte alleine sein und musste erst mal damit klar kommen, dass sich einer seiner Männer für ihn geopfert hatte. John seufzte, dann nickte er und ging weiter.
John fand Sead am Bett von Safiya. Das Mädchen schlief, sie hatte etliche Verletzungen und müsste noch ein paar Tage auf der Krankenstation bleiben. Sead lächelte Sheppard an.
„Ich danke euch! Ihr habt mir das wichtigste in meinen Leben wieder zurück gebracht!“
John lächelte zurück.
„Wenn ihr wieder zurück wollt, können wir euch beim Wiederaufbau eures Dorfes helfen!“
Seads Augen strahlten vor Dankbarkeit und nickte nur.
Im Kühlraum war es ruhig, nur die Lüftung surrte. John stand vor den beiden Liegen und betrachtete die Körper.
Grimes war bereits untersucht worden. Seine Sachen lagen in einer durchsichtigen Tüte darunter und warteten darauf, womöglich den Angehörigen überbracht zu werden.
Niron hatte ein Lächeln im Gesicht. Er war mit dem Wissen gestorben geholfen zu haben...
John senkte den Kopf und atmete tief durch.
Die beiden hatten mehreren Menschen heute das Leben gerettet. Es waren ihre letzte Taten gewesen...
Ende