Short-Cut: Ein Atemzug folgt dem anderen...
Fortsetzung von: ...„Todesengel (Teil IV)“, „Gezeichnet“ und „Heilende Zeit“
Spoiler: -
Character: OC, Teyla
Kategorie: PoV, Romance
Rating: PG-13
Author’s Note: -
Disclaimer: MGM Television Entertainment. Mir gehört da gar nichts und ich verdiene auch kein Geld damit.
Feedback: Würde ich mich sehr freuen!
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Atemzug
Teyla saß am Pier, hatte die Beine angezogen und ihren Kopf auf die Knie abgestützt. Sie beobachtete die Möwen, wie sie sich vom Wasser treiben ließen und von den Wellen auf und ab gewogen wurden. Sie spürte den frischen Wind kaum, so sehr war sie in Gedanken versunken.
Heute war es fünf Monate her, seit dieser feige Hinterhalt auf Ronon und sie verübt wurde. Sie spürte immer noch, bei bestimmten Bewegungen, die Schmerzen in ihrem Rücken. So oft war sie bei Carson aufgetaucht und hatte ihn gebeteten die Ursache zu finden, aber er hatte gemeint, der Grund wäre nicht körperlich.
Sie atmete tief aus und schloss die Augen. Sie wusste dass der Arzt recht hatte, wollte es aber nicht wahrhaben und sie wusste nicht, wie sie den Schmerz los werden könnte.
Irgendwann ließ es sich nicht mehr vermeiden und die Kälte kroch langsam in ihre Glieder. Mit ihren Händen rieb sie sich an den Armen, aber sie wollte diesen Platz nicht verlassen.
Sie erschrak etwas, als ihr jemand eine Jacke auf ihre Schultern legte und sie zog den warmen Stoff dankend über. Neben ihr nahm Connor Platz und sah ihr in die Augen.
„Du hast es schon gehört?“
Teyla nickte und er senkte den Kopf.
„Warum?“
Er sah auf, aber sie nicht an.
„Ich bin nun mal ein guter Scharfschütze...“
Er räusperte sich und blickte zu Teyla.
„Dieses Land, wo ich hin muss, hat die Rebellen nicht mehr unter Kontrolle. Jetzt sollen wir ihnen helfen, als ob das so leicht ginge. Wenn es ein Problem gibt, die Amerikaner werden es schon richten!“
Verbitterung lag in seiner Stimme und Teyla suchte seine Hand.
„John hat es mir erzählt. Er hat versucht General Landry zu überreden, dass du bleiben kannst!“
Connor lächelte leicht.
„Das glaube ich gern. Der Colonel lässt nicht gerne seine Leute ziehen...“
Teyla blickte auf den Boden. Der Satz hätte genauso gut für Ronon gelten können und sie schloss die Augen.
Eine Berührung an ihrer Wange ließ sie auf die Seite blicken. Sie genoss die Wärme seiner Handfläche und sie verweilten einen Moment noch, bis Connor etwas aus seiner Tasche holte und Teyla in die Hand drückte.
Sie besah sich das Ding, bis sie erkannte, dass es ein Luftballon war. Er hatte ebenfalls einen in der Hand.
Was wollte er damit?
„Wir werden nun zusammen die Ballons aufblasen. Nach jedem Atemzug geben wir etwas von unseren Sorgen in ihn. Ich möchte dass du ein paar deiner Sorgen laut sagst...!“
„Dave..“
„Ah!“
Teyla wollte widersprechen, doch Connor schüttelte den Kopf.
„Tu es bitte. Für mich!“
Die Athosianerin seufzte, dann legte sie das Mundstück an ihre Lippen und pustete. Dave tat es ihr nach und nach dem sich der Gummi bereits mit etwas Luft gefüllt hatte, blickte er sie erwartend an.
„Ich... ich...“
Teyla sah Connor bittend an, doch er blieb dabei. Teyla schluckte und ließ die Luft aus ihren Ballon.
„Ich kann das nicht!“, dann drehte sie sich um und wollte gehen. Dave hielt sie am Arm fest.
„Was kannst du nicht?“
„Ich kann das nicht sagen!“
„Und was?“
Teyla antwortete nicht, wollte sich losmachen, aber Connor ließ nicht locker.
„Verdammt Teyla!“
Die junge Frau sah ihn fest in die Augen, dann liefen ihr die Tränen über die Wangen.
„Ich... Ich habe Angst, wenn ich durch das Tor gehe, dass im nächsten Moment mir jemand auflauert oder meinen Freunden und sie verletzt...
Ich bin... fühle mich alleine gelassen. Ich hatte es am Anfang schwer, unter den Menschen von der Erde akzeptiert zu werden. Dann kam Ronon zu uns, er war auch einer wie ich.
Ein Fremder und wir wurden gute Freunde. Die Menschen der Erde nahmen uns langsam an, aber jetzt wo ich wieder alleine bin, habe ich Angst, dass ich ausgeschlossen werde. Und... und...“
Sie schluchzte und Dave wollte sie zu sich ziehen, aber sie schüttelte den Kopf.
„Ich... Dave... ich will dich nicht auch noch verlieren!“, weinte sie bitterlich und ließ sich nun doch von ihm in die Arme nehmen. Er drückte sie fest an sich, sie vergrub ihr Gesicht an seine Schulter. Er löste sich einen Moment von ihr, sah sie an, sie atmeten aus und ein.
Ein Atemzug folgte dem anderen, ehe zwei weiße Luftballons in den Himmel stiegen und von dem Wind fort getragen wurden.
Ende