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Thema: Treffen zweier Welten (Crossover SGA/Harry Potter)

  1. #21
    First Lieutenant Avatar von Col. Carter
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    ok verstanden, wann gehts weiter ?

  2. #22
    Second Lieutenant Avatar von Vaíl
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    schöne Fortsetzung...
    bin ja mal gespannt, ob die noch was interessantes finden..

    Und jetzt auch, wie du Snape noch reinbringst und ob er gut oder böse ist... Ich fand Snape schon immer toll

  3. #23

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    Jetzt geht es weiter. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis Snape auftaucht.

    Nach einem längeren Marsch erreichten sie das Randgebiet der Stadt. Doch von Industrieanlagen war nichts zu sehen. Egal, in welche Straße sie auch einbogen, in jeder Häuserzeile fanden sie entweder Wohnungen, Geschäfte oder Büros. Jetzt waren sie in einem Villenviertel angekommen, wo die Häuser früher einmal von prächtigen Gärten umgeben gewesen waren – jetzt waren es nur noch verwilderte Anlagen.
    Teyla hatte sich über Funk gemeldet und berichtet, dass auch ihre Suche erfolglos war. Sie wollten noch ein Hochhaus erkunden und dann umkehren.
    Es schien eine langweilige Mission zu sein, aber irgendetwas stimmte nicht. John konnte nicht greifen, was es war, aber all seine Sinne waren angespannt und seine P-90 hielt er entsichert in seinen Händen.
    Auch Rodney hatte wohl mitbekommen, dass etwas nicht in Ordnung war. Er führte keine Selbstgespräche mehr über die Ungerechtigkeit der Welt im allgemeinen und überhaupt, sondern sah sich aufmerksam um und versuchte, direkt hinter John zu bleiben.
    „Wir schauen uns noch dort drüben die Villa an und kehren dann um.“
    Dabei deutete John auf ein prachtvolles Gebäude, das einer Burg gleich etwa eine Meile entfernt auf einem Hügel thronte.
    „Das hört sich nach der ersten vernünftigen Idee des Tages an. Ich bin total erledigt. Wieso mache ich so was überhaupt mit? Ich bin Wissenschaftler und kein Soldat.“
    „Das vergisst du so oft, weil du viel zu neugierig bist, Rodney. Du kannst nicht anders. Und außerdem trägst du eine Uniform und bist de facto Soldat. Schau mich nicht so wehleidig an. Ich werde deinen Rucksack nicht tragen.“
    „Das habe ich auch gar nicht erwartet“, kam es etwas eingeschnappt von Rodney zurück. „Trage du deine Waffe und pass auf, dass uns niemand angreift. Ich habe das Gefühl, beobachtet zu werden.“
    Dem konnte John nicht widersprechen und ging weiter. Sie hielten sich auf der Straßenmitte und spähten aufmerksam in die Grünanlagen, konnten aber nichts entdecken.
    „Vielleicht sind es Überlebende des Wraithangriffs“, vermutete Rodney.
    „Überlebende hätten die Geschäfte geplündert, aber die waren völlig in Ordnung. So in Ordnung, wie es menschenleere Gebäude sein können“
    Das nächste Geschäftshaus war keine hundert Meter entfernt und als John einen Blick hinein warf, sah er zwar eine Ratte über den Boden huschen, aber die Konserven waren unberührt.
    „Vielleicht haben sie einen strengen Ehrenkodex, oder sie halten sich an die Gebote ihres Glaubens?“
    Rodneys Stimme klang, als ob er selber nicht daran glauben würde.
    „Ist auch egal. Sehen wir uns die Villa noch an und dann nichts wie weg hier.“
    Unwillkürlich wurde John schneller.

    Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis sie die Villa die – je näher sie kamen - immer mehr an eine mittelalterliche Burg erinnerte, erreichten. Genauer gesagt standen sie vor einer großen Mauer, die die Anlage umgab.
    Die Wand war so hoch, dass man nicht einfach darüber klettern konnte. Von weitem hatten sie die Mauer nicht erkennen können, da sie im Schatten alter Eichen stand
    Rodney schien der Marsch ziemlich angestrengt zu haben. Er atmete sehr schnell, fast schon panisch und als sie stehen blieben, lehnte er sich gegen die Mauer.
    „Ich brauche fünf Minuten Pause, dann können wir weiter.“
    „Du hast sogar zehn Minuten. Trink etwas, du hast viel zuviel Flüssigkeit ausgeschwitzt.“
    „Tut mir leid, meine Flasche ist leer. Ich habe eben schon alles ausgetrunken.“
    Das war einer der Momente, wo John sich fragte, ob Rodney außer seinen Formeln noch etwas anders im Kopf hatte.
    Im Geiste zählte er bis zehn, bekämpfte den Drang seinen Untergebenen zur Schnecke zu machen, und erst als er sich etwas beruhigt hatte, sprach er weiter.
    „Und warum hast du nichts gesagt? Dann wären wir doch schon längst umgekehrt.“
    „Das wollte ich aber nicht. Denn ich habe das Gefühl, dass wir hier fündig werden.“
    Rodney deutete mit seinem Daumen Richtung Burg. Seufzend nahm John seine Flasche, konzentrierte sich einen Moment und gab sie dann Rodney. Er hasste es, dies machen zu müssen.
    „Hier, trink!“
    Ohne zu widersprechen, trank Rodney gierig aus der fast vollen Flasche. Sie war halb leer, ehe er absetzte und sie John zurückgab. Dieser nahm auch einen Schluck, bevor er die Flasche wieder sicher verstaute.
    Am liebsten hätte er sich in den Schatten gesetzt, doch dann wären sie ohne Deckung. So lehnte er sich neben Rodney an die Wand, und wartete, bis der Wissenschaftler sich etwas erholt hatte.
    „Colonel Sheppard! Wie sieht es bei euch aus? Wart ihr erfolgreich?“
    Wie vereinbart meldete sich Teyla.
    „Bisher noch nicht. Hier ist aber eine burgähnliche Anlage. Die wollen wir uns noch ansehen und kehren dann um. Wie weit seid ihr?“
    „Wir stehen genau vor dem Hochhaus und werden es jetzt erkunden.“
    „Sonst alles ruhig? Keine besonderen Vorfälle?“
    „Es ist unheimlich, durch so eine verlassene Stadt zu laufen, dabei habe ich das Gefühl, beobachtet zu werden.“
    „Ist es nur ein Gefühl oder mehr?“
    Falls Teyla seinen Verdacht bestätigen würde, würden sie sofort umkehren.
    Es dauerte etwa eine Minute, bis sie sich zurückmeldete.
    „Es ist nur ein Gefühl. Vielleicht sind es einige Überlebende, die sich aus Angst vor uns verstecken.“
    „Gut. Dann wünsche ich euch viel Spaß beim Treppensteigen. Wenn ihr dort nicht fündig werdet, kehrt ihr um.“
    „Alles klar.“
    Ein Knacken im Kopfhörer verriet John, dass Teyla abgeschaltet hatte.
    Rodney hatte über sein Headset mitgehört und stieß sich von der Wand ab. Er wirkte nicht mehr ganz so erschöpft.
    „Von mir aus geht es weiter. Rechts oder links?“
    Ein breiter Pfad – früher vielleicht ein Wanderweg - schien um die Anlage zu führen.
    „Die Wahl überlasse ich dir.“
    John hatte keine Lust, sich Rodneys Vorwürfe anzuhören, weil er die falsche Richtung gewählt hatte.
    „Dann links.“
    Kaum hatte John sich einen Schritt von der Mauer fortbewegt, als er schon wieder ein seltsames Gefühl der Gefahr spürte. Dieses eigenartige Kribbeln ganz tief im Inneren kannte er. Nur wusste er nicht mehr, woher.
    „Nicht so schnell, John! Wenn du weiter so ein Tempo vorlegst, dann mache ich wirklich schlapp.“
    Erst jetzt merkte er, dass er in einen leichten Trab gefallen war.
    „Entschuldige.“
    Doch er wurde nur wenig langsamer.
    Bevor Rodney sich noch einmal beschweren konnte, standen sie vor dem Eingangstor, das einladend offen stand.
    John blickte sich noch einmal um, bevor er das Tor passierte, aber nichts war zu sehen.
    „Das gibt es doch gar nicht! Das kann einfach nicht wahr sein!“
    Er stand schon im Innenhof, als Rodneys Ausruf ihn dazu brachte, zum Tor zurück zu gehen.
    Und als John sah, was sein Partner entdeckt hatte, traute er seinen Augen nicht.
    „Sag, dass das nicht wahr ist!“
    „Doch, dafür sind wir jetzt so weit gelaufen. Die Zeit hätte ich sinnvoller verbringen können.“
    Die Schrift auf der Tafel konnten sie nicht lesen, aber das im Durchgang eingebaute Kassenhäuschen beseitigte alle Zweifel: Die Burg war ein Museum.
    „Dann lass uns umkehren.“
    Der Drang wegzulaufen war bei John immer stärker geworden. Und instinktiv wusste er, dass es gesünder war, ihm nachzugeben.
    „Aber wieso? Wenn wir schon hier sind, dann will ich mir wenigstens die Ausstellung ansehen.“
    „Rodney! Vergiss es. Wir gehen jetzt und das ist ein Befehl.“
    „Was ist los?“
    Hilflos zuckte John mit seinen Achseln.
    „Wenn ich es wüsste, dann würde ich mich besser fühlen. Aber irgendetwas passt nicht.“
    Rodney setzte erst zu einer heftigen Erwiderung an, zögerte und stimmte dann John zu.
    „Ja, irgendetwas ist seltsam. Aber lass mich nur einen Blick hinein werfen.“
    „Nein, wir gehen jetzt. Es dämmert schon. Es wird dunkel sein, bis wir zurück sind.“
    Die Sonne hatte bereits den Horizont berührt, viel früher, als John gedacht hatte. Ein mulmiges Gefühl beschlich ihn, als er daran dachte, dass Teyla und Ronon auch noch unterwegs waren. Er funkte sie an.
    „Teyla! Wo seid ihr?“
    „Wir sind im zehnten Stock.“
    „Egal. Brecht die Durchsuchung ab und kehrt zurück. Sofort. Verstanden?“
    „Ja, verstanden. Ist etwas passiert?“
    Die Sorge in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
    „Nein, aber wenn wir uns nicht beeilen, kann ich für nichts garantieren.“
    „Verstanden. In etwa einer Stunde werden wir den Jumper erreicht haben.“
    Mehr brauchte John nicht zu wissen und wandte sich zu Rodney.
    „Nimm dir nur dein Laptop und lass ansonsten alles hier. Du wirst deinen Atem noch brauchen.“
    Dass Rodney nicht widersprach, seinen Rucksack ausräumte und ihre Funde ohne zu murren fortwarf, war für John ein Zeichen der wirklichen Gefahr.
    Nachdem sie die Burganlage verlassen hatten, marschierten sie Richtung Innenstadt. John bemühte sich, breite Straßen zu wählen, dass sie ein möglichst freies Sichtfeld hatten. Warum er es für sicherer hielt, als sich in Deckung zu halten, konnte er nicht rational erklären. Aber er wusste, dass dies die einzige Chance war, heil zurück zu kommen.

    Die erste halbe Stunde kamen sie gut voran und nirgendwo sahen sie etwas Bedrohliches.
    Auf einmal waren die Schatten da. Es waren keine gewöhnlichen Schatten, nein, sie waren anders als alles, was John in den letzten Jahren gesehen hatte.
    Eine Erinnerung aus seiner Kindheit stieg auf. Und jetzt wusste er, wer ihre Verfolger waren.
    „Rodney! Lauf! Lauf um dein Leben, ich weiß, was uns verfolgt!“
    War da wirklich Panik in seiner Stimme gewesen? Jedenfalls reichte sein Befehl aus, dass der Wissenschaftler, ohne weitere Fragen zu stellen, loslief. John folgte ihm.
    Er brauchte nicht hinter sich zu blicken, um zu wissen, dass sie von gelb funkelnden Augen verfolgt wurden und dass seine vierbeinigen Gegner nur auf den passenden Moment lauerten, um sich auf sie zu stürzen. Er konnte sich viel zu gut vorstellen, wie der Geifer über die Lefzen floss und die Bestien mit gebleckten Zähnen darauf warteten anzugreifen.
    Aber warum warteten sie?
    Als Rodney stolperte und hinfiel, bekam John die Antwort, denn in dem Moment konnte er das Scharren der Pfoten auf den Beton hören. So nahe waren die Bestien. John blieb stehen, um seinem Freund zu helfen.
    „Ich komm schon klar, lauf weiter!“
    „Vergiss es! Ich lasse meine Leute nicht zurück!“
    Energisch zog er den Wissenschaftler hoch und sich gegenseitig Halt gebend liefen sie weiter.
    Es konnte nicht mehr weit bis zum Platz sein, wo die Sicherheit des Jumpers auf sie wartete. Doch es war zu weit. Inzwischen war es Nacht geworden. Nur der Vollmond warf ein fahles Licht in die Straßenschluchten.
    Das Trappen der Pfoten war lauter geworden und John wusste, dass es nur noch eine Frage von Sekunden war, bis die ersten Tiere ihn anspringen würden. Abrupt blieb er stehen, drehte sich um und richtete die P-90 auf die Angreifer. Er schoss eine Salve in die Leiber, wissend, dass es ihren Ansturm nur verlangsamen, aber nicht stoppen konnte. Das Jaulen der Tiere war Musik in seinen Ohren und sie stoppten für einen Augenblick ihren Vormarsch. Doch John wusste, dass er keins der Viecher erledigt hatte. Die Bestien waren genauso zäh wie die Wraith, nein, sie waren noch unverwüstlicher.
    Dann ergriff John erneut die Flucht, kurz darauf erreichte er Rodney, der laut keuchend versuchte, das Tempo zu halten.
    Das Trappen der Pfoten war nach dem Angriff leiser geworden, doch als sie die prachtvollen Regierungsgebäude passierten, die am Rande des Platzes standen, wurde es wieder bedrohlich laut. Und dabei waren sie kurz vor dem rettenden Ziel.
    Erneut drehte sich John sich um, blieb dabei aber nicht stehen. Entsetzt musste er feststellen, dass die Bestien nicht mehr im Pulk liefen, sondern eine auseinander gezogene Reihe bildeten, die die ganze Straßenbreite einnahm. Er feuerte noch eine Salve ab, traf einige Tiere, die liegen blieben, aber der Rest des Rudels versuchte unbeeindruckt, ihre Beute zu überholen, um sie einzukreisen.
    Falls den Tieren das gelang, waren sie verloren. John drehte sich wieder um. Die Straße öffnete sich und er konnte den Platz sehen, auf den der Jumper geschützt unter der Tarnvorrichtung stand.
    Rodney schien dieser Anblick zu motivieren, denn er wurde schneller. Sie liefen auf den Platz, als die ersten Bestien zum Überholen ansetzten. John schoss auf sie. Er traf das erste Tier, das aufjaulend hin fiel, aber ein anderes nahm sofort seinen Platz ein.
    So nah der Jumper auch war, sie würden ihn nicht mehr rechtzeitig erreichen.
    Und dann stürzte Rodney erneut. John versuchte noch, ihn zu stützen. Gehandicapt durch seine Waffe konnte John nicht verhindern, dass sein Teamgefährte zu Boden ging. John spürte einen kräftigen Stoß in seinem Rücken. Er versuchte, das Gleichgewicht zu halten, taumelte einige Schritte vorwärts und fiel. Die P-90 ließ er fallen und zog sein Messer, um sich zu verteidigen.
    Doch bevor es dazu kam, hörte er weitere Gewehrsalven, die laut über den Platz hallten. Dann brüllten Teyla und Ronon, sie wollten die Tiere wohl einschüchtern. Grimmig lächelnd wehrte John sich gegen seinen Angreifer und versenkte sein Messer in dessen Herz, bevor die Bestie zubeißen konnte. Er spürte, wie der Herzschlag aussetzte und das Tier in seinen Armen erschlaffte. Mühsam schob er den toten Körper von sich und erwartete eigentlich, dass sich das nächste Tier auf ihn stürzen würde. Doch nichts geschah.
    Es war still geworden, außer seinem eigenen Atem konnte er nichts hören.
    Was war mit Rodney? John stand auf, bekämpfte einen Schwindelanfall und wollte gerade nach dem Wissenschaftler suchen, als er Telya hörte, die angelaufen kam.
    „Sir! Alles in Ordnung?“
    „Ich bin okay. Was ist mit Rodney?“
    „Ronon kümmert sich um ihn. Als er zu Boden ging, stürzten sich mehrere Tiere auf ihn, wir haben einige Salven abgeben müssen, um sie zu vertreiben. Aber ich glaube, dass sie wiederkommen werden, wenn sie ihre Wunden geleckt haben.“
    Daran hatte John keinen Zweifel.
    An der Stelle, wo Rodney zu Boden gegangen war, lagen einige Kadaver, die Ronon zur Seite räumte. Von Rodney selbst war nichts zu sehen und - noch schlimmer - nichts zu hören. Kein Gemecker, keine Flüche, nichts. Und das machte John Angst.
    Ich bin nett, höflich, liebenswert
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  4. #24
    Second Lieutenant Avatar von Vaíl
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    wow sehr spannend.
    Ich hab zwar keine Ahnung was das für Viecher sein können aber naja^^

    freu mich auf die Fortsetzung

  5. #25
    Major Avatar von Lorien
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    Uh... uh... Du... du kannst doch jetzt nicht aufhören...

    Also, mir haben die beiden Kapitel wirklich gut gefallen. Dank deiner Beschreibungen hatte man eine ziemlich gute Vorstellung von den ganzen Orten, die sie erkundet haben. Jedes Mal hatte ich ein genaues Bild vor den Augen.

    Aber auch die leiseren Charaktermomente zwischendrin haben mir ausgesprochen gut gefallen. Die Sorgen, die sich John um Rodney macht und einfach unter seinem Colonel-Gehabe versteckt. Aber ganz besonders schön fand ich den Moment, wo sich die beiden einen Augenblick lang ausruhen und zusammen in der Sonne sitzen.

    Dann warte ich mal gespannt darauf, wie es weitergeht!


    Wer keinen Mut zum Träumen hat, hat keine Kraft zum Kämpfen.

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  6. #26
    First Lieutenant Avatar von Col. Carter
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    ich kann mir nicht vorstellen woher john die viecher kenen soll. aber ich freu mich natürlich auf die auflösung. das kapitel war super.

  7. #27
    Chief Master Sergeant Avatar von Jolinar
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    Seufzend nahm John seine Flasche, konzentrierte sich einen Moment und gab sie dann Rodney. Er hasste es, dies machen zu müssen.
    Hat John da gerade wieder Wasser in die Flasche gezaubert?

    Die Beschreibung der Viecher hört sich für mich nach Werwölfe oder so etwas an. Aber woher kommen sie dann?

  8. #28

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    Hat mir wie immer sehr gefallen und es wäre nett wenn du mich informieren könntest wenn es weitergeht.
    Gruß
    niki

  9. #29

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    Danke für die netten Kommentare.

    Spoiler 
    Vail: Ich hab zwar keine Ahnung was das für Viecher sein können aber naja^
    Vollmond und Harry Potters Jugend - reicht dir das als Tipp?

    Lorien: Uh... uh... Du... du kannst doch jetzt nicht aufhören...
    Ist der Cliffhanger gut? *eg* - nur Geduld, irgendwann heute Abend gibt es die Fortsetzung.

    Aber auch die leiseren Charaktermomente zwischendrin haben mir ausgesprochen gut gefallen. Die Sorgen, die sich John um Rodney macht und einfach unter seinem Colonel-Gehabe versteckt. Aber ganz besonders schön fand ich den Moment, wo sich die beiden einen Augenblick lang ausruhen und zusammen in der Sonne sitzen.
    Das sind die Momente, die ich in der Serie vermisse - schön, dass es dir gefallen hat.

    Col. Carter: Danke für dein Lob.

    Jolinar: Hat John da gerade wieder Wasser in die Flasche gezaubert?
    Vielleicht, eventuell - wenn er zaubert, soll es ja keiner merken.

    Die Beschreibung der Viecher hört sich für mich nach Werwölfe oder so etwas an. Aber woher kommen sie dann?
    Jupp, du hast es erfasst, alle andere kommt später.

    Niki: Hat mir wie immer sehr gefallen und es wäre nett wenn du mich informieren könntest wenn es weitergeht.
    Freut mich, dass es dir gefallen hat, um zu sehen, wenn es weiter geht, brauchst du doch nur hier in den Thread zu gehen...
    Ich bin nett, höflich, liebenswert
    und zuvorkommend.
    Und garantiert nicht ironisch.
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  10. #30
    SGP-Mod/Schreiberling Avatar von Daniel__Jackson
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    Auch wieder eine gute Fortsetzung...

    Und zu den Tieren... Remus´ Freunde?


    Spoiler 
    Bitte gebt im Album Feedback zu meinen "Werken".
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    "Science-Fiction ist eine existenzielle Metapher. Sie erlaubt uns Geschichten über Menschen zu erzählen. Science Fiction Geschichten mögen den blinden Kritikern von heute so trivial wie möglich erscheinen, aber der Kern von Science-Fiction, seine Essenz ist wesentlich geworden für unsere Rettung. Falls wir überhaupt gerettet werden." (S10E06)
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  11. #31

    Standard

    @Daniel Jackson: Vielleicht *g* da musst du schon weiter lesen



    Er ging zu Ronon, um ihm zu helfen. Und nachdem sie gemeinsam sieben Tiere zur Seite geschafft hatten, lag Rodney vor ihnen. Mit einem Handgriff überzeugte John sich, dass er nur bewusstlos und nicht tot war.
    „Ronon! Helfen Sie mir, ihn zum Jumper zu bringen. Teyla! Sichern Sie die Umgebung ab!“
    Als John Rodneys Arm greifen wollte, fasste er in eine klebrige feuchte Masse. Die Jacke war blutgetränkt. Es war nur zu hoffen, dass es das Blut der Tiere war.
    Mit Ronons Hilfe schaffte es John, den Wissenschaftler in den Jumper zu tragen, ohne dass Rodney dabei erwachte.
    Teyla schloss die Luke.
    John nahm sein Messer und schnitt Rodneys Kleidung auf. Als er dessen Oberkörper von den Stoffen befreit hatte, konnte er immer noch nicht sagen, wie schwer die Verwundungen waren, denn überall war Blut. Dass Rodney verletzt war, konnte er deutlich erkennen.
    John hoffte, dass es nur Kratz- und keine Bisswunden waren. Denn das würde fatale Folgen haben. Teyla hatte den Erste-Hilfe-Koffer rausgesucht und reichte John Desinfektionsmittel. Er schüttete die Flüssigkeit auf ein steriles Tuch und tupfte vorsichtig das Blut ab.
    Der Hals und die linke Hand wiesen Kratzspuren auf, die Carson wahrscheinlich nähen musste. Der rechte Oberarm hatte mehrere tiefe Bisswunden, die stark bluteten. Rodney musste schnellstmöglich nach Atlantis zurück, damit sie den Arm retten konnten.
    Um weiteren Blutverlust zu verhindern, legte John mit Teylas Hilfe einen Pressverband an. Dann suchte er nach einem Beruhigungsmittel, damit Rodney nicht erwachte, bevor sie zu Hause waren. Auch wenn er kein Sanitäter war, hatte John genügend Kurse besucht, um genau zu wissen, was er tat.
    Bevor er die Injektion verabreichen konnte, wurde Rodney wach. Er öffnete die Augen und sah sich. Der panische Ausdruck wich erst, als er erkannte, wer sich da über ihn beugte. Er schaffte es sogar zu lächeln. Als er jedoch versuchte, sich zu bewegen, kam ein Stöhnen über seine Lippen.
    „Bleib ganz ruhig, Rodney. Die Bestien haben dich ziemlich übel zugerichtet. Ich habe dir jetzt etwas gegen die Schmerzen gegeben und wenn das Mittel wirkt, fliegen wir nach Hause.“
    „John?“
    „Du solltest jetzt besser nicht reden. Das kostet Kraft.“
    Er machte sich keine Hoffnungen, dass sein Freund schweigen würde. Es brauchte mehr als ein Haufen Monster, um Rodney zum Schweigen zu bringen.
    „Wäre Zelenka auch so schnell gelaufen?“
    Betroffen sah John Rodney an. Wusste dieser nicht, dass das nur ein Witz gewesen war? Hatte er etwa Angst, dass der Tscheche seinen Platz einnehmen würde, weil er verletzt worden war?
    Beruhigend ergriff John den linken Arm, bemüht, keine verletzte Stelle zu berühren.
    „Zelenka wäre noch nicht einmal bis zur Burg gekommen, sondern hätte vorher schlapp gemacht. Und ohne dich werde ich nicht durchs Stargate gehen.“
    „Danke.“
    Statt zu jammern und zu klagen schloss Rodney die Augen.
    Atlantis
    Kurz drauf wirkten die Medikamente, Rodneys Körper entspannte sich und dann schlief er ein. Erst in diesem Moment ließ John den Arm los, ging ins Cockpit und startete die Maschine.
    Auf dem Rückflug holte John das Letzte aus der Maschine heraus und im Anflug wählte er auch schon Atlantis an. Bevor der Puddle-Jumper den Ereignishorizont durchquerte, wusste man auf der Basis Bescheid, dass das Team einen Schwerverletzten mitbrachte.
    Carson war mit zwei Sanitätern zur Stelle, als John die Luke des Jumpers öffnete.
    Kurz darauf war Rodney auf der Krankenstation und John von Elizabeth in ihr Büro gebeten worden, wo er ihr kurz und knapp erzählte, was vorgefallen war. Er verschwieg sowohl seine Vermutungen über die Natur der Bestien, als auch die Folgen, der Angriff für Rodney haben konnte.
    Nachdem Elizabeth genug gehört hatte, eilte John zur Krankenstation, wo Ronon und Teyla schon auf ihn warteten. Kurz darauf gesellte sich auch Elizabeth zu ihnen.
    Carson war noch im Operationssaal.
    Es kam John wie eine kleine Ewigkeit vor, bis ein Sanitäter die Rolltrage mit dem bewusstlosen Wissenschaftler herausbrachte, gefolgt von Carson, der sie in sein Büro bat.
    Angespannt hörte John den Erläuterungen zu.
    „Dr. McKay geht es den Umständen entsprechend gut. Er hat viel Blut verloren, aber er ist in keinem kritischen Zustand. Ich habe ihm ein Mittel gegeben, damit er mindestens zwölf Stunden schläft. Wenn er es schafft, sich an meine Anweisungen zu halten, dann werde ich in sieben Tagen die Fäden ziehen und in drei Wochen ist er fit für die nächste Mission.“
    Wäre es ein anderes Tier gewesen, das Rodney gebissen hätte, dann hätte John allen Grund, erleichtert zu sein. Er überlegte, ob er Carson von seinen Befürchtungen erzählen sollte, fand aber nicht den Mut.
    „Das hört sich ja ganz gut an. Wie wir ihn kennen, wird er wohl ab morgen nach seinem Laptop verlangen und spätestens in drei Tagen wieder arbeiten.“ Elizabeth lächelte sogar. Sie wollte damit wohl ihre Erleichterung ausdrücken, John dagegen fühlte sich mehr als unwohl – schließlich war er sich sehr sicher, dass der Ärger jetzt erst begann.
    „Ja, leider.“
    Carson schien über Elizabeths Aussage gar nicht glücklich zu sein.
    „Warum?“, wollte John wissen. Eigentlich war es eine rhetorische Frage, denn jeder kannte die Antwort.
    „Weil er dann für mehr Nervenzusammenbrüche, Kreislaufkollapse und Erschöpfungszustände verantwortlich sein wird, als es eine Wraith Invasion jemals sein könnte. Ich werde sehr viele Überstunden machen müssen.“
    Das glaubte John gerne. Jetzt, wo ein Teil der Anspannung nachgelassen hatte, merkte er, wie erschöpft er war.
    „Damit müssen Sie zurecht kommen, Carson. Ich gehe jetzt duschen und dann ins Bett.“
    Mit einem Nicken in die Runde wollte John sich verabschieden, als der Arzt ihn zurück hielt.
    „Bevor Sie das machen, zeigen Sie mir bitte noch Ihren Arm. Sie scheinen auch etwas abbekommen zu haben.“
    Überrascht schaute John auf seine Hände. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass ihn auch ein Biest erwischt hatte. Zu seiner Erleichterung waren es nur Kratzer, die zwar desinfiziert, aber nicht genäht werden mussten. Um irgendwelche Entzündungen auszuschließen, bekam er von Carson auch noch ein Antibiotikum.
    John war bestens versorgt, konnte aber noch nicht gehen. Er wusste noch nicht wie, aber er wollte Carson noch irgendeinen Hinweis geben. Jetzt wo sie allein waren, war es vielleicht einfacher.
    Dass etwas nicht stimmte, merkte auch der Arzt. Er holte aus der Schreibtischschublade eine Flasche schottischen Whiskey und ein Glas. Machte es halb voll und schob es John rüber.
    „Was haben Sie noch auf dem Herzen? Das war doch noch nicht alles.“
    Dankbar nahm John das Glas und trank. Genoss das Brennen, als der Alkohol seine Kehle runter rann. Dann blickte er Carson an.
    „Kann ich Sie um etwas bitten?“
    „So lange ich dadurch keinen Eid brechen muss… Sie müssen mir nur sagen, was es ist.“
    „Können Sie in der nächsten Zeit Rodneys Blut auf irgendwelche Veränderungen untersuchen? Die Viecher haben sich nicht wie wilde Tiere verhalten. Vielleicht sind sie krank.“
    „Etwas Ansteckendes? Dann wäre es besser, wenn ich Rodney die nächsten Tage in Quarantäne stecke.“
    Etwas, das Rodneys Laune auf den absoluten Nullpunk bringen würde und unnötig war. John schüttelte den Kopf. „Es ist genau so ansteckend wie AIDS, also keine Gefahr für seine Mitmenschen solange er niemanden beißt..“
    Carson lehnte sich zurück und sah John prüfend an. So lange, bis er sich sehr unwohl fühlte – überspielte es aber mit einem Lächeln.
    „Ich mag es nicht, wenn man mich für dumm verkauft und mit Halbwahrheiten abspeist, John. Das sollten Sie doch am besten wissen.“
    „Und wenn es so fantastisch ist, dass Sie es einfach nicht glauben können?“ John wusste nicht, was er dem Arzt sagen sollte, ohne ausgelacht zu werden.
    Doch diesmal schüttelte Carson den Kopf. „Wie lange sind wir schon in der Pegasusgalaxie? Inzwischen halte ich nichts mehr für unmöglich.“
    „Ich selber habe gedacht, dass es unmöglich ist und zweifle immer noch, ob ich meinen Augen trauen kann.“
    Wieder nur ein prüfender Blick von Carson, solange bis John kapitulierte. Er sagte nur ein einziges Wort: „Lykantrophie.“
    Im Gegensatz zu den meisten Menschen, schien Carson das Wort zu kennen. Er schluckte, holte ein weiteres Glas raus und genehmigte sich eine doppelte Portion.
    „Ich kenne diesen Begriff aus einigen Sagen und dachte bisher, dass es nur das ist: Eine Sage.“
    „Wenn er sich wirklich angesteckt haben sollte, wird er in zwei Wochen den Vollmond über Atlantis anheulen. Und Sie werden sehen, dass ich es nicht erfunden habe.“
    „Dann waren die Wesen, die Rodney gebissen haben, Werwölfe?“
    Der Unglaube war deutlich in Carsons Stimme zu hören. Es war aber ein positives Zeichen, dass der Arzt John nicht sofort für verrückt erklärt hatte.
    „Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es wirklich Werwölfe waren.“ John schwieg einen Moment, suchte nach den richtigen Worten, dann fuhr er fort. „Werwölfe sehen nicht viel anders aus als normale Wölfe. Sie sind größer, weil sie immer noch genau so schwer sind wie der verwandelte Mensch. Die Tiere auf dem anderen Planeten können genauso gut eine andere Rasse sein. Deswegen bitte ich Sie, Rodney einfach nur im Auge zu behalten.“
    Carson war aber nicht so leicht zu überzeugen.
    „Woher wissen Sie, wie Werwölfe aussehen? Ich kenne diese Tiere nur aus Filmen. Und überall sehen sie anders aus. Und der Londoner Zoo hat leider keine Abteilung für magische Tiere, wo man sich einen Werwolf ansehen kann.“
    Dass der Zoo sehr wohl über so einen Bereich verfügte, der aber nur Zauberern zugänglich war, verschwieg John.
    „Ein guter Freund meines Vaters wurde als Kind von einem Werwolf gebissen. Eigentlich war er der sanfteste und ruhigste Mensch, den ich kannte, doch bei Vollmond sperrte er sich ein, um keine Gefahr für seine Mitmenschen zu sein.“
    John spürte Carsons fragenden Blick und erzählte weiter.
    „Einmal hatte ich das Pech mitzuerleben, wie er sich verwandelte. Es war pures Glück, dass er mich nicht getötet hat. Und am nächsten Tag konnte er sich an nichts mehr erinnern. Ich dagegen hatte noch Monate später Albträume.“
    Dass Dementoren in diesen Träumen die Hauptrolle spielten, verschwieg er.
    „Und was erwarten Sie von mir? Wie soll es jetzt weiter gehen?“
    „Ich denke, dass wir abwarten, ob Rodney sich wirklich infiziert hat. Wenn nicht, dann hat dieses Gespräch nie stattgefunden – glauben wird es Ihnen sowieso niemand. Falls aber doch, dann sollten Sie Rodney sagen, dass er sich mit einem Virus angesteckt hat. Aber über die Werwolfsache erzählen Sie nichts. Das wird er erst glauben, wenn er sich zum ersten Mal verwandelt hat.“
    „Und was ist mit der Ansteckungsgefahr? Ich möchte nicht, dass auf einmal alle zu Werwölfen werden.“
    „Dann könnten wir aber im Rudel jagen und wären ernsthafte Gegner für die Wraith.“
    Carsons Gesichtsausdruck war nach diesem Kommentar unbeschreiblich. John grinste.
    „Tut mir leid, John, aber für diesen Spruch werde ich Ihnen bei passender Gelegenheit eine rektale Untersuchung verordnen.“
    „Denken Sie, dass ich Sie nach dieser Ankündigung an meinen Arsch lasse?“
    „Ihren Humor möchte ich haben. Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet.“
    John wurde wieder ernst.
    „Soviel ich weiß, kann man sich nur anstecken, wenn man auch von einem Werwolf gebissen wird. Es ist also nicht sehr ansteckend. Und wenn wir Rodney bei Vollmond wegsperren, dann ist er für niemanden eine Gefahr.“
    Stille. Carson spielte mit seinem Glas und dachte über das was er gehört hatte nach.
    „Sie haben Recht. Es ist selbst für atlantische Verhältnisse ziemlich fantastisch. Und über Konsequenzen denke ich erst nach, wenn er wirklich erkrankt ist.“
    „Danke, Doktor.“
    John stand auf und ging.

    Eine halbe Stunde später lag er in seinem Bett. Doch schlafen konnte er trotz seiner Erschöpfung nicht. Zu viele Gedanken beschäftigten ihn. Stimmte sein Verdacht wirklich, oder sah er nur Gespenster, weil er fürchtete, von seiner Vergangenheit eingeholt zu werden? Vielleicht waren es wirklich mutierte Wölfe. Wie sollten die Werwölfe von der Erde in die Pegasusgalaxie gelangt sein. Aber wenn die Antiker hier gelebt hatten, dann bestand die Möglichkeit, dass sie die Krankheit eingeschleppt hatten. Oder kamen die Werwölfe aus der Pegasusgalaxie?
    Der Morgen dämmerte bereits, als John jegliche Hoffnung, doch noch einzuschlafen, aufgab.
    Er zog sich an und ging auf einen der Balkone.
    Die frische Meeresbrise war kühl und doch angenehm. Er lehnte sich mit den Armen auf eine Brüstung und wartete, dass die Sonne aufging.
    Für einen Werwolf war es bestimmt von Vorteil, dass der Mond sich auf dieser Welt kaum über den Horizont erhob und nur alle sechzig Tage einen Zyklus vollendete. So würde Rodney weniger unter den körperlichen Folgen der Verwandlungen zu leiden haben – falls er sich wirklich angesteckt hatte.
    Aber er durfte sich nicht angesteckt haben. Es wäre einfach nicht fair. John wusste, dass es sein Fehler war. Er hätte einfach keine Freundschaft mit Rodney beginnen sollen. Er wusste doch, dass er allen Menschen Unglück brachte.
    Und wie sollte er Elizabeth erklären, dass er nicht der Mann war, der er zu sein vorgab? Wie sollte er das überhaupt irgendjemandem begreiflich machen?
    Die Sonne war flammend im Meer aufgegangen, doch John hatte keinen Blick für dieses Naturschauspiel. Seine Gedanken wanderten in die Vergangenheit. Er erinnerte sich an schreckliche und auch an schöne Momente. In dieser ganz anderen Welt gab es vielleicht eine Möglichkeit, Rodney zu helfen. Ihm das Schicksal als Werwolf zu erleichtern. Er konnte seinen Freund doch nicht in so einer Situation im Stich lassen.
    John fragte sich, ob er wirklich bereit war, in seine Heimat zurückzukehren, um ihm zu helfen. Er fand keine Antwort.
    Zwei Tage später wusste John immer noch keine Antwort. Die Hoffnung, dass sich Rodney nicht angesteckt haben könnte, hatte er begraben, als er erfahren hatte, dass die Wunde sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen entzündet hatte und Carson bei der letzten Untersuchung bisher unbekannte Viren in Rodneys Blut gefunden hatte – noch größer als die Pockenviren, die bisher die größten bekannten Viren waren. Erste Tests hatten ergeben, dass sie sich nicht als Tröpfcheninfektion verbreiteten und nur durch Körperflüssigkeit übertragen werden konnte.
    Carson hatte sowohl Rodney als auch Elizabeth darüber informiert, dass der Wissenschaftler sich mit einen unbekannten Virus infiziert hatte, der nur bedingt ansteckend sei. Johns Verdacht hatte er allerdings für sich behalten.
    John hatte inzwischen eine Idee, wie er verhindern konnte, dass Rodney in seiner ersten Nacht als Werwolf ein Massaker anrichtete. Nur musste sein Freund dann auch mitspielen.
    Nach langem Überlegen entschied sich John, niemanden, noch nicht einmal Rodney, in seine Pläne einzuweihen.
    Das Risiko, dass Rodney ihm nicht glauben würde und alles für einen extrem schlechten Scherz auf seine Kosten halten würde, konnte John nicht eingehen. Denn wenn Rodney sich verarscht fühlte, würde er auch sämtliche Sicherheitsmaßnamen ignorieren.
    Das war zu gefährlich und deswegen hielt John seinen Mund.
    Noch zwölf Tage. Dann ging über Atlantis wieder der Vollmond auf.
    Die nächsten Wochen wollte John in Rodneys Nähe bleiben, um die zu erwartenden Veränderungen im Auge zu behalten. Es würde schwierig werden zu erklären, warum er das Stargate nicht passieren wollte.
    Um dies wenigstens ein wenig zu vertuschen, hatte John sich vorgenommen, den liegen gebliebenen Papierkram aufzuarbeiten. Und als militärischer Kommandant hatte er nicht wenig Verwaltungsarbeit. Elizabeth hatte bisher einen Teil dieser Aufgaben übernommen, doch John fürchtete, dass er die nächsten Wochen mehr Überstunden machen musste, als ihm lieb war.
    Wenn er allein sämtliche Verbesserungsvorschläge durcharbeiten würde, die ihm Cadwell und Kavanagh in den letzten Monaten geschickt hatten, war er zwei Tage beschäftigt.
    Und das war nur ein kleiner Teil… Würde er die relevanten Unterlagen ausdrucken, bräche sein Schreibtisch unter der Last zusammen.
    John gestand es sich nicht gern ein, er hatte sich bisher vor dem unangenehmen Teil seines Jobs gedrückt. Jetzt lieferte es ihm die ideale Ausrede - aber begeistert war er nicht. Resigniert blickte er auf den Bildschirm und klickte auf die erste unerledigte Mail – sie war zwei Jahre alt.

    Die Abenddämmerung war nicht mehr fern, als John das Gefühl hatte, dass sich kleine Dampfwolken über seinem Kopf gebildet hatten. Dabei hatte er seine Unterlagen nur sortiert. In die Kategorien ‚dringend’, ‚weniger dringend’, ‚unwichtig’ und ‚Müll’. Er war noch nicht ganz durch, aber das Ende war in Sicht, als ihn ein Klopfen aus seiner Konzentration riss.
    John blickte hoch und sah Rodney im Eingang stehen. Er war sehr blass und den rechten Arm trug er in einer Schlinge. Er wirkte, als ob er jeden Moment umkippen würde. John ermahnte sich, Rodney nicht anders zu behandeln als sonst. Niemand durfte auch nur ahnen, was er verbarg.
    „McKay! Bist du verrückt? Was machst du hier? Warum liegst du nicht im Bett? Carson hat dich bestimmt noch nicht entlassen!“
    Am liebsten wäre John aufgesprungen und hätte Rodney persönlich ins Bett gebracht, doch der Gesichtsausdruck seines Teamgefährten hielt ihn zurück.
    „Doch, hat er. Ich habe ihn so lange genervt, bis er es einfach nicht mehr ausgehalten und mich rausgeschmissen hat.“
    Ohne auf eine Einladung zu warten, betrat Rodney das Büro und setzte sich langsam und sehr vorsichtig hin.
    „Und was ist mit der Entzündung?“
    Rodney versuchte abwehrend seine linke Hand zu heben – diese steckte zwar nicht in einer Schlinge, war aber auch bandagiert. John wusste, dass die tiefen Kratzwunden mit mehren Stichen genäht worden waren. Und sie schmerzten, denn Rodney stöhnte leicht und legte den Arm vorsichtig auf der Lehne ab.
    „Ganz hat er mich noch nicht von der Leine gelassen. Ich muss mir morgen eine Antibiotikainfusion abholen. Und das, wo ich Angst vor Spritzen habe. Dafür habe ich gute Gründe. Aber ich habe Glück im Unglück. Hier gibt es keine Stämme, die gegen Antibiotika resistent sind. Auf der Erde würde ich diese Verletzung nicht überleben.“
    „Wie komme ich zu der Ehre deines Besuchs? Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass du sofort in dein Labor gehst und arbeitest.“
    „Das wollte ich auch. Aber man lässt mich nicht! Zelenka hat mich sofort wieder rausgeschmissen und gesagt, dass ich nur mit einem Attest von Carson arbeiten dürfte.“
    Amüsiert zog John die Augenbraue hoch. Carson hatte einen Weg gefunden, dass Rodney sich nicht sofort wieder auf seine Arbeit stürzte.
    „Dann genieße die Zeit und erhole dich.“
    „Und wie soll ich das machen? Ich habe kein Laptop, durch die Gegend rennen ist noch nicht drin und eine Bibliothek, die meinen Ansprüchen genügt, gibt es auf Atlantis nicht.“
    „Du könntest mir helfen, meinen Papierkram zu erledigen.“
    Zehn, neun—weiter kam John nicht, denn Rodney war schon ganz oben auf seiner Palme und sah ihn empört an.
    „Ich soll was? Sehe ich wirklich aus, als ob ich so eine…“ - Rodney suchte nach dem richtigen Wort - „Hilfsarbeit machen würde.“
    Dabei betonte er das Wort, als ob es etwas Unanständiges wäre. Es fiel John leicht, so zu reagieren, wie Rodney es erwartete. Es war erstaunlich einfach zu grinsen, obwohl ihm ganz anders zumute war. Aber er hatte auch jahrelanges Training. Als Schauspieler war er inzwischen verdammt gut. Genau so leicht war es auch, die passende Antwort zu geben.
    „Nein, aber wenn du dich langweilst und mir auf die Nerven gehen willst, dann kannst du was dafür tun.“
    Das reichte, um Rodney von seiner Palme hinabsteigen zu lassen.
    „Ich würde dir gerne helfen, aber nicht dabei. Es gibt nichts, was ich mehr hasse, als irgendwelchen Papierkram zu erledigen, der nicht direkt mit meiner Forschung im Zusammenhang steht. Wenn ich daran denke, wie oft und in welchen Massen ich früher Formulare ausfüllen musste, um meine Forschungsgelder bewilligt zu bekommen. Dabei haben die Sesselfurzer im Pentagon nie begriffen, wie wichtig meine Arbeit ist, nein, ich war ja nur ein nervender Wissenschaftler.“
    Der so nervig war, dass er sehr oft seine Gelder bewilligt bekam, nur damit man Ruhe vor ihm hatte. Nicht, weil man seine Forschung schätzte. John kannte die Akteneinträge, hütete sich aber, dies Rodney zu erzählen.
    „Dann kannst du dich ja glücklich schätzen, hier zu sein. Ganz Atlantis wartet darauf, dass du es entdeckst. Es ist nur schade, dass du mit mir durchs Stargate musst, wenn dir die Vorräte ausgegangen sind und du Nachschub besorgen musst.“
    Nebenbei klickte John sich durch seine nächsten Mails und verschob die x-te Beschwerde von Neuankömmlingen über Rodneys Verhalten in den Papierkorb.
    „Und es macht mir sogar Spaß, auf Außenmissionen zu gehen. Es gibt da draußen so viele Welten, die entdeckt werden wollen – außer wenn die Wraiths oder irgendwelche anderen Bestien mich jagen und versuchen, mich umzubringen. Weißt du, bevor ich sterbe, möchte ich Kinder haben. Ich will nicht, dass mein Erbgut verloren geht, dafür ist es zu wertvoll. Ich sollte meine Schüchternheit überwinden und Kate--“
    Abwesend nickte John. Kavanagh war schrecklich penetrant und ein Besserwisser, der ständig alles kritisierte, aber seine Idee über die Verwaltung der Munition war spannend geschrieben. Nur leider nicht umsetzbar.
    „John? Hörst du mir zu?“
    Überhaupt nicht schuldbewusst hob John den Kopf. Und sah, dass Rodney am Ende seiner Kräfte war.
    „Gib mir noch fünf Minuten. Dann bin ich durch und bring dich in dein Quartier.“
    „Was soll ich dort?“
    Manchmal, nein immer, war Rodney einfach zu dickköpfig, um zu begreifen, wann es ihm wirklich schlecht ging. Wegen jedes Hustens nervte er Carson, aber wenn er wirklich angeschlagen war, dann wollte er es nicht akzeptieren.
    „Schlafen und dich erholen. Du siehst schrecklich aus.“
    Erstaunlicherweise kamen von Rodney keine Widerworte, er nickte sogar.
    Bevor sich John erneut auf seine Arbeit konzentrierte, griff er in die unterste Schublade seines Schreibtisches, holte einen Schokoriegel raus und warf ihn Rodney hin.
    „Iss! Ich will nicht, dass du mir zusammen klappst!“
    „Danke.“ Rodney nahm den Riegel an sich. „Jetzt weiß ich, wo du deine Schokolade versteckst.“
    So hektisch, wie er die Verpackung aufriss, ohne eine Miene zu verziehen, konnten seine Verletzungen doch nicht so schmerzhaft sein.
    John fragte sich, wer hier der bessere Schauspieler war.
    „Wenn du es wagen solltest, die Schublade anzurühren, Rodney, dann bist du ein toter Mann. Es sind meine Vorräte.“
    „Ist ja gut, ich habe es verstanden. Ich bin ja nicht lebensmüde“, kam die beleidigte Antwort. Er presste seine Lippen zusammen und sah John vorwurfsvoll an. Doch der ignorierte es und blickte auf seinen Monitor, betete, dass Rodney wenigstens zwei Minuten seine Klappe halten würde.
    „Sag mal, wie lange willst du denn den Schreibtischhengst machen?“
    Genervt blickte John hoch.
    „Wenn du die ganze Zeit dabei bist: Ewig, denn dann kann ich mich nicht konzentrieren. Selbst wenn ich in 'McKay lässt mich endlich in Ruhe‘-Zeit rechne, dann bin ich mindestens zwei bis drei Wochen beschäftigt. Ich muss die Verwaltungsarbeiten endlich erledigen und kann mich nicht ewig davor drücken. Es können auch andere durchs Stargate gehen.“
    „John, als ich verletzt im Jumper lag, hast du mir versprochen, nicht ohne mich zu gehen. So sehr ich diese Geste auch zu schätzen weiß, will ich nicht, dass du dich daran hältst. Mich kann man doch auch nur mit Gewalt von meinem Labor abhalten.“
    „Danke, aber ich werde hier bleiben.“
    Abwehrend hob John seine Hände, als Rodney widersprechen wollte.
    „Nein, lass mich aussprechen. Das Versprechen habe ich dir nicht ohne Hintergedanken gegeben. Ich bin einer der leitenden Offiziere dieser Basis und so gerne ich auch durch das Stargate gehe, so ist es nicht mein Job. Dafür gibt es inzwischen genügend andere Soldaten. Was meinst du, was für Berichte Kavanagh über meine Inkompetenz zur Erde geschickt hat?“
    „Glaubst du wirklich, dass irgendjemand seine Beschwerden liest?“
    „Ich weiß es nicht, aber falls jemand außer mir es wirklich tut und nur den Hauch eines Verdachts haben sollte, dass Kavanaghs Beschuldigungen der Wahrheit entsprechen, dann werden sie meine Arbeit überprüfen. Und so wie es hier drin...“, John deutete auf sein Laptop, „aussieht, werden sie fündig. Das muss sich ändern!“
    Wenn Rodney ihm jetzt glaubte, dann würden ihm auch alle anderen diese Story abkaufen.
    „Gut, ich verstehe dich. Aber trotzdem schulde ich dir einen Gefallen, wenn du wirklich bleibst.“
    Das war genau das, was John brauchte. Sein Grinsen war jetzt sogar echt.
    „Verlass dich darauf, dass ich ihn bei dir einfordern werde. Und jetzt mache ich Feierabend. Du gibst ja doch keine Ruhe. Willst du noch etwas essen, bevor ich dich ins Bett bringe?“
    „Außer Schokolade kann ich nichts essen. Mir wird von Antibiotika immer schlecht. Du brauchst mich auch nicht wie eine Krankenschwester zu pflegen, in mein Bett komme ich allein.“
    „Das wollte ich auch gar nicht. Ich passe nur auf, dass du dich auf dem Weg dorthin nicht noch mal verirrst.“
    John stand auf und klappte sein Laptop zu. Die nächsten Tage würden anstrengender werden als so manche Mission.
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  12. #32
    SGP-Mod/Schreiberling Avatar von Daniel__Jackson
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    Ha ich hatte Recht^^

    Und der Teil war wieder klasse! Ich würde die ganze Geschichte in einem Rutsch durchlesen wenn ich könnte.
    Geändert von Daniel__Jackson (20.10.2008 um 21:28 Uhr)


    Spoiler 
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  13. #33
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Jetzt habe ich auch mal Zeit, etwas zu schreiben.

    Mir gefällt deine Geschichte sehr gut. Alleine schon der Übergang am Anfang und die Erklärungen sind sehr schlüssig. Die Figuren hast du sehr gut getroffen, und spannend ist es auch. Es macht sehr viel Spass hier weiter zu lesen.

    Und was den Fortgang der Geschichte angeht, so habe ich eine Vermutung, und die hängt mit einem gewissen schon erwähnten Lehrer für Zaubertränke, und einem Wolfsbanntrank zusammen, aber wo Snape herkommen soll, ist mir bisher noch ein Rätsel

    LG V
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
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    ***


  14. Danke sagten:


  15. #34
    Captain Avatar von Maxi
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    Hey bin vorhin dazu gestoßen und nach anfänglicher skepsis im bezug Harry = John bin ich doch ganz gut in die Geschichte rein gekommen. Ich hab sie in einem Zug durchgelesen, auch wenn mir -aufgrund der langen Kaitel und der vielen Buchstaben- meine Augen manchmal einen Streichgespielt haben hat es mich nicht davon abgehalten weiter zu lesen. Mich wunderts nur ab und zu,, dass Rodney des mit der Rangfolge akzeptiert und dass er John wirklich als vorgesetzten sieht [auch wenn es manchmal offentsichtlich auf die situation bezogen war] und dass sich die beiden Dutzen.
    Die Werwölfe sind mal ne interessante oder sollte ich besser sagen Magische Abwechslung ... wird bestimmt Spannend bzw. i-wie auch lustig.
    Naja okay auf jedefall gefällt mir deine Story und ich werde dran bleiben.

    LG Maxi


    P.S.: Bin bei Harry Potter eher der Mensch, der auf die Filme wartet deswegen bin ich jetzt von der Anfangshandlung recht unwissend und ich habe einfach gehofft, dass man nicht auch noch H.P. Fan sein muss um diese FF zu verstehen ... und *PUUHH* es hat auch nur mit einfachen ungebildeten Muggelwissen dazu gereicht den Aufbau der Geschichte zu verstehen. *Thanks*
    Ohne Kampf und Krieg gäbe es keinen Frieden,
    denn ohne Krieg wüsste man gar nicht was Frieden ist !

    John Sheppard is the BEST !!!

    Der größte Preis den man im Leben zahlen muss ist der Tod!....

  16. Danke sagten:


  17. #35
    Immer auf der Jagd nach Mäusen Avatar von Selana
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    Deine Story kenne ich schon von einem anderen Forum her und fand sie super. Habe sie regelrecht verschlugen.

    Anfangs dachte ich wie? John als Harry oder umgekehrt. Geht doch gar nicht. Aber je länger ich darüber nachdachte umso mehr Ähnlichkeiten der beiden kamen zum Vorschein.

    Eine tolle Idee und auch dein Schreibstil gefällt mir sehr gut.
    Atlantis forever

  18. Danke sagten:


  19. #36
    First Lieutenant Avatar von Col. Carter
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    john als schreibtisch hengst das kann ich nicht fassen. und das macht er nur wegen rodney das ist zu witzig. aber mckay als werwolf das wär doch mal was. lg carter

  20. Danke sagten:


  21. #37
    Chief Master Sergeant Avatar von Jolinar
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    Hm, Rodney wird ganz bestimmt nicht glücklich sein und in Jubel ausbrechen, wenn er erfährt, was mit ihm passieren könnte. John hofft ja noch, daß es nicht so schlimm werden wird.
    Aber wie wird Rodney nach der ersten Vollmondnacht reagieren?

  22. Danke sagten:


  23. #38
    Major Avatar von Lorien
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    Und das verstehst du unter einer Auflösung eines Cliffhangers?! Du machst aus Rodney einen Werwolf ...

    Okay, jetzt hast du mich noch neugieriger darauf gemacht, wie du die Geschichte auflösen willst. Und ich werde wieder gespannt auf die Fortsetzung warten.

    Resigniert blickte er auf den Bildschirm und klickte auf die erste unerledigte Mail – sie war zwei Jahre alt.
    Was habe ich dabei Lachen müssen! Insgesamt haben mir diese vielen kleinen Anspielungen und Zusatzinformationen (wie die Art und Weise, wie Rodney seine Forschungsgelder bekam *gg*) in diesem Kapitel wirklich gut gefallen!


    Wer keinen Mut zum Träumen hat, hat keine Kraft zum Kämpfen.

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  24. #39

    Standard

    Vielen Dank für die Kommentare

    Spoiler 

    Daniel Jackson: Ich würde die ganze Geschichte in einem Rutsch durchlesen wenn ich könnte.
    Da gibt es Mittel und Wege, die laut meiner Statistik schon einige gefunden haben - schließlich habe ich die Story schon vor einiger Zeit geschrieben. Aber ich würde mich sehr freuen, wenn du dabei bleibst.

    Valdan: aber wo Snape herkommen soll, ist mir bisher noch ein Rätsel
    Dann musst du mitlesen, damit es gelöst wird, aber das wird noch einige Kapitel dauern.

    Maxi: Hey bin vorhin dazu gestoßen und nach anfänglicher skepsis im bezug Harry = John bin ich doch ganz gut in die Geschichte rein gekommen.
    Im Moment ist ja auch noch nicht viel aus dem Harry Potter Universum da, das wird noch mehr, aber ich hoffe, dass es trotzdem verständlich bleibt.
    Sag bescheid, wenn es zu viel ist, damit ich ggfs. etwas umformulieren kann.

    Selana: Eine tolle Idee und auch dein Schreibstil gefällt mir sehr gut.
    Danke für das Lob.

    Col. Carter: john als schreibtisch hengst das kann ich nicht fassen.
    Ich auch nicht. Das macht er nur für Rodney, anders würde er es nicht durchhalten.

    Jolinar: Aber wie wird Rodney nach der ersten Vollmondnacht reagieren?
    Das wirst du später lesen. Lass dich überraschen.

    Lorien: Und das verstehst du unter einer Auflösung eines Cliffhangers?! Du machst aus Rodney einen Werwolf ...
    Jupp, ein Cliffhanger wird durch den nächsten ersetzt - sorry, aber daran wirst du dich gewöhnen müssen.

    Zusatzinformationen sind wichtig - einige wenige wirst du in den nächsten Kapiteln als sehr wichtiges Hintergrundwissen brauchen.



    Jetzt aber zum nächsten Teil:

    Vollmond

    Heute war es soweit, nur noch wenige Stunden und über Atlantis würde der Vollmond aufgehen. John war froh, dass das Warten ein Ende hatte. In den letzten Tagen hatte er ein Wechselbad der Gefühle durchlebt. Es gab Momente, wo er fest überzeugt war, dass alles nur ein böser Albtraum und Rodney nicht von einem Werwolf gebissen worden war. Und dass der Virus, den Carson entdeckt hatte, nichts zu bedeuten hatte. Dass alles nur seiner eigenen, tief sitzenden Angst vor seiner Vergangenheit entsprungen war.
    Die meiste Zeit aber war er sich aber sicher, dass Rodney sich verwandeln würde. Deswegen hatte er vorgesorgt. Unter anderem hatte er sich bei einem Ausflug aufs Festland einen silbernen Ritualdolch besorgt. Inzwischen war er scharf geschliffen und eine nützliche Waffe im Kampf gegen einen losgelassenen Werwolf. Gleichzeitig war es auch die einzige Möglichkeit, so eine Bestie zu töten.
    John hoffte, das Messer niemals benutzen zu müssen. Er wollte Rodney überzeugen, die Nacht in einer der Hochsicherheitszellen zu verbringen. Das Energiefeld, das die Wraith zurückhielt, sollte auch einen Werwolf vor einem Ausbruch bewahren. Das einzige Problem war nur, Rodney in die Zelle zu kriegen.
    Und diese Aufgabe lag noch vor ihm.
    John hatte seit dem Zwischenfall sehr viel Zeit mit dem Wissenschaftler verbracht, um sicherzugehen, dass Rodney nicht schon vor seiner Verwandlung zu einer Gefahr für die Station wurde. John wusste nur das wenige, was er früher im Unterricht über Werwölfe gelernt hatte – selbst davon hatte er viel vergessen. Und der Rest reichte einfach nicht aus, um zu wissen, wie sich Rodney vor seiner ersten Verwandlung verhalten würde. Und ob sich die Werwölfe der Pegasusgalaxie genauso wie die irdischen Werwölfe verhielten, war eine weitere ungeklärte Frage.
    In den ersten Tagen war es recht einfach den Wissenschaftler zu beobachten, denn ohne Zugang zu seinem Labor war Johns Büro Rodneys bevorzugter Aufenthaltsort. Da er damit beschäftigt war, sein neues Laptop zu programmieren, war er recht erträglich und hielt John nicht zu sehr von seiner Arbeit ab.
    Nachdem Carson die Fäden gezogen und Rodney diensttauglich erklärt hatte, versuchte er, Tag und Nacht im Labor zu verbringen, um die verlorene Zeit aufzuholen. John hatte es sich deswegen angewöhnt, um sechs Uhr Feierabend zu machen und anschließend Rodney im wissenschaftlichen Bereich abzuholen, mit ihm in der Kantine essen zu gehen und auch einen Teil der Freizeit mit ihm zu verbringen.
    Es hatte wirklich Spaß gemacht, mit Rodney Star-Wars und Herr der Ringe zu sehen. Die sarkastischen Kommentare des Wissenschaftlers hatten John mehr als einmal zum Lachen gebracht.
    Diesen Abend würden sie aber nicht mit Indiana Jones anfangen. John hatte etwas anderes geplant. Obwohl es erst fünf Uhr war – sechs Stunden vor Mondaufgang und lange bevor Rodney eine Gefahr darstellen würde -, entschloss er sich, seinen Arbeitstag zu beenden. Er hielt es nicht mehr aus.
    Mit Carson hatte er abgemacht, dass er sich um Rodney kümmern und dafür sorgen würde, dass sein Freund während des Vollmonds sicher untergebracht war. Der Arzt widersprach zwar nicht, aber es schien, dass er immer noch seine Zweifel hatte, dass Rodney sich wirklich in einen Werwolf verwandelte. Deswegen auch seine Zurückhaltung gegenüber Elizabeth. John versuchte gar nicht erst, die zivile Leiterin zu überzeugen, dass es Werwölfe gab. Sie würde es erst glauben, wenn er Beweise vorlegen konnte und das konnte er erst nachdem Rodney sich verwandelt hatte.
    John hatte es satt zu grübeln. Entschlossen klappte er sein Laptop zu, steckte einige Schokoriegel ein und machte sich auf den Weg. Im Gang lief Miko an ihm vorbei; John konnte es nicht genau erkennen, aber er hatte den Eindruck, dass sie weinte.
    „… ihr seid zu dumm, um diese Technik auch nur ansatzweise zu begreifen. Wie wollt ihr denn damit arbeiten? Manchmal frage ich mich, wie ihr an eure Doktortitel gekommen seid.“
    Das Brüllen war so laut, dass John noch nicht einmal das Schott öffnen musste, um jedes -Wort zu verstehen. Das war definitiv nicht normal – nicht einmal für Rodneys Verhältnisse. Er schonte seine Mitarbeiter nie, auch kam es schon einmal zu vereinzelten Auseinandersetzungen, aber so führte er sich sonst nur auf, wenn er mindestens 24 Stunden nicht geschlafen hatte.
    Aber so ein Verhalten war normal für einen Werwolf kurz vor seiner Verwandlung. Selbst Remus war an diesem Tag gereizt und unausgeglichen gewesen.
    Bevor John das Schott öffnen konnte, glitt es von selbst auf und Rodney stürmte hinaus. Sehr wütend und sehr gereizt. Er wollte einfach vorbeilaufen, doch John hielt ihn am Arm fest.
    „Rodney! Bleib stehen!“
    Er hörte sogar auf den Befehl und sah John an. Es waren keine wirklich menschlichen Augen mehr. Sie waren anders geworden. Einfach wölfisch. Die Verwandlung war näher, als John gedacht hatte. Es war keine Zeit mehr, Rodney zu irgendetwas zu überreden. Er musste jetzt sofort in die Zelle.
    „Was ist?“
    Es war ein Knurren in der Stimme, das Angst machen konnte. John durfte sich aber nicht einschüchtern lassen.
    „Ich muss dir etwas zeigen.“
    „Das geht nicht, ich habe anderes zu tun.“
    „Und was? Deine Mitarbeiter schikanieren? Du kommst jetzt mit. Das ist ein Befehl!“
    „Ich lasse mir nichts befehlen.“
    Gleichzeitig versuchte Rodney, sich loszureißen. Mit mehr Kraft, als John jemals zuvor in ihm gespürt hatte. Doch er gab nicht nach. Wenn er Rodney jetzt nicht unter Kontrolle bekommen würde, dann hatte er bald einen Werwolf, der durch die Gänge hetzte.
    Um weitere Gegenwehr zu verhindern, verdrehte John Rodneys Arm und presste ihn nicht gerade sanft gegen eine Wand.
    „Aua! Du tust mir weh! Das darfst du nicht!“
    „Und du darfst keine Befehle verweigern. Kommst du mit?“
    „Habe ich eine andere Wahl?“
    Doch das reichte John nicht und er verstärkte den Griff. Er konnte sich noch dunkel aus seinem Unterricht daran erinnern, dass man einem Werwolf kurz vor seiner Verwandlung mit sehr viel Dominanz begegnen musste, um ihn zu bändigen. Es galt, die Rangordnung in einem Rudel auszumachen.
    „Aua! Verdammt, ja, ich beuge mich der rohen Gewalt.“
    Ganz vorsichtig lockerte John den Griff und trat zwei Schritte zurück. Bereit, jederzeit auf einen Angriff zu reagieren. Gleichzeitig streckte er seine Hand aus.
    „Tut mir leid, Rodney. Wie wär's, wenn du mir unterwegs erzählst, was dich so aufgeregt hat?“
    Er begegnete dem misstrauischen Blick des Wissenschaftlers mit einem Lächeln. Dies schien Rodney zu beruhigen und er ergriff Johns Hand, um die Entschuldigung anzunehmen.
    „Ich weiß auch nicht, was mich so aufgeregt hat. Aber heute scheint sich wirklich jeder noch dümmer anzustellen, als er wirklich ist. Natürlich muss ich es dann wieder richten. Und dann habe ich noch eine neue Allergie.“
    Die kleine Machtdemonstration hatte also gewirkt, selbst Rodneys Augen sahen nicht mehr ganz so animalisch aus. Deswegen riskierte John auch einen Scherz.
    „Ich dachte, du bist schon gegen alles allergisch.“
    „Das geht nicht. Aber du hast Recht, mein Geist ist brillant und mein Körper sehr anspruchsvoll. Deswegen dachte ich auch nicht, jemals gegen Silber allergisch zu werden.“
    Ohne Misstrauen betrat Rodney den Transporter.
    „Was macht ihr denn mit Silber?“
    John stellte sich vor die Schalttafel, so dass Rodney nicht sehen konnte, welches Ziel er eintippte.
    „Wir haben eine Versuchsreihe, zu kompliziert, um sie dir zu erklären, wo wir mit verschiedenen Edelmetallen arbeiten. Als ich das Silber anfassen wollte, habe ich mir die Finger verbrannt.“
    Die Tür öffnete sich und John verließ, gefolgt von Rodney, den Transporter.
    „Wohin willst du? Hier geht es doch zu Steves Zelle!“
    „Ich habe dir doch gesagt, dass ich dir etwas zeigen will.“
    „Das glaube ich nicht.“
    Rodney war stehen geblieben und sah John mit gelb leuchtenden Augen an.
    „Du weißt, dass du mir noch einen Gefallen schuldest. Und ich biete dir hier die Möglichkeit, ihn abzuarbeiten.“
    „Das glaube ich nicht.“
    Diesmal war ein panischer Unterton in Rodneys Stimme.
    „Rodney, du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin dein Freund. Wir sind Freunde. Ich tue dir nichts.“
    John sprach mit ihm, als würde er auf ein unruhiges Tier einreden. Mit leiser, beruhigender Stimme, dabei ging er einen Schritt auf Rodney zu. Dessen Augen flackerten unruhig und er wich zwei Schritte zurück.
    „Dann kannst du mir auch sagen, was mit mir passiert. Ich fühle mich so seltsam. Ich habe Angst.“
    „Bleib ganz ruhig, Rodney. Wenn du jetzt in Panik verfällst, dann hilfst du niemandem. Bitte, vertraue mir und komm mit.“
    Der Ausdruck auf Rodneys Gesicht war wild und gehetzt. Bis zur wirklichen Verwandlung würden noch einige Stunden vergehen, aber scheinbar war der Geist schon betroffen.
    „Weißt du denn, was mit mir passiert?“
    „Ich habe einen Verdacht, aber ich werde es dir erst sagen, wenn du mitkommst.“
    Doch das war wohl nicht genug, denn Rodney drehte sich um und lief weg. Schneller als John reagieren konnte.
    „Verdammt!“
    Wütend sprintete er hinter dem Flüchtenden her. Er hätte wissen müssen, dass es nicht so einfach war, ein wildes Tier in einen Käfig zu locken.
    Aber bevor er zuließ, dass ein Werwolf ein Massaker anrichtete, würde er tiefer in seine Trickkiste greifen. Ein magisches Wesen konnte man nur mit Magie einfangen. Auch wenn er sich geschworen hatte, nie wieder zu zaubern, zum Wohle aller musste er seinen Schwur brechen – wie er es schon viel zu oft getan hatte, seitdem er Atlantis betreten hatte.
    Aber erst einmal musste er Rodney finden. Und das war in diesen wenig genutzten Gängen gar nicht so einfach.

    Eine Stunde später war John immer noch auf der Suche. Langsam wurde die Zeit knapp. Er hatte sich von seinen Instinkten leiten lassen und war in eine Ebene vorgedrungen, die er noch nie betreten hatte. Doch er wusste, dass Rodney nicht mehr weit weg sein konnte.
    Auch wenn dieser jetzt einem Tier mehr ähnelte als einem Menschen, seine Kondition hatte sich durch die Veränderung nicht großartig verbessert.
    Geschwächt durch die alte Verletzung hatte er sich wahrscheinlich ein Versteck gesucht und hoffte, nicht gefunden zu werden.
    Deswegen bewegte John sich so leise wie möglich, lauschte, um ein verräterisches Geräusch zu hören. Den Dolch hielt er in seiner Hand, bereit ihn einzusetzen, falls Rodney versuchte ihn anzugreifen.
    In einer großen, dunklen Halle, die mit Containern voll gestellt war, hatte John das Gefühl, nicht allein zu sein. Sämtliche Sinne waren geschärft, als er eine Reihe nach der anderen abschritt.
    Und dann sah er Rodney - immer noch ein Mensch und kein Werwolf. Er hockte hinter einem umgekippten Container und seine ganze Körperhaltung drückte Erschöpfung, Verzweiflung und Irritation aus.
    „Rodney. Ich bin es, John. Ich habe dich gesucht, mir Sorgen gemacht. Du siehst erschöpft aus. Wenn du möchtest, kannst du von mir einen Schokoriegel haben, ich habe einen in meiner Tasche. Rodney, ich bin es, John.“
    Viel konnte John in der Dunkelheit nicht erkennen, aber dass Rodney weder floh noch angriff, wertete er als positives Zeichen. Ununterbrochen beruhigende Worte murmelnd, kam John immer näher.
    Doch dann hatte er die kritische Distanz unterschritten, Rodney sprang auf und wollte wieder weglaufen.
    „Petrificus Totalus!“
    Auch ohne Stab hatte John genug Kraft, dass Rodney wie versteinert stehen blieb.
    „Ganz ruhig bleiben, Rodney. Dir passiert nichts, ich will nur verhindern, dass du weiter wegläufst.“
    Und dann stand John direkt vor dem Wissenschaftler. Er blickte in die Augen eines wilden, verängstigten Tieres, nicht in die Augen eines Menschen.
    Ganz vorsichtig hob John eine Hand und dann berührte er Rodneys Haare. Versuchte, ihn wie einen verängstigten Hund zu beruhigen. Dabei murmelte er unablässig vor sich hin.
    Es dauerte eine Weile, bis Rodney merkte, dass ihm wirklich nichts passierte, denn der verängstigte Ausdruck verschwand. Dies nutzte John, um einen Schokoriegel aus der Jackentasche zu holen.
    „Wenn du mir versprichst, nicht wegzulaufen, dann kannst du dich wieder bewegen und bekommst von mir den Schokoriegel.“
    Der hungrige Blick gab John Hoffnung, dass Rodney nicht weglaufen würde.
    „Finite Incantatem.“
    Zuerst bewegte sich der Wissenschaftler gar nicht, schien nicht zu glauben, dass die Ganzkörperklammer weg war. Dann griff er zu und riss John den Schokoriegel aus den Fingern. Er trat einen Schritt zurück, riss das Papier auf und verschlang gierig die Süßigkeit. Er sah John auffordernd an, scheinbar hatte er verlernt zu reden.
    „Ist ja gut. Du bekommst noch etwas. Aber erst musst du mich zum Transporter begleiten. Du kommst mit zum Transporter und bekommst dann noch Schokolade. Ist das ein Deal?“
    John zog den nächsten Riegel aus seiner Tasche, schwenkte ihn einmal in der Luft und ging dann langsam rückwärts. Er wusste, dass nur zwei Gänge weiter ein Transporter war, der sie innerhalb eines Augenblicks wieder zu Steves Zelle brachte.
    Der Trick funktionierte. Rodney folgte John brav und folgsam in den Transporter. Als er dann den nächsten Riegel bekam, verschlang er ihn genau so gierig wie den ersten.
    Als John den Transporter verließ, holte er den nächsten heraus.
    „Komm mit mir, Rodney. Ich weiß, dass du ein braver Junge bist. Und ein hungriger noch dazu. Wenn wir am Ziel angekommen sind, dann bekommst du gleich drei von den Riegeln, das verspreche ich dir. Sei ein guter Junge und komm mit.“
    Es war ein dummes Gefühl, so mit einem der brillantesten Männer zu sprechen, die John kannte, aber es schien zu wirken, denn Rodney folgte ihm.
    Erst als sie kurz vor den Hochsicherheitszellen waren, schien Rodney etwas zu ahnen. Sein Blick war nicht mehr ausschließlich auf die Schokolade gerichtet, sondern er sah sich unruhig um.
    „Ganz ruhig, braver Junge. Es sind nur noch wenige Meter, dann sind wir am Ziel. Ja, so ist es gut.“
    John war erleichtert, als Rodney ihm in die Zelle folgte. Dann rückte er den Schokoriegel raus und verteilte die restlichen auf den Boden.
    Während Rodney sich bückte, um sie aufzuheben, lief John aus der Zelle und aktivierte mit einem geistigen Befehl das Energiegitter.
    Ein wütendes Knurren machte klar, dass auch Rodney gemerkt hatte, was los war. Doch jetzt war es zu spät. Er warf sich aber nicht wie ein wildes Tier gegen die Absperrung, nein, er schien zu wissen, dass es kein Entkommen gab. Er blieb in der Mitte stehen, blickte John hinterher.
    Mit zitternden Beinen setzte John sich hin. Die Anspannung der letzten Stunde war zu groß gewesen, als dass sie keinen Tribut gefordert hätte.
    „Colonel Sheppard! Wo sind Sie? Melden Sie sich bitte. Wir registrieren die Aktivierung eines Energiegitters im Sicherheitstrakt.“
    Musste das jetzt auch noch sein? Müde aktivierte er sein Headset.
    „Elizabeth, das ist in Ordnung, das habe ich getan.“
    „Ist etwas passiert? Brauchen Sie Hilfe?“
    Wie sollte er es erklären? John war sich sicher, dass Rodney bestimmt nicht wollte, dass mehr Personen als unbedingt notwendig sahen, was mit ihm geschah.
    „Nein, ich brauche keine Hilfe, die Situation ist unter Kontrolle. Aber wenn Sie Carson bitten könnten, zu mir zu kommen, wäre ich Ihnen sehr verbunden.“
    Dass Carson bei der Verwandlung dabei sein wollte, war von Anfang an klar gewesen. John ließ es zu, denn ohne Zeugen würde ihm niemand glauben. Zudem war es besser, einen Arzt dabei zu haben, falls etwas passierte. Auch wenn niemand es wagen konnte, einen Werwolf zu behandeln.
    „Gut, ich schicke Carson und einige Sicherheitsleute zu Ihnen.“
    „Nur Carson, bitte. Niemand anders.“
    „John, was ist los?“
    „Ich werde es Ihnen morgen erzählen, Elizabeth. Bitte vertrauen Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass die Station nicht gefährlich ist und es sich um ein delikates persönliches Problem handelt.“
    Dabei log John noch nicht einmal. Die Gefahr war gebannt - gebannt in einem Energiekäfig.
    „Wie Sie wünschen.“
    Dabei war die Irritation deutlich aus ihrer Stimmer herauszuhören.
    „Danke.“
    Erleichtert schaltete John ab und schaute zu Rodney. Der stand immer noch in der Mitte der Zelle und wirkte verärgert, wütend und ängstlich zugleich. Zwei Schokoriegel lagen unbeachtet auf dem Boden.
    „Tut mir leid, Rodney. Es ist nur für diese Nacht.“

    Was John jetzt ganz dringend brauchte, war eigentlich einer dieser Riegel. In seiner Kindheit hatte er gelernt, dass Schokolade eine gute Medizin gegen Schockzustände jeglicher Art war. Und seitdem er beim Militär war, hatte er mehr als nur einmal Schokolade gebraucht, um nicht zusammenzuklappen. Was er hier in der Pegasusgalaxie erlebte, war manchmal selbst für ihn zuviel.
    Nachdenklich betrachtete John seine Hände. Das Zittern konnte er nur sehen, wenn er sich darauf konzentrierte. Dagegen konnte er die Veränderung, die das Retrovirus an seinem rechten Arm hinterlassen hatte, nicht nur sehen, wenn er über die Haut fuhr, nein, es fühlte sich anders an. Es war keine Narbe. Es war einfach nur anders. Und wenn er nicht einige Heilzauber angewendet hätte, dann wäre nicht nur diese eine Stelle am Arm verändert.
    John hatte diese Veränderung seines Körpers und seines Geistes irgendwie überstanden, und konnte jetzt zu gut verstehen, was Rodney durchmachte, konnte aber nicht helfen. Er konnte nur hilflos daneben stehen und zusehen.

    Das Geräusch eines sich öffnenden Schotts riss John aus seinen Gedanken. Angespannt blickte er hoch, doch es war wirklich nur der Arzt, der den Transporter verließ. Kein Soldat folgte.
    „Carson, ich bin hier!“
    Dabei stand John auf. Der Arzt kam auch direkt auf ihn zu, stellte seine Ausrüstung ab und hielt sich nicht mit irgendwelchen Vorreden auf.
    „Also sind es nicht nur Hirngespinste.“
    „Nein, leider nicht. Schauen Sie selbst.“
    Carson nickte und näherte sich dem Energiegitter bis auf wenige Zentimeter.
    Rodney war seit dem Eintreffen des Arztes unruhig auf- und abgelaufen, hatte aber immer respektvollen Abstand von dem Gitter gehalten. Nun blieb er direkt vor Carson stehen.
    Und bevor dieser wusste, wie ihm geschah, griff Rodney mit einem wütenden Knurren an – nur um von dem Gitter abgehalten zu werden. Mit einem schmerzhaften Heulen wich er zurück. Dabei verfolgte er jede Bewegung, die Carson machte.
    Es roch unangenehm nach verbrannten Haaren, aber eine ernsthafte Verletzung konnte das Gitter nicht verursachen.
    „Oh mein Gott!“
    „Es ist nur der Anfang, es dauert nicht mehr lange und dann verwandelt sich auch sein Körper.“
    Fasziniert beobachtete der Arzt Rodney.
    „Wie geht es weiter?“
    „Gar nicht. Wir beobachten nachher, wie er sich verwandelt. Ich bleibe die Nacht über hier und werde mich auch morgen früh um ihn kümmern. Dann werde ich auch Ihre Hilfe brauchen, weil er danach sehr geschwächt sein wird.“
    Carson näherte sich erneut dem Gitter, um Rodney zu beobachten. Er nahm eine Kamera aus seinem Rucksack und baute sie direkt vor dem Gitter auf, um jede Bewegung von Rodney aufzunehmen. Doch der fand das gar nicht lustig. Er gab Geräusche von sich, die einem Knurren sehr nahe kamen.
    „Ich werde diese Nacht bei Ihnen bleiben und den Krankheitsverlauf studieren. Wie lange ist Rodney schon in diesem Zustand?“
    „So schlimm erst seit einer Stunde. Er muss aber den ganzen Tag sehr gereizt gewesen sein und seine Leute terrorisiert haben.“
    „In welchem Zustand war er, als Sie ihn getroffen haben?“
    John wusste, dass Carson es aus wissenschaftlicher Neugierde fragte. Und dass er keine Ruhe haben würde, bis er die alle Details erfahren hatte. Also erzählte John, dass Rodney ihm ausgebrochen war und wie er ihn wieder eingefangen hatte.
    „Und was hätten Sie gemacht, wenn Rodney nicht freiwillig mitgekommen wäre?“
    Es blieb einen Augenblick ruhig. John hob seine Rechte, in der er immer noch das Messer hielt, betrachtete nachdenklich die scharfe Klinge und sah dann Carson in die Augen
    „Wenn es keinen anderen Weg gegeben hätte, dann hätte ich ihn getötet.“
    Doch daran wollte er nicht denken und schon gar nicht an die Konsequenzen, die es für sein Leben gehabt hätte. Er hatte schon viel durchgemacht, doch noch nie war er gezwungen gewesen, einen Freund mit seinen eigenen Händen zu töten. Angewidert schmiss John die Waffe weg und sah zu, wie das Messer über den Boden schlidderte
    Dann fühlte er Carsons Hand auf seiner Schulter. Hochblickend sah er in die warmen und mitfühlenden Augen des Arztes.
    „Es ist nicht soweit gekommen. Also denken Sie nicht weiter darüber nach. Und was den weiteren Verlauf von Rodneys Krankheit angeht, dann können Sie mit meiner Unterstützung rechnen. Vorausgesetzt Sie sagen mir, womit ich rechnen muss.“
    Eine zentnerschwere Last fiel von Johns Schulter. Wenn Carson auf seiner Seite war, dann hatte er die erste Hürde genommen. Elizabeth zu überzeugen, würde ein Kinderspiel werden.
    „Er wird sich gleich auch körperlich verwandeln und die restliche Nacht den Mond anheulen. Morgen früh, wenn der Mond untergeht, wird er sich zurückverwandeln. Wann sein Geist wieder menschlich ist, kann ich nicht genau sagen. Ich hoffe, dass der ganze Spuk nicht mehr als zwölf Stunden dauert. Den restlichen Tag wird er im Bett liegen, weil er sich von den Strapazen der Verwandlung erholen muss. Und das wird auf Atlantis alle sechzig Tage passieren.“
    „Dann kann er erst andere Planeten betreten, wenn wir wissen, wann dort Vollmond ist.“
    Damit musste John sich einen anderen Wissenschaftler für sein Team suchen. Falls er denn ohne Rodney fremde Planeten erkunden wollte.
    „Da haben Sie Recht. Es wird seinen Charakter verändern. Er wird noch leichter explodieren, als er es jetzt schon tut. Ich habe eben miterlebt--“
    Ein schmerzhaftes Wimmern lenkte John ab. Er blickte in die Zelle und sah Rodney in embryonaler Haltung am Boden liegen. Das Wimmern wurde lauter und zu einem Jaulen, das John mit den Zähnen knirschen ließ. Wie sollte er es ertragen, wenn sein Freund so litt?
    Aber er konnte nicht zu ihm gehen und ihm beistehen. Das war einfach zu gefährlich.
    Dann setzte die physische Veränderung ein. Zuerst waren es die kleinen Dinge, die sich wandelten: Haare, die anfingen zu sprießen, Ohren, die spitzer, wolfsähnlicher wurden.
    Einen Moment schien es, als ob dies das Ende der Mutation war, und John hoffte, dass der - im Vergleich zum irdischen Mond – kleine Trabant, der Atlantis umkreiste, nicht kraftvoll genug war, weitere Veränderungen an Rodney zu bewirken. Doch als dessen Shirt aufplatze und darunter die Schultern eines Wolfes zum Vorschein kamen, wurde auch diese Hoffnung zerstört.
    Als der Körper fast vollkommen die Gestalt eines Wolfes angenommen hatte, veränderte sich auch der Kopf. Er zog sich in die Länge und aus dem Mund wurde ein Maul mit vielen spitzen Zähnen.
    Das Heulen wurde zu einem bösartigen Knurren. Zwei Minuten nachdem Rodneys Verwandlung begonnen hatte, war sie komplett.
    Nur die Fetzen der Kleidung erinnerten daran, was oder wer dieses Tier gewesen war.
    „Oh mein Gott!“
    John zwang sich, nicht mehr auf das Maul des Werwolfs zu starren und Carson anzublicken. Dieser war kreidebleich und schien von dem Erlebnis geschockt zu sein.
    „Kommen Sie, setzen Sie sich hin. Wo haben Sie den Whiskey in Ihrer Ausrüstung versteckt?“
    Mit sanfter Gewalt zwang John den Arzt, sich auf den Boden zu setzen. Dieser konnte seine Augen nicht von dem Werwolf abwenden und starrte in den Käfig.
    „Im Rucksack, in der linken Seitentasche, ist eine kleine Flasche.“
    Ohne Probleme fand John den Whiskey, schraubte den Deckel ab und reichte Carson die Flasche. Dieser nahm einen tiefen Zug und reichte die Flasche wieder zurück. John nippte nur. Schokolade wäre ihm jetzt lieber gewesen.
    „Besser?“
    „Nicht wirklich. Ich dachte, dass ich Ihnen glauben würde, und trotzdem hat mich Rodneys Verwandlung schockiert.“
    „Mich auch. Es ist Jahre her,---“
    Ein schauerliches Geheul unterbrach John. Es war der Werwolf, der diese Laute von sich gab. Wild und unheimlich. Viel zu laut, um sich zu unterhalten.
    Es gab zwar die Möglichkeit, den Käfig mit einem Lärmschutz zu versehen, aber das wollte John nicht, denn dann würde er seinen Freund wirklich in Stich lassen.
    So richtete er sich darauf ein, die restliche Nacht mit schlechter musikalischer Untermalung sehr schlaflos zu verbringen.
    Nur noch sechs Stunden und dann würde Rodney sich hoffentlich wieder zurückverwandeln.
    Ich bin nett, höflich, liebenswert
    und zuvorkommend.
    Und garantiert nicht ironisch.
    Meine Storys

  25. #40
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    Standard

    hmm ich glaub ich bleib lieber bei dem stückweisen lesen, hab nich genug zeit^^

    und ich find deine Fortsetzung wieder super!


    Spoiler 
    Bitte gebt im Album Feedback zu meinen "Werken".
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    "Science-Fiction ist eine existenzielle Metapher. Sie erlaubt uns Geschichten über Menschen zu erzählen. Science Fiction Geschichten mögen den blinden Kritikern von heute so trivial wie möglich erscheinen, aber der Kern von Science-Fiction, seine Essenz ist wesentlich geworden für unsere Rettung. Falls wir überhaupt gerettet werden." (S10E06)
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