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Thema: Stargate-Zerberus Staffel 4

  1. #1
    Gott der Zerberus-Galaxie Avatar von jaden
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    Standard Stargate-Zerberus Staffel 4

    Titel: STARGATE ZERBERUS Staffel 4
    Autor: jaden
    Genre: So ziemlich alle Genres
    Folgen: SGA 3.14: Rodneys Tao

    Charaktere: Das komplette Zerberus-Team (Marco, George, Sebastian, Era), wie auch zahlreiche andere Charaktere der Zerberus-Galaxie und ein paar neue Charaktere, die aber nicht verraten werden.

    Rechte: Alles was Stargate betrifft gehört selbstverständlich MGM, Robert C. Cooper und Brad Whrite. Mir gehört nix und ich mache kein Geld damit. Mache das nur zum Spaß!

    Feedback: Natürlich möchte ich auch weiter Feedback bekommen aber ihr dürft auch mal kritisieren, damit ich’s besser machen kann.

    Kurzinhalt: Nachdem das Team endlich wieder Kontakt zur Erde hatte, entwickelte sich alles zum Guten. Zerberus bekam ein Erdschiff der Daedalus-Klasse namens Antares unter dem Kommandanten Rex Cramer. Marco wurde zum Anführer ernannt und das Team fand ein Antiker-Schiff namens Timaios. Die Freude hielt nicht lange, denn abgesehen von Eras Exfreund Celeb, erschien der hinterhältige Gabriel auf der Bildfläche, ein Erzengel, der unbedingt den König der Erzengel, Michael, erwecken möchte. Mit zahlreichen Intrigen lockte er das Team immer wieder in die Falle und schaffte es am Ende Marco entscheidend zu beeinflussen. Getrieben von Verzweiflung und dem Wunsch das Leid der Galaxie zu beenden, verlässt dieser das Team und zerstörte Organika, während Era mit Celeb vor dem Traueraltar stand.

    Eigener Kommentar: Da bin ich wieder und ich steige emotional da ein, wo die andere Staffel geendet ist. Natürlich hoffe ich, dass auch diese Staffel wieder gut ankommt aber ich warne euch vor ab. Es wird Twists geben, die ihr nicht erwartet und gegen die Staffel 3 niedlich wirkte.
    Viel Spaß mit Staffel 4!


    Folge 1: Das Licht von Zerberus


    Sie traten durch das Tor und ahnten nicht, was sie auf der anderen Seite erwarten würde.
    Ihre Anspannung war groß aber auf den folgenden Anblick war keiner gefasst.
    Sie verließen das warme, sonnige Wetter von Neumyrtharia und fanden sich im Regen von Organika wieder.
    Es gab das Grollen des Gewitters und Blitze peitschten durch die Luft. Alle drei Zerberus-Teammitglieder verzogen das Gesicht, als sie ankamen. Sie standen auf der Plattform des Sternentors aber dort, wo eigentlich der Eingang zur Stadt von Organika war, gab es nichts.
    Nur noch die reißenden Fluten des Ozeans.
    George riss die Augen weit auf, als er die brennenden Trümmerteile im Wasser treiben sah.
    Wo waren die vielen Bewohner? Wo war die Stadt, die sie inzwischen ihr Zuhause nannten? Wo war all das, was sie kannten und liebten?
    Es existierte einfach nicht mehr. Era fasste sich vor den Mund und kämpfte mit der neuen Trauer. Noch immer war es reine Schockierung, dabei hatte sie gerade erst Celeb vor dem Traueraltar stehen gelassen. Nun durchweichte der Regen die Reste ihres Hochzeitskleides aber auch George und Sebastian waren bald komplett durch. Ihre schwarzen Anzüge klebten und keiner wagte ein Wort zu sagen. Da erblickte Sebastian etwas im Meer.
    Auf einem kleinen Trümmerteil lag der bewusstlose Körper von Fürst Zaiku. Der Major sprang in das kalte Nass, ohne einen Gedanken an seinen Smoking zu verschwenden und fischte den alten Fürsten auf die Torplattform:
    „Fürst Zaiku! Was ist hier passiert?!“
    Es brauchte einen Augenblick, bevor sich der Organika besann. Dann keuchte er, spuckte Wasser aus und verdrehte schwach die Augen:
    „Marco hat uns verraten… Er war das…“
    Danach verlor Zaiku wieder das Bewusstsein und George ließ sich panisch vor ihm auf die Knie fallen, um ihm mit der Heilkraft der Antiker zu helfen.
    Für die drei Teammitglieder brach eine Welt zusammen und Era fiel ebenfalls zu Boden.
    Inzwischen hatte sie nicht einmal mehr genug Kraft um zu weinen.
    Sebastian versuchte weiter Überlebende am Horizont zu erblicken aber nichts.
    Alles, was es noch gab waren brennende Trümmerteile und die Fluten des Ozeans. Einmal mehr schien alles nur noch schwarz zu sein. Es gab kein Lebenszeichen und auch keine Heimat mehr. Nach einigen Minuten sackte George erschöpft zusammen und nahm die Hand wieder von Fürst Zaikus Körper:
    „Ich habe ihn stabilisiert aber er braucht vernünftige, ärztliche Hilfe! Jemand einen Plan, was wir machen sollen?“
    Der Goa`uld blitzte mit den Augen, dann ballte er die Fäuste:
    „Marco hat uns verraten! Er ist jetzt auf Gabriels Seite… Ich hätte es wissen sollen, als er mich damals mit dem Messer attackiert hat!“
    Plötzlich sprang Era wieder auf, drehte sich mit viel Geschwindigkeit um die eigene Achse und verpasste dem Major eine schallende Ohrfeige:
    „Halt die Klappe! Du kannst Marco nicht einfach aufgeben! Er hat uns auch nie aufgegeben! Er hat für dich gekämpft, um dich zurück zu holen und nicht nur das! Er hat für uns alle schon einmal sein Leben riskiert und zwar mehr als einmal! Ich gebe ihn nicht auf und werde ihn aus Gabriels Bann befreien!“
    Auch George nickte nur einverstanden, stimmt der Rede von Era voll zu und drehte sich zum Gate um:
    „Era hat Recht! Wir alle haben mal die Seiten gewechselt. Nur wie sollen wir ihn finden?“
    Kaum hatte George diese Frage ausgesprochen gab es ein Rauschen und die drei horchten auf. Danach erklang die Stimme von Colonel Whist und Sebastian entdeckte ein Funkgerät in Zaikus verkrampften Händen. Eilig entnahm er es dem Fürsten und antwortete:
    „Colonel Whist? Hier ist Major Rantold! Was ist passiert? Bei ihnen alles in Ordnung?“
    Es herrschte einen Moment Funkstille, dann kam die erleichternde Reaktion:
    „Mehr oder weniger! Wir beamen sie auf die Antares aber erschrecken sie sich nicht! Das Schiff ist etwas angeschlagen!“
    Danach hüllte ein Lichtstrahl die Freunde ein und beförderte sie auf die Brücke der Antares. Dort liefen die Techniker überfordert hin und her, während sie versuchten diverse Schäden zu beheben. Der junge Colonel hob eine Augenbraue, als er die durchnässten Anzüge des Teams sah:
    „Ich nehme an die Hochzeit ist ins Wasser gefallen!“
    Auf diesen dämlichen Kommentar folgten lediglich böse Blicke, bevor George aus dem Fenster sah und einen ganzen Hangar vorbei schweben sah. Wieder gingen seine Augen weit auf und die Fassungslosigkeit hüllte alle ein:
    „Ist das da ein Teil dieses Schiffes? Was ist hier vorgefallen und wie ist der Status der Antares?“
    Whist räusperte sich, dann seufzte er lautstark:
    „Gabriels Schiff kam aus dem Hyperraum aber wir konnten ihm nichts entgegen setzten. Nach nur einem Schuss war die Antares ein Wrack und der Erzengel hatte frei Bahn!
    Er hat die Stadt zerstört, Mr. Harrison aufgesammelt und ist gegangen!“
    Era war wieder starr, bevor sie sich berührt zu dem Colonel umdrehte:
    „Gibt es Überlebende?“
    Zum ersten Mal hatte Colonel Whist gute Neuigkeiten und zeigte auf Pollon, der selbst auch durch das Schiff stürmte, wie ein kleiner, grauer Wirbelwind:
    „Pollon war so geistesgegenwärtig einen Teil der Bevölkerung auf die Timaios zu beamen. Wir konnten auch zwei ZPMs, ca. fünf Jumper und einen großen Teil der Drohnen aus dem Reservoire sichern.“
    Sebastian reichte dem Kommandanten die Hand aber Era erkannte gleich diesen schwächelnden Unterton von Whist:
    „Wie viele? Wie viele Organika sind noch am Leben?“
    „Knapp 100…“, gab der Colonel nur widerwillig zu, was bei den drei Teammitgliedern für neue Schockierung sorgte. Alle drei hätten jetzt zusammenbrechen können aber dafür war einfach nicht genug Zeit. Marco war mächtig genug, um mit Gabriel dieser Galaxie das Ende zu bereiten und wenn man den Geschichten der anderen glauben durfte, war ihr ehemaliger Anführer mächtiger denn jemals zu vor.
    Ein Ärzteteam kam herbei und legte Fürst Zaiku auf eine Trage, die ihn auf die Krankenstation des Schiffes bringen sollten. Whist setzte sich wieder auf seinen Stuhl und stieß ein Grummeln aus:
    „Lyana wird sich um den Fürsten kümmern! Sie hat auch überlebt aber was sollen wir tun? Die Antares kann zurzeit gar nichts mehr leisten und die Timaios kann auch mit ZPMs nicht unendlich Lebenserhaltung für 100 Menschen liefern!“
    Sebastian zog sich seine Anzugjacke aus und begann lautstark zu grübeln, bevor er einmal aufschnipste:
    „Die Timaios soll nach Gigantis fliegen! Wir bringen die Leute in Kritias unter! Mit den zwei ZPMs können wir die Stadt mit Energie versorgen und dort gibt es genug Platz, wie auch Waffen und einen Stadtschild!“
    Die Idee war gut und alle stimmten zu. Pollon hatte das Gespräch gehört und tapste in die Runde der Diskussion:
    „Diese Idee ist durchaus effektiv. Ich werde mit der Timaios Kurs auf Gigantis nehmen, damit sich das Team auf die Rettungsmission von Marco begeben kann. Diese Mission hat die höchste Priorität.“
    Danach verschwand der Asgard mit einem Lichtstrahl auf die Timaios und nahm Kurs auf den vorübergehenden Unterschlupf. Colonel Whist hatte weitere gute Neuigkeiten und ließ seinen Techniker ein paar Daten auf dem Rechner erscheinen:
    „Pollon konnte auch den Kurs des Schiffes von Gabriel berechnen. Er ist auf dem Weg zu dem Planeten mit der Kristallfestung! Die einzige Frage ist, wie sie dort hingelangen wollen…“
    Wieder versuchten alle eine Lösung zu finden aber es kam keine. Minuten des sinnlosen Schweigens durchströmten die Brücke, als George seinen Kopf schief stellte und etwas überlegte, bevor er die Arme verschränkte:
    „Wir könnten einen Jumper nehmen! Colonel? Haben sie die Daten von Dr. McKay an Bord, wie man einen Jumper mit einem Hyperantriebsgenerator ausstattet?“
    Era, wie auch Sebastian machten einen Satz zurück und schienen sichtlich irritiert:
    „Jumper mit Hyperantrieb?“
    Der Schiffstechniker nickte nur, während Whist seine Leute in der Datenbank nachsehen ließ. George lieferte eine Erklärung:
    „Ja, Dr. McKay hatte vor kurzem einen Unfall, bei dem er so schlau wurde, wie die Antiker. Er hat Pläne für einen Jumper-Hyperantrieb entwickelt, doch bisher wurde das nie getestet oder überhaupt eingebaut. Ich nahm nur an, dass diese Pläne an alle Schiffe verteilt wurden.“
    Wieder überfordertes Starren der anderen.
    Dann gab Colonel Whist die Bestätigung, was George neuen Mut verlieh.
    Er wollte sich auf den Weg zum verbliebenen Hangar machen, als Sebastian ihn an der Schulter fest hielt:
    „Und du meinst, du kannst das?“
    „Natürlich! Ich habe auch einen Teil des Antiker-Wissens und nach vorgegebenen Plänen bekomme ich das schon hin!“

    Auf einem kleinen Planeten betrat Marco mit dem Erzengel Gabriel die neu errichtete Kristallfestung. Marcos Blick war auf den Boden gerichtet und die dunklen Adern überzogen seinen Körper wie ein Netz, während seine Glatze im Licht dieses grellen Ortes funkelte.
    Gabriel schien sich zu freuen wie ein kleines Kind. Er hatte von nun an den ehemaligen Anführer des Zerberus-Teams an seiner Seite.
    In der Kristallfestung war viel Platz aber sofort erinnerte sich Marco an seine Erlebnisse, bei seiner letzten Ankunft. Vor ihm war der große Kristall, in dem diese Seele von Michael versiegelt lag.
    Vorsichtig trat er an den Kristall heran und berührte die glatte Oberfläche. Sie war warm und wurde ebenfalls von Energie durchströmt.
    Gabriel rieb sich bereits erfreut die Hände, als Marco sich zu ihm umdrehte und ihn mit zielsicherem Blick fixierte:
    „Ich werde nicht seine Hülle! Sollte das dein Plan gewesen sein, muss ich dich enttäuschen!“
    Der Erzengel schien nicht lange nachzudenken und brach wieder im Gelächter aus:
    „Nein, du bist zu mächtig für mich! Mit deiner Hilfe brauche ich meinen großen Bruder nicht! Du kannst das Ende ebenso einläuten wie er! Die große Neuordnung!“
    Mit einem Nicken drehte sich Marco wieder um, schaute dann aber auf seine Hände:
    „Die Substanz hat die Umwandlung noch nicht beendet. So kann ich die Neuordnung noch nicht einläuten. Ich muss warten, bis die Transformation abgeschlossen ist aber die Kräfte sind phänomenal! Mit jeder Sekunde erhalte ich neue Fähigkeiten…“
    Gabriel schien die Wirkung auch so erhofft zu haben und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht:
    „So ist es und ich wette du besitzt viele Kräfte, mit denen niemand konkurrieren kann…“
    Der Glatzkopf schloss die Augen und konzentrierte sich auf diese neue Gabe, als er die Augen aufriss und eine Vision zu haben schien:
    „Die anderen aus meinem alten Team werden bald auftauchen. Ich darf bei der Neuordnung nicht gestört werden. Du wirst sie aufhalten!“
    Mit einer Verneigung drehte sich Gabriel um und verschwand erst wieder auf sein Schiff, während Marco erneut den Kristall berührte und die Augen schloss:
    „Bald werde ich mir deine Kraft aneignen, Michael und dann wird diese Galaxie endlich vom Leid befreit.“
    Ich war immer langweilig und normal aber jetzt hängt das Schicksal des Planeten von mir ab. Ich muss durch dieses Tor aber dann werde ich sterben...
    Was soll ich tun?
    Tränen kann ich nicht zurück halten, denn dafür vermisse ich euch zu sehr!

    Euer Sohn Marco
    2009.12.28


    Stargate-Revelation

  2. Danke sagten:


  3. #2
    Major Avatar von Flying Daedalus
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    hi jaden,

    da ist sie also deine neue Staffel und wie ich sehe, geht es mit geteilten Folgen weiter -.-, aber schließlich ist das nichts neues ^^.
    Organika ist nicht mehr und das Team beschließt ohne zu Zögern, Marco wieder zu bekehren, so wie er es schon bei ihnen gemacht hat
    Das die Antares durch sekundäre Explosionen nicht zerstört wurde, wundert mich ja aber naja gut, freut mich das einige überlebt haben und sogar welche von Organika. Hmm wie denken wohl Menschen, die aus Ferngläsern schaun und plötzlich nen Hangar rumtreiben sehn?

    greetz

  4. #3
    Gott der Zerberus-Galaxie Avatar von jaden
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    Standard

    Okay, danke für das Feedback und den Dank! Es freut mich, dass ihr wieder dabei seid und hoffentlich auch dabei bleibt.

    Flying Daedalus: Öhm... Oh... das mit den sekundären Explosionen habe ich gar nicht so bedacht... äh... Pollon hat einfach irgendwie ein Schild erschaffen...so..
    (lahme Ausrede) Okay, habe ich mir keine Gedanken drüber gemacht -.-
    Ich denke Menschen, die durch ein Fernglas gucken und einen Hangar vorbei fliegen sehen, denken folgendes: "Dreckmist!"

    -------------------------------------------------------------------------

    Über dem Planeten der Kristallfestung tat sich ein Hyperraumfenster auf.
    Kurz darauf flog ein Puddle Jumper heraus und sauste auf den Planeten hinab. Dabei schien seine Geschwindigkeit nur sehr langsam abzunehmen. Im Inneren des Schiffes krallte sich Sebastian panisch in seinen Sitz, genau wie Era. George riss an der Steuerkonsole herum aber es tat sich nichts.
    Ärgerlich funkelte der Goa`uld ihn aggressiv an und erhob die Stimme:
    „Du hast doch gesagt, der Umbau ist kein Problem! Wieso werden wir nicht langsamer?“
    Der Techniker schien langsam ins Schwitzen zu geraten:
    „Nun ja… Ich hatte nur Pläne, wie ich den Hyperraum einbaue aber nicht, wie ich die Bremsen verbessere!“
    „Du sprichst davon, als wäre der Puddle Jumper ein Auto!? Vielleicht sind die Bremsscheiben runter!“
    Für diesen Kommentar hätte George dem Major gerne einen Kinnhaken verpasst aber die Situation war wohl etwas ungünstig. Era war in Gedanken ganz wo anders. Wie sollte sie vor Marco treten, wenn er vor ihnen stand? War er wirklich böse oder war es bloß der Frust der letzten Zeit?
    Ihre Sorge wuchs, als der Jumper mit einem Scheppern in die Atmosphäre eindrang und der Boden immer näher kam. Sebastian hob mahnend den Finger:
    „Jetzt wäre das Bremsen angebracht, George!“
    „Ich weiß! Ich tue was ich kann!“
    Zwar hatte der Techniker die Geschwindigkeit erheblich gedrosselt aber noch immer raste der Jumper wie ein Sportwagen. Der Boden war nur noch wenige Kilometer entfernt, als George die Spitze eines Berges streifte. Eine Erschütterung ging durch den Jumper, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Knirschen. Danach kam das Torschiff am Boden auf und riss eine wahre Schneise in die Erde. Alle Insassen wurden nieder geworfen, als das Schiff weiter am Boden schleifte und dann endlich an einem Hügel zum stehen kam.
    Das Zerberus-Team raffte sich durchgeschüttelt auf und verließ den Jumper durch die Heckluke. Dabei zeigte sich ihnen der erlittene Schaden. Die Unterseite des Schiffes hatte sich vollkommen verzogen. Während George sich nur beschämt hinter den Kopf fasste und Sebastian ärgerlich das Gesicht verzog war Eras Aufmerksamkeit auf den schimmernden Palast der Erzengel gerichtet, der nicht weit entfernt das Antlitz des Planeten zierte:
    „Wir sind da! Auf geht’s!“
    Sie liefen einige Zeit und bemerkten zunehmend, wie sich die Landschaft veränderte. Der Erdboden war mit einer Kristallschicht überdeckt, als hätte jemand eine Glasplatte über das Areal gelegt und überall standen spitze Felsen aus Diamant. Die Sonne spiegelte sich blendend in dem klaren Material und alles wirkte steril.
    Das Team erreichte recht schnell den Eingangsbereich des Tempels und wollte gerade den Raum betreten, als sich aus dem Boden eine Gestalt erhob. Als wäre dieses Geschöpf ein Teil des Kristalls selber, nahm es feste Gestalt an und grinste schelmisch. Die Gruppe stockte und Sebastian richtete sofort seine P-90 auf den Körper. Es war Gabriel, der sie empfangen wollte, so wie es ihm Marco befohlen hatte. Sofort trat Era wütend vor und ballte kämpferisch die Fäuste:
    „Du! Du bist für dieses Chaos verantwortlich! Was hast du mit Marco gemacht?!“
    Der Engel verdrehte nur die Augen:
    „Ich habe überhaupt nichts gemacht! Marco ist aus freien Stücken hier und ihr wart es, die ihn dazu getrieben haben!“
    Era war schockiert aber Sebastian ließ sich nicht beirren:
    „Mach Platz! Das wollen wir von ihm selbst hören!“
    Gabriel wirkte alles andere als eingeschüchtert und verschränkte gelangweilt die Arme:
    „Das könnt ihr vergessen! Ich habe den Auftrag euch draußen zu halten, bis Marco die Neuordnung abgeschlossen hat und für den Fall, dass ihr es vergessen habt. Ich bin bei weitem mächtiger als ihr!“
    Diese überhebliche Art stieß bei allen bitter auf aber das Team war fest entschlossen. Era wollte gerade kampfbereit voran stürmen, als George sie am Arm festhielt und selbstsicher vor trat:
    „Warte! Er hat Recht! So ist er mächtiger als wir und keine Waffe der Galaxis könnte das jetzt ändern aber er hat da eine Sache übersehen!“
    Sebastian und Era waren sichtlich verwirrt und musterten George, der jetzt selbstsicher die Fäuste ballte. Es kam nur selten vor, dass der Techniker so ernst war und noch dazu so kampfbereit. Gabriel empfand die Situation als Witz aber in George funkelte der Zorn auf den Erzengel, bevor er tapfer vor trat:
    „Dir wird dieses selbstgefällige Grinsen schon vergehen! Marco ist mein bester Freund und ich werde nicht zulassen, dass er etwas Dummes tut, was er später bereut! Du kannst es nicht wissen aber ich bin die einzige Person hier, die dich besiegen kann!“
    Gabriel brach wieder in lautem Gelächter aus aber Era war alles andere als gelassen. Sie hielt kurz inne, dann schrie sie verzweifelt auf:
    „George! Das kannst du nicht tun! Du weißt, was beim letzten Mal passiert ist!“
    Der Techniker lockerte seine Haltung und legte die Hand auf seine Brust, bevor er einen letzten aufmunternden Blick zu seinen Kameraden warf:
    „Es ist heute anders! Ich habe dazu gelernt! Ihr müsst in den Palast, sobald Gabriel aus dem Weg ist! Wartet nicht auf mich!“
    Damit war es bereits für George entschieden aber Era wollte erst nicht akzeptieren, was er vorhatte. Sebastian hob den Daumen, dann packte er die Galonierin am Arm:
    „Vertrauen wir ihm!“
    Gabriel fand dieses Theater langsam langweilig und hob die Arme für den Kampf:
    „Ihr kommt hier nicht vorbei!“
    Danach gab es eine Druckwelle aus dem Körper von George und der Techniker hielt kurz zischend still, bevor ein Lichtstrahl zwischen der Brust und seiner Hand hin und her wanderte:
    „Stufe 1!“
    Es gab einen neuen Windstoß, wodurch für die anderen das Signal gegeben war. Mit erhobener Waffe stürmte Sebastian voran, gefolgt von Era, die nur verstört zu George zurück sah. Der Erzengel wollte gerade einen Satz vor machen, um die zwei Teammitglieder auszuschalten, als ihn eine merkwürdige Schockwelle erwischte und in den Boden rammte. Es gab einen Knall und die Freunde konnten an dem Erzengel vorbei, der überfordert zu Boden gedrückt worden war.
    Danach richtete sich der Feind wieder auf, um wenigstens Era noch zu greifen aber wieder zog ihn ein Sog davon und warf ihn zu Boden. Erst jetzt fiel sein Blick wieder auf George, der mit gehobener Hand auf Gabriel deutete:
    „Du?“
    Der Techniker grinste frech und hatte kleine Schweißperlen auf der Stirn:
    „Ja! Terrastigma nennt sich das… Willst du noch mehr sehen?“
    Bevor der Engel eine Antwort geben konnte, wurde er mit Telekinese durch die Luft gewirbelt und krachte scheppernd in einen Kristallfelsen. Dieser stürzte ein und George musste sich stark konzentrieren, um den Zustand des Terrastigma nicht zu verlieren. Die Trümmer des Felsens gaben ein Grummeln von sich, dann erhob sich Gabriel wieder aus der Versenkung:
    „Das war nicht nett! Willst du dich ernsthaft mit mir anlegen? Das schaffst du nicht!“
    George blieb hart und nahm neue Kampfhaltung ein, während er sein Gesicht selbstsicher anspannte:
    „Ich würde es schon ganz gerne versuchen und glaube mir… Du wirst garantiert nicht ohne jede Menge blaue Flecke davon kommen!“
    Diese Aufforderung nahm Gabriel nun doch persönlich und jagte auf den Techniker zu, welcher wiederum seine Konzentration sammelte.

    Ein glänzender, langer Korridor führte die beiden verbliebnen Teammitglieder zu einer großen Halle, die ebenfalls durch und durch aus Kristall bestand. Damals hatten beide nicht auf die Umgebung geachtet aber nun erkannten sie die Pracht dieses Ortes. In der Halle war die Person, die sie gesucht hatten.
    Marco stand vor dem großen Kernkristall, in dem Michael versiegelt war und schien zu meditieren. Noch nie hatte der Anführer meditiert und so war es für die alten Kameraden ein merkwürdiger Anblick.
    Era war sichtlich schockiert, als sie ihre alte Liebe in seinem neuen Look sah.
    Marcos Glatze ließ ihn bedrohlich wirken, als hätte das zottelige, blonde Haar nie existiert und auch die schwarzen Adern veränderten sein Auftreten.
    Es war nichts mehr von dem mitfühlenden Anführer zu sehen, der sich aufopfernd um sein Team sorgte. Marco hatte die Ankunft seiner alten Freunde bemerkt und richtete sich seufzend auf:
    „Auf Gabriel ist echt kein Verlass… Sicherlicht hat ihn der gute George mit Terrastigma überrascht…“
    Era wusste erst nicht, wie sie reagieren sollte aber ein Schauer lief über ihren Rücken, als sie diese leeren, verzweifelten Augen sah und diese gleichgültige Stimme vernahm:
    „Wir sind hier, um dich aus dem Bann von Gabriel zu befreien… George setzt seine Gesundheit für dich aufs Spiel!“
    Marco schien das herzlich wenig zu kümmern und nahm seine Freunde zum ersten Mal ins Visier, bevor er überheblich die Arme verschränkte:
    „Hätte er das nicht schon früher machen können? Egal… Ihr könnt wieder gehen! Ich will nicht mit euch kämpfen und befreien müsst ihr mich auch nicht! Lasst mich einfach in Ruhe!“
    Die Galonierin fühlte sich schon sehr verletzt durch diese Worte aber aufgeben würde sie sicher nicht. Voller Herzlichkeit trat sie auf ihn zu und musste wieder die Tränen zurück halten:
    „Als ich vor dem Altar stand, ist mir klar geworden, dass ich dich liebe! Ich vermisse dich und ich will nicht, dass du leidest! Ich vermisse dein Herz, deine Opferbereitschaft, deine Aufrichtigkeit, ja sogar deine Stimme… Bitte komm zu uns zurück…“
    Nun war Marco ruhig und schaute Era zögernd an, während sie auf ihn zu trat. Es schien zu helfen und etwas Wärme kehrte in seinen Blick zurück. Die Galonierin fühlte das Feuer zwischen ihnen und stand nun vor ihm:
    „Hörst du? Ich will wieder mit dir zusammen sein… Ich habe einen Fehler gemacht, den ich nie wieder gut machen kann aber ich habe mich für dich entschieden und zwar endgültig.“
    Eine komische Atmosphäre herrschte nun zwischen dem alten Liebespaar und auch Sebastian glaubte nun an ein Wunder.
    In Marco ratterte das Gehirn, bevor er sanft lächelte und mit der Stirn runzelte:
    „Das klingt toll… Leider interessiert mich das nicht mehr…“
    Danach riss er seinen Arm herum und verpasste ihr eine schallende Ohrfeige, so dass die junge Frau am Boden landete. Sofort hob Sebastian seine P-90 und richtete sie auf Marco, bevor dieser Era weiter schaden konnte:
    „Bleib stehen, Marco! Ich will dich nicht abknallen!“
    Der Glatzkopf stockte tatsächlich, nur um dann lachend die Arme auszubreiten:
    „Gut! Tu es, Goa`uld! Ich werde dich und Era ohne Gnade zerschmettern, wenn du es nicht machst! Drücke ab und beende unser Leid!“
    Der Major kämpfte mit sich um die richtige Entscheidung und war dabei seinen Angriff abzubrechen, als Marco wieder an Era heran trat. Nun reagierte der Soldat doch und feuerte eine große Salve Kugeln auf den alten Freund ab. Marco wurde von dem Kugelhagel voll erwischt, Blut spritzte durch die Luft und er ging schreiend nieder. Der Schmerzenschrei von Marco und Eras Schrei der Trauer waren ein Tonfall, während der Goa`uld seine Waffe wieder senkte und schockiert zu dem Verletzten hinunter sah.

    Es gab eine Explosion und schon flogen Felsen und Kristallsplitter wie Geschosse durch die Luft.
    Gabriel bewegte sich schneller als jeder normale Mensch und wich den Wurfgeschossen perfekt aus.
    George konnte gar nicht so schnell Sachen greifen, um sie auf den Feind zu schleudern, wie sich Gabriel ihm näherte. Der Erzengel tauchte neben ihm auf und verpasste ihm einen Tritt in den Nacken.
    Der Techniker flog durch die Luft und wäre sicher schmerzhaft am Boden aufgeschlagen, hätte er den Sturz nicht mit der Telekinese abgefangen und sich selbst zum Schweben gebracht.
    Danach stieß er ein Stöhnen aus und setzte eine Schockwelle frei, die Gabriel erheblich ausbremste, nur um dann einen neuen Schlag zu kassieren. Der Hieb traf frontal in sein Gesicht und ließ seine Lippe aufplatzen, bevor es ihn zu Boden riss.
    Der Engel landete sanft auf den Füßen und knackte unbeeindruckt mit dem Genick:
    „Du hast doch so angegeben! Wo ist deine Stärke jetzt? Deine Angriffe reichen nicht aus, um mich zu besiegen und deine Verteidigung ist ein Witz!“
    Es hatte George viel Kraft gekostet und nun stützte er sich keuchend auf die Oberschenkel:
    „Schade. Ich hatte gehofft es reicht aber so muss ich wohl doch noch einen drauf legen… Das wird nicht gesund aber was soll man machen? Stufe 2!“
    Wieder berührte George seinen Brustkorb und löste einen Lichtstrahl aus, der eine neue Energiewelle erzeugte. Der Feind wollte es nicht so weit kommen lassen und raste wieder auf sein Opfer zu.
    Jetzt war George schneller und riss die Augen schmerzerfüllt wieder auf, um eine Barriere zu erzeugen, an der Gabriel einfach abprallte. Der Kontrahent schlug gegen eine unsichtbare Wand, bevor ihn eine machtvolle Druckwelle davon katapultierte und sogar den Boden zum bersten brachte. Der Schiffstechniker schwebte in der Luft und packte Gabriel mit eine geistigen Griff, um ihn wieder zu sich zu ziehen und ihm dann einen Schlag zu verpassen, der sogar Marcos Fausthiebe bei weitem überbot.
    Gabriel wurde von der Kraft einfach niedergemäht und landete in einer dicken Säule aus Kristall, welche donnernd über dem Gegner zusammen brach. Nun setzte George hustend am Boden auf und hielt sich die schmerzende Brust:
    „Ich muss lernen sparsam mit Terrastigma zu sein, sonst halte ich nicht so lange durch…“
    „Ganz genau! Wie lange, ist dir Frage!“, erklang Gabriels Stimme, als er aus dem Trümmerberg wieder hervor brach, sein langes Haar zurück strich und dabei auf die Schrammen in seinem Gesicht deutete:
    „Du hast mich nicht schlecht getroffen aber meine Reserven sind größer als deine! Ich kann noch locker zehn Runden gegen dich durchziehen!“
    George formte aus seinen Augen kleine Schlitze, bevor er wieder seine Brust berührte:
    „Wer gibt jetzt an?“

    Nur ganz langsam trat Sebastian näher an den leblosen Körper seine ehemaligen Anführers, immer noch die P-90 vor den Kopf:
    „Es tut mir Leid, Marco aber du hast mir keine Wahl gelassen!“
    Der Major hatte tatsächlich Schuldgefühle und es wurde wieder einmal klar, dass Sebastian nicht mehr der kaltblütige Goa`uld von einst war, der unter Anubis Einfluss stand. Era konnte nicht fassen, was gerade geschehen war. Marco lag tot am Boden, umgeben von Blut und durchlöchert durch die Waffe eines Freundes. Gerade wollte sie um ihn trauern, als die Leiche die Augen wieder auftat und begann zu lachen. Sebastian richtete sofort seine P-90 wieder auf den am Boden liegenden Körper, als Marco nur die Hände hob und sie betrachtete.
    Blut klebte an ihnen aber woher kam es?
    Seine Wunden hatten sich wie durch Zauberhand geschlossen und nur noch die blutbeschmierten Hände erinnerten an den Schuss:
    „Das ist faszinierend, wie heftig meine Selbstheilung geworden ist… Was ich wohl noch alles kann?“
    Danach machte er einen Satz und landete wieder auf den Beinen, als wäre nichts gewesen:
    „Das war ein guter Schuss, Sebastian! Leider braucht es etwas mehr, um mich aufzuhalten!“
    Der Major biss die Zähne zusammen, dann legte er ein neues Magazin in die P-90:
    „Soll das wieder ein Blutvergießen werden, wie bei unseren anderen Kämpfen? Du hast immer nur ganz knapp gewonnen…“
    Marco ließ sich nicht beeindrucken und schaute abwertend in Sebastians Augen, bevor er lauthals los lachte:
    „Bild dir bloß nichts ein! Glaubst du ernsthaft, wir seien gleichwertig? Ich bin inzwischen so stark, dass ich dich mit nur wenigen Schlägen zu Hackfleisch verarbeite!“
    Der Major wollte wieder schießen und schrie zornig auf:
    „Du bildest dir etwas ein! Du lässt mir keine Wahl! Ich muss dich töten!“
    Bevor sich auch nur eine Kugel aus dem Lauf gelöst hatte, stand Marco schon vor ihm und schlug ihm die P-90 aus der Hand. Die Waffe ging klappernd zu Boden und Sebastian sah nur noch ein Knie, welches sich tief in seinen Magen bohrte und ihn nieder zwang. Ein dumpfes Gefühl lähmte seinen Körper und raubte ihm sämtliche Luft.
    Keuchend fiel der Soldat auf die Knie und schaute verbittert zu Marco auf, welcher seinen gleichgültigen Blick beibehielt. In ihm erschien plötzlich ein merkwürdiges Gefühl der Vertrautheit, als er eine entscheidende Frage stellte:
    „Wieso?“
    Marco grinste wieder:
    „Du hast es selbst zu mir gesagt, als wir gegeneinander gekämpft haben, Sebastian! Ich bin, was ich bin! Hauptsache ich erreiche mein Ziel!“
    Sebastians Blick weitete sich und die Bilder kehrten in seine Erinnerung zurück, als wäre es gestern gewesen. Genau die gleichen Worte hatte er früher als Marduk auch verwendet, als Marco alles getan hatte, um ihn zu retten. Dummerweise besaß Marco nun wirklich so viel Macht, wie er behauptete.
    Im nächsten Augenblick packte ihn der Verräter an der Kehle und hob ihn hoch. Die Körperkraft des alten Anführers war überwältigend. Der Goa`uld gab nur ein Keuchen von sich und versuchte sich zu befreien aber es gelang ihm nicht. Marco schien nun wieder gelassen und redete voller Bedachtheit:
    „Ich habe euch gesagt, dass ihr mich in Ruhe lassen sollt aber ihr hört ja nicht… Versteht ihr nicht, dass ich endlich meinen Platz gefunden habe? Dieser Platz ist nicht an eurer Seite!“
    Er wollte gerade für einen vernichtenden Schlag ausholen, als ihn Era am Arm festhielt und den Angriff verhinderte:
    „Bitte komm zur Vernunft! Wir sind deine Freunde, nicht deine Feinde!“
    Sie umklammerte den Oberarm ihres Geliebten aber Marco blieb weiter kühl. Er ließ Sebastian los und schleuderte Era von sich weg, bevor er bösartig mit den Fingern knackte:
    „Ihr seid nichts für mich! Bedeutungslos! Ihr verschwendet bloß eure Zeit, wenn ihr mich weiter mit Freundschaft zulabern wollt!“
    Die Galonierin konnte nicht fassen, was Marco da sagte und ballte die Fäuste, um sie kampfbereit vor den Körper zu halten. Der Glatzkopf schien skeptisch, dann lachte er wieder:
    „Mach dich nicht lächerlich! In einem Kampf kannst du nicht einmal einen Corona besiegen! Wie willst du mich dann schlagen?“
    Era blieb standhaft und strahlte größte Entschlossenheit aus:
    „Ich kämpfe wenn es sein muss bis zum Tod!“
    Wieder stieß Marco bloß ein genervtes Seufzen aus und schüttelte gelangweilt den Kopf. Die Galonierin machte ihre Drohung war und rannte auf den alten Anführer zu. Sie riss den Arm nach hinten und ließ ihre Rechte dann schnell hervor sausen aber Marco fing den Schlag einfach ab. Er packte Eras Hand und bog den Arm leicht nach hinten.
    Sie gab einen Schrei von sich und bemerkte nur, wie ihr Arm weiter zurück gebogen wurde. Mit einem letzten Ruck brach ihr der Feind das Armgelenk und Era ging schreiend zu Boden. Nicht einmal ihre Schmerzensschreie schienen ihn zu berühren.

    Wieder gab es einen Knall und eine Rauchwolke stieg zum Himmel auf.
    Dreck und Erde fegte durch die Luft und verteilte sich in der Umgebung, wie bei der Sprengung eines Gebäudes. Inzwischen war die Landschaft völlig verwüstet und überall waren Krater und Löcher. Kein Stein stand mehr auf dem anderen und von der Pracht der Kristalllandschaft war nicht mehr viel übrig.
    Mit einer weiteren Explosion wurden Gabriel, wie auch George zu Boden geworfen.
    Beide wirkten angeschlagen aber der Erzengel stand schon wieder und ballte ärgerlich die Fäuste:
    „Das kann doch nicht wahr sein! Du bist hartnäckig!“
    George war schon stark an seine Grenzen gekommen und keuchte, wie jemand mit Lungenschäden. Seine Beine zitterten und sein kompletter Körper war mit Wunden übersäht:
    „Ich bin dickköpfig!“
    Gabriel klopfte sich Staub von seiner Schulter und blitzte den Techniker düster an, während er mürrisch die Mundwinkel fallen ließ:
    „Ihr kommt zu spät! Marco ist bereits euer Feind und nicht einmal eure „Macht der Freundschaft“ kann ihn noch bekehren. Er hat seinen Platz gefunden!“
    George erinnerte sich gut an das Gesicht seines Kumpels und er war alles andere als bereit Marco jetzt schon aufzugeben, also holte er tief Luft, ignorierte den stechenden Schmerz im Herzen und legte wieder seine Hand auf.
    Das Terrastigma hatte schon wieder erhebliche Schäden hinterlassen aber seine Dosierung war gut gewesen. Er hatte noch bei weitem nicht den Erschöpfungsgrad wie im Kampf mit Krom. Das war ein gutes Zeichen aber vermutlich würde dennoch keine Runden mehr gegen Gabriel durchstehen. Verbissen grübelte er über einen Ausweg und traf dann widerwillig eine Entscheidung:
    „Stufe 3! Das könnte mich wieder einmal das Leben kosten aber das bin ich ja inzwischen gewohnt!“
    Grelles Licht erstrahlte aus der Hand von George und hüllte ihn in einen gleißenden Lichtblitz, der selbst den Erzengel blendete. Dieser hielt sich den Arm vor das Gesicht, bevor ihn eine übermächtige Schockwelle von den Füßen riss. Um das Zerberus-Teammitglied begann alles zu schweben und eine Aura bildete einen energetischen Schutzschild, an dem alles abprallen würde. Der Schiffstechniker war bereit alles zu tun, um Gabriel zu besiegen und diesen Alptraum zu beenden. Auch der Kontrahent beschloss zu handeln und ließ seinen Arm zu einem Kristallschwert werden, welches bedrohlich im Licht des Planeten blitzte.
    Mit einem großen Satz sprang Gabriel auf George zu, hob die Klinge und machte sich bereit den Körper des Guten zu durchstoßen:
    „Glaubst du deine Telekinese bewahrt dich noch länger? Du bist am Ende!“
    Die Kristallklinge traf auf die Aura, blieb daran hängen und bremste die gesamte Attacke, während George tief Luft holte und Gabriel hasserfüllt anstarrte:
    „Du bist am Ende, weil du so dumm warst mich herauszufordern!“
    Geschockt musste der Engel feststellen, wie eine Vibration durch die Klinge ging, bevor der Druck der Aura sie zersplitterte und somit nur noch ein Armstumpf von ihm übrig blieb.
    Danach erfasste die Telekinese den Körper des Feindes, warf ihn zu Boden und drückte ihn in die Erde, wie eine Dampframme.
    Zum ersten Mal seit seinem Auftauchen hörte man einen unerträglichen Schmerzensschrei von Gabriel. Der Körper von diesem begann wie die Kristalle der Umgebung zu splittern und Risse zogen sich durch die Gliedmaßen, während er immer mehr durch den Druck der Psikraft zerstückelt wurde. Mit einem letzten ohrenbetäubenden Getöse wurde der Schauplatz von einer neuen Staubwolke eingehüllt.
    Jedes Kampfgeräusch verstummte und es dauerte einige Minuten, bis sich der Rauch wieder verzogen hatte.
    Am Ende lag der leblose, zerbrochene Kristallkörper von Gabriel in einem tiefen Loch und George stand wackelnd daneben, völlig am Ende der Energiereserven.
    Er atmete schwer und sein Herz böllerte wie ein Presslufthammer, völlig mit der Anstrengung des Terrastigma überfordert. Seine Lunge rasselte und ein unerträglicher Kopfschmerz machte seinen Schädel taub. Der Blick verschwamm etwas aber er stand und das war die Hauptsache:
    „Ich habe ihn besiegt aber die Schlacht ist noch nicht vorbei… Ich muss zu Marco…“
    Als er den ersten Schritt machte, gab das Bein nach und er fiel mit voller Körperlänge zu Boden, nicht mehr im Stande sich zu rühren.
    Fluchend kniff er die Augen zusammen und gab seinem Körper den Befehl sich wieder aufzurichten aber es klappte nicht:
    „So ein Mist! Ich habe es doch etwas übertrieben! ICH WILL IN DEN PALAST!!!!“
    Ich war immer langweilig und normal aber jetzt hängt das Schicksal des Planeten von mir ab. Ich muss durch dieses Tor aber dann werde ich sterben...
    Was soll ich tun?
    Tränen kann ich nicht zurück halten, denn dafür vermisse ich euch zu sehr!

    Euer Sohn Marco
    2009.12.28


    Stargate-Revelation

  5. Danke sagten:


  6. #4
    Major Avatar von Flying Daedalus
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    moin,
    so so, George wurde mal wieder dazu gedrängt, eine 4 Minuten-Suppe ala Hyperraumgenerator für einen Jumper zu bauen und hat durch diese ganze Hektik, das Bremsteil vergessen, gibt es da überhaupts was? hmm, mal nachgucken.

    froi ^^, froi ^^, froi ^^ George hat es geschafft, diesen ****-Gabriel zu besiegen ^^, ich hoffe er hat nicht übertrieben und erholt sich wieder, schließlich hat er ja von sich aus behauptet, das er beim Kampf gegen Krom reichlich mehr Energie verschwendet hatte.

    gut, aus der Sache mit Marco wird jetzt wahrscheinlich erstmal nichts, weil sonst wäre diese ganze Armee völlig umsonst ...

    greetz

  7. #5
    Gott der Zerberus-Galaxie Avatar von jaden
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    Standard

    Danke für das Feedback und den Dank! Ich denke wir leuten mal das Ende der Folge ein ^^

    ------------------------------------------------------

    Era lag jetzt wimmernd am Boden, völlig von der Situation überrannt. Marco hatte nicht gelogen, als er meinte es wäre ihm alles gleichgültig.
    Er hatte der Galonierin eiskalt dem Arm gebrochen und stand nun unberührt neben ihr:
    „Ich habe dich gewarnt… Die Neuordnung steht kurz bevor!“
    „Das kann doch nicht dein Ernst sein! Was willst du mit dem Mord an tausenden Menschen bezwecken?“
    „Ich gebe der Galaxie ihren Frieden!“, gab er nur trocken von sich, als ihn plötzlich etwas am Rücken packte. Sebastian hatte sich wieder aufgerafft und sich angeschlichen, um ihn von hinten zu greifen und somit Marcos Bewegungen einzuschränken.
    Gleichzeitig richtete er die Goa`uld Handspange auf seinen Kopf und stieß eine letzte Warnung aus:
    „Beweg dich nicht oder dein Gehirn wird zu Brei!“
    Marco schien endlich aufzuhören, denn seine Muskeln entspannten sich und sein Kopf senkte sich, als würde er nachgeben. Era erkannte sofort, dass es jedoch nicht Schwäche sondern etwas viel schlimmeres war: Stärke!
    Der Major ahnte erst nicht, was da auf ihn zu kam aber es war bedrohlich. Die schwarzen Adern, die Marcos Körper wie ein Spinnennetz überzogen, begannen zu glühen, wie feine Glutpartikel und er begann hastiger zu atmen. Alle Muskeln in seinem Körper verkrampften sich, bevor ein Energieschub durch ihn ging und sogar Sebastian von ihm absprengte, wie einen lästigen Parasit. Dieser landete auf dem Rücken, raffte sich aber sofort wieder auf, während Marco sich abermals auf die Hände sah und beobachtete, wie das Leuchten wieder verschwand:
    „Es ist fertig… Die Transformation ist abgeschlossen…“
    Der Goa`uld leuchtete mit den Augen und richtete seine Handspange auf den ehemaligen Freund und entfesselte eine Druckwelle, die aber keine Wirkung zeigte. Marco stand felsenfest da und begann zu lachen, wie ein Drogenabhängiger nach einem ultimativen Flash.
    Für kurze Zeit schien er gedanklich komplett abwesend aber dann fing er sich wieder und drehte sich zu Sebastian um:
    „Ich kann sie spüren… Die Leben dieser Galaxie! Ich spüre ihr Leid und die Trauer der vielen Menschen in Zerberus. Es ist ein furchtbares Gefühl… Ich muss diese Schmerzen beenden!“
    Er schien völlig benebelt zu sein und Tränen liefen ihm über das Gesicht, als er das Leid des Universums in seinem ganzen Körper verspürte. Für Marco wurde sofort klar, dass er diesen Schmerz beenden musste und dass die Neuordnung nicht länger warten konnte.
    Er drehte sich zu dem großen Kristall von Michael um und ignorierte seine früheren Freunde komplett:
    „Ich muss die Kraft des Engelkönigs in mich aufnehmen, wenn ich mein Ziel erreichen will!“
    Sebastian hatte endlich eine Idee und zog eine 9-Milimeter aus dem Holster, um sie auf den Hauptkristall zu richten. Wenn er diesen zerstören würde, könnte Marco die nötige Energie nicht erlangen und wäre gestoppt.
    Drei bellende Knaller später bohrten sich Kugeln in den Körper von Marco, der sich schützend vor den Edelstein stellte und nun endlich wieder Aufmerksamkeit auf seine ehemaligen Teamkameraden richtete:
    „Ich werde das nicht zulassen und mir kannst du hunderte Kugeln in den Körper jagen… Es macht mir nichts mehr aus!“
    Völlig unschlüssig senkte der Soldat seine Handfeuerwaffe und musste hilflos mit ansehen, wie sich Marcos Wunden schlossen. Auch Era, die sich wieder gefangen hatte, war am verzweifeln. Sie hatte inzwischen keinen Plan mehr, denn Marco reagierte sogar auf ihr Liebesgeständnis abweisend. Er war nicht länger der junge Mann, in den sie sich verliebt hatte, sondern ein zerstörerisches Monster.
    Der Glatzkopf wand sich rasend schnell um und packte den Goa`uld abermals an der Kehle, um ihn vom Boden anzuheben. Wieder war Sebastian der Muskelkraft hilflos ausgeliefert und rang nach Luft.
    Es schnürte ihm den Hals ab und kein Wort kam aus seinem Rachen, während Marco plötzlich eine kleine Stichwaffe aus einer Tasche zog. Es handelte sich um den Dolch, mit dem er schon damals auf Sebastian eingestochen hatte. Noch immer waren die antikischen Worte auf der Klinge eingraviert und sie war gereinigt, so dass sie im Licht glitzerte:
    „Kennst du das noch? Wir waren schon öfter in dieser Situation aber heute rettet dich keiner und ich werde diese Tat nicht bereuen!“
    Voller Sorge um den Major sprang Era wieder auf aber zu spät. Die Klinge bohrte sich im nächsten Augenblick wieder tief in den Körper des Opfers. Sebastian stieß nur ein enthemmtes Keuchen aus und schaute an sich herunter. Der Dolch steckte bis zum Anschlag in seinem Körper. Blut tropfte zu Boden und beschmierte den edlen Kristallboden, bevor Marco seinen Gegner los ließ.
    Sebastian fiel hin und verkrampfte sich, während er dieses spitze Objekt in seinem Bauch verspürte, welches seine inneren Organe zerfetzt hatte. Kriechender Schmerz lähmte ihn und beendete den Kampf für ihn an dieser Stelle. Era kniete sich eilig neben Sebastian hin und versuchte ihm zu helfen, während Marco sich wieder zu dem Hauptkristall umdrehte.
    Er berührte die Oberfläche und genoss die darin pulsierende Energie:
    „Endlich bringe ich den Frieden!“
    Die Galonierin zog die Waffe aus Sebastians Körper und presste ihre Jacke auf die stark blutende Wunde. Die rote Flüssigkeit wurde nicht weniger und richtige Wundversorgung war auch nicht möglich.
    Marco hatte Position bezogen und breitete seine Arme aus, bevor ein grünes Energieband von dem Kristall ausging und sich mit seiner Brust verband, wie reine Lebensenergie. Danach leuchtete der ganze Kristall in diesem strahlenden Grün und Blitze zuckten durch die Luft.
    Die ganze Kammer wurde erhellt und das Licht des Energiebandes spiegelte sich in den Edelsteinen des Raumes.
    Immer wieder wanderten rote Schübe durch das Band vom Kristall in Marcos Körper, als würde sich die Macht von Michael auf ihn übertragen.
    Er schien diese neue Power zu genießen aber dann geschah etwas Unerwartetes. Ein Körper sprang genau in das Energieband und trennte damit die Verbindung.
    George hatte sich tatsächlich wieder aufgerafft und war dazwischen gegangen, um schlimmeres zu verhindern. Der Kumpel wirkte immer noch angeschlagen und schien sich nur mit großer Mühe auf den Beinen zu halten aber Marcos Verwunderung war dennoch groß. Ein typisches Grinsen wanderte über das Gesicht des Technikers:
    „Hey, Marco… Was hast du vor?“
    Der Glatzkopf wurde ärgerlich und begann diese andauernden Störungen seiner Freunde zu verabscheuen:
    „Zieh Leine, George!“
    Doch George rührte sich keinen Millimeter und schüttelte mutig den Kopf:
    „Oh, nein! Du bist vielleicht ein Übermensch mit Superkräften aber ich kann Raumschiffe bauen, die dich in Stücke schießen.“
    „Ich mache keine Witze, George, also verschwinde!“, fauchte der Böse garstig und ließ wieder Energie um seine Hand aufflackern, so wie bei der Vernichtung von Organika. Drei Energiebälle hagelten auf den Schiffstechniker nieder, zwangen ihn zu Boden und verursachten schmerzende Verbrennungen.
    Das Energieband bildete sich erneut und der Transfer der Kraft schien weiter zugehen, als hätte George ihn nie unterbrochen aber dieser stand wieder auf, um die Verbindung wieder zu trennen.
    Marco wurde immer wütender und ballte bereits knackend die Fäuste:
    „Du kannst das nicht verhindern!“
    Sicherlich hatte der Übermensch Recht aber George behielt dennoch seine Position bei und versuchte den Augenkontakt mit seinem alten Freund zu suchen:
    „Richtig! Das kann ich nicht aber ich weiß nicht, wo ich sonst hin soll… Du warst immer mein bester Freund und wenn du schon hilfst die Galaxie zu zerstören… Bei wem will ich dann wohl sein…“
    „Ist das dein umwerfender Plan? Du rettest Zerberus, in dem du mir sagst, dass du mein bester Freund bist?“
    In Marcos Stimme klang nun bösartiger Sarkasmus mit. George lächelte sanft und senkte verträumt den Kopf:
    „Erst wollte ich Terrastigma einsetzen und dich mit der Telekinese ins Weltall beamen aber ich dachte, dass es vermutlich keine Wirkung haben könnte…“
    Mit verdrehten Augen baute sich weiterer Zorn in Marco auf:
    „Und immer neue Witze…“
    Era weinte wieder, während sie die Jacke so fest auf Sebastians Wunde presste, wie sie nur konnte. George tat wirklich alles, um Marco zur Vernunft zu bringen aber noch zeigte es keine Wirkung. Der Freund schien jetzt ernster zu werden und fixierte Marco mit einem gutherzigen Blick:
    „Ich meine es ernst! Du leidest, ich weiß…
    Und ich weiß, dass du gleich etwas abgrundtief Böses und Dummes tun wirst. Und doch will ich bei dir sein… Du bist Marco…
    Der erste Tag an der High School… Du kamst zur Spät zu einer Vorlesung und wir sind auf dem Schulhof zusammen gekracht… Du warst hektisch und unentschlossen…
    Du hast es weit gebracht! Du kannst die Galaxie vernichten…
    Aber Tatsache ist, ja, ich bin dein bester Freund. Ich mag den jungen, lustigen Studenten Marco und den ernsten Anführer Marco und wenn ich drauf gehen soll… Dann nur hier…
    Das habe ich verdient…“
    Endlich bewegte sich George wieder und hinkte auf den verstörten Marco zu, der tatsächlich begann zu zögern:
    „Denkst du ich verschone dich?“
    Die Distanz war überwunden und beide Freunde schauten sich nun Auge in Auge:
    „Das ist unwichtig… Du bist trotzdem mein bester Freund!“, hauchte George erschöpft, bevor er einen brutalen Tritt zwischen die Rippen bekam. Marco hatte nicht länger gezögert und zugetreten, wodurch der Kamerad ein Stück zurück geworfen wurde. Er schlug keuchend am Boden auf und spuckte Blut, während Marco wieder das Energieband aufbaute.
    Dieses Mal war es härter wieder hoch zu kommen aber George tat es trotzdem, obwohl er aus Mund und Nase blutete:
    „Ich muss mich entschuldigen… Wir alle müssen das, Marco! Du warst einsam und dein Leben war das härteste, was ich je gehört habe…
    Immer wieder hast du Freunde und Familie verloren und wir waren nicht für dich da…
    Wir alle haben uns nur noch auf uns selbst konzentriert, dabei hättest du uns gebraucht…
    Vergib uns!“
    Mit einem Ruck durchtrennte George das Band und ließ Marco drohend Aufzischen:
    „Du sollst endlich die Klappe halten!“
    Neue Energiebälle flogen durch die Luft und trafen frontal auf den Techniker. Anders als zuvor war die Kraft der Kugeln nur halb so stark und er konnte weiter auf Marco zulaufen:
    „Du bist mein bester Freund!“
    Als George wieder auf einen Meter vor ihm stand, ließ Marco seine Faust hervor schnellen und verpasste dem Kameraden einen Hieb ins Gesicht. Dieser wankte bloß und blutete mehr. Dennoch war etwas geschehen. Marcos Angriffe verloren zunehmend an Kraft und die leeren Augen füllten sich mit Verwirrung.
    Wieder erklangen diese Worte, die ihn aus dem Konzept brachten und seine Fähigkeiten absorbierten:
    „Du bist mein bester Freund!“
    Jetzt hielt der Glatzkopf zitternd inne und hatte Erinnerungen vor dem geistigen Auge.
    Die Rettung des alten Ehepaars bei dem Ladenbrand…
    Die Rettung des Mannes, der von zack zusammen geschlagen wurde…
    Die Aktivierung des Repositoriums in der Maya-Pyramide…
    Den Sog, der ihn und seine Freunde in diese Galaxie brachte…
    Die Liebe zu Era mit dem ersten Kuss…
    Die Befreiung von George und Eden aus dem bann von Uriel…
    Die Bekehrung von Marduk, der unter der Kontrolle von Anubis stand…
    Alle Bilder hagelten auf ihn nieder, wie ein Emotionssturm und veränderten sein Körpergefühl. Tränen liefen ihm über das Gesicht und die schwarzen Adern zogen sich zunehmend zurück, während auch die blasse Haut immer besser durchblutet wurde:
    „Was habe ich…? Oh, mein Gott…“
    Jede Energie, die ihn zuvor übermächtig erscheinen ließ, verpuffte. Voller Schwäche sank Marco auf die Knie und begann wild zu husten. Danach beugte er sich vor und musste sich übergeben, während George jetzt müde zusammen brach. Aus dem Rachen des Glatzkopfes kam die schwarze Substanz und verließ seinen ganzen Körper, genau wie die übernatürlichen Kräfte, die erlangt hatte.
    Völlig außer Atem begann Marco zu weinen und all den Frust, der sich angestaut hatte, raus zu lassen. Sein Körper zitterte und Tränen strömten über sein Gesicht.
    George hatte es geschafft das Gute in Marco zu erwecken und griff seine Hand:
    „Du bist wieder da, Kumpel…“
    Der junge Mann wimmerte voller Verzweiflung, kehrte jedoch wieder dieser emotionale Unterton zurück:
    „Ich bin ein Monster… Ich habe nur den Hass und das Leid von Zerberus gespürt aber nun konnte ich es fühlen… Liebe, Hoffnung, Einigkeit…
    Das Licht der Zerberus-Galaxie…“
    Auch Era fühlte die Erleichterung, konzentrierte sie sich dennoch auf die Behandlung von Sebastians Verletzungen. Endlich konnte das Team verschwinden und den Alptraum vergessen, wäre da nicht plötzlich diese diabolische Lache durch den Raum gehallt:
    „Nein! So endet es nicht! Ich will die Kraft, die mir zusteht!“
    Es war ein Beben hinter dieser abartig bösen Stimme, die für alle Ohren gänzlich unbekannt erschien. Auch wenn Marco den Energiestrom zum Hauptkristall abgebrochen hatte, tat sich nun etwas in diesem. Das grüne Leuchten kehrte zurück und Blitzte zuckten um diesen Stein herum, als würde er sich immer weiter aufladen. In dem spiegelndem Glanz konnten die Teammitglieder einen Schatten wandern sehen, der mehr an die Oberfläche trat und so festere Konturen annahm. Aus dem Stein erhob sich ein energetisches Wesen, welches schmerzerfüllt die Arme von sich streckte, um nach jemandem zu greifen. Es hatte lange Haare, wie Gabriel aber besaß eine größere Körperform, die immer stabiler wurde.
    George hätte gerne eingegriffen aber es war ihm nicht mehr möglich.
    Zu viel Energie hatte er im Kampf mit Gabriel eingebüsst aber neben ihm stützte sich Marco am Boden ab und fixierte dieses Energiewesen, welches offenbar die manifestierte Energie von Michael, dem König der Erzengel, war:
    „Ihr habt genug Schaden verursacht! Ich werde der Galaxie den Frieden bringen, wie ich es geschworen habe aber auf meine Art!“
    Mit neuer Entschlossenheit rannte Marco nun auf Michael zu, ballte die Faust und setzte zum Sprung an. Sein Zorn und der Hass waren verschwunden und nur noch der Wunsch nach Frieden dominierte sein Handeln.
    Ich werde nicht mehr davon laufen… Ich werde meinen Problemen den Kampf ansagen…
    Und hier mache ich den Anfang!

    Mit genug Schwung hechtete er zu dem Gegner hinauf, holte aus und stieß seine Faust voran, so wie es seine Freunde immer von ihm kannten. Michael hatte noch keine, reine Festform, weshalb die Energie durch den Angriff auseinander getrieben wurde, ehe der Schlag die Oberfläche des geladenen Hauptkristalls traf.
    Der Schlag war hart genug!
    Dann lag für wenige Sekunden absolute Stille in den Hallen des Tempels, gefolgt von einem lauten Knirschen. Ein Spalt zog sich quer über den geladenen Edelstein und verhinderte, dass Michael weiter herauskommen konnte. Funken sprühten und Blitze schossen aus dem Riss hervor, trafen genau Marco und warfen ihn nieder.
    Die Ladungen waren zu groß und die Intensität zu hoch. Der Hauptkristall wackelte, splitterte mehr und stieß tödliche Strahlen aus, während die Erde im ganzen Gebiet begann zu beben.
    Trümmer stürzten von der Decke und der Palast begann in sich zusammen zu fallen. Era wusste nicht, was sie tun sollte, als sie alle drei Jungs ohnmächtig am Boden sah.
    George war zwar bei Bewusstsein aber konnte sich nicht rühren. Sebastian verlor immer mehr seine Sinne, während er verblutete. Marco lag vom Blitzstrahl qualmend am Boden und die Kristalltempelanlage fiel in sich zusammen, wie ein Kartenhaus.
    Gerade, als einer der Stützpfeiler barst, hüllte sie ein blauer Lichtstrahl ein, der ihnen bekannt vorkam.
    Die Umgebung veränderte sich und wurde etwas düsterer, als sie sich zwischen mehreren Ärzten auf einem Schiff wieder fanden. Era sah sich panisch um, als zahlreiche Männer in weißen Kitteln die drei männlichen Teammitglieder auf Tragen legten und sofort mit Notfallmaßnahmen begannen. Es handelte sich um die Krankenstation eines Erdenschiffes und George stieß ein erleichtertes Seufzen aus, als die Ärzte seinen Zustand prüften:
    „Wir sind gerettet!“
    Die Tür der Krankenstation öffnete sich und Colonel Carter trat herein. Die blonde Frau schien ebenfalls erleichtert und begutachtete die völlig erschöpften Teamkameraden:
    „Da sind wir aber noch rechtzeitig gekommen. Willkommen an Bord der Odyssee… Der Tempel ist eingestürzt aber wir konnten euch rechtzeitig heraus beamen…“
    Die Galonierin brach nun ganz zusammen aber George schien außer der Übermüdung noch recht fit zu sein:
    „Colonel Carter? Wie kommen sie denn hier her?“
    Das Mitglied von SG-1 zuckte mit der Schulter und lächelte etwas, um die Freunde zu beruhigen:
    „Erzähl ich ihnen später. Sie müssen erst einmal versorgt werden.“

    Nach mehreren Stunden herrschte wieder Ruhe auf der Odyssee und sie flog durch den Hyperraum zum Planeten Gigantis, um sich dort mit der Besatzung der Antares zu treffen.
    George und Era hatten sich rasch erholt aber die Galonierin trug eine Schlinge um den gebrochenen Arm. Nun saßen die mit Sam im Besprechungsraum der Odyssee und unterhielten sich über die Ereignisse.
    Carter war sichtlich schockiert und musste die Neuigkeiten erst verdauen, bevor sie selbst reagierte:
    „Wenn das der Wahrheit entspricht werden wir viel Arbeit in die Reorganisation stecken müssen aber dafür stehe ich gerne zur Verfügung. Als wir hier ankamen, bekamen wir eine Botschaft von Colonel Whist. So wussten wir, was vorgefallen war und haben uns sofort auf den Weg gemacht.“
    George nickte dankend, dann stellte er neugierig den Kopf schräg:
    „Entschuldigen Sie die Frage aber wieso sind sie denn hier? Sicherlich nicht, um uns im Kampf zu unterstützen…“
    Sam lachte und schüttelte den Kopf:
    „Nein, ich habe eine andere Mission aber das sollten wir klären, wenn wir auf Kritias sind. Ich werde euch helfen die Stromversorgung in Gang zu bekommen und die Stadt wohnbereit zu machen.“
    Sie bemerkte den besorgten Blick von Era, die einfach nur Löcher in die Luft starrte:
    „Sie können ruhig zu Mr. Harrison. Er wird sie sehen wollen, wenn er aufwacht.“
    Glücklich sprang Era von Stuhl auf und rannte zur Krankenstation, um nach ihrem Geliebten zu sehen. Dort lag Sebastian immer noch an einem Beatmungsgerät. Auch Marco rührte sich nicht und lag leblos da. Nach allem, was er durchgemacht hatte, musste er sich innerlich sicher verändert haben. Würde er jemals wieder so werden, wie er vor der ganzen Sache war?
    Sie wollte gerade seine Hand greifen, als er die Augen wieder auftat und suchend durch den Raum schaute. Die Galonierin spürte, wie ihr Herz schneller schlug:
    „Marco? Alles okay? Wie geht es dir?“
    Der junge Mann schien schlagartig erholt und setzte sich benebelt auf, während er sich unschlüssig im Raum umsah. Seine Gestik wirkte verloren und fast hätte er sich nicht getraut etwas zu sagen. Era sah ihn hoffnungsvoll an, als Marco endlich den Mund auf machte:
    „Wo bin ich? Was ist passiert?“
    Die Freundin wäre ihm fast um den Hals gefallen:
    „Auf der Odyssee! Du hast den Kristall und somit die Festung zerstört! Am Ende hast du uns doch wieder gerettet!“
    Er starrte die junge Frau unsicher an, dann runzelte er die Stirn:
    „Wer sind sie? Kennen sie meinen Namen? Ich weiß nicht…warum das hier alles passiert… Was ist hier los?“

    Fortsetzung folgt…
    Ich war immer langweilig und normal aber jetzt hängt das Schicksal des Planeten von mir ab. Ich muss durch dieses Tor aber dann werde ich sterben...
    Was soll ich tun?
    Tränen kann ich nicht zurück halten, denn dafür vermisse ich euch zu sehr!

    Euer Sohn Marco
    2009.12.28


    Stargate-Revelation

  8. Danke sagten:


  9. #6
    Gott der Zerberus-Galaxie Avatar von jaden
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    Standard

    Danke für euren Dank und ich will auch gar nicht länger warten und die neue Folge posten. Allerdings muss ich euch einen Schock versetzen.
    Ich habe beschlossen, dass es sich bei Staffel 4 um die letzte Staffel zu Stargate-Zerberus handelt.
    Ich hatte ja vor eine fünfte zu machen aber die Handlung kam mir zu wenig vor, um damit ne ganze Staffel zu fühlen. Nach Staffel 4 werde ich hier zwei große Abschiedskapitel schreiben, in denen ich die Handlungsstränge abschließe (Ähnlich wie Arc of Truth bei SG-1)

    Nehmt es mir nicht übel aber ich habe so das Gefühl, dass ich weit weniger Leser habe aber hier kommt das Trostpflaster:
    Danach geht es mit einer neuen FF weiter aber wie kann ich etwas sagen, ohne zu viel zu verraten. Ich formuliere es so...
    Den Weg von Marco, George und co. könnt ihr da noch etwas weiter verfolgen

    Genug erzählt...
    ------------------------------

    Folge 2: Grenzen

    Nun saß er da, ohne etwas zu sagen, mit zusammen gesackten Schultern und trüben Blick.
    Nachdem er fast wegen einer Panikattacke wieder ohnmächtig geworden wäre, hatten ihm die Ärzte ein Beruhigungsmittel gegeben und in einen extra Raum gebracht. Eine Pflegerin kümmerte sich um den völlig verwirrten Glatzkopf.
    Über einen Monitor konnte Era ihn genau beobachten und kämpfte mit dem Drang in den Raum zu stürmen und ihn mit einem Kuss wach zu rütteln.
    Sie seufzte leise und berührte sanft den Bildschirm:
    „Wieso muss das jetzt passieren, wo du doch gerade erst zurückgekommen bist…?“
    Die Tür zu dem Überwachungsraum öffnete sich und Samantha Carter trat ein.
    Die blonde Frau schien der Galonierin nachzufühlen, wie es in ihr aussah aber ganz verstehen konnte sie die Situation nicht:
    „Wie geht es ihnen?“
    Era holte tief Luft, dann sprach sie mit ruhiger Stimme, in der sich ein besorgter Unterton versteckte:
    „Mir geht es gut aber ich mache mir große Sorgen. Wir haben Marco gerade zur Vernunft gebracht. Wieso erinnert er sich jetzt nicht mehr an alles?“
    Sam konnte nur raten, da sie keine Ärztin war aber mittlerweile hatte sie schon so viel gesehen, dass sie schon fast einen anderen Grund vermutete:
    „Vielleicht hatte das etwas mit dem Blitz zu tun, der von dem Kristall ausgesendet wurde. Gewisse Strahlungen können auch Auswirkung auf das Gehirn haben aber ich bin keine Ärztin. Ich weiß nicht, wie man das einschätzen soll…“
    Era nahm Carters Begründung vorerst hin und schaute wieder auf den Schirm, wo Marco eingeschüchtert in seinem Bett saß und fragend Löcher in die Luft starrte.

    George war müde und musste immer wieder gähnen, während er versuchte etwas zu essen.
    Die letzte Schlacht hatte alle Teammitglieder geschlaucht, als Sebastian auftauchte und sich zu ihm setzte. Der Schiffstechniker musterte den Soldaten kurz, dann schaute er bedrück auf seinen Teller:
    „Du darfst wieder aufstehen?“
    Sebastian gab darauf keine Antwort und stieß beim Hinsetzen bloß ein Zischen aus. George musste also davon ausgehen, dass der Goa`uld noch immer eine tiefe Wunde mit sich herum trug aber den ärztlichen Rat einfach ignorierte. Beschweren durfte er sich sowieso nicht, da er es ja genauso machte. Lyana hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass Terrastigma für den Körper eigentlich keine Option mehr war und dennoch hatte George darauf zurückgegriffen, wie auf eine alltägliche Sache:
    „Was sollen wir jetzt machen? Unsere Mission hier abbrechen? Die Erzengel sind besiegt und Organika zerstört. Marco hat keine Erinnerungen mehr und wir sind alle am Ende unserer Kraft…
    Wer soll uns anführen?“
    Sebastian dachte kurz nach, dann stützte er seinen Kopf am Tisch ab:
    „Wir können nicht einfach verschwinden. Wir müssen den restlichen Organika eine neue Heimat aufbauen. Wir haben hier unsere Verpflichtungen…
    Colonel Carter meinte, dass ich vorerst die Führung übernehmen soll…“
    Der Major schien alles andere als glücklich mit der Entscheidung, zumal ihm viele der Bewohner aus Zerberus noch immer nicht vertrauten. Seine Taten als Marduk hatten einfach eine zu große Kerbe hinterlassen.
    Nun kamen auch Era und Carter in den Aufenthaltsraum. Sam sah sich die drei erschöpften Freunde an und legte die Stirn in Falten, bevor sie aufmunternde Worte sprach:
    „Wir werden Kritias schon in eine neue Basis verwandeln. Ich werde sie tatkräftig unterstützen und auch Mr. Harrison wird sicher bald seine Erinnerungen zurückerlangen. Sie müssen optimistisch sein!“
    Alle nickten schweigend, als plötzlich die Tür auf ging und eine junge Frau herein stolperte. Die Gruppe schaute das Mädchen irritiert an und sie wirkte etwas überfordert:
    „Colonel Carter? Wir landen doch gleich auf Gigantis… Was ist wenn ich dort wieder austicke… Laut den Berichten soll es dort viele Felsen und Erde geben…“
    Die junge Frau hatte halblange, dunkelbraune Haare und trug eine Brille, die ihr immer wieder von der Nase rutschte. Sie sprach etwas hastig, da ihr die Ankunft auf der neuen Heimat wohl Sorgen machte.
    Nun wechselten alle Teammitglieder rasche Blicke, während Carter sich räusperte:
    „Darf ich ihnen Jenny McLane vorstellen? Sie ist der eigentliche Grund für meine Mission in die Zerberus-Galaxie.
    Nach einer Mission mit SG-1 kam sie mit Technologie der Furlinger in Berührung. Marco Harrison hat bei der Mission die Anfänger überwacht…“
    Sebastian schnipste, dann untersuchte er diesen Neuankömmling genauer:
    „Ich habe den Bericht gelesen… Sie hat einen Prior durch ihre Kräfte lebendig begraben und Marco das Leben gerettet. Ich dachte sie wäre in Area 51. Wie sollen wir ihr helfen können?“
    Carter nickte und deutete an, dass Jenny ruhig näher kommen sollte:
    „Nun ja… In Zerberus gab es mehrere Situationen, die bei ihrem Fall helfen können. Sie trafen einen Verbrecher namens Patras der Wind kontrollieren konnte und habt Kontakt zu den Malkias-Mönchen, die Marco mehrmals halfen, seine Fähigkeiten zu bändigen.“
    Diese Tatsache leuchtete ein und keiner wagte es noch zu widersprechen. Da hob George den Arm und grinste wieder breit:
    „Okay aber wieso helfen? Sind ihre Fähigkeit keine Bereicherung im Kampf mit den Ori?“
    Sam hatte mit einer derartigen Frage schon gerechnet und stieß ein Seufzen aus, während Jennys Kopf deprimiert zwischen ihren Schultern verschwand:
    „Leider verliert sie zunehmend die Kontrolle über ihre wachsenden Kräfte und sie hätte durch ein Erdbeben fast Area 51 versenkt. Da dachten wir, dass sie auf Organika besser aufgehoben sei. Wir wussten ja nicht, dass dieses versenkt wurde…“
    Bei dem Gedanken an die Verwüstung lief der Gruppe wieder ein Schauer über den Rücken.
    Era schien gedanklich immer noch mehr bei dem verlorenen Marco zu sein, als bei der derzeitigen Diskussion, als ihr eine Idee kam:
    „Ich und George gehen zu den Malkias-Mönchen, um Marco und Jenny zu helfen.“
    Damit waren alle einverstanden, als die Odyssee über dem Planeten Gigantis aus dem Hyperraum sprang. Im Orbit flogen bereits die Timaios und der Trümmerberg der Antares. Über Funk meldete sich Colonel Whist, um die Freunde zu begrüßen.
    Nur kurze Zeit später fanden sich alle im Hauptsaal der Stadt Kritias ein. Noch lag die Stadt im Dunklen aber Sam saß bereits im Kontrollraum um die ZPMs einzuschalten, die Pollon von Organika gerettet hatte.
    Mit einem Surren fuhren die Energiequellen in den Generator hinab und versorgten den Komplex mit Energie. Ein lautes Knirschen ging durch die veralteten Korridore, als das Leben in der Stadt wieder erwachte. Die Lichter sprangen an und auch die Belüftung funktionierte einwandfrei.
    Sam lehnte sich entspannt in ihrem Stuhl zurück, während George die Arme verschränkte und ein beruhigtes Summen von sich gab:
    „Es funktioniert…“
    Vor ihren Augen erwachte ein zweites Atlantis zu neuem Leben und bot dem heimatlosen Team eine neue Unterkunft. Der Vorteil an Kritias war der feste Erdboden, auf dem sich die Stadt befand. Nun begann Pollon die restlichen Bewohner von Organika herunter zu beamen. Die Crew der Antares hatte die Aufgabe übernommen Quartiere, Krankenstation und Labore einzurichten. Von einer Minute auf die nächste herrschte großer Tumult in der ganzen Stadt. Nun war es Sebastian, der sich genervt durch das Haar fuhr:
    „Das wird eine harte Arbeit, hier eine halbwegs brauchbare Basis einzurichten!“
    Kaum hatte er das gesagt, gab es einen neuen Lichtblitz und mitten im Saal erschien ein rundes Objekt. Genau wie in Atlantis hatte Pollon das Stargate genau in den Hauptsaal gebeamt und alle wurden unfreiwillig an die Expedition aus der Pegasus-Galaxie erinnert.
    Die Menschen begann bereits damit die Stadt auf Vordermann zu bringen, während Sam motiviert mit den Fingern knackte:
    „Ich werde beginnen die Stadt neu zu kalibrieren und alle wichtigen Funktionen zu aktivieren!“
    Era nickte, dann gingen sie und George zu dem verwirrten Marco auf der Krankenstation.
    Dieser war nach dem Transport in die neue Basis völlig außer Kontrolle geraten und hatte zwei Wachmänner nieder geschlagen. Rasend stand er mit erhobenen Fäusten in der Ecke des „neuen“ Krankenzimmers und versuchte die Ärzte abzuwehren, die ihn beruhigen wollten:
    „Was wollt ihr von mir? Was habt ihr getan!?“
    Der ehemalige Anführer war vollkommen eingeschüchtert, als endlich die Freunde auf der Krankenstation ankamen. Sofort drängte sich Era zwischen den Ärzten durch und versuchte den jungen Mann zu erreichen:
    „Du musst dich beruhigen! Wir wollen dir nur helfen, Marco!“
    Der Glatzkopf verstand nicht und ignorierte die Worte einfach. George fasste sich an den Kopf, dann hob er den Arm, um seinen besten Freund mit Telekinese gegen die Wand zu drängen:
    „Beruhig dich, Kumpel! Wir wollen dir nix Böses!“
    Endlich kam der verwirrte Kamerad zur Ruhe und musterte die beiden Helfer, bevor er wieder den Blick ab wand und nichts mehr sagte. Voller Depression ließ sich Marco wieder auf das Krankenbett fallen und blieb stumm.

    Sebastian und Carter machten einen Rundgang durch die etwas eingestaubte Antiker-Stadt, um eventuelle Schäden zu besichtigen und auszumerzen. Der Major war immer noch etwas erschöpft aber die neue Situation verlangte von ihm, voll da zu sein, während Carter neben ihm her trottete:
    „Ich denke die Stadt kriegen wir hin aber wie sieht es mit ihrem Team aus?“
    Der Goa`uld stieß ein besorgtes Seufzen aus, dann bleib er mitten im Gang stehen:
    „Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht! Niemand von uns hat mit so einer Wendung gerechnet! Wir können nur hoffen, dass die Malkias-Mönche Marco heilen können…“
    Auch ihn hatte die letzte Schlacht mitgenommen. Carter konnte die Probleme des Teams gut verstehen, denn auch SG-1 hatte mehr als genug erlebt:
    „Ich denke, sie bekommen das schon wieder hin! Ihr Team ist gut und Marco ist stark. Ich hoffe viel mehr, dass wir Jenny McLane helfen können…
    Steigt die Intensität ihrer Kraft, könnte sie sterben!“
    Irgendwie zeigte der Soldat kein Interesse für die Probleme des unbekannten Mädchens und wenn Jenny hier gewesen wäre, hätte sie einen Heulkrampf bekommen. Da knackt der Funk und Pollons Stimme erklang:
    „Colonel Carter! Kommen sie bitte in den Kontrollraum!“
    Sie antwortete rasch, dann ließ sie Sebastian alleine, um zu Pollon zu gehen. Vielleicht war es ganz gut einen Augenblick für sich alleine zu haben, denn Ruhe hatte er seit der Hochzeit nicht mehr gehabt. Er schloss die Augen und musterte den etwas veralteten Gang, bevor er sich auf eine Art Fensterbank fallen ließ.
    Seine Gedanken waren Brei, also genoss er die Stille. Sanfte Stille….
    Diese Ruhe wurde augenblicklich von einer schrillen Stimme durchschnitten, als Jenny McLane den Gang herunter gestürmt kam:
    „Major Rantold?!“
    Sebastian schreckte wieder auf und erkannte, dass er beim Einschlafen war, als Jenny vor ihm anhielt:
    „Ich wollte sie fragen, ob ich ihnen irgendwie helfen kann, bis die Mission zu den Mönchen startet?“
    Der Dunkelhaarige formte aus seinen Augen Schlitze und blitzte sie sprachlos an, bevor er einen ernsten Ton anschlug:
    „Nein, sie können nicht helfen! Gehen sie auf die Krankenstation, um ihren Zustand zu überwachen und lassen sie mich meine Arbeit machen!“
    Der Goa`uld war jetzt schon Jenny genervt, dabei kannte er sie kaum. Kein gutes Zeichen.
    Die junge Frau senkte sofort deprimiert den Kopf und hatte die Aussage des Majors verstanden, also wankte sie etwas traurig davon, dabei hatte sie es nur gut gemeint.

    Auf der Krankenstation hatte es sich Era neben dem Bett von Marco gemütlich gemacht. Dieser konnte durch ein Fenster in den blauen Himmel über Gigantis gucken.
    Überall im Raum versuchten die Ärzte noch ihre Station aufzubauen und alles zum Laufen zu bekommen. Der glatzköpfige Kamerad war in Gedanken versunken aber Era musste etwas unternehmen, also berührte sie ihn sanft an der Schulter, was ihn aus seinen Gedanken riss:
    „Hör zu… Ich weiß, du erinnerst dich nicht aber wir wollen dir helfen, dass du es wieder kannst…“
    Etwas unschlüssig starrte sie der frühere Anführer an, bevor er den Kopf senkte:
    „Und wie? Im Augenblick bin ich mir nicht einmal sicher, ob ich euch vertrauen soll… Es kann doch nicht sein, dass plötzlich alles weg ist, was ich weiß!“
    In seiner Stimme lag wieder große Verzweiflung und alles in ihm schrie um Hilfe, doch Era konnte ihm genau jetzt nicht helfen. Sie hatte es schon in der Kristallfestung nicht mehr gekonnt, also griff sie vorsichtig nach seiner Hand:
    „Wir kennen ein paar Mönche, die dich eventuell heilen können. Wir müssen es versuchen!“
    Er riss seine Hand sofort wieder los aber schaute ihr zum ersten Mal in die Augen, seit er die Erinnerungen verloren hatte:
    „Okay… Versuchen wir es…“

    Das Sternentor wählte bereits, als alle wieder in den neuen „Torraum“ kamen. Carter hatte das DHD vor dem Tor platziert, da es anders als in Atlantis kein integriertes DHD gab. Der blonde Colonel beobachtete zusammen mit Sebastian, wie sich der innere Ring drehte.
    Nun kamen die vier Teammitglieder in den Gateraum aber sie wirkten alle etwas angeschlagen. Marco ging alleine voran, immer noch misstrauisch auf die für ihn unbekannten Leute. Direkt hinter ihm schlurfte die lustlose Jenny McLane, die immer wieder ihre Brille zu Recht schob.
    Direkt dahinter folgten Era und George, mit ihrer üblichen Ausrüstung. Die Galonierin und der Techniker tauschten unschlüssige Blicke, dann klopfte ihr George auf die Schulter:
    „Das wird schon! Am Ende des Tages wird Marco wieder der Alte sein…“
    Sie seufzte, dann beobachteten sie, wie sich der Ereignishorizont bildete. Jenny schien sich an das Tor gewöhnt zu haben und stolzierte tapfer hindurch aber Marco untersuchte den Ring respektvoll, bevor er auch hindurch trat. Nun folgten die beiden restlichen Teammitglieder.
    Als sich das Sternentor wieder abgeschaltet hatte, ließ Sebastian den Kopf auf eine Armatur fallen:
    „Ich hoffe sie packen das…“
    Ich war immer langweilig und normal aber jetzt hängt das Schicksal des Planeten von mir ab. Ich muss durch dieses Tor aber dann werde ich sterben...
    Was soll ich tun?
    Tränen kann ich nicht zurück halten, denn dafür vermisse ich euch zu sehr!

    Euer Sohn Marco
    2009.12.28


    Stargate-Revelation

  10. Danke sagten:


  11. #7
    Gott der Zerberus-Galaxie Avatar von jaden
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    Es geht weiter aber wo bleibt das Feedback?
    Naja, trotzdem danke für den Dank! Der nächste Abschnitt dürfte besonders bei Flying Daedalus neugierde wecken

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    Die frische Bergluft hatte sich nicht verändert und wehte dem Team sanft um die Ohren, während er ihre Vitalität weckte. Jenny sah sich sofort unwohl um und schloss angsterfüllt die Augen, während George sich ihr näherte:
    „Was ist los?“
    „Zu viel Erde! Muss mich ganz schön konzentrieren, damit ich nix kaputt mache!“, stotterte sie, völlig von den Erdmassen des Planeten eingeschüchtert. Keiner vom Team hatte damals gesehen, wie Jenny mit ihren Kräften einen Prior der Ori lebendig versenkt hatte. Era zuckte bloß mit der Schulter und beobachtete Marco, der wortlos den Gebirgspfad hinauf stieg.
    Recht schnell hatten sie den Weg bestritten und erreichten die gewaltigen Klostertore, die den Tempel der Mönche vor Feinden schützten. Noch bevor George anklopfen konnte, schoben sie die schweren Riegel bei Seite und öffneten den Durchgang zum geweihten Bereich der Priester. Direkt hinter den massiven Türen erwartete sie bereits ein vertrautes Gesicht.
    Yann schien die Freunde bereits erwartet zu haben, so wie er es immer tat und lächelte gutherzig:
    „Wir haben uns lange nicht gesehen, meine Freunde… Wir wissen bereits, warum ihr hier seid… Es sind Tage der Trauer…“
    Ein Murren ging durch die Reihe des Zerberus-Teams, dann folgten sie ihm ins Innere der Anlage.
    Auch hier hatte sich nichts verändert. Die Rasenflächen waren grün und überall wuchsen prächtige Bäume und Pflanzen. Die Mönche war immer noch fleißig damit beschäftigt die Anlage in Ordnung zu halten. George wusste nicht, was er sagen sollte, dann räusperte er sich:
    „Du hast Recht! Tage der Trauer… Ihr wisst also was passiert ist?“
    Yann nickte und betrat mit ihnen das Hauptgebäude. Noch immer war der Holzboden frisch gereinigt und man sah sein Spiegelbild darin:
    „Ihr seid gekommen, damit der Zerstörer seine Erinnerungen zurück erlangt und das Mädchen das Erdreich beherrschen kann. Ich werde sie höchstpersönlich in ein Ritual einweihen. Marco muss jedoch etwas warten…“
    Der Glatzkopf hatte gar nicht richtig zugehört und schaute sich immer wieder begeistert an diesem ruhigen Ort um. Era war von den Worten verwirrt und schüttelte störrisch den Kopf:
    „Wieso du? Wir dachten, Felian würde sich um Marco kümmern…“
    Yanns Blick wurde sofort mit Trauer erfüllt, als der Name des Hohepriester fiel:
    „Mit dem Erwachen des Zerstörers in Marco wurde die Prophezeiung erfüllt, dass die Welt der Hoffnung, Organika, untergeht. Am selben Tag ist Felian verstorben. Wir haben sofort das Freiheitsritual durchgeführt und ich wurde zum neuen Hohepriester bestimmt!“
    Alle mussten schlucken, denn bisher war Yann bloß der Kammerdiener des Hohepriesters gewesen. Nun war er das Oberhaupt der Malkias-Mönche.
    Nun griff der Mönch die Hand der eingeschüchterten Jenny und zog sie mit sich:
    „Folge mir und du wirst deine Kräfte schon bald zügeln können!“
    Sie folgte nur nickend und ließ das Team alleine zurück. Marco war inzwischen eher misstrauisch, was das Ritual anging und schlenderte durch die Kammer. Dabei kam er an den Vorhängen vorbei, welche das Repositorium bedeckten, durch das George einst seine Kräfte erhielt. Er erblickte den Spiegel und blieb ruckartig stehen. Marco schien irgendwie zu spüren, dass er schlechte Erfahrungen mit diesen Objekten gemacht hatte aber dann wurde die Neugierde wieder größer.
    Nun eilte George panisch herbei und stellte sich dazwischen:
    „Halt! Da würde ich nicht zu nahe ran gehen…“
    Der Glatzkopf stockte sofort und wich augenblicklich etwas entrüstet von dem Schiffstechniker zurück. Era hatte das ganze vom Eingang aus beobachtet und verkrampfte sich, während sie wieder schweren Herzens ausatmete:
    „Marco…..“

    Der Raum war nur von ein paar Kerzen beleuchtet, als Jenny hinein kam. Vor ihr lag ein Teppich mit Symbolen der Antiker und auch die Wände waren mit merkwürdigen Zeichen übersäht. Etwas eingeschüchtert blieb sie vor dem Teppich stehen, auf dem Yann gelassen platz nahm und dann die Beine kreuzte:
    „Nimm Platz!“
    Die junge Forscherin musste schlucken, bevor sie sich ebenfalls im Schneidersitz fallen ließ und den Mönch erwartungsvoll ansah:
    „Ich bin etwas nervös… Außerdem habe ich Angst, dass ich diesen Berg sprenge oder so ähnlich…“
    Ihre Brille rutschte wieder etwas runter und in ihrer Uniform wirkte sie auch nicht wie ein Soldat das Stargate-Centers. Yann hatte sich offenbar noch mehr entspannt, bis er Jenny genau ins Visier nahm:
    „Du musst nicht nervös sein… Lass uns meditieren… Schließe deine Augen und konzentriere dich auf dein innerstes Gefühl…“
    Sie befolgte die Anweisung und versuchte in sich zu gehen, doch würde es ihr helfen?

    Die Müdigkeit hatte ihn überwältigt und nun lag Sebastian mit dem Kopf auf einem Terminal und holte den fehlenden Schlaf nach. Da versuchte ihn jemand zu wecken. Verschlafen richtete der Goa`uld seinen Blick auf die Person und musste sich erst kurz sammeln:
    „Colonel Carter?“
    Die blonde Frau nickte und deutete auf das aktivierte Display vor sich:
    „Ich habe die wichtigsten Einstellungen in der Stadt konfiguriert aber es gibt noch tausende Dinge, die gemacht werden müssen. Zwar ist Kritias in vielen Dingen einfacher als Atlantis aber das ändert nichts an der Komplexität der Antiker-Technologie.“
    Sebastian, der für technische Informationen noch zu verschlafen war, rieb sich die Augen und schaute sie schräg an:
    „Verstehe… Zu mindestens zum Teil… Was ist mit dem Schild der Stadt oder den Waffensystemen?“
    Samantha lächelte wieder und versuchte den Major aufzumuntern:
    „Alles ist funktionsfähig aber es gibt noch viele organisatorische Dinge zu erledigen.“
    „Dabei kann ich helfen!“, erklang eine vertraute Stimme vom anderen Ende des Kontrollraumes.
    Fürst Zaiku stand im Durchgang und schien immer noch sehr schwach. Er brauchte Krücken und um seinen Kopf war ein dicker Verband aber dennoch lachte der Anführer der Organika, auch wenn es etwas gezwungen wirkte. Sebastian schüttelte sofort abweisend den Kopf:
    „Sie sollten doch im Bett liegen! Was machen sie hier im Kontrollraum, Fürst Zaiku?“
    Der Organika schien störrisch zu sein und trat näher:
    „Ich will aber lieber helfen. Außerdem missachtet ihr auch ständig die Anweisungen meiner Tochter… Ich möchte bei der Verteilung der Arbeitskräfte helfen…“
    Carter nahm die Hilfe des Fürsten dankend an aber Sebastian blieb misstrauisch.

    Es dauerte eine Ewigkeit.
    Seit drei Stunden befanden sich Yann und Jenny schon in dem anderen Zimmer. George saß gelangweilt in der Ecke und lehnte mit dem Rücken an der Wand. Direkt neben ihm hatte Era sich hingesetzt und die Beine angewinkelt. Ihre Gedanken waren immer noch bei Marco, der schon vor einer Stunde aus dem Hauptgebäude verschwunden war, um frische Luft zu schnappen.
    Er hatte die besorgten Blicke seiner „Freunde“ nicht mehr ertragen und war aufgebracht hinaus gestampft. Nun saßen Era und George schweigend da, bis sie irgendwann die Stille durchbrach:
    „Es ist furchtbar…“
    „Was?“, drehte sich George ihr neugierig zu.
    „Die Sache mit Marco! Ich hatte so gehofft, dass wir wieder zueinander finden, weil ich endlich wusste, dass ich nur ihn will…
    Ausgerechnet jetzt macht mir das Schicksal einen Strich durch die Rechnung, als wolle es nicht, dass ich und er zusammen kommen.“
    Der Techniker musste doch etwas lachen, als sie das sagte und nahm sie bei der Hand:
    „Ich würde gerne aufmunternde Worte sagen aber ich muss gestehen, dass ich selbst keine weiß… Es war einfach zu viel in letzter Zeit…“
    Die Galonierin nickte und umschlang jetzt ihre Knie mit den Armen:
    „Stimmt… Ich habe immer noch nicht registriert, dass Organika versunken ist und Kritias unsere neue Heimat werden soll…“
    George nickte und wollte sie in den Arm nehmen, als eine Erschütterung durch den ganzen Tempel ging. Die Vibration wurde stärker und beide Teammitglieder sprangen verwirrt auf. Sofort schauten sie zu dem Durchgang in den Raum von Yann, als es einen lauten Knall gab und die Erschütterung schlagartig verschwand.
    Danach wäre fast die Wand explodiert aber stattdessen schoss eine dicke Staubwolke aus der Kammer und hüllte den ganzen Hauptsaal ein. Der klare Boden wurde sofort von einer Staubschicht bedeckt und die Teammitglieder waren besorgt, bis Jenny und Yann hustend aus dem Raum heraus wankten. Dabei schien der junge Priester viel Staub geschluckt zu haben und Jenny begann sich panisch zu entschuldigen:
    „Das wollte ich nicht! Ich dachte, ich hätte alles unter Kontrolle aber dann ist plötzlich der Boden explodiert! Es tut mir Leid, Yann!“
    Yann bekam endlich wieder Luft und blinzelte sie gutmütig an:
    „Schon in Ordnung… Die Übung hat dir doch geholfen… Die Intensität war einfach zu hoch… Wenn du dieses Ritual noch ein bisschen wiederholst, dürftest du deine Fähigkeiten bald unter Kontrolle haben…
    Und scheue dich nicht vor erdlastigen Orten!“
    Die junge Frau nickte nur verunsichert, während sich Era und George wieder beruhigten. Danach kam auch Marco wieder in den Raum geschlendert. Er wirkte immer noch etwas abwesend und hatte beide Hände in die Hosentaschen vergraben:
    „Ich denke mal, dass wir uns jetzt um meine nicht vorhandenen Erinnerungen kümmern können?“
    Alle Blicke wanderten platt zu ihm und Yann runzelte die Stirn:
    „Ja, dann folge mir aber sei nicht schockiert… Der Boden im Meditationsraum ist etwas uneben…“
    Bei diesen Worten versank Jennys Kopf zwischen den Schultern und sie lief knallrot an. Diese ganze Sache war ihr unendlich peinlich. Während Yann mit dem Glatzkopf in die Kammer verschwand, berührte George die noch etwas aufgelöste Jenny am Arm:
    „Jetzt, wo die Sache gegessen ist, könntest du mir ja mal deine Kräfte zeigen…“
    In dem Moment schlug ihm Era auf den Hinterkopf und blitzte ihn böse an:
    „Lass sie doch erst einmal zu Luft kommen, George!“
    Jenny hob sofort beruhigend die Arme:
    „Ist schon gut aber mir ist es lieber nichts von diesen ätzenden Fähigkeiten zu zeigen… Ich würde die lieber wieder loswerden…“

    Der Holzboden war komplett weg gebrochen und nur aufgewühlte Erde stellte den Rest des Bodens dar. Etwas irritiert stand Marco in einem Sandhaufen und hoffte, dass ihm Yann wirklich helfen kann.
    Der Priester schien selbst etwas überfordert mit der Situation, behielt aber dennoch die Ruhe und sah sich etwas beschämt um:
    „Es war nicht geplant, dass es so aussieht… Jenny hat zu viel Power…“
    Marco reagierte nicht und verschränkte etwas desinteressiert die Arme. Er fühlte sich an diesem Ort sichtlich unwohl, also wartete Yann nicht länger ab:
    „Okay, schließ die Augen! Ich werde deine Gedanken öffnen und dich so deinen Erinnerungen zugänglich machen!“
    Yann stellte sich vorsichtig vor Marco auf und wollte ihm gerade die Hand auf die Stirn legen, als der ehemalige Anführer ihn unterbrach:
    „Warte… Was ist, wenn mir die Person nicht gefällt, die ich dann werde. Ihr sagtet, ich wäre ein Zerstörer… Vielleicht werde ich wieder zu diesem Zerstörer…“
    Der Priester lächelte wieder, dann legte er ihm dennoch die hand auf die Stirn:
    „Es liegt an dir selbst die Erinnerung zu befreien aber vielleicht dient dieses Ritual nicht dazu, deine Erinnerung zu wecken. Vielleicht weist sie dir den Weg zu einer neuen Bestimmung. Verschließe dich nicht!“
    Der Glatzkopf befolgte den Rat und schloss die Augen, so wie es Yann von ihm verlangte. Danach dauerte es nur Sekunden, bis sich sein Körpergefühl veränderte und er zu schrumpfen schien.
    Sein Geist drehte sich und eine merkwürdige Kraft durchströmte ich, wie eine Welle aus purer Elektrizität. Danach riss er panisch die Augen auf und bemerkte nur, wie sich die Umgebung um ihn herum veränderte.

    Mit einem Seufzen lehnte sich der junge Mann in seinem Sitz zurück, völlig müde und am Ende seiner Kraft.
    Er hatte die Nacht schon nicht gut geschlafen und nun quälte er sich schon seit Stunden damit ab, nicht gleich zusammen zu brechen. Mit seinem Kopf lehnte er gegen die Scheibe und bereute, dass er sich auf diese dumme Sache eingelassen hatte.
    Als er aus dem Fenster sah, konnte er die Vororte von Vancouver sehen, die an ihm rasend schnell vorbei zogen. Schon bald würde der Zug im Hauptbahnhof einfahren und er hatte nicht eine Stunde geschlafen.
    „Wieso immer ich?“, murmelte der blonde Junge und schloss genervt die Augen. Alle anderen aus seiner Klasse saßen jetzt bestimmt in einer Vorlesung und horchten den neuen Entdeckungen der Wissenschaftler und was tat er. Er saß in einem Zug nach Vancouver, um eine inoffizielle Studienreise zu machen.
    Viel lieber wäre er jetzt in New York, wo er hin gehörte aber das war ihm ja leider nicht erlaubt. Er war Professor Hawkins bester Schüler und seine Noten waren so gut, dass er ruhig den Stoff von Monaten verschlafen konnte aber trotzdem waren ihm dann solche persönlichen Gefallen unangenehm. Er war gerade dabei wieder einzunicken, als sein Handy klingelte.
    Marco schnappte sich das Telefon und sofort hallte ihm die Stimme seines besten Freundes entgegen:
    „Hey, wie läuft es?“
    Der Blonde stieß ein genervtes Seufzen aus, gefolgt von einem Gähnen:
    „Bin fast in Vancouver und selbst?“
    George klang aufgeregt und hatte einen sarkastischen Ton drauf, so dass Marco ihn gerne durch den Hörer gezogen hätte:
    „Nun ja, heute findet in der Millwall-Hall eine Party statt…“
    „Arg!“, schrie Marco auf und hörte nur, wie George am anderen Ende der Leitung lachend auflegte:
    „Der hat doch bloß angerufen, um mir das unter die Nase zu reiben… Ich mache nie wieder etwas für Professor Hawkins!“
    Der Lehrer hatte ihn darum gebeten eine alte Steintafel aus dem Museum von Vancouver zu holen. Der Museumsleiter war ein alter Freund des Collegeprofessors und hatte versprochen seinen besten Schüler zu schicken, um diese alte Tafel abzuholen. Marco fand das komisch. Er war gerade mal knapp ein halbes Jahr Student und zählte noch zu den Frischlingen und trotzdem vertraute ihm Professor Hawkins mehr, als den Studenten, die er seit Jahren hatte.
    Kreischend fuhr der Zug in den Bahnhof ein und alle Passagiere verließen eilig ihre Wagons. Auch Marco stolperte mit deinem Rucksack über den Bahnsteig. In seiner Hand hatte er einen Zettel, auf dem ihm Prof. Hawkins aufgeschrieben hatte, welche Buslinie er nehmen musste, um zum Museum zu gelangen. Mit großen Schritten suchte er jetzt den richtigen Bus an den Haltestellen und fand ihn dann auch. Er zeigte seine Fahrkarte und setzte sich auf einen freien Platz auf den hinteren Reihen. Endlich kehrte die Erleichterung zurück. Marco hatte öfter das Problem, die falsche Bahn zu nehmen oder sich zu verlaufen, wenn er neu in anderen Großstädten war. Irgendwie war es schon peinlich, sich als New Yorker in einer Großstadt wie Vancouver zu verirren.
    Plötzlich kam eine Durchsage vom Busfahrer:
    „Linie 34, in Richtung Außenbezirk fährt ab!“
    Nun riss der Student die Augen weit auf und schaute auf seinen Zettel:
    „Die Linie stimmt aber wieso Außenbezirk? Ich muss ins Stadtzentrum!“
    Da fuhr der Bus schon ab und Marco musste hilflos mit ansehen, wie der Wagen sich von der Stadtmitte entfernte.
    Er sprang rasend auf, um dem Busfahrer bescheid zu sagen aber dieser blieb kalt und deutete auf ein Schild über dem Fahrerbereich: NICHT MIT DEM FAHRER SPRECHEN!
    Voller Entsetzen wankte Marco zu seinem Platz zurück und erntete noch den mitleidigen Blick einer älteren Frau:
    „Na toll… Jetzt darf ich mich wieder durch die Fahrpläne der Stadt arbeiten… Dafür wird Professor Hawkins bezahlen…“
    Seine Laune hatte sich verfinstert aber mehr außer zu schmollen war zurzeit nicht drin, also verschränkte er die Arme und beobachtete die immer niedrigere Infrastruktur der Stadt. Die Fahrt ging sogar durch das Industriegebiet, was ihn nur noch mehr aufregte. Irgendwann, nach einer halben Stunde, hielt der Bus an einem abgelegenen Teil der Stadt. Überall marschierten Arbeiter mit Blaumännern die Straße entlang, um zur Arbeit in einer nahe gelegenen Kohlefabrik zu verschwinden. Der Bus hielt an einer abgelegenen Haltstation und auch Marco stieg hier aus, bevor ihn der dämliche Bus noch weiter vom Stadtkern weg brachte. Mit einem Fluchen stampfte er zu der kleinen Döner-Bude an der Ecke, die hungrige Arbeiter versorgte:
    „Entschuldigung… Könnten sie mir sagen, wann der nächste Bus ins Zentrum fährt?“
    Der türkische Budenbesitzer überlegte kurz und servierte zeitgleich einem anderen Kunden das Essen:
    „Alle drei Stunden…“
    „WAS!? So spät! Wieso?!“
    Der Imbissbudenbesitzer zuckte mit der Schulter:
    „Alle zehn Minuten fährt ein Bus zu den einzelnen Stationen in der Gegend aber die Hauptlinie braucht ihre Zeit. Tut mir Leid…“
    „Schon gut!“, winkte der Blonde ab und trottete etwas hilflos die Straße entlang. Wie sollte er jetzt in die Stadt kommen, ohne zu lange warten zu müssen. Ihm kam eine Idee! Mit einem Taxi war das sicher leicht, also schnappte er sich sein Handy und gab die Nummer der Auskunft an. Leider kam keine Verbindung zu Stande und fast hätte der Student das Telefon vor Wut weggeworfen:
    „Dreck! In dieser Gegend ist ein Funkloch! Das ist eindeutig nicht mein Tag!“
    Sein Blick streifte durch die Umgebung und dabei entdeckte er einen großen Altbau in der Gegend, der nicht aussah, wie ein Industriebetrieb. Vielleicht gab es an diesem Ort ein Telefon, das er kurz benutzen konnte. Als er näher trat, bemerkte er die schäbige Fassade und den alten Baustil des letzten Jahrhunderts. Er formte die Augen zu Schlitze, als er das Grundstück betrat:
    „Wow… Keine sehr ausgereifte Konstruktion…“
    Marco bremste erst, als er das Schild an der Tür sah und sofort stauten sich in ihm unliebsame Erinnerungen auf. Auf dem Schild stand, dass es sich um ein Waisenhaus handelte. Voller Bestürzung hielt er inne und schloss angespannt die Augen. Sein Herz schlug schneller und nackte Panik versetzte ihn in seine eigene Heimzeit, die er nach dem Tod seiner Eltern erlebt hatte:
    „Wieso jetzt? Wieso hier?“
    Es war knapp ein Jahr her, dass er selber aus dem Heim gekommen war, um endlich zu studieren, dabei war er kein wirklich gutes Kind dort gewesen. Alleine den Mist, denn er mit Zack und den anderen gemacht hatte. Ihm lief ein Schauer über den Rücken, während er sich dem Eingang näherte…
    Ich war immer langweilig und normal aber jetzt hängt das Schicksal des Planeten von mir ab. Ich muss durch dieses Tor aber dann werde ich sterben...
    Was soll ich tun?
    Tränen kann ich nicht zurück halten, denn dafür vermisse ich euch zu sehr!

    Euer Sohn Marco
    2009.12.28


    Stargate-Revelation

  12. Danke sagten:


  13. #8
    Major Avatar von Flying Daedalus
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    moin, moin, ähm naja eher nacht, nacht ^^

    hmm wo bleibt das Feedback? ne gute frage
    du sagst also, das der Abschnitt meine Neugierde weckt? hmm echt? *mal über die Folge flieg*, ähm nö, erst die nächste Folge ^^

    "„Die Sache mit Marco! Ich hatte so gehofft, dass wir wieder zueinander finden, weil ich endlich wusste, dass ich nur ihn will…" - wenn ich sowas allein scho hör, ohje FRAUEN *arg* und nächste woche stellt sie doch plötzlich fest, das sie eigentlich auf Sebastian oder auf den Fürst steht, mano mano so ne Frau

    Das Carter so hetzend ist, um Kritias online zu bringen hätte ich nicht gedacht, aber wenigstens hatte Sebastian seinen Schlaf ^^, wenn er da mal nicht irgendetwas ausversehen aktiviert hat, als er eingeschlafen ist und der Kopf immer weiter nacht unten gesunken is *gähn, auch halb einschlaf*

    Aber dieser letzte Abschnitt,...................

    bis zur nächsten Folge dann ^^

  14. #9
    Gott der Zerberus-Galaxie Avatar von jaden
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    So, der letzte Abschnitt der Folge. Ich bedanke mich für den Dank und natürlich für Flying Daedalus Feedback. Dann will ich mal nicht weiter warten lassen und poste ^^

    ----------------------------------------------------------------------

    Dieses graue Gebäude hatte die gleiche trostlose Wirkung, wie dieses Heim in New York, in dem er untergebracht war.
    Der Eingang stand offen aber sonst herrschte Totenstille an diesem Ort.
    Man hörte keine Kinder und die Stille war so beängstigend, dass man meinen könnte, der Ort wäre ausgestorben. Mit vorsichtigen Schritten durchquerte Marco den kleinen Eingangsbereich und dann den ersten Flur. Durch eine alte Holztür mit Glasfenster konnte er in den Speisesaal schauen, aus dem endlich Stimmen zu hören waren.
    Da hatte der Student die Erklärung für die Ruhe. Es war Mittagszeit und alle Waisen hatten sich im Speisesaal zur gemeinsamen Mahlzeit versammelt. Es gab irgendeine undefinierbare Pampe, die nur widerwillig als Nahrung, sondern als Geschoss verwendet wurde.
    Der Anblick war genau, wie bei ihm damals, also versank er kurz in Gedanken, während er so da stand.
    Eine Stimme erschrak ihn und mit einer hastigen Bewegung fuhr er herum:
    „Bist du nicht etwas alt für das Waisenhaus?“
    Der Blonde hätte fast einen Herzanfall bekommen, als er diesen Teenager hinter sich sah, der offenbar verspätet zum Essen kam:
    „Äh…“
    Genau jetzt fiel ihm natürlich keine passende Antwort ein und der Junge schaute ihn mit etwas benebelten Augen an. Ihre Blicke trafen sich und die Trauer, die offenbar in dem Jungen schlummerte, kam ihm auch sehr vertraut vor. Der Jugendliche trug eine hoch gekrempelte Jeans mit roten Hosenträgern und kurze, dunkle Haare. Noch immer schaute er den blonden Neuankömmling erwartungsvoll an, also fing sich Marco wieder und räusperte sich:
    „Ich habe mich etwas verirrt… Ich wollte hier mal fragen, ob ich das Telefon benutzen kann…“
    Der Junge schaute ihn schräg an und schien völlig emotionslos, also glaubte Marco schon fast keine Antwort mehr zu bekommen, doch dann nickte der Teenager:
    „Wo wolltest du denn hin?“
    „Zum Museum für alte Geschichte im Stadtzentrum aber mein bescheuerter Lehrer hat mir die falsche Liniennummer aufgeschrieben!“, erklärte Marco und reichte dem Jungen den Zettel:
    „Das ist wirklich die falsche Route…“
    Mit einem verstohlenen Blick blinzelte der Waisenjunge in den Speisesaal, dann deutete er auf die Tür:
    „Ich kann dir zeigen, wie du da hinkommst! Lass uns gehen!“
    Etwas panisch musterte Marco diesen Typen, der offenbar vor hatte ihn zu begleiten:
    „Musst du dich nicht erst abmelden oder so was? Ich meine, sonst bekommst du doch Ärger…“
    Der Junge ignorierte den gut gemeinten Rat und verließ mit dem Studenten im Schlepptau das Gebäude. Es schien ihn nicht zu interessieren, dass er eventuell Ärger bekommen könnte. Irgendwie musste Marco dann aber doch lachen und folgte dem Unbekannten so schell er konnte. Er konnte den Waisenjungen gut verstehen, denn diese Einrichtungen waren ein wahrer Knast und zwangen einen schon regelrecht dazu, auszubrechen. Vermutlich hätte er sich sonst auch nie der Bande von Zack angeschlossen. Nach nur wenigen Minuten fuhr der nächste Bus an der Haltestelle ein und der Teenager drängte Marco in das Gefährt:
    „Nur dreimal umsteigen, dann kommen wir direkt zum Museum!“
    So wie es der Junge gesagt hatte, war es dann auch. Nach einer halben Stunde hatten sie endlich wieder die überfüllte Innenstadt erreicht und näherten sich dem Museum.
    Beide Jungs saßen schweigend nebeneinander, bis irgendwann der Bus am Zielort anhielt.
    Das Museum war typisch aufgebaut. Große Säulen stützten den Eingangsbereich des Neubaues, vor dem eine Weltkugel aus Stahl stand. Vor dem Altbau war ein großer Platz, auf dem sich Besucherschwärme versammelten.
    Mit einem letzten Seufzen drehte sich Marco zu dem Jugendlichen um:
    „Danke, ohne dich wäre ich immer noch nicht hier… Ich heiße übrigens Marco!“
    Der Teenager hatte noch immer keine Mine verzogen und nickte nur, bevor sie sich die Hände reichen wollten:
    „Ich bin Scott!“
    Kurz bevor sich die Hände trafen, stand plötzlich eine Mann neben ihnen und versetzte beiden einen Schock. Der Kerl war urplötzlich neben ihnen erschienen und starrte sie unweigerlich an. Während Marco schon Angst vor einem Überfall hatte, schien Scott zu denken, dass es ein Mitarbeiter des Jugendamtes war.
    Der Unbekannte trug einen langen, grauen Mantel und einen Hut, der das halbe Gesicht bedeckte:
    „Beide an einem Ort… Verblüffend…“
    Der blonde Student fing sich wieder und stierte den Fremden ärgerlich an:
    „Meine Fresse! Sie haben uns zu Tode erschreckt! Was wollen sie von uns?“
    Der Mann neigte sich zu den jungen Männern herunter, denn er war recht groß und strich sich immer wieder über sein Kinn:
    „Ihr beide müsst auf euch aufpassen, egal ob die Engel singen oder Dämonen das Leben saugen! Das wird noch mal wichtig sein aber die Zeit der Prüfungen ist noch nicht gekommen…“
    Nun schien auch Scott wenigstens etwas munterer zu werden und blitzte den Fremden ärgerlich an:
    „Schon gut… Man sucht sie in ihrer Klapse sicher schon!“
    Der Mann lachte lauthals, dann lief er einfach so davon. Etwas irritiert dachte Marco über diesen Mann nach und hörte noch ein paar merkwürdige Worte aus dem Mund des Fremden:
    Duo Candela, modo Via, grandis Campus Re-Potentia!“
    Sofort rannte Marco los, um diesem Unbekannten zu folgen aber hinter der nächsten Hauswand war er einfach verschwunden. Völlig verunsichert kam jetzt auch Scott dazu:
    „Was hat der da gesagt?“
    „Das war Lateinisch glaube ich aber ganz sicher bin ich mir nicht…“, reagierte Marco und verschränkte wieder grübelnd die Arme, bevor sie gemeinsam zum Eingang des Museums zurückkehrten. Dort verharrten sie einen Augenblick, in dem sich beide etwas überfragt ansahen:
    „Also, ich muss da jetzt rein. Kommst du auch heil zurück zu deinem Heim? Und was ist mit den Aufsehern?“
    Scott schüttelte gelassen den Kopf:
    „Das pack ich schon und die doofen Aufseher werden schon milde walten lassen…“
    Endlich reichten sich die Jungs die Hand und verabschiedeten sich. Während der Waisenjunge Scott zur Bushaltestelle zurück rannte, stolzierte Marco die breiten Treppen zum Museum hinauf, als wieder sein Handy klingelte:
    „War ja klar… Jetzt habe ich wieder Empfang…“
    Auf dem Display stand der Name von George, also nahm Marco gar nicht erst ab und versuchte den Frust zu unterdrücken, den er verspürte, wenn er an die Studentenparty dachte.
    Der Tag war auch so schon verrückt genug gewesen und er konnte nicht Scott im Bus sehen, der ebenfalls zu ihm hinaus sah. Irgendwie war diese Begegnung komisch gewesen und die Worte des fremden Mannes spukten durch seinen Kopf.
    Der Bus verschwand über die Hauptstraße und Marco zuckt mit den Achseln, während Scott seinen Blick ebenfalls wieder hob:
    „Komischer Typ…“

    Eine Welle der Schwäche durchfuhr ihn und zwang ihn dazu auf die Knie zu fallen und nach Luft zu ringen. Yann entfernte sofort seine Hand von Marcos Stirn und wich drei Schritte zurück:
    „Also, ein so harter Dickschädel ist mir noch nie untergekommen!“
    Der Glatzkopf sah nur deprimiert auf, noch immer ohne jede Erinnerung an seine Freunde oder sein Leben:
    „Was haben sie gesehen?“
    Der Malkias-Mönch musste selbst kurz Kraft tanken, bevor er die Stirn runzelte:
    „Deine Erinnerungen sind noch in dir aber aus irgendeinem Grund verschließt sich dein Geist davor! So lange dein Geist sie nicht frei gibt, kannst du sie nicht zurück erlangen…“
    Eine furchtbare Neuigkeit, die Marco sofort jede Hoffnungs raubte. Geschwächt und eingeschüchtert wankte er davon und ließ Yann alleine zurück.

    Seit nun einer Stunde versuchte George schon auch nur einen kleinen Blick auf die Kräfte von Jenny zu erhaschen. Sicherlich hätte er sie sogar mit einem Stock in die Seite gepiekst, hätte er einen zur Hand gehabt.
    Era sprang schlagartig auf, als Marco mit heruntergelassenen Schultern und einem traurigen Blick aus der Kammer von Yann kam:
    „Marco? Alles in Ordnung?“
    „Lass mich in Ruhe!“, schrie dieser bloß und verließ das Tempelgelände, während die Galonierin bloß die Hand vor den Mund nahm. Danach erblickte sie Yann, der nur frustriert den Kopf schüttelte:
    „Tut mir Leid aber ich habe mein Bestes gegeben!“
    Mit diesen Worten war alles gesagt und auch die restlichen Mitglieder des Teams wurden blass, als sie erfuhren, was in Marco vorging. Nach einem langen Abschied machten sie sich auf den Heimweg zum Stargate.
    Marco lief gefrustet vorweg, während Era nur wortlos neben Jenny und George schlenderte. Der Schiffstechniker hasste diese depressive Stimmung und packte Era bei den Schultern:
    „Hey, wir finden einen Weg seine Erinnerung zurück zu bringen… Versprochen…“
    Leider war die ganze Situation des Teams nicht die Beste und einfach jede Pore ihres Körpers verspürte das Gegenteil. Mit einem alles sagenden Blick, deutete sie auf das DHD, welches Jenny bereits anwählte.
    Keine guten Neuigkeiten für Sebastian auf Kritias, der sicher auch alle Hände voll zu tun hatte.

    Alle hatten sich im Besprechungsraum versammelt, der an der gleichen Stelle lag, wie in Atlantis. Sebastian, Era und George waren noch immer durch die letzten Kämpfe erschöpft und alle drei drohten jeden Moment mit dem Kopf auf die Tischplatte zu knallen. Fürst Zaiku saß neben Pollon und am Tischende hatte sich Carter hin gesetzt:
    „Die Stadt ist jetzt auf einem halbwegs brauchbaren Stand! Die wichtigsten Funktionen sind aktiv aber wie in Atlantis wird es viele Dinge geben, die noch erforscht werden müssen.
    Ich habe bereits Kontakt zur Erde aufgenommen und die derzeitige Situation geschildert…“
    Sebastian stieß ein Zischen aus:
    „Die IOA ist sicher wütend. Wie soll es jetzt mit uns weiter gehen?“
    Samantha holte tief Luft, dann legte sie sich ihre Worte im Kopf zurecht:
    „Das Komitee wird ihre Belegschaft aufstocken, bis hier alles in Ordnung ist. Leider sieht das Komitee in Marco Harrison eine große Gefahr. Er darf nicht mehr auf Offworld-Missionen…“
    Mit diesen Worten schienen die Teammitglieder wieder sofort wach zu sein und Era schlug empört auf den Tisch:
    „Das darf nicht wahr sein! Er ist völlig ungefährlich! Er weiß nicht einmal, wer er ist! Das ist lächerlich!“
    Carter hob entschuldigend die Hände:
    „Das war nicht meine Anweisung, also beklagt euch nicht bei mir. In einer Woche sollt ihr wieder auf Missionen gehen und das bedeutet sie brauchen ein viertes Teammitglied!“
    Verwirrte Blicke blieben zurück, genau wie heruntergelassene Kinnladen. Sam konnte die drei gut verstehen und auch Fürst Zaiku schien nichts dazu sagen zu wollen, also richtete sich der weibliche Colonel auf und legte die Akte von Jenny McLane auf den Tisch:
    „Ich muss in die Milchstraße zurück aber ich werde Jenny hier lassen. Hier kann sie am besten den Umgang mit ihren Kräften lernen und hat notfalls einen Kontakt zu den Malkias-Mönchen. Vielleicht sollte sie überlegen sie in ihr Team…!“
    Nun war es Sebastian der zornig aufsprang und Carter unterbrach:
    „Niemals! Wir nehmen nicht irgendjemand in unser Team auf! So weit kommt es noch! Und was soll jetzt aus der Antares werden? Und wer leitet unser Team?“
    In dem Moment erhob sich Carter hustend vom Tisch und ging auf Sebastian zu:
    „Das Komitee hat ihren Sicherheitsstatus aufgehoben! Sie sind wieder ein vollwertiges Teammitglied und nach Harrison die größte Führungsperson!“
    Das Herz des Majors schlug schneller und das Adrenalin raste durch seine Adern. Er war gerade offiziell von seinen Taten als Marduk frei gesprochen worden.
    Doch dann machte sich Unmut in ihm breit. Sollte er wirklich Marcos Platz einnehmen?
    Auch Era schien damit nicht ganz einverstanden aber bevor irgendjemand protestieren konnte, wechselte Sam wieder das Thema:
    „Die Antares muss natürlich zur Reparatur in die Milchstraße aber sie haben ja noch die Timaios. Sie sollten auf große Raumschlachten verzichten…“
    Mit einem Knacken machte sich der Funk bemerkbar und die Stimme von Colonel Whist erklang:
    „Colonel Carter! Wir sollten langsam aufbrechen! Die Odyssee ist startbereit und das Stargate-Kommando wartet bereits!“
    Samantha bestätigte die Durchsage, dann zwinkerte sie dem Team aufmunternd zu:
    „Es wird zwar schwer aber ich bin mir sicher, dass sie alles in den Griff kriegen! Viel Glück!“
    Danach wurde das SG-1-Mitglied von einem Lichtblitz eingehüllt und aus dem Besprechungsraum heraus gebeamt.

    Die Nacht war über Kritias eingebrochen und auch der Lärm der zahlreichen Arbeiter war zum erliegen gekommen. Zum ersten Mal seit der Schlacht mit Gabriel kehrte endlich wieder Ruhe ein und alle mussten sich von dem Schock des Unterganges von Organika erholen.
    Die einzelnen Teammitglieder hatten sich Quartiere in der Stadt ausgesucht und schliefen endlich.
    Nur er konnte nicht schlafen.
    In seinem Kopf kreisten die Gedanken, obwohl er nicht genau sagen konnte wieso. Durch ein großes Fenster starrte er hinaus in die Finsternis des Planeten und die nicht weit entfernten zwei Monde, die in unterschiedlichen Farbtönen leuchteten. Dieser Ort war magisch und einschüchternd. Vielleicht gab es irgendwo in dieser Stadt eine Lösung für sein Problem aber nicht jetzt.
    Er schnappte sich den Rucksack, der auf seinem Bett lag und schloss den Reißverschluss seiner Jacke, bevor er sein neues Quartier verließ.
    Die Gänge der Stadt waren leergefegt und nicht einmal Wachen machten ihre Runden. Es gab noch kein Wachpersonal, welches für die Bewachung dieses Ortes abgestellt wurde. Am Ende des Korridors war der große Hauptsaal, der als neuer „Gateraum“ diente.
    Er ging zum DHD und hob bereits seine Hand über die erste Taste, als die Stimme eines Mannes erklang. Tatsächlich gab es doch einen Wachmann im Kontrollraum, der für Gateaktivitäten verantwortlich war. Dieser stürzte die Haupttreppe hinunter und schien von seiner Ankunft überrascht:
    „Sir? Sie sollten nicht hier sein! Ich muss sie bitten vom DHD zurück zu treten.“
    Seine Glatze blitzte im Mondlicht, welches durch die Fenster strahlte, seine Augen musterten den Wachmann und dann hob er eine Zat.
    Der Wachmann stolperte vier Schritte zurück aber zu spät. Ein blauer Blitz löste sich aus der Waffe und zwang den Mann nieder, so dass Marco seinen Wahlvorgang fortsetzen konnte.
    Während der innere Ring seine Runden drehte, tauchte noch eine Person im Gaterium auf:
    „Du willst weg? Wieso? Ich dachte, du würdest uns langsam vertrauen…“
    Era hatte schon den ganzen Tag so ein komisches Gefühl gehabt und nun bestätigte sich es wieder. Marco stand stumm vor dem Sternentor und wartete auf den Ereignishorizont:
    „Du hast es noch nicht verstanden… Ich kenne euch nicht mehr… Egal, wer ich vorher war aber jetzt bin ich anders… Ich bin nicht mehr Marco, sondern irgendjemand anderes…“
    Es war schmerzhaft wieder solche abweisenden Worte zu hören aber anders als beim letzten Mal hörte es sich eher unentschieden an. Der ehemalige Kamerad schien lange überlegt zu haben aber Era wollte ihn nicht wieder verlieren. Tränen liefen über ihr Gesicht:
    „Ich will dich nicht wieder verlieren! Du darfst nicht gehen! Wir können dir helfen!“
    Der Glatzkopf hatte die Worte vernommen, betätigte aber doch die letzte Taste und aktivierte das Sternentor. Der Vortex sprang heraus und bildete den Ereignishorizont. Die schimmernde Oberfläche erhellte die Halle, die zuvor nur schwach beleuchtet war:
    „Ich muss meinen Platz finden und er ist nicht länger bei euch… Das ist alles!“
    Er trat näher an das Tor, als Era einen wütenden Satz vor machte:
    „Ich liebe dich! Ich liebe dich so sehr! Wenn du nicht bleiben kannst, dann nimm mich mit!“
    Endlich drehte sich Marco wieder um und auch seine Augen schienen nicht mehr abweisend kalt zu sein:
    „Ich kann dich nicht mitnehmen, genau wie ich nicht zulassen kann, dass du mich aufhältst.“
    Nun richtete er die Zat auch auf Era und drückte ab. Der blaue Energiestrahl traf sie frontal und nahm ihrem Körper sofort jede Anspannung. Sie knickte ein aber Marco ließ sie nicht plump zu Boden fallen. Er fing sie auf und flüsterte ihr ins Ohr:
    „…Danke….“
    Danach wurde es schwarz um Era und Marco durchquerte den Ereignishorizont des Sternentors, welches sich direkt danach abschaltete und den Torraum wieder in Dunkelheit hüllte.

    Ende

    Duo Candela, modo Via, grandis Campus Re-Potentia = Zwei Lichter, ein Weg, große Ebene der Macht
    Ich war immer langweilig und normal aber jetzt hängt das Schicksal des Planeten von mir ab. Ich muss durch dieses Tor aber dann werde ich sterben...
    Was soll ich tun?
    Tränen kann ich nicht zurück halten, denn dafür vermisse ich euch zu sehr!

    Euer Sohn Marco
    2009.12.28


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  15. Danke sagten:


  16. #10
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    Folge 3: Arena der Rache

    Kampfschreie…
    Der gesamte Raum wurde von diversen Schreien durchschnitten, als die Kontrahenten aufeinander zu stürmten. Staub wirbelte auf, als wieder ein Kämpfer blutend zu Boden ging. Merkwürdige Gestalten kämpften in der Halle und setzten alles daran, um sich zu töten.
    Einige der Kämpfer setzten darauf dem erlesenen Publikum zu imponieren und nutzten zahlreiche Fähigkeiten oder Technologien für den Sieg.
    Die Zuschauer schauten von ihren Kojen auf die Krieger hinab, die außerhalb ihrer Reichweite waren. In der Mitte war eine große Kuppel, in der sich der Betreiber dieser Arena befand.
    Wieder wurde ein harmloser Mensch von einer außerirdischen Bestie niedergetrampelt, die ca. drei Meter hoch war und eine Platenrüstung trug. Gegen die Wucht eines Morgensternes, war der Verbrecher völlig machtlos. Er wurde von der schweren Waffe niedergemäht und am Boden zerquetscht. Wieder schrieen die Zuschauer begeistert auf, als Blut floss und so ihre sadistischen Gedanken befriedigte.
    Eine Gestalt näherte sich dem Eingang der Kuppel, in der sich der Betreiber der Arena befand.
    Die Person mit dem schwarzen Umhang und der Kapuze atmete schwer und trat nur zögerlich an den Durchgang heran, welcher sich schlagartig öffnete. Darin sah man mehrere bequeme Sitzgelegenheiten für die erlesenen Gäste. Der Maskierte schien etwas Angst vor dem Betreiber zu haben, der sich hinter der Lehne seines Sitzes versteckt hielt:
    „Das sind sie ja endlich! Ich dachte schon, sie kommen nicht mehr!“
    Der Fremde unter seiner Kapuze schien zu zögern, dann erklang eine kratzige Stimme:
    „Ich hatte bedenken aber ich muss sagen, dass ihr Kolosseum sehr beeindruckend ist…“
    Der Betreiber hatte ebenfalls keine menschliche Stimme und klang etwas metallisch, während er sich nun endlich zu seinem Gast umdrehte:
    „Hören sie auf sich einzuschleimen! Nehmen sie den Auftrag an?“
    Obwohl sich der Stuhl gedreht hatte, war der Auftraggeber nach wie vor nicht komplett zu erkennen, denn auch er war mit einem langen Mantel bekleidet. Der Maskierte legte die Kapuze zurück und entblößte ein verzerrtes, entstelltes Gesicht, welches einst einem Fischähnlichen Wesen gehört hatte. Dieses stieß ein ärgerliches Zischen aus:
    „Ich nehme keine Aufträge von Schwächeren an, es sei denn sie wollen mir beweisen, dass sie stark genug sind…“
    Der Auftraggeber begann zu kichern und betätigte einen Schalter an seinem Stuhl, wodurch sich eines der Schaufenster der Kuppel öffnete:
    „Sie wollen einen Beweis… Den sollen sie haben!“
    Der Leiter der Arena richtete sich auf, wobei seine mechanischen Gelenke ein Surren von sich gaben. Danach sprang er mit einem Satz hinaus und stürzte in die Arena hinab. Der Fischmensch mit dem entstellten Gesicht rannte sofort zu dem geöffneten Fenster und schaute dem Betreiber hinterher, welcher noch im Flug den Mantel öffnete und dann mit einem Krachen in der Arena aufschlug. Alle Krieger beendeten ihre Kämpfe und musterten den Neuankömmling, der sich vor ihnen erhob. Ein mechanischer Körper bäumte sich vor ihnen auf und zeigte eine beeindruckende Körperrüstung, die im Licht der Arenascheinwerfer blitzte. Seine roten Augen fixierten die anderen Gladiatoren, dann hob er die Arme:
    „Wer mich besiegt, ist frei!“
    Der Fischmensch beobachtete das Geschehen und war sichtlich überrascht, als die Kämpfer auf das Maschinenwesen zustürmten. Ein Soldat mit einem Schwert versuchte als erstes den Betreiber zu töten aber dieser fing die Klinge unbeeindruckt ab und bog sie zur Seite:
    „Ein Schwert? Damit wirst du nichts ausrichten können!“
    Der Schwertkämpfer sah nur noch, wie eine Klinge aus dem Handgelenk der Maschine schoss, bevor sie seinen Schädel durchbohrte. Nun rannten drei andere Kämpfer mit unterschiedlichen Waffen auf ihn zu aber wieder behielt der Betreiber die Ruhe und sprang in die Luft. Die Sprungkraft dieses Wesens war überwältigend und nach einem Salto landete es hinter den Angreifern und öffnete die rechte Handfläche. Eine Art Öffnung kam zum Vorschein, bevor grüne Energiebomben durch die Räumlichkeiten fegten und allen drei Gladiatoren Kopfschüsse verpassten. Nun war nur noch die Dreimeterbestie am Leben und stampfte auf den Betreiber zu. Der eiserne Morgenstern schwang bedrohlich hin und her, während die Kreatur zu einem zerschmetternden Schlag ausholte.
    Das Maschinenwesen reagierte wieder absolut kalt, stieß sich vom Boden ab und ließ einen Draht aus seinen Gelenken springen, der das feindliche Geschöpf zu umwickeln schien. Etwas überfordert drehte sich die Kreatur um und wollte erneut angreifen, als ein Surren die Stille durchschnitt und ein Berg aus Fleischbrocken zu Boden fiel. Die Drähte zogen sich blutbeschmiert in den Körper des Betreibers zurück, bevor er mit einem neuen Sprung wieder in seiner Aussichtskabine landete:
    „Ich hoffe die Demonstration war ausreichend…“
    Der Fischmensch verneigte sich unterwürfig und schien hellauf begeistert:
    „Sie haben nichts von ihrer Stärke verloren, Lord Zill! Hier mit werde ich ihnen helfen dieses Zerberus-Team auszuschalten…“
    Zill knackte mit seinem Genick, dann ballte er wütend die Fäuste und packte Kafai am Kragen:
    „Gut aber ich werde nie wieder meine neuen Kräfte demonstrieren, verstanden?“
    Der Fischmensch von den drei Teufeln nickte und wand seinen Blick wieder ab.

    Der Wind strich ihr durch das lange, dunkle Haar und sie schloss gedankenverloren die Augen, während sie die Frische Luft genoss. Der Himmel war blau und merkwürdige Fluggeschöpfe segelten durch die Luft.
    Mit einem Seufzen öffnete sie die Augen wieder und schaute verträumt in die Ferne des Planeten, wo Felsen die Umgebung geprägt hatten. Der Ausblick von ihrem Balkon war grandios und erlaubte ihr eine Übersicht, über die komplette Umgebung der Stadt.
    Sie ließ ihren Kopf sinken und stützte sich am Geländer ab, während sie mit besorgter Stimme sprach:
    „Wo bist du, Marco?“
    Dann erblickte sie eine Gruppe von Leuten, die sich der Stadt näherte. Die Leute liefen hintereinander, wie eine Ameisenstraße und waren mit Rücksäcken beladen. Neugierig rannte sie aus ihrem Quartier, um die ankommende Gruppe zu begrüßen. Diese hatten bereits ihre Taschen abgestellt, als sie den Hauptsaal von Kritias erreichte. In der Mitte der Wanderer stand Sebastian und nahm seine Sonnenbrille ab. Era bremste vor ihm ab und schaute ihn forschend an:
    „Und? Habt ihr etwas gefunden?“
    Der Goa`uld schüttelte den Kopf:
    „Nö, diese Welt ist total ruhig aber es gibt hier zahlreiche Landschaften. Hinter den Felsen befindet sich ein Wald. Die doofen Giganten haben uns auch nicht attackiert. Ich schätze, weil viele von unseren Leuten das Antiker-Gen haben… Da diese Biester von den Antikern zur Verteidigung gezüchtet wurden, lassen sie uns deshalb wohl in Ruhe… Ich hätte ja gerne weiter geguckt aber unser Experte hier konnte nicht mehr!“
    Er warf einen vorwurfsvollen Blick zu George, der keuchend an der Wand lehnte und fast seine Lunge ausspuckte, vor Erschöpfung:
    „Ich bin halt nicht fürs Wandern gemacht… Ich finde, wir sollten den Jumper zur Erkundung nehmen…“
    Alle sahen ihn etwas forsch an aber der Techniker fand seine Idee toll. Das Team wollte gerade seine Ausrüstung weg bringen, als plötzlich die Stimme von Jenny McLane durch den Raum hallte. Sebastian verdrehte bloß die Augen, als sein Name gerufen wurde:
    „Major Rantold?!“
    An seiner Stirn bildete sich eine Stressfalte und Era musste grinsen, als Jenny direkt neben ihm anhielt und ihn neugierig anstarrte:
    „Ich wollte mit ihnen reden… Wenn es ihnen keine Umstände macht, würde ich mich gerne ihrem Missionsteam anschließen!“
    Der Soldat schloss genervt seine Augen, während er sie kühl abwies:
    „Wie oft denn noch? Wir haben ein komplettes Team! Wenn Marco wieder da ist…“
    Jenny McLane holte tief Luft, dann unterbrach sie den Major mit einem Quietschen:
    „Aber Mr. Harrison ist schon seit drei Wochen weg! Sie müssen bald den fehlenden Platz besetzten, wenn sie keinen Ärger mit dem Komitee wollen!“
    Bei dem Verschwinden von Marco wurden alle schlagartig ruhig und besonders Era versank wieder in Gedanken. Sebastian fixierte sie wütend und hob drohend den Arm, während er den „Gast“ anschrie:
    „Das habe immer noch ich zu entscheiden! So lange das Komitee nicht den Befehl gibt, wird Marcos Platz frei bleiben! Und selbst wenn, wären sie die letzte Person, die ich ins Team nehme! Sie haben weder militärische Kenntnisse, noch können sie ihre Fähigkeiten kontrollieren! Sie sind ein laufendes Sicherheitsrisiko!“
    Seine Stimme war so laut, dass ihn sogar die Techniker im Kontrollraum hörten. Jenny schaute ihn fassungslos an, dann biss sie sich auf die Lippe und stürmte aufgewühlt davon, während alle den erbosten Major anstarrten:
    „WAS!?“
    George richtete sich auf und schüttelte bloß enttäuscht den Kopf:
    „War das nicht etwas hart? Jenny kann nichts für ihre Fähigkeiten und es ist fraglich, ob wir Marco finden… Wir haben bisher 24 Suchmission gemacht aber wir haben keine Spur von ihm…“
    Era nickte und verschränkte traurig die Arme:
    „George hat Recht… Außerdem werden wir Marco nicht finden, wenn er nicht gefunden werden will… Das er alleine klar kommt, wissen wir doch!“
    Nun war es Sebastian der etwas mürrisch davon stampfte und vor sich hin murmelte:
    „Ja, bis er wieder unsere Galaxie vernichten will…“

    Sie musste ihre Wut raus lassen…
    Mit einer weiteren Handbewegung spaltete sie einen Felsen, der krachend in sich zusammen stürzte und eine Staubwolke hinterließ. Sie fühlte sich einsam, obwohl es hier so viele Leute gab. Nur der Aufenthalt in Area 51 war schlimmer gewesen, weil ständig Ärzte bei ihr waren oder psychische Betreuer.
    Es war grausam, wie sie von den Wissenschaftlern behandelt wurde, als ihre Kräfte erprobt wurden. Sie war nur ein Versuchskaninchen gewesen. Zahlreiche Tests hatte sie erdulden müssen und nicht alle waren schmerzfrei. Colonel Carter hatte sich dafür eingesetzt, sie zu befreien aber das internationale Komitee sah in ihre eine zu große Gefahr.
    Wäre das letzte Experiment nicht zu weit gegangen, hätte sie vermutlich auch nie die ganze Einrichtung in Gefahr gebracht.
    Seit dem schaute man sie an, wie ein Monster, welches dringend abgeschoben werden musste. Jenny hatte sich erhofft hier, in der Zerberus-Galaxie, neue Freunde zu finden oder wenigstens Respekt von anderen Leuten aber da irrte sie sich wohl.
    Sebastian behandelte sie wie Dreck oder eine Aussätzige. Wie war noch gleich seine richtige Wortwahl? „Sicherheitsrisiko“?
    Schweren Herzens streckte Jenny die Arme von sich und schob dadurch einen Steinbloch ein Stück von sich weg. Schweiß lief von ihrer Stirn, als sie sich ausgelaugt auf einen Brocken fallen ließ.
    Plötzlich erklang eine Stimme hinter ihr:
    „Das läuft ja schon ganz gut!“
    Panisch drehte sich Jenny um und erblickte George, der sie mit einem Grinsen begrüßte. Die junge Frau lief knallrot an und drehte sich schüchtern weg:
    „Mh… Ich übe viel… Also, es ist noch nicht perfekt… Und überhaupt… Und so…“
    Der Schiffstechniker musste lachen und setzte sich zu ihr:
    „Ganz ruhig! Ich wollte mal nach dir sehen, weil Sebastian ja doch recht fies zu dir war… Achte nicht auf ihn! Er ist manchmal ein Arsch. Und das mit dem Sicherheitsrisiko sollte er sich selbst zu Herzen nehmen, schließlich wollte er vor einem halben Jahr selbst diese Galaxie beherrschen…“
    Jenny lächelte endlich aber dann senkte sie bedrückt den Kopf:
    „Ich kann ihn aber verstehen… Sieh mich an! Ich bin ein Freak!“
    Plötzlich spürte sie einen kleinen Klaps auf dem Hinterkopf und sah wieder ein gutmütiges Lächeln in Georges Gesicht:
    „Dummkopf! Du befindest dich in einem Berg aus Freaks… Ich habe Telekinese, Sebastian ist ein Goa`uld und noch dazu der Sohn von Anubis und Marco wollte vor drei Wochen das Universum mit der Macht eines Erzengels auslöschen… Wer ist von uns wohl der größte Freak?“
    Nun lachten beide und der Techniker hatte es wirklich geschafft, sie wieder aufzumuntern. Endlich fühlte sich Jenny verstanden und George schien sich wirklich für sie zu interessieren. Er richtete sich wieder auf und klopfte sich den Staub von den Klamotten:
    „Ich glaube, du würdest gut in unsere Reihe von Freaks passen!“
    Der Techniker schob ein Zwinkern hinterher, als plötzlich der Funk erklang:
    „George, komm mal schnell in den Kontrollraum! Wir haben eine Aktivierung von Außen. Jemand hat uns eine Botschaft geschickt!“
    Es war die verzweifelte Stimme von Sebastian, der hoffnungslos an der Konsole herum stand und auf Hilfe wartete. George schüttelte den Kopf und nickte Jenny aufmunternd zu:
    „Lass mich raten, Sebastian… Du bist zu doof, um eine Nachricht zu empfangen…“
    Sofort donnerte ihm eine wütende Goa`uld-Stimme entgegen:
    „Halt die Klappe! Die doofen Antiker haben leider keine Anweisung hinterlassen, wie man ihr bescheuertes Terminal bedient!“
    Danach machte sich George auf den Weg und ließ Jenny alleine zurück, die jetzt entspannt zum Himmel aufsah.

    Im Kontrollraum schlug Sebastian mittlerweile auf die Konsole ein und versuchte verzweifelt diese eingegangene Nachricht abzurufen. Er blitzte fies mit den Augen und schrie George an, der etwas Zeit für den Weg gebraucht hatte:
    „Wo bleibst du denn?! Dieses verdammte Terminal macht, was es will!“
    George schien sich darüber zu amüsieren und grinste frech, während er lediglich eine einzige Taste aktivierte und so die Videobotschaft auf das Display holte:
    „Das Terminal funktioniert doch aber der Absender ist interessant!“
    Auf dem Schirm erschien das Gesicht von Celeb. Er sah etwas deprimiert aus aber war das bei der abgesagten Hochzeit ein Wunder? Er nickte den Freunden zu, dann begann er zu erzählen:
    „Ich habe gehört, dass ihr euch in Kritias einquartiert habt. Als ich von Marcos Erinnerungsverlust und seiner Abreise gehört habe, habe ich selbst ein paar Informationen gesammelt, da ihr sicher auf der Suche nach ihm seid…
    Es gibt ein unterirdisches Kolosseum für illegale Kämpfe und angeblich soll dort ein besonders starker Kämpfer gesehen worden sein… Ich schicke euch die Toradresse!“
    Die Jungs sahen sich überrascht an, als auch noch Fürst Zaiku in den Kontrollraum kam:
    „Ich denke, ihr solltet gehen!“
    Während sie sich bereits im Aufenthaltsraum umzogen, holte George tief Luft und trat an Sebastian heran:
    „Vielleicht sollten wir Jenny McLane mitnehmen! Laut Celeb soll die Anlage doch unter der Erde sein…“
    Der Goa`uld reagierte erst nicht, dann verpasste er dem Techniker einen brutalen Stich zwischen die Rippen:
    „Ich werde sie nicht mitnehmen, weil sie nicht zu unserem Team gehört. Ich, du und Era! Wir sind das Team, bis Marco wieder zurück ist! Ich will nichts mehr von Jenny hören!“
    Er schnappte sich die P-90 und stampfte wieder aufgebracht davon, während Era nur mit der Schulter zuckte:
    „Was soll man noch dazu sagen…? Er ist halt n Arsch…“
    Als das Gate angewählt war, marschierten alle drei tapfer auf es zu und besonders Era hatte wieder Hoffnung, ihren Geliebten zu finden. George hingegen konnte ihm Kontrollraum Jenny sehen, die nur deprimiert den Kopf senkte und jedes Glück verlor.
    Danach konnte die Reise auf die erwählte Welt beginnen, auf der sich angeblich ihr ehemaliger Anführer befinden sollte. Was würden sie tun, wenn sie ihn finden? Hatte er womöglich schon seine Erinnerungen zurück? Viele Fragen aber keine Antworten…

    Auf der anderen Seite erwartete das Team eine kahle Steinwüste.
    Die Gegend um das Sternentor war abgestorben und nur Felsen türmten sich auf und ragten in die Luft, während heißer Wind durch sie hindurch pfiff.
    Ein trockener Baum zierte die Umgebung aber sonst existierte nichts Pflanzliches. Das Stargate stand in einem kleinen Tal, zwischen den Felsenbergen und war mit einem Pfad verbunden. Sebastian schaute sich skeptisch um, dann setzte er sich seine Sonnenbrille auf:
    „Okay… Wir folgen einfach dem Pfad… Laut den Daten sollte ja in drei Kilometern eine Siedlung sein…“
    Die anderen Teammitglieder nickten, dann marschierten sie durch die Hitze der Sonne.
    Era hatte so ein komisches Gefühl, als sie die scharfen Kanten des Canyons betrachtete und schluckte einen Kloß herunter. Sie betete, dass es in der Siedlung wirklich Hinweise auf Marco gab, denn schon jetzt fehlte er ihr. Als sie das Tal verlassen hatten, konnten sie hinter einem Hügel direkt das Dorf sehen. Es war eine kleine Siedlung aus Lehmhütten und Windräder dienten dem Volk wohl als Energiequelle.
    Mit einem Fernglas konnte Sebastian einfache Bauern sehen, die sich um ihr weniges Vieh und die vertrockneten Felder kümmerten. Etwas betrübt drehte er sich zu George und Era um:
    „Ehrlich gesagt sieht das Dorf sehr arm aus… Ich bezweifle, dass wir dort auf jemanden wie Marco treffen…“
    Die Galonierin hörte diese Worte nur ungern und stampfte einmal ärgerlich auf:
    „Celeb sagte, dass die Anlage unter der Erde ist!“
    Jetzt war es George, der sich grübelnd an das Kinn fasste und danach mit der Schulter zuckte:
    „Die Genii aus der Pegasus-Galaxie haben es auch so gemacht. An der Oberfläche waren sie arme Bauern aber unter der Oberfläche hatten sie eine ganze Stadt. Diese Leute könnten genauso arbeiten…“
    Plötzlich stockte der Goa`uld und runzelte die Stirn, während er andeutete, dass alle ruhig sein sollten. Era schwieg sofort und horchte ebenfalls. Ein feines Brummen lag in der Luft und das Geräusch schien näher zu kommen. Sebastian hob sofort seine Waffe und legte die Hand auf den Boden, wo er ein sanftes Vibrieren verspürte:
    „Da kommt etwas!“
    Das Beben wurde größer und mit einem lauten Krachen schoss eine Fontäne aus Sand in die Luft. Danach bewegte sich eine Welle aus Sand und Erde direkt auf sie zu. Mehr Gründe brauchte das Team nicht, um sich zum Sternentor zurückzuziehen. Eilig setzte sie einen Fuß vor den anderen und betraten wieder den kleinen Canyon, als auch der festere Boden Risse bekam und das Beben ihnen zu folgen schien. Sofort gab George die Glyphen von Gigantis in das DHD ein, als sich der Dreckberg erhob und dann in alle Richtungen explodierte, bevor sich ein langer Körper erhob. Vor ihnen war eine Art Wurm aus dem Boden gebrochen, der in seinem Rachen mit mehreren Zahnreihen bestückt war. Die Kreatur stieß merkwürdige Grunzgeräusche aus, während es sich auf die kleine Gruppe hinunter stürzte. Mit einer Vorwärtsrolle entkam Era diesem Biss und feuerte mit ihrer P-90 auf den Unterleib des Wurmes. Dieser schien die Kugeln deutlich gespürt zu haben, drehte sich aber für einen neuen Angriff. Der lange Schwanz der Kreatur riss an den Felswänden entlang, wodurch ein Berg aus Trümmern den Durchgang zum Stargate versperrte, wo sich gerade der neue Ereignishorizont gebildet hatte. George riss die Augen weit auf, bevor er deprimiert auf schrie:
    „So ein Mist! Unser Fluchtweg!“
    Ich war immer langweilig und normal aber jetzt hängt das Schicksal des Planeten von mir ab. Ich muss durch dieses Tor aber dann werde ich sterben...
    Was soll ich tun?
    Tränen kann ich nicht zurück halten, denn dafür vermisse ich euch zu sehr!

    Euer Sohn Marco
    2009.12.28


    Stargate-Revelation

  17. Danke sagten:


  18. #11
    First Lieutenant Avatar von Creech
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    so lange nicht da gwesen so viele neue geschichten... du bist mitlerweile in staffel 4 boa ich hab viel nach zu lesen...

    wenn ich es geschaft habe wieder aufzuholen mit dem stoff wirst du demnächst hoffenltich ein positives Feedback bekommen

    gruß
    Creech
    The very young do not always do as they're told.

    Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.

    Curt Goetz, 17.11.1888 - 12.09.1960
    dt. Schriftsteller und Schauspieler
    Spoiler 
    meine Drabbels

    Short story
    Spoiler 
    Stand meiner Story (Heros in life)
    Spoiler 
    Titel: Heros in life

    Chapter 1: Vanished
    Chapter 2: Two suns
    Chapter 3: Hero
    Chapter 4: Scarecrow
    Chapter 5: Search, destroy and die
    Chapter 6: Revelation
    Chapter 7: Godsend
    Chapter 8: Friends
    Chapter 9: Transformation
    Chapter 10: At first light
    Chapter 11: Sanctuary
    Chapter 12: Downfall
    Chapter 13: Rise in work
    total completion 30%%


  19. #12
    Major Avatar von Flying Daedalus
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    moin,

    Zill............., dieser dreckiger.....*vor mich hinfluch*, der hat doch mit Sicherheit nichts gutes vor, oder? Ich frag mich immernoch, wie Menschen bei so etwas widerliches zuschauen können und noch dabei jubeln können *arghh*.

    Also diese Jenny, erinnert mich irgendwie an so en nerviges Kind, das wenn man gerade wohin gehen will, einem schreinend hinterher rennt und einem ganz doll auf die Nerven gehen kann, aber natürlich würde ich so etwas nie sagen, besonders bei dieser Jenny, die etwas naja "auserden" könnte.

    Und hab ich schon gesagt, das mich dieser Wurm an "DUNE" erinnert?

    greetz

  20. #13
    Gott der Zerberus-Galaxie Avatar von jaden
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    Danke für euren Dank und das Feedback ^^

    Creech: Danke, dass du zu meiner FF zurück gefunden hast. Du hast wohl echt etwas verpasst aber ich denke mal mit etwas Zeit geht das wieder aufzuholen. Schön, dass du wieder dabei bist und auf das Feedback freue ich mich schon

    Flying Daedalus: Das schlimmste an Zill ist seine Unverwüstlichkeit. Man kann nie wissen ob er nun wirklich tot ist. Die Würmer habe ich auch Dune übernommen ja aber die Arena ist eher von Star Wars Episode 2...

    --------------------------------------------------------------------

    Fürst Zaiku hatte sich im Kontrollraum eingefunden, als diese Aktivierung von Außen seine Aufmerksamkeit erweckte. Der Techniker schien auf einen Identifizierungscode zu warten aber es tat sich nichts. Es gab keine Botschaft und kein Signal, als wäre die Aktivierung ein dummer Zufall.
    Auch Jenny saß im Kontrollraum und spielte an einem der Rechner Schach gegen den Computer, als sie neugierig aufsah. Der Techniker schüttelte bloß immer wieder den Kopf, während Fürst Zaiku die Arme verschränkte.
    Dann endlich gab der Funk ein Knacken von sich und Sebastians Stimme erklang:
    „Fürst Zaiku! Wir wurden angegriffen aber der Weg zum Sternentor ist versperrt! Wir brauchen sofort Verstärk…“
    Dann brach der Funk ab und alle Techniker standen geschockt auf, während sich der alte Fürst durch sein Haar fuhr:
    „Wir müssen etwas unternehmen!“

    Mit einem Klappern ging das Funkgerät zu Boden und Sebastian wich nur ganz knapp dem mit Zähnen bestückten Schlund aus. Dabei gab er einen Schuss aus seiner Zat ab aber diese schien genauso wenig zu wirken, wie die P-90. George, der Schwanzschläge immer wieder mit seiner Telekinese abwehrte, entdeckte am Kopf des Wurmes ein technisches Gerät.
    Dieses blitzte im Sonnenlicht und dient wohl dazu Kontrolle über die Wurmbestie auszuüben. Er sprang hoch, hielt sich mit Telekinese kurz in der Luft und sprengte den Apparat mit einer Druckwelle vom Kopf der Kreatur ab.
    Das Wurmwesen grunzte wieder, spuckte Schleim und wurde schlagartig ruhig. Ohne weiteres Chaos anzurichten grub es sich wieder in der Erde ein und verschwand.
    Alle drei Teammitglieder waren völlig außer Atem und Sebastian wischte sich den Schweiß von der Stirn:
    „Das Ding wurde also von jemandem gelenkt… Wir werden hier also nicht gerade begrüßt…“
    Era atmete erleichtert durch, als sie ein grüner Energiestrahl traf. Ohne jede Vorwarnung hagelte es jetzt Energiestrahlen. Die Galonierin war krachend zusammen gebrochen und auch George ging schnell nieder. Nur Sebastian war den Angriffen ausgewichen und rollte sich hinter einen dicken Feldbrocken, der zuvor vom Wurm losgeschlagen wurde.
    Überall am oberen Ende des Canyons hatten sich bewaffnete Männer aufgestellt. Sie schienen Räuber zu sein, denn sie besaßen keine einheitliche Kleidung. Der Major musste etwas unternehmen und rief aus seiner Deckung heraus:
    „Wir sind keine Feinde! Wir kamen in friedlicher Absicht!“
    Es herrschte Stille und keiner der Angreifer gab ein Wort von sich aber dann hallte eine kraftvolle Stimme durch die Schlucht:
    „Mein Auftraggeber sieht das aber anders, genau wie ich! Ich habe lange auf diesen Moment gewartet und wenn ich nicht diesen Auftrag hätte, würde ich dich töten, Major Rantold!“
    Nun verzog der Goa`uld das Gesicht. Woher kannte der Unbekannte seinen Namen? Waren sie sich schon einmal begegnet oder war es in seiner Zeit als Marduk?
    Fragen quälten den Soldaten, als er Schritte hörte. Sollte er nachsehen, um wen es sich handelte oder in Deckung bleiben? Er lud seine P-90 nach, dann machte er sich zum Feuern bereit.
    Sicherlich hätte alles geklappt aber ein Surren in der Luft verhieß nichts Gutes. Danach ging ein Schnitt durch die ganze Spitze des Felsens und sprengte sie förmlich ab. Eine sehr scharfe Klinge hatte die Felskuppel seiner Deckung zerstört. Mit einer Rolle wich er aus und zielte auf den Angreifer, der sich aber ungewöhnlich schnell bewegte.
    Er sah nur noch ein blaugraues Bein und verspürte einen starken Tritt. Dabei ließ er seine Waffe fallen und landete auf dem Rücken.
    Endlich offenbarte sich Sebastian die Identität des Angreifers. Es war ein Fischmensch mit graublauer Haut und zwei abstehende Flossen an den Armen. Sein Gesicht war durch Verbrennungen entstellt aber noch immer bewegten sich die Kiemen an seinem Hals:
    „Erkennst du mich wieder? Ich bin Kafai von den drei Teufeln! Du hättest mich damals fast durch eine Granate getötet! Weißt du noch?“
    Nun fiel des dem Goa`uld wieder ein und er hob eine Augenbraue:
    „Ich erinnere mich! Und was soll das hier werden? Wer ist dein Auftraggeber?“
    Kafai lachte und dabei kamen dreieckige Zähne zum Vorschein, wie bei einem Hai:
    „Das wirst du noch früh genug erfahren! Gehen wir!“
    Sebastian musste sich geschlagen geben und hob kapitulierend die Hände.
    Er konnte einen Kampf nicht riskieren.
    Die anderen Mitglieder des Teams wurden von den anderen Räubern aufgesammelt und fort geschleift, während der Major ihnen mit erhobenen Händen folgte.

    In Kritias herrschte Panik und Fürst Zaiku starrte immer wieder unschlüssig auf das Sternentor, bevor er wieder einen Techniker anschrie:
    „Was ist da los? Wieso kommt keine Antwort mehr!?“
    Der arme Mitarbeiter zuckte mit der Schulter:
    „Tut mir Leid, Sir aber ich bin schließlich nicht auf dem Planeten… Das Tor schaltet sich wieder ab!“
    Kaum waren die Worte ausgesprochen verschwand der schimmernde Ereignishorizont und Zaiku fuchtelte rasend mit den Armen:
    „Schicken sie sofort ein Rettungsteam los!“
    Der Techniker traute sich gar nicht mehr zu antworten und versenkte seinen Kopf zwischen den Schultern:
    „Durch die Neuorganisierung von Kritias haben wir noch keine weiteren Offworldteams, Sir!“
    Der Fürst lief knallrot an und schien vor einer Explosion zu stehen, als sich Jenny von ihrem langweiligen Schachspiel löste und besorgt in Gedanken verfiel. Sie wollte nicht tatenlos rum sitzen, also packte sie der Ehrgeiz:
    „Fürst Zaiku? Ich würde gerne aufbrechen… Ich kann Erde kontrollieren und laut unseren Informationen handelt es sich um einen felsigen Planeten. Ich wäre dort im Vorteil…“
    Zaiku beruhigte sich etwas, musterte Jenny von oben bis unten, bevor er ärgerlich den Kopf schüttelte:
    „Ich kann sie doch nicht alleine zu einem fremden Planeten schicken! haben sie schon mal gekämpft?“
    Die junge Frau schob wieder ihre Brille weiter hoch, die etwas runter gerutscht war und stellte den Kopf schräg:
    „Mehr oder weniger… Ich habe mal einen Prior der Ori lebendig begraben, wenn das zählt. Ich muss ja keine Rettungsaktion starten! Eine Aufklärungsmission müsste doch reichen. Ich werde nichts auf eigene Faust unternehmen!“
    Der Anführer der Organika war alles andere als Begeistert und seine Skepsis verschwand nicht aber dann biss er angespannt die Zähne zusammen:
    „Das ist unsere beste Option! Also schön! Machen sie sich einsatzbereit!“
    Fast hätte Jenny einen Freudensprung gemacht aber dann behielt sie die Ruhe und rannte zur Ausrüstungskammer. Damit hatte sie eine Chance bekommen sich zu beweisen und vielleicht würde Sebastian sie danach ins Team aufnehmen.

    Mit einem Fahrstuhl waren sie jetzt auf dem Weg unter die Erde. Era und George waren mittlerweile wieder wach und standen neben Sebastian in dem Lift, umzingelt von feindlichen Soldaten. Auch Kafai stand mit in dem breiten Fahrstuhl und schien sich über seinen Fang zu freuen. Dann endlich öffneten sich die Fahrstuhltüren und sie betraten eine Art Kontrollraum.
    Hier blinkten viele Lichter und es gab eine große Konsole, an der ein Techniker saß. Am anderen Ende des Raumes stand ein großer Stuhl.
    Es war etwas düster und ein stickiger Geruch lag in der Luft.
    Mit einem groben Stoß wurden die drei Gefangenen weiter in diesem Raum hinein geführt, als sich dann endlich der Stuhl drehte und den Auftraggeber enthüllte. Era weitete sofort überrascht die Augen, als sich ein metallener Körper erhob und finster lachte:
    „Endlich! Das Zerberus-Team! Wie lange habe ich darauf gewartet!“
    Zills Blick ging durch die Reihe der Teammitglieder und seine Gier nach Rache schien grenzenlos, während George bloß herablassend seufzte:
    „Ich wusste es! Der Kerl ist nicht tot zu kriegen!“
    Die anderen verdrehten nur die Augen, während der Zera näher kam und seine Beute untersuchte. Schlagartig verzog sich seine gute Laune und wurde durch ein bösartiges Röcheln ersetzt:
    „Da fehlt jemand! Wo ist Marco Harrison? Auf seine Anwesenheit hatte sich mich am meisten gefreut!“
    Durch das Team ging ein Murren, bevor Era betrübt den Blick senkte:
    „Er hat das Team verlassen. Deshalb sind wir ja hier. Wir haben ein Gerücht gehört, dass er hier gesehen worden ist!“
    Zill dachte über die Erklärung nach, dann schrillte seine bedrohliche Lache hervor:
    „Das ist ja besser, als ich erwartet habe! Mein ärgster Feind hat feige das Feld geräumt! Dann steht meiner Herrschaft über Zerberus ja nichts mehr im Weg!“
    In genau diesem Moment machte die weibliche Galonierin einen wütenden Schritt vor:
    „Das glaubst du doch wohl selber nicht! Du hast es bisher nicht geschafft und auch dieses Mal wird dein Plan scheitern!“
    Wieder konnte Zill bloß lachen und gab einem Techniker ein Handzeichen. Dieser betätigte einen Schalter, wodurch sich die Wand öffnete und ein Fenster frei legte. Unterhalb des Fensters ging es mehrere Meter tief in Zills Kolosseum, wo noch immer die merkwürdigsten Gestalten ihre Schlachten austrugen. Zufrieden schaute Zill auf die tobende Menge, bevor er sich wieder dem Team zu wand:
    „Ich bin gespannt, wie lange ihr da unten überlebt!“
    Alle drei waren etwas geschockt und Kafai verschränkte stolz die Arme. Dann nickte der Zera einem Wärter zu:
    „Bringt George Grey in einen der Bunkerräume! Seine Telekinese ist zu gefährlich für mich aber die anderen steckt ihr zu den Gladiatoren in die Arena!“
    Danach wurden alle Teammitglieder weggedrängt und Zill rieb sich voller Vorfreude die Hände:
    „Das sehe ich mir von meinem Stammplatz aus an!“

    Nervös tänzelte von einem Bein auf das andere. Zum ersten Mal in ihrem Leben musste sie alleine durch das Sternentor zu einer richtigen Mission. Eigentlich hatte sie nicht einmal ihre Ausbildung richtig abgeschlossen, weil diese Technologie sie umgewandelt hatte.
    Nun trug sie eine militärische Uniform, eine Ausrüstungsweste und eine P-90, während sich der innere Ring drehte und langsam die sieben Symbole anzeigte.
    Aus dem Kontrollraum hallte noch einmal die Stimme von Fürst Zaiku:
    „Ich erinnere sie noch einmal daran, dass es sich bloß um eine Aufklärung handelt. Sobald sie die Lage geklärt haben, kommen sie zurück und wir stellen ein Rettungsteam zusammen, verstanden?“
    Jenny nickte, dann holte sie tief Luft. Als der Ereignishorizont erschienen war, trat sie durch das Tor und fand sich in dem steinigen Canyon wieder. Überall lagen Felsentrümmer herum, die von dem aggressiven Killerwurm verursacht wurden. Der Vortex hatte die Felsen weggesprengt, die zuvor den Weg für Sebastians Team versperrt hatten, also konnte Jenny bedenkenlos weiter gehen.
    Nun war sie noch aufgeregter und schloss angespannt die Augen:
    „Man ist das hier viel Erde… Ich muss einfach nur ruhig bleiben, dann passiert auch nichts!“
    Kaum hatte sie ein paar Schritte gemacht, da begann die Erde zu beben und Jenny krallte sich an einen Felsbrocken.
    „Wieso bebt jetzt die Erde? Ich konzentriere mich doch schon!“, fluchte sie, als das Rütteln härter wurde, bis letzt endlich das Gestein Risse bekam.
    Nun sagte ihr Gefühl, dass es nicht ihre Schuld war.
    Genau vor ihr explodierte der Boden und ein weiterer Wurm brach aus dem Erdreich hervor.
    Die junge Frau war platt und ihre Kinnlade klappte herunter, als sie dieses große, glitschige Objekt sah, wie es bedrohliche Grunzgeräusche ausstieß. Der Wurm hatte sie sofort im Visier und schnellte aggressiv hinab. Jenny hechtete bei Seite und landete unkoordiniert auf dem Bauch, während der Wurm Dreck und Sand aufwirbelte.
    Die junge Frau war panisch, kniff verängstigt die Augen zusammen und betete, dass das Vieh von selbst verschwand aber das war nicht der Fall. Vermutlich war es dressiert, um Fremde fern zu halten.
    Bei ihrem verängstigten Sturz hatte sie ihre P-90 weg geschmissen und suchte jetzt fieberhaft den Boden danach ab. Der Wurm hatte nicht vor zu warten und wirbelte herum. Wieder machte er sich bereit, um auf Jenny hinab zu stürzen und sie zu verschlingen.
    Endlich raffte sie sich auf, als die Bestie auch schon hinabschnellte. Voller Entsetzen hob sie die Hände schützend vor das Gesicht, wodurch sich ein dicker Felsbrocken aus dem Boden löste und vor sie schwebte. Der Wurm krachte mit all seiner Wucht in das massive Objekt und prallte daran ab.
    Jenny war vollkommen verwirrt und beobachtete, wie das Wurmmonster irritiert umher wankte. Sie hatte den Felsen als Verteidigung benutzt und nun wo ihr das auch klar wurde, erkannte sie ihre Möglichkeiten. Ihre Sicherheit kam zurück, genau wie ihr freches Grinsen:
    „Dich mach ich fertig!“
    Sie machte eine Bewegung, als wolle sie eine große Kiste weg schieben aber stattdessen türmte sich eine Welle aus Sand und Erde auf. Diese rollte mit lautem Getöse und unaufhaltsam auf den Wurm zu. Die Bestie hatte nicht die geringste Chance und wurde von dem rollenden Erdwall mitgerissen und in eine andere Felsenwand gedrückt. Mit einem letzten Grunzen verschwand das Geschöpf im Erdboden und Jenny wischte sich den Schweiß von der Stirn:
    „Gar nicht mal so unpraktisch, diese Fähigkeiten…“
    Zum ersten Mal seit Monaten empfand sie diese Gabe nicht als lästig, sondern als ein nützliches Werkzeug. Dann bemerkte die die schattigen Gestalten hinter den Felsen, die sich ihr näherten. Irgendjemand beobachtete sie und schon das war ein Grund zum Mistrauen. Voller Kraft schlug Jenny ihre Faust auf den Boden, wodurch wieder eine Schockwelle durch die ganze Umgebung ging. Aus allen Richtungen erklangen plötzlich Hilfeschreie und panische Rufe. Vorsichtig näherte sie sich einem der Beobachter und erkannte einen Mann mit Augenklappe, der neben seinen Kameraden, bis zum Kopf, in einer Erdspalte steckte.
    Der Unbekannte schrie sie nun wütend an und regte sich offenbar höllisch auf:
    „Du Miststück! Wir hast du das gemacht?!“
    Jenny wusste nun, wer ihre Freunde entführt hatte, also bückte sie sich und kniff dem Verbrecher schelmisch in die Wange:
    „Wo sind meine Freunde? Ich frage gar nicht, ob ihr es wart, sondern frage lieber gleich, was ihr mit ihnen gemacht habt!“
    Der Kriminelle schien eher unkooperativ und verzog mürrisch das Gesicht. Jenny hingegen grinste immer bösartiger und rieb die Hände amüsiert an einander:
    „Ich würde antworten oder willst du wissen, wie lange ich die Erdspalte schließen kann, bevor dein Körper zerquetscht wird?“
    Ein Schatten huschte über ihr Gesicht und irgendwie liebte sie es manchmal sadistisch zu sein. Dass sie nur einen Spaß machte, konnten die Männer in den Erdspalten ja nicht wissen, also begann einer von ihnen laut zu wimmern:
    „Bitte lass uns frei! Ich sage dir, wo das Kolosseum ist! Da sind deine Freunde!“
    Sie richtete sich wieder auf und stemmte zufrieden die Arme in die Taille:
    „Schon besser! Ich glaube aus der Aufklärungsmission ist gerade eine Rettungsaktion geworden!“
    Ich war immer langweilig und normal aber jetzt hängt das Schicksal des Planeten von mir ab. Ich muss durch dieses Tor aber dann werde ich sterben...
    Was soll ich tun?
    Tränen kann ich nicht zurück halten, denn dafür vermisse ich euch zu sehr!

    Euer Sohn Marco
    2009.12.28


    Stargate-Revelation

  21. Danke sagten:


  22. #14
    Gott der Zerberus-Galaxie Avatar von jaden
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    Creech: Du hast mich bei meinem Feedback in deiner FF gefragt, ob es noch eine 5. Staffel geben wird. Die Antwort lautet nein! Die Handlung für Staffel 5 war zu kurz und füllte die Season nicht ganz aus. Deshalb habe ich die Handlung in Staffel 4 mit eingeflochten.
    Aber es gibt auch ne gute Neuigkeit:

    Es gibt schon eine neue FF in der Planung, die auch Marcos und Georges Lebenswege weiter verfolgt. Zwar wird Zerberus selbst nicht mehr vorkommen aber die Charaktere werden auch in der neuen FF dabei sein, allerdings in einer schicken neuen Handlung.

    -----------------------------------------------------

    Man hatte sie in einen kleinen Raum gesperrt, in dem es zwei Türen aus Eisen gab. Die eine Tür wurde normal hinter ihnen verschlossen aber an der anderen blinkte ein elektrisches Schloss.
    Era konnte deutlich das Geschrei der Gladiatoren hinter der anderen Tür hören. Sicherlich bekämpften sich dort alle möglichen Geschöpfe bis aufs Blut. Sebastian ärgerte sich, weil ihnen die Wachen alle Waffen abgenommen hatten. Angespannt knackte er mit den Fäusten:
    „Das wird furchtbar ungemütlich! Versuch so lange zu überleben, wie du kannst!“
    Die Galonierin blitzte ihn entnervt an:
    „Was soll das jetzt wieder heißen? Ich bin eine gute Kämpferin…“
    „So gut, wie eine Primitive halt sein kann. Du musst bedenken, dass du keine Stöcke zum herum wirbeln hast!“
    Eine Ader trat an Eras Hals hervor, als sie wieder diese Beleidigungen von Sebastian hörte:
    „Hörst du endlich mal mit deinen Vorurteilen gegen mein Volk auf?! Das ist wohl kaum die richtige Situation für so eine Diskussion!“
    Danach zwinkerte er ihr zu und berührte sie an der Schulter:
    „Wut ist immer gut, wenn es um Leben und Tod geht! Ich will dich bloß wütender machen!“
    Nun begriff die Außerirdische, was der Goa`uld vor hatte und nickte, während sie ihren Zorn auf die verschlossene Arenatür richtete.
    Diese gab ein Piepen von sich, bevor sie sich öffnete und den großen Raum freigab. Durch eine Energiebarriere wurden sie gezwungen in das Kolosseum einzutreten. Kaum waren Sebastian und Era in dem Raum, jagten die ersten absonderlichen Gestalten auf sie zu.
    Ein Speerträger hatte seine spitze Waffe in Position gebracht und versuchte die Galonierin aufzuspießen aber diese war nicht untalentiert im Nahkampf. Durch Marco hatte sie genug gelernt, also wich sie dem Objekt aus, kniete sich hin und trat dem Angreifer die Beine weg.
    Der menschliche Gladiator ging schreiend nieder und Era konnte ihm seine stabähnliche Waffe aus der Hand reißen. Danach drehte sie ihre neue Waffe und grinste Sebastian selbstbewusst an:
    „Wie war das mit den Stöcken zum rumfuchteln?“
    Der Goa`uld nickte ihr bestätigend zu, dann sah er sich von zwei anderen Verbrechern eingekreist. Einer der Kämpfer wirbelte eine Kette mit Widerhaken herum, der andere hatte zwei Beile in der Hand. Kampfeslustig leuchteten Sebastians Augen auf:
    „Wer will als erstes?“
    Kaum war diese Herausforderung ausgesprochen, schleuderte der dickere der Angreifer eines seiner Beile auf ihn zu. Mit einem leichten Schritt duckte er sich unter der Wurfwaffe durch, die den Kettenträger in der Brust traf.
    Mit einer Rückwärtsrolle packte der Soldat den Griff des Beils und zog die Waffe wieder aus der Leiche des anderen heraus, um sie zu dem Absender zurück zu werfen. Dieser konnte nicht so schnell reagieren und bekam die Schnittkante in den Kopf.
    Anders als Sebastian, wurde Era von einem Echsengeschöpf angegriffen. Die Bestie fauchte und kroch mit hoher Geschwindigkeit eine Wand hinauf, von wo sie sich auf die junge Frau fallen ließ. Die Galonierin reagierte schnell und richtete ihren Speer auf, wodurch die Echse aufgespießt wurde und direkt auf sie fiel.
    Wütend klemmte Era jetzt unter dem schweren Körper der Zweimeterechse fest:
    „Sebastian! Hilf mir hier raus! Ich hänge fest!“
    Während Sebastian nun versuchte sie an den Armen heraus zu ziehen, saß Zill wieder in seiner Kuppel und beobachtete die Schlacht unter sich:
    „Die sind gar nicht schlecht aber letzt endlich doch nur Menschen. Sie werden nicht ewig durchhalten. Andere Gladiatoren kämpfen bereits seit Tagen ohne Pause!“
    Auch Kafai durfte von hier aus zusehen und atmete schwer durch seine Kiemen, sagte jedoch kein Wort zu dem Spektakel.
    Mit Mühen hatte Sebastian die eingeklemmte Era befreit, als ein Mann in einer Blechrüstung auf ihn zu rannte und seine Arme hob. Ein merkwürdiges Rauschen kam aus der Kampfrüstung. Der Goa`uld ahnte bereits, was ihn erwartete. Mit einem kraftvollen Hieb stieß er Era bei Seite, bevor eine Feuerwand aus zwei Öffnungen an den Armen der Rüstungen kam:
    „Flammenwerfer!“
    Die Galonierin rollte sich hinter den toten Echsenkörper und suchte Deckung vor den Flammen des Mannes in der Rüstung. Auch Sebastian entkam dem Feuermeer nur ganz knapp, indem er sich nach hinten fallen ließ und abrollte. Der Mann in der Blechrüstung stieß ein Lachen aus, dann feuerte er eine neue Hitzewelle ab.
    Nun tummelten sich noch andere Gladiatoren um den Schauplatz und näherten sich dem Zerberus-Team. Sebastian funkelte wütend mit den Augen, dann stand er Rücken an Rücken mit Era:
    „So ein Dreck! Es sind einfach zu viele!“
    Die junge Frau wischte sich den Schweiß aus der Stirn, dann biss sie ärgerlich die Zähne zusammen:
    „Ich wünschte Marco wäre jetzt hier…“
    Offenbar hatte Gott diese Worte gehört, denn eine Erschütterung ging durch die ganze Arena. Selbst Zill auf seinem Ehrenplatz sah sich skeptisch um:
    „Was war das?“
    Ein dunkles Grummeln näherte sich dem Kolosseum und die Kämpfer, die eben noch drohend an Sebastian und Era heran traten, stockten. Wieder gab es ein Beben aber dieses Mal schien es direkt in der Nähe zu sein. Es vergingen ein paar Sekunden des Schweigens, in denen nicht einmal mehr das Publikum reagierte. Danach schob sich eine Wand auf, wie eine Schiebetür und legte einen finsteren Gang frei. Sofort sprang der Zera erbost auf:
    „Was ist das?! Dort ist doch gar kein Durchgang!“
    Eine Person kam aus der Finsternis des Korridors und betrat das durch Scheinwerfer erleuchtete Kampffeld. Es war Jenny, die sich einen Korridor durch die Erde erschaffen hatte. Als in der Arena angekommen war, schloss sich die Wand hinter ihr und sie sah sich irritiert um:
    „Puh, das hat ja geklappt… Bin ich hier richtig?“
    Sie war vollkommen mit Sand und Staub bedeckt und musste husten, während Zill den Neuankömmling argwöhnisch musterte:
    „Was zur Hölle soll das? Wer ist das? Wo kommt dieses Mädchen her?“
    Der Zera war vollkommen verwirrt, genau wie Era und Sebastian. Der Major schüttelte den Kopf, um sicher zu gehen, dass er sich nicht verguckt hatte:
    „McLane? Was machen sie hier?“
    Nun wurde die junge Frau aufmerksam und bemerkte ihre eingekesselten Freunde:
    „Ich bin hier um euch zu retten!“
    Irgendwie wollte Sebastian das nicht so toll finden und fasste sich genervt an die Stirn:
    „Wer hat denn so eine Mission genehmigt? Fürst Zaiku hätte nicht einfach so eine Rettungsmission organisiert!“
    Jenny murmelte unverständliche Worte vor sich und lief etwas rot an:
    „Nun ja… Hat er auch nicht. Ich sollte nur auf eine Aufklärungsmission aber da habe ich gedacht, ich könnte helfen…“
    Nun viel der Goa`uld fast in Ohnmacht, während Era nur überfordert mit der Schulter zuckte. Die zahlreichen Gladiatoren nahmen nun Jenny ins Visier und stürmten auf sie los. Der Rest des Teams interessierte sie gar nicht mehr. Sie wich einen Schritt zurück, als sie die wilde Meute genauer betrachtete.
    Einer der Angreifer hatte vier Arme und hielt in jedem einen Säbel. Ein anderer war mit einer Peitsche bewaffnet.
    Wieder ein anderer hatte lange Beine und bewegte sich unwahrscheinlich schnell.
    Jenny musste handeln, also schloss sie die Augen und konzentrierte sich. Es kostete noch immer einiges an Konzentration aber inzwischen gelang ihr der Zugriff auf ihre Kräfte.
    Eine neue Erschütterung schickte die vordersten Kämpfer zu Boden, bevor sich aus dem Felsboden drei große Brocken erhoben, über die Feinde schwebten und sie lebendig unter sich begruben.
    Sie öffnete ihre Augen wieder und fixierte die verblieben Angreifer. Sie stieß mit der Faust in die Luft, als wolle sie zuschlagen, wodurch die Erde rüttelnd eine Welle bildete. Diese bäumte sich auf und ging wie eine normale Wasserflut auf die Kontrahenten nieder.
    Ein Schlag mit so viel Erde zur gleichen Zeit, konnte keiner überleben. Ein solcher Angriff konnte locker Genicke brechen. Tosend kam der Erdwall zum Erliegen und allen fiel die Kinnlade herunter. Sogar Jenny selbst war von der Wucht ihrer Attacken vollkommen überrascht:
    „Ähm… Ich habe es wohl etwas übertrieben…“
    Der Mann in seiner mit Flammen werfenden Blechrüstung hatte die Lawine überlebt und stampfte aggressiv auf die junge Frau zu. Dabei richtete er wieder seine Flammenwerfer auf und drückte ab. Mit einem lauten Zischen raste eine Feuerwalze auf sie zu. Sie hingegen schlug panisch die flache Hand auf den Boden, wodurch eine Mauer aus massivem Gestein sie vor dem Angriff schützte. Sebastian runzelte die Stirn, dann spuckte er aus:
    „Das glaube ich nicht! Sie hat ihre Kräfte besser unter Kontrolle, als ich erwartet habe…“
    Der Blechmann mit seinen Flammenwerfern versuchte alles, um diese Steinblockade zu überwinden aber es gelang ihm nicht. Mit einer neuen Handbewegung verwandelte sich der feste Erdboden unter ihm zu Treibsand. Zu spät wurde ihm klar, dass er mit seiner schweren Rüstung nur schneller versank. Wie damals den Prior der Ori, wurde auch der Gegner lebendig begraben. Etwas erschöpft stemmte Jenny die Arme in die Taille und fuhr sich durch ihr Haar.
    Zill hatte inzwischen die Fäuste geballt und die mechanischen Gelenke gaben ein lautes Knirschen von sich:
    „Dieses Weib hat meine Gladiatoren getötet!“
    Sofort drehte er sich Kafai zu und hob drohend die Faust, während er mit dem anderen Arm auf die Arena deutete:
    „Vernichte sie und zwar sofort!“
    Der Fischmensch befolgte den Befehl und sprang durch die nun geöffnete Scheibe in den Kampfbereich. Dort setzte er leichtfüßig auf und raste auf Jenny zu. Dabei hob er die Unterarme und spreizte seine Flossen ab.
    Sebastian erinnerte sich an die Funktion der Flossen und rief dem Mädchen mit den Erdkräften zu:
    „Jenny, pass auf! Seine Flossen sind scharf wie Samuraischwerter!“
    Sie reagierte etwas hektisch, als der Fischmensch auf sie zu sprang und bereit war, sie einfach zu zerhaken. Era schloss die Augen und versuchte den Anblick zu ignorieren, als etwas passierte, womit keiner gerechnet hatte. Kafai fiel krachend zu Boden und sah irritiert an sich herunter:
    „Was zum…?“
    Hände aus Erde hatten ihn an den Fußgelenken gepackt und zu Boden geworfen. Jenny grinste jetzt diabolisch, bevor sich ein neuer Felsbrocken über ihren Kopf erhob und die Form änderte.
    Aus ihm wurde ein spitzer Stachel, der nun auf Kafai nieder rauschte. Es gab eine Staubwolke, dann war von dem einstigen Gegner nicht mehr viel übrig. Sebastian begutachtete Jenny von oben bis unten, während Era ihr gutmütig auf die Schulter klopfte:
    „Das war beeindruckend, Jenny… Jetzt müssen wir nur noch Zill ausschalten…“
    Dieser zuckte kurz zusammen und knurrte bedrohlich in seinem metallischen Körper.
    Er hatte damit gerechnet, dass das Team durch den Verlust von Marco stark an Kraft eingebüßt hatte aber diese Jenny füllte das Loch mehr als ausreichend. Das Mädchen war eine Gefahr für ihn, also war ein Rückzug die bessere Entscheidung. Er drehte sich um, als eine andere Person im Durchgang stand und ihm den Weg versperrte. Es war George, der den Zera unglaublich fies angegrinste:
    „Deine Zelle war nicht gerade sicher, Zill!“
    Der Maschinenmensch knurrte, dann hob er den Arm, aus dem eine Strahlenkanone zum Vorschein kam:
    „Ich lasse mich von euch nicht schon wieder aufhalten! Wir kämpfen ein anderes Mal!“
    Der Schiffstechniker war schneller als der Zera und zerquetschte mit einer Handbewegung die Strahlenwaffe durch seine Telekinese:
    „Wieso willst du verschwinden, wenn du so mächtig bist? Bleib doch noch!“
    George hob beide Arme und entfachte eine kraftvolle Druckwelle, die Zill voll packte und aus der Aussichtskuppel heraus katapultierte. Mit einem lauten Krachen schlug der Zera am Boden auf und man hörte wie sich seine metallischen Gelenke verbogen. Danach ließ sich George zu seinen Freunden hinab fallen und fing seinen Sturz mit Gedankenkraft ab:
    „Hallo, Leute. Alles okay bei euch?“
    Era nickte nur und nahm Jenny kumpelhaft in den Arm, während Sebastian verärgert die Arme verschränkte:
    „Wo warst du so lange?! Wir hätten deine Hilfe gebraucht…“
    Der Kamerad zuckte bloß mit der Schulter. Auf der anderen Seite der Arena richtete sich Zill wieder auf und knackte aggressiv mit dem Genick:
    „Ihr kleinen Ratten… Ich werde euch zerschmettern…“
    Jenny drängte sich aus der Reihe der und blitzte den Zera düster an:
    „Redet der immer so viel? Ich übernehme das!“
    Sie stieß einen Schrei aus und zeigte mit beiden Händen an die Decke. Zahlreiche Risse zogen sich über die Decke, dann brachen metergroße Stücke aus ihr heraus und hagelten auf Zill nieder. Die anderen Teammitglieder rissen die Augen weit auf, als Jenny ihn ohne großes Zögern zerschmettert hatte. Nur der Major begutachtete knurrend den Berg aus Felsbrocken:
    „Um wie viel wollen wir wetten, dass wir ihn wieder sehen?“
    Alle lachten und diese Mission schien ein glimpfliches Ende zu nehmen, als Era etwas am Kopf spürte. Ihr rieselte etwas Sand auf den Kopf. Erst als sie nach oben sah, stieß sie einen lauten Ruf:
    „Leute, die Decke ist etwas brüchig!“
    Nun schossen ganze Erdmassen durch die Risse und lockerten das Arenadach noch mehr. Es war das Zeichen zu verschwinden. Während Jenny nun wieder einen Durchgang frei legte, lief sie wieder knall rot an:
    „Ich habe es wohl etwas mit dem Steinhagel übertrieben!“
    Nun war größte Eile geboten, als erste Stützpfeiler hinab stürzen und Staub aufwirbelten. Mit großen Schritten stürmten sie durch die Dunkelheit, während Jenny den Gang immer weiter aufbaute. Am Ende kamen sie auf dem Hügel vor der Siedlung hinaus. Era kniff die Augen zusammen, als sie das grelle Sonnenlicht der Wüste sah. George atmete tief durch, dann deutete er auf das Dorf aus Lehmhütten.
    Die ganze Ortschaft versank im Erdboden und alles, was davon übrig war, war ein Krater. Für einen Tag war es genug Aufregung und Sebastian klopfte sich den Sand von der Hose:
    „Lasst uns gehen… Ich brauche eine Dusche…“

    Die Sonne versank am Horizont von Gigantis und Era stand wieder auf dem Balkon ihres Quartiers. Sie hatte ein komisches Gefühl im Bauch und ihr fehlte etwas.
    Marco!

    Zu gerne hätte sie jetzt neben ihm gestanden und mit ihm gemeinsam in den Sonnenuntergang geschaut.
    Leider handelte es sich um Wunschdenken, denn Celebs Informationen waren fehlerhaft gewesen. Wo mochte Marco wohl sein?
    Irgendwo in den Weiten der Zerberus-Galaxie suchte er nach seinen Erinnerungen, dabei war sein platz doch hier. Mit einem Seufzen ließ sie den Kopf sinken und schaute verträumt in die Ferne.

    Im Besprechungsraum hatte Sebastian Fürst Zaiku alles über Zills Arena erzählt.
    Der Fürst der Organika war schockiert gewesen, als er von dem Zera hörte. Wie oft hatten sie schon gehofft ihn los zu sein, dabei kehrte er immer wieder.
    Nun verließ der Major den Breefingraum und ging über die große Treppe in den Gateraum hinab, wo ihm Jenny McLane entgegen kam:
    „Major Rantold? Ich wollte mir ihnen reden…“
    Der Goa`uld verdrehte die Augen und atmete kräftig durch, während er kalt an ihr vorbei ging:
    „Jetzt nicht! Ich habe noch einiges zu erledigen!“
    Bevor er verschwinden konnte, stampfte Jenny wütend auf:
    „Hören sie auf mich zu ignorieren! Ich habe ihnen den verdammten Arsch gerettet, also behandeln sie mich nicht, wie eine Last! Ohne mich wären sie nicht mehr!“
    Sebastian drehte sich zu ihr um, verschränkte die Arme und sah sie völlig trocken an. Mit diesem Blick zersplitterte ihr Selbstvertrauen wieder zu einem Scherbenhaufen. Vielleicht war das doch eine falsche Wortwahl. So würde sie sicher nicht ins Team aufgenommen werden. Sebastians Mine war eiskalt und seine Augen zuckten etwas vor Zorn:
    „Sind sie fertig, McLane oder wollen sie auch noch erbost gegen die Wand hauen?“
    Dieser Satz klang nun eher sarkastisch und die junge Frau fühlte sich auch noch verspottet:
    „Sie machen sich auch noch über mich lustig? Wie können sie es wagen!?“
    Der Goa`uld lockerte seine Haltung und drehte sich trocken von ihr ab. Dabei hob er lässig die Hand:
    „In einer Stunde ist die Einsatzbesprechung, also bleiben sie locker!“
    Nun verschluckte sich Jenny an ihren eigenen Worten. Hatte sie das richtig verstanden?
    Einsatzbesprechung?
    Ihr wurde klar, dass sie soeben ins Team aufgenommen wurde, selbst wenn es nur für die Zeit bis zu Marcos Rückkehr war. Sie sprang jubelnd in die Luft und lief kreischend zum Kontrollraum hinauf:
    „Ich bin dabei!“

    Kalter Wind brachte das hohe Gras zum Schwingen…
    Der Mond dieses Planeten strahlte hell und verwandelte die Steppe dieser Welt in ein leuchtendes Meer. Darin lief eine Person…
    Ein junger Mann rannte mit all seiner Kraft, kämpfte aber schon mit der Erschöpfung.
    Direkt hinter ihm liefen drei große Echsengeschöpfe, die ebenfalls an Tempo zulegten. Sein Adrenalin pumpte durch die Adern und sein Herz schlug schneller, als er sich wieder umsah und die nahende Gefahr erblickte.
    Vom Stress der Situation überwältigt achtete er nicht auf die Umgebung und stieß mit seinem Fuß gegen ein festes Objekt und stürzte. Die Schwerkraft zog ihn gnadenlos zu Boden und da wurde ihm klar, dass sie ihn gleich hatten. Die drei Echsentiere kreisten ihn ein und auf ihnen saßen Männer mit schwarzen Anzügen.
    Diese Waren mit langen Stäben bewaffnet und trugen Masken mit roten Nachtsichtgeräten.
    Der junge Mann am Boden drehte sich panisch auf den Rücken, um die Reiter zu identifizieren aber es gelang ihm nicht.
    Einer der Verfolger richtete die Spitze seines Stabes auf den Flüchtling und verpasste ihm einen Stromschlag:
    „Dachtest du ernsthaft, du kannst uns entkommen, Glatzkopf?“
    Der Flüchtling krümmte sich durch den Schock und bemerkte nur noch, wie ihn einer der Reiter Kabelbinder umlegte, die sich schmerzhaft in die Handgelenke schnitten:
    „Du bist wegen Auflehnung gegen die Gesetze des Königshauses verhaftet!“
    Der Glatzkopf am Boden bekam von diesem Vorwurf nichts mehr mit und wurde bewusstlos…

    Ende
    Ich war immer langweilig und normal aber jetzt hängt das Schicksal des Planeten von mir ab. Ich muss durch dieses Tor aber dann werde ich sterben...
    Was soll ich tun?
    Tränen kann ich nicht zurück halten, denn dafür vermisse ich euch zu sehr!

    Euer Sohn Marco
    2009.12.28


    Stargate-Revelation

  23. Danke sagten:


  24. #15
    Major Avatar von Flying Daedalus
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    moin,
    man da kann man mal net antworten, weil man en "super" Internet hat *Sarkasmus pur ^^* und schon hat er den nächsten Abschnitt gepostet und ich darf mir jetzt natürlich überlegen, was ich zu dem neuem Abschnitt zusätzlich mach toll!! ^^

    puhh ich hab irgendwie keine Ahnung was ich sagen soll, außer das man jetzt bei dieser Jenny sagen kann, das sie weiß wie man eine Party sprengt ^^
    Ob sie Zill jemals wiedersehen bezweifle ich, aber sicher bin ich mir natürlich nicht ^^, schließlich hoff ich natürlich auch, das sie ihm immer wieder in den Hintern treten

    und das am Schluss konnte ja nur Marco sein, der von einer königlichen Leibgarde? gejagt wurde, weil er ihr Revier betreten hat?

    greetz

    PS: Ich such immernoch en Titel

  25. #16
    Gott der Zerberus-Galaxie Avatar von jaden
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    Folge 4: Der verlorene Sohn

    Es war Still im All…
    In der Ferne glühten Sterne und ein paar Trümmerteile einer Raumschlacht schwebten durch den freien Raum.
    Da tat sich ein Hyperraumfenster auf und ein Transportschiff der Goa`uld kam heraus.
    Das kleine Schiff bewegte sich sanft durch das Trümmerfeld und näherte sich dem blauen Planeten unter sich.
    Im Cockpit des Transporters saß ein 14 jähriger Junge und scannte die Oberfläche des Planeten. Seine stahlblauen Augen fixierten das Display, während er sich auf die Scanns konzentrierte. Sein dunkles Haar hing ihm etwas ins Gesicht aber davon ließ er sich nicht stören.
    Das Terminal gab ein Piepsen von sich, dann schaute er neugierig auf:
    „Da ist sie!“
    Der Transporter brach durch die dicke Wolkendecke des Planeten und ging über der stürmischen Meeresoberfläche in Position. Einige Stützpfeiler erinnerten an die einstige Pracht von Organika aber von der Stadt war nichts mehr übrig. Der junge Mann stand auf und betätigte einen Schalter.
    Danach stolzierte er stolz in den Frachtraum, wo mit einem Lichtstrahl eine Stasiskapsel erschien. Dieser war intakt aber das Glas war beschlagen. Für den Jungen schien das ein großer Moment zu sein, denn er zögerte die Kapsel zu öffnen und berührte sanft das Glas und strich sie etwas sauber.
    In ihrem Inneren lag eine weibliche Gestalt, die mit goldener Kleidung angezogen war. Es war zweifellos Hathor, die von Marduk wieder zu neuem Leben erweckt worden war. Noch immer schlief sie in der Kapsel, bedroht durch die Verletzungen, die Apophis ihr zugefügt hatte.
    Der Jugendliche nickte, dann öffnete er eine kleine Schaltfläche an der Seite der Kapsel. Er gab ein paar Zahlen ein aber es tat sich nichts. Mit einem mürrischen Blick versuchte er es erneut aber wieder scheiterte der Versuch:
    „Verdammt… Ich war so nahe dran! Wieso geht dir Kapsel nicht auf?“
    Er verpasste der Stasiskammer einen Tritt aber dennoch blieb ihm der Zugang verwehrt. Voller Entrüstung ballte er die Fäuste und schlug gegen das Glas:
    „Was muss ich bloß tun, um diesen Zahlencode zu bekommen?“
    Da kam ihm eine Idee. Es gab nur eine Person in der ganzen Zerberus-Galaxie, die den Zahlencode für Hathors Kapsel besaß. Doch wo war der Klon von Anubis jetzt?
    Wo steckte der mächtige Marduk?

    Es war noch früh am Morgen, als Era gähnend in die neue Kantine von Kritias trat.
    Ihre Haare standen in alle Richtungen und immer wieder rieb sie sich die Augen, als sie sich forschend umsah.
    An einem der Tische saß Sebastian und schrieb an ein paar berichten. Dabei hatte er das Sandwich vor sich auf dem Tisch nicht einmal angerührt. Die Galonierin kam näher und ließ sich auf den freien Platz aus der anderen Seite des Tisches fallen:
    „Guten Morgen! Schon so früh auf? Wir haben heute doch eigentlich einen freien Tag…“
    Der Goa`uld zuckte mit der Schulter und blätterte in der Akte:
    „Ich konnte nicht schlafen… Weiß auch nicht wieso aber ich habe so ein komisches Gefühl, als ob bald etwas passieren wird…“
    Diese nachdenkliche Art kannte Era gar nicht von dem Soldaten, der sich nur grübelnd am Kopf kratzte. Genau wie bei Marco lag die Last der Verantwortung schwer auf Sebastians Schultern, dabei musste er doch als Marduk die gleiche Verantwortung gehabt haben.
    Nun kam auch Lyana in die Kantine und begann sofort zu strahlen, als sie die beiden Teammitglieder sah. Grinsend trat sie an den Tisch heran und berührte Sebastian sanft an der Schulter:
    „Wir sehen uns dann ja heute Abend…“
    Sie ging wortlos weiter und zwinkerte dem Major lächelnd zu, während sie sich etwas bei der Essensausgabe holte. Era formte aus ihren Augen Schlitze, während Sebastian knallrot an lief und den Kopf zwischen den Schultern vergrub. Die Galonierin fand es amüsant, wie sich Sebastian schämte:
    „Du hattest Recht! Es wird bald etwas passieren! Wieso hast du nicht gesagt, dass du ein Date mit Lyana hast?“
    „Ähm… Äh…. Ich… Ach, Menno! Wir haben uns in letzter Zeit gut verstanden, also habe ich sie gefragt, ob sie nicht mal etwas mit mir zusammen essen möchte…“
    Era verschränkte fies grinsend die Arme und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück:
    „Gibt’s auch ein bisschen Knutschiwutschi?“
    Der Goa`uld sprang mit glühenden Augen auf und hob drohend den Finger:
    „Sei still! Das geht ja wohl nur mich etwas an, also halt die Klappe!“
    Noch war Era nicht mit ihrer Stichelei fertig und legte breit grinsend den Kopf auf die Arme:
    „Was ist denn los? Ist dir das peinlich? Als Ärztin steht Lyana sicher auf Doktorspiele! Gibst du ihr eine Spritze?“
    „BAH! Sei still!“, schrie Sebastian vollkommen beschämt und rannte blitzschnell aus der Kantine davon. Era hingegen stieß zufrieden ein Lachen aus.

    Vor den Türmen der Stadt, auf festem Felsboden, gab es einen Knall.
    Felstrümmer flogen durch die Luft, als Jenny wieder einen Felsen gespalten hatte und ihn dann auseinander riss.
    Schweiß lief ihr über die Stirn und ihr Shirt klebte am Körper. Neben ihr saß George auf einem anderen Felsbrocken und beobachtete ihr Training:
    „Du hast das schon echt gut im Griff! Bald musst du dir keine Sorgen mehr über Kontrollverlust machen!“
    Jenny war etwas erleichtert und ließ sich ebenfalls auf den Boden fallen, um sich eine Pause zu gönnen. Die Umgebung war bereits vollkommen durch das Training verwüstet. Große Felsbrocken waren zu Kieselsteine zertrümmert und Löcher zeigte an, wo die junge Frau Erde aufgewühlt hatte.
    George genoss den frischen Wind. Gigantis hatte ein angenehmes Klima und anders als auf Organika, konnte man auch draußen sitzen. Auf dem alten Basisplaneten hatte es ja fast immer nur gestürmt und geregnet aber hier schien die Sonne.
    Danach driftete der Gedanke von George etwas ab und er dachte an Marco, welcher noch immer keine Spur hinter lassen hatte. Jenny bemerkte die Gedankenabwesenheit und schnipste mit den Fingern:
    „Hey! Alles okay mit dir, George?“
    Der Techniker schüttelte den Kopf und wurde wieder wach:
    „Ja, ich habe nur an Marco gedacht… Ich frage mich wo er wohl steckt…“
    Jenny hatte bereits genug Berichte gelesen und wusste, dass Marco und George immer die besten Freunde gewesen sind. Mochte Era auch die Geliebte von dem ehemaligen Anführer gewesen sein, kannten sich er und George wesentlich länger:
    „Ihr seid wohl wirklich dicke Freunde… Ich habe den Bericht von eurer Konfrontation gelesen, als er durchgedreht ist…“
    George nickte nur:
    „Ich hoffe ihm geht es gut, denn noch wissen wir nicht, was noch für Gefahren da draußen lauern. Vielleicht brauchen wir ihn bald mehr denn je…“
    Die junge Frau wollte nicht so negativ denken und griff sich ihre Wasserflasche, um einen kräftigen Zug daraus zu nehmen, während George sich nun neugierig zu ihr hinunter beugte:
    „Wie bist du eigentlich zum Stargate-Kommando gekommen?“
    Sie horchte auf und zuckte wieder mit der Schulter:
    „Nun ja… Ich habe als Sprachforscherin gearbeitet und dann fiel mir durch ein Zufall ein Relikt mit Goa`uld-Schrift in die Hände. Die Regierung hat mich dann abgeholt und wollte mich mit dummen Sprüchen abspeisen aber ich hatte den Code dieser Sprache bereits geknackt. Da bot man mir den Posten als Übersetzerin im Stargate-Center an.
    Meine Neugierde hat mich da praktisch hingebracht.“
    George fasste sich nun hinter den Kopf und spitzte den Mund:
    „Verstehe… Und bei deiner Abschlussprüfung bist du dann Marco und dem Prior der Ori begegnet…“
    Jenny nickte, dann schaute sie deprimiert zum Boden:
    „Auch wenn ihr eine unglaublich tiefe Bindung zu Marco habt, bedeutete er mir auch was. Er hat mich damals versucht vor dem Prior zu schützen und dafür danke ich ihm…
    Ich will euch unbedingt helfen ihn zu finden!“
    Der Schiffstechniker sprang aus seinem Schneidersitz hoch und setzte neben ihr auf der Erde auf:
    „Es ist nicht nur Marco, den wir suchen. Es gibt eine mächtige Waffe, die damals gegen die Erzengel zum Einsatz kam. Diese Waffe Gottes müssen wir auch noch finden, denn noch wissen wir nicht, wie viele Erzengel es noch da draußen gibt…“
    Bei dem Begriff Erzengel lief Jenny ein Schauer über den Rücken. Sie hatte bisher nur in Berichten über sie gelesen aber wenn man den Erzählungen Glauben schenkte, waren die Engel äußerst mächtig. Alleine Gabriel füllte mehrere Aktenordner und bestach durch viele Intrigen und heimtückische Pläne.
    Sie wollte nie gegen so einen Typen kämpfen aber wie man an Georges Tonfall gehört hatte, war es fraglich, ob es schon vorbei war. Der Kamerad klopfte Jenny auf die Schulter und deutete auf die Antiker-Stadt:
    „Du hast für heute genug trainiert! Mach mal ne Pause, schließlich ist heute unser freier Tag.“
    Gemeinsam machten sie sich auf den Weg, während noch immer ein sanfter Wind über die felsige Umgebung streifte.

    Der Goa`uld Transporter hatte keine weiteren Dinge von Organika aufgelesen und sprang nun wieder in den Hyperraum.
    Der junge Mann am Steuer überließ dem Autopiloten das Fliegen und kehrte zu der Stasiskapsel in den Frachtraum zurück. Zu gerne hätte er Hathor sofort befreit aber das konnte er nicht, also musste er diesen Code auftreiben.
    Wo war Marduk jetzt?
    Dieser Information würde er nur an einem Ort für Gerüchte bekommen. Sein Kurs war zu dem Planeten Kihan, auf dem man alles bekam.
    Auch Informationen waren dort keine ungewöhnliche Ware.
    Die Reise dauerte auch nicht lange, also konnte er über dem Planeten in Position gehen und sich auf die Oberfläche hinab beamen.
    Auf Kihan tobte wie immer das Laben. Der Marktplatz war mit Verkaufsständen völlig überlaufen und in der Einkaufsstraße drängten sich die Kunden in Massen. Der junge Mann schüttelte genervt den Kopf, dann marschierte er durch die Menge.
    Immer wieder rempelten ihn die Leute an, dabei konnten sie froh sein, dass er nicht auf Streit aus war. Trotz seines jungen Alters und der jugendlichen Körpergröße, war er den meisten hier weit überlegen.
    Endlich fand er eine Bar, in der er die Informationen sammeln konnte, die er brauchte.
    Die Gastwirtschaft war nur schwach beleuchtet und ein Spielautomat in der Ecke gab ständig eine nervige Melodie von sich. Eine Stripperin wirbelte um eine Stange am Tresen, begafft von mehreren Betrunkenen. Als er langsam an den Tresen heran trat, stierte ihn der Barkeeper argwöhnisch an:
    „Hallo, Kleiner! Hast du dich verlaufen? Dieser Laden ist leider nichts für Kinder!“
    Der Teenager wischte sich das Haar aus dem Gesicht, dann schnellte seine Hand hoch, packte den Barkeeper an der Kehle und riss ihn nieder auf den Tisch. Dabei zerbrach ein Glas und die Musik in der Bar verstummte, als der Keeper wild zappelnd auf der Tischplatte hing.
    Der Junge sah ihn mit kaltem Blick an und schnürte ihm fast die Luft ab:
    „Ich verbitte mir diesen respektlosen Ton. Wenn ich noch einmal solche herablassenden Worte aus deinem Maul höre, schneide ich dir die Zunge raus…“
    Danach ließ der Junge von dem Barkeeper ab, welcher wieder zurück wich und eingeschüchtert nickte:
    „Okay… Was kann ich für dich tun?“
    Der Fremde sprang auf einen der Barhocker und grinste diabolisch:
    „Wo befindet sich der Systemlord Marduk?“
    Alle in der Bar wurden wieder ruhig und es dauerte einen Moment, bevor die Musik wieder spielte. Dem Besitzer des Ladens war die Sache wohl unangenehm, also flüsterte er:
    „Weißt du das nicht? Marduk wurde vor ca. einem halben Jahr besiegt und hat wieder die Seiten gewechselt… Er gehört zum Zerberus-Team unter dem Namen Sebastian Rantold.“
    Ein Blitzen ging durch die Augen des Jungen:
    „Was? Was für eine unerwartete Wendung! Wo befindet sich das Zerberus-Team jetzt?“
    Der Barkeeper reinigte eines der Gläser, dann dachte er über die Frage nach:
    „Sie gehören doch zu den Organika oder nicht?“
    Für diese Antwort wurde er wieder an der Kehle gepackt und nieder gerissen. Dieses Mal war der Aufschlag auf dem Tresen härter und der Barkeeper hatte eine Platzwunde, während der Junge ihn wütend anschrie:
    „Da komme ich gerade her, also sag mir gefälligst wo sie jetzt sind!“
    Der Verletzt stammelte panisch, was er gehört hatte:
    „Nach der Zerstörung von Organika, soll sich das Team mit einer Stadt der Vorfahren auf Gigantis stationiert haben….“
    Der Junge hatte seine Informationen und ließ den Mann wieder los aber nur, um dann fies zu grinsen und alle in dieser Bar zu töten. Er zog ein aufwendig verziertes Schwert hervor und ließ es auf den Barkeeper nieder sausen.
    Von draußen hörte man nur klägliche Schreie, als immer mehr Barbesucher verstummten.
    Geändert von jaden (15.12.2008 um 10:55 Uhr)
    Ich war immer langweilig und normal aber jetzt hängt das Schicksal des Planeten von mir ab. Ich muss durch dieses Tor aber dann werde ich sterben...
    Was soll ich tun?
    Tränen kann ich nicht zurück halten, denn dafür vermisse ich euch zu sehr!

    Euer Sohn Marco
    2009.12.28


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  26. Danke sagten:


  27. #17
    Gott der Zerberus-Galaxie Avatar von jaden
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    Danke für euren Dank! Hier kommt der nächste Teil


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    Die Sonne verschwand am Horizont und Eras Schreibtisch wurde mit einer kleinen Lampe beleuchtet.
    Den ganzen Tag hatte sie unschlüssig auf ihrem Balkon gesessen und lediglich in die Ferne geschaut.
    Irgendwann hatte sie plötzlich eine Idee. Da sie nicht wusste, wann sie Marco wieder sehen würde, wollte sie ihre Gefühle in einem Brief verewigen. Diesen würde sie ihm nach der ganzen Sache geben.
    Nun saß sie schweigend vor dem leeren Blattpapier und versuchte sich über ihre Gefühle im Klaren zu werden. Nach allem war es schwierig über eine Beziehung nachzudenken.
    Mit einem neuen Seufzen krachte ihr Kopf auf die Tischblatte:
    „Era, reiß dich zusammen… Schreibe einfach, was dir gerade in den Sinn kommt…“
    Sie raffte sich mit einem Stöhnen wieder auf, schnappte sich einen schwarzen Stift und begann zu schreiben. Dabei schien sie nun sehr konzentriert aber auch gleichzeitig emotional angespannt, denn ihr liefen schon nach wenigen Sätzen Tränen über das Gesicht.
    Nach einem weiteren Schluchzen wusste sie, was sie fühlte und das verbannte sie auf den Zettel.
    Dieser Brief würde in der Beziehung zu Marco die Entscheidung bringen. Jeder Buchstabe war mit ihren Gefühlen erfüllt und nach jedem Satz musste sie neu Luft holen, weil es ihr so in der Seele schmerzte.
    Marco bedeutete ihr sehr viel und die Angst ihn irgendwo da draußen zu verlieren machte sie wahnsinnig. Vielleicht lag er gerade in irgendeiner Gosse oder war Gefangener eines neuen Erzengels, der Informationen von ihm wollte. Es war einfach alles möglich…
    Mit einem Fluchen musste sie kurz den Stift bei Seite legen, weil sie wieder weinte.
    Die Erinnerungen an seine kalten, bösartigen Augen waren furchtbar quälend. Diese Bilder hatten sich in ihr Gehirn gebrannt.
    Vielleicht würde er nie wieder so werden, wie er einmal war. Zwar war George zu ihm durchgedrungen, um die Vernichtung von Zerberus zu verhindern aber ganz unfreiwillig war Marco nicht zu diesem Monster geworden. Selbst wenn seine Erinnerungen zurückkehren würden, war fraglich ob er normal war.
    Zum einen wünschte sie sich ihn wieder zusehen aber gleichzeitig fürchtete sie sich vor diesen Tag, denn erst dann würde sie wissen, was aus ihm geworden ist.
    Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, dann schrieb sie weiter.

    Sebastian war nervös und lief im Korridor wild hin und her.
    Sein ganzer Körper wirkte verkrampft und ihm war die nackte Panik ins Gesicht geschrieben. Als George den Korridor hinunter kam, stürzte er auf den Techniker zu und rüttelte ihn an der Schulter:
    „George, was soll ich machen?!“
    Dieser starrte ihn etwas überfordert an und verzog das Gesicht:
    „Was ist los? Hab ich was nicht mitbekommen?“
    Erst jetzt fiel ihm die elegante Kleidung auf, die Sebastian trug. Er hatte seine Paradeuniform angelegt und seine Haare waren säuberlich zu Recht geschnitten, wie es bei Soldaten üblich war:
    „Ich habe gleich ein Date mit Lyana aber ich weiß nicht, was ich machen soll… Ich hatte nie ein richtiges Date!“
    George stockte und fasste sich nachdenklich an das Kinn:
    „Hä? Du hast doch sicherlich haufenweise Weiber gehabt und deine ganzen Zofen als Marduk…“
    Dafür kassierte er einen brutalen Stoß zwischen die Rippen und wurde mit glühenden Augen angefaucht:
    „NEIN! Das war was anderes. In meiner Zeit beim Militär auf der Erde hatte ich bloß ein Duzend Sexabenteuer und die Zofen waren willenlose Diener, die Angst hatten, dass ich sie sonst töte aber das hier mit Lyana ist anders! Das ist ein richtiges, romantisches Date!“
    Nun verstand der Schiffstechniker und hatte komische Bilder von nackten Sklaven im Kopf aber diese verwarf er schnell wieder:
    „Behalte die Ruhe! Du und Lyana habt doch sicher schon öfter einfach so zusammen gegessen. Das ist nichts anderes, bloß dass ihr schöne Kleidung anhabt und Kerzen um euch leuchten.“
    Nun atmete der Goa`uld schneller und musste sich an einer Wand abstützen:
    „Das ist total anders und ich weiß nicht… Ich denke… Und wenn ich nun… Du meinst doch sicher auch dass… Obwohl… Vielleicht wäre es besser wenn… Aber lass dir das mal durch den Kopf gehen… Ach sei still und geh aus dem Weg!“
    Mit diesem schroffen Ende rammte der Major seinen Kameraden grob bei Seite und rannte den Korridor zu Lyanas Quartier hinunter. George war unsanft auf dem Rücken aufgekommen und hielt sich den brummenden Schädel:
    „Womit habe ich das wieder verdient?“
    Er hatte sich gerade wieder aufgerichtet und sich den Staub von der Kleidung geklopft, als der Funk knackte und Eras Stimme erklang. Sie hörte sich verschnupft und weinerlich an:
    „George, kannst du mir einen Gefallen tun? Ich bräuchte deine Hilfe…“
    „Klar, bin sofort da“, sagte er etwas überrascht und machte sich auf den Weg.

    Nun stand er mit verschwitzen Händen vor der Tür zu Lyanas Quartier.
    Eigentlich war Sebastian gerne auf alles vorbereitet aber jetzt war die Situation völlig unberechenbar. Es erfüllte den Goa`uld mit Angst nicht Kontrolle über die Lage zu haben.
    Er wollte gerade noch einmal tief durchatmen, als die Tür aufsprang und Lyana ihn begrüßte:
    „Da bist du ja! Willst du nicht rein kommen?“
    Sebastian fiel die Kinnlade herunter.
    Lyana war mit einem silbernen Kleid bekleidet, welches eng am Körper lag. Der Rücken war ausgeschnitten und in ihrem Haar steckte eine Brosche mit einem Symbol der Organika, welches für „Einigkeit“ stand. Ihre kleinen Kristallohrringe funkelten im Licht und sie deutete auf ihr Quartier.
    Sebastian befreite sich aus seiner Starre und trat in das abgedunkelte Zimmer ein. Auf dem Tisch brannten Kerzen und auch fürs Essen war bereits gedeckt. Lyanas Quartier strahlte große Wärme aus, denn überall hingen Tücher in roten Farbtönen. Ein paar Bilder waren an der Wand, welche sie und Fürst Zaiku Arm in Arm zeigten. Auf einem kleinen Tisch in der Ecke stand ein Bild von Lyanas Mutter. Die Frau lächelte sanft und war genauso schön wie Lyana selbst. Die Ärztin war eilig in die Küche verschwunden um sich um das Essen zu kümmern. Ein würziger Geruch lag in der Luft und Sebastian atmete wieder tief durch:
    „Das auf dem Foto… Ist das deine Mutter?“
    Die junge Frau kam mit einer Schüssel in den Wohnbereich zurück und stellte sie auf den Esstisch. Dann berührte sie den Goa`uld an der Schulter:
    „Ja… Sie kam bei einem Angriff der Zera ums Leben. Sie war auch eine Ärztin und meine Ausbilderin. Dank ihr weiß ich alles, was sie früher wusste.“
    Nun setzten sich beide an den Glastisch, auf dem Lyana nun nach und nach das Essen abstellte. Es gab eine kartoffelähnliche Mahlzeit mit Soße und Fleisch.
    Sebastian war etwas skeptisch und probierte erst ein kleines Stück. Lyana schien sehr neugierig auf seine Meinung und schaute ihn erwartungsvoll an, bis er ihr zunickte:
    „Das ist echt lecker…“
    Danach lächelte auch sie und probiert ihre Mahlzeit selber. Beide wechselten immer wieder rasche Blicke, dann hob Sebastian das Sektglas:
    „Auf diesen schönen Abend!“
    Sie stießen sanft an, dann tranken sie wieder. Beide waren etwas nervös und Sebastians Herz schlug immer noch völlig ohne Pause. Dann endlich schluckte er einen Kloß herunter und neigte sich vorsichtig vor:
    „Du siehst übrigens wunderschön aus…“
    Ihre Augen begannen glücklich zu strahlen aber sie wurde auch etwas rot. Sie war es nicht gewohnt, dass ihr jemand Komplimente machte. Normalerweise trug sie auch keine Abendkleider, sondern weiße Arztkittel. Wieder tauschten sie beschämte Blicke aus.
    Die Situation war wirklich peinlich und beide schienen lange kein Date gehabt zu haben.
    Keiner fand so richtig die passenden Worte, also aßen sie wortlos weiter.
    Sebastian sah sich irritiert im Raum um, dann räusperte er sich:
    „Erzähl doch mal… Wie läuft es an der Ärztefront?“
    Lyana grinste, dann winkte sie bloß ab:
    „Na ja, es ist nicht so spannend wie bei euch… Wir richten Brüche, operieren die Verletzten und vergeben Tonnen von Schmerzmitteln aller Art… Aber wir forschen auch, schließlich wollen wir die Medizin verbessern. Allerdings ist unser neustes Projekt zum erliegen gekommen aber das interessiert dich vermutlich nicht…“
    Der Major hob die Augenbrauen und schien tatsächlich interessiert:
    „Doch! Erzähl mir davon!“
    Lyana freute sich und holte tief Luft:
    „Du weißt doch, was für unglaubliche Selbstheilungskräfte Marco besitzt, oder? Wir arbeiten daran, ein Serum aus seinem Blut herzustellen, was vermutlich jede Art von Verletzung heilt… Dummerweise ist er nicht mehr da und ohne aktuelle Blutproben können wir nicht weiter arbeiten.“
    Der Soldat schob sich noch etwas Fleisch in den Mund, dann musste er lachen:
    „So eine Ironie. Kaum ist er weg, bemerken wir alle, dass wir ihn mehr brauchen als jemals zuvor.“
    Die Ärztin sah den Goa`uld schräg an:
    „Wie meinst du das?“
    „Ist doch nicht zu übersehen, dass Marco an allen Ecken fehlt. George ist alleine mit der Technologie von Kritias vollkommen überfordert, Era zerfließt in der Trauer um ihn und ich wurde zum Anführer bestimmt, obwohl mir noch immer nicht alle vertrauen…“
    Sebastian schaute bedrückt zum Boden und war kurz in seine Gedanken vertieft. Lyana erhob sich von ihrem Stuhl und ging um den Tisch zu ihm. Offenbar war Sebastian überrascht, als sie sich zu ihm hinunter neigte und ihm mit der Hand übers Gesicht strich:
    „Ich vertraue dir…“
    Beide schauten sich nun tief in die Augen. Sie versanken in den Blicken und Lyana fixierte sein Gesicht und ging näher an den Soldaten heran. Dabei schloss sie leidenschaftlich die Augen um ihn zu küssen. Auch Sebastian kam ihr näher.
    Ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt, als der Alarm los schrillte und beide sich wieder lösten. Der Goa`uld war sichtlich verärgert:
    „Was soll der Mist jetzt schon wieder…“

    Ca. eine halbe Stunde zuvor…
    George hatte sich beeilt, um zu Era zu kommen. Sie klang über Funk völlig deprimiert. Aufgeregt stürmte er in ihr Quartier und sah sie auf ihrer Couch. Noch immer schien Era völlig verstört und Tränen liefen ihr über das Gesicht:
    „Alles okay? Was ist los?“
    Die Galonierin hatte die Beine angewinkelt und hielt einen Briefumschlag in den Händen:
    „Ich habe einen Brief geschrieben…“
    George verstand nicht und kratzte sich verwirrt am Kopf:
    „Ein Brief? An wen ist er adressiert? Soll ich die Rechtschreibung kontrollieren?“
    Sie stierte ihn nun etwas irritiert an, dann sprang sie auf und boxte ihm gegen die Schulter:
    „Nein! Meine Rechtschreibung ist gut! Ich habe ihn für Marco geschrieben… Du sollst ihm den Brief geben, wenn er wieder auftaucht…“
    Der Schiffstechniker runzelte bloß die Stirn und nahm ihr den Umschlag ab:
    „Gut, ich werde ihn überreichen aber wieso machst du das nicht selber?“
    Wieder kassierte er einen Boxhieb aber dieses Mal bekam er an der Schulter einen blauen Fleck, während Era ihn ausschimpfte:
    „Das geht nicht! Er ist anders… Und ich wegen Celeb… Außerdem sind das emotional…
    Kannst du das nicht verstehen…? Liebe ist etwas… Deshalb geht das nicht…
    Denk doch mal wie das… und nein, nein, nein, nein…
    Wir lieben uns! Das verstehst du nicht!“
    Wie bei Sebastian beendete Era das Gespräch ohne eine Warnung und stieß ihn mit aller Kraft aus ihrem Quartier, wodurch George abermals krachend am Boden aufschlug und nur noch die Tür sah, wie sie sich schloss:
    „Langsam reicht es mir! Ich habe keine Lust mehr immer umgeschubst zu werden!“
    Etwas erbost stampfte er davon und machte sich auf den Weg zum Kontrollraum. Dort saß Jenny wieder an einem der Computer und zerbrach sich den Kopf. Auf ihrem Schirm flimmerten die Schriftzeichen der Antiker. George kam die große Haupttreppe hinauf und schaute ihr skeptisch über die Schulter:
    „Darf ich fragen, was du da machst?“
    Jenny stieß ein genervtes Stöhnen aus und drehte sich zu dem Techniker um:
    „Ich dachte ich könnte ein paar Sachen übersetzen aber die Schrift der Antiker unterscheidet sich doch etwas von Goa`uld…“
    Fast wäre George nun in Lachen ausgebrochen, zumal es unmöglich war diese Schriften zu vergleichen. Jenny bemerkte den spöttischen Blick und verschränkte beleidigt die Arme:
    „Wehe du lachst! Ich habe es ja auch nur versucht!“
    Plötzlich gaben die Sensoren ein Signal von sich, weil genau über der Stadt etwas aus dem Hyperraum kam. George prüfte die Daten, dann stürzte er an eine der Konsolen:
    „Da ist ein Schiff aus dem Hyperraum gekommen… Keine Ahnung was es will aber wir sollten die Schilde der Stadt testen…“
    Mit einem Rauschen erhob sich die energetische Kuppel um die Stadt, bereit jedes feindliche Feuer abzuwehren. Schon in Atlantis hatte diese Art von Schild seine Abwehrkraft bewiesen.
    Überall in Kritias schrillten die Alarmsirenen los und George war auf alles gefasst. Jenny hingegen schien ängstlich und starrte panisch auf das Display:
    „Das Schiff scheint nicht groß zu sein aber kann es trotzdem gefährlich werden?“
    „Das werden wir gleich heraus finden“, brummte George.
    Ich war immer langweilig und normal aber jetzt hängt das Schicksal des Planeten von mir ab. Ich muss durch dieses Tor aber dann werde ich sterben...
    Was soll ich tun?
    Tränen kann ich nicht zurück halten, denn dafür vermisse ich euch zu sehr!

    Euer Sohn Marco
    2009.12.28


    Stargate-Revelation

  28. Danke sagten:


  29. #18
    Gott der Zerberus-Galaxie Avatar von jaden
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    Standard

    So, der letzte Anschnitt dieser Folge. Ich hoffe es gefällt euch
    Danke noch mal für den vielen Dank!

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    Voller Vorfreude rutschte der Junge auf seinem Pilotensitz hin und her, als sein Transportschiff aus dem Hyperraum sprang. Unter ihm war der Planet Gigantis, so wie man es ihm in der Bar gesagt hatte. Seine Scanns zeigten deutlich die Energiesignatur einer ganzen Stadt.
    Ohne Zweifel befand sich auf diesem Planeten eine Stadt der Vorfahren. Der Jugendliche sprang von seinem Sitz auf und rannte in den Frachtraum zur Stasiskapsel mit Hathor:
    „Wir sind endlich da! Schon bald wirst du wieder frei sein!“
    Er berührte sanft die Scheibe und schloss voller Glück die Augen, um sich an der Wiedergeburt der Göttin Hathor zu erfreuen. Danach trat er an eine kleine Konsole:
    „Die Schilde der Alteraner sind machtvoll, also muss ich noch einige Konfigurationen vornehmen!“
    Auf dem Planeten herrscht große Aufregung wegen diesem Transporter. Sebastian und Lyana hatten ihr Date abgebrochen und nun stürmte der Major zu den anderen in den Kontrollraum.
    Sogar Era hatte ihre Augen getrocknet, um dort zu sein.
    George hatte eine Analyse vorgenommen und kratzte sich etwas überfordert am Kopf:
    „Äh, dieses Schiff ist ein simpler Goa`uld-Transporter. Er hat keine besonderen Waffen oder sonst irgendwelche Spezialausrüstung. Er muss also aus den Beständen von Marduks Flotte stammen.“
    Sofort wanderten alle Blicke auf den Goa`uld, der nur die Arme hob:
    „Was guckt ihr mich alle an! Ich habe seit damals keines meiner Schiffe wieder gesehen!“
    Era kniff die Augen zusammen und stieß ein Zischen aus:
    „Denk lieber noch einmal nach! Wer weiß, was der gute Herr Goa`uld alles zurück gelassen hat? Gibt es noch irgendwelche Superplanetenzerstörungswaffen, von denen wir erfahren sollten, Sebastian?“
    Seine Augen glühten:
    „Halt den Mund, Era! Was verstehst du mit deinem primitiven Erbsenhirn von fortschrittlicher Technologie?“
    Bevor die beiden Teamkameraden weiter streiten konnten, ging George dazwischen:
    „Leute! Da ging ein Signal von dem Schiff aus! Eine Transfer hat stattgefunden!“
    Der Soldat fuhr sich durch sein Haar, dann blitzte er George verstört an:
    „Transfer? Willst du damit sagen, dass sich jemand durch den Schild in die Stadt gebeamt hat? Das ist unmöglich! Meine Schiffe hatten nur Ringtransporter!“
    Trotzdem wich kein Blick von ihm ab, so als ob Sebastian Schuld an dem Angriff hatte. Gleichzeitig verfolgte George die Werte der Anzeige:
    „Wer auch immer dieser Eindringling ist! Er ist in der Stadt und bewegt sich... Hä? Auf uns zu?“
    Jenny verschluckte sich wieder und wurde noch nervöser, als sie es sowieso schon war:
    „Hier her? In den Kontrollraum? Was will er denn?“
    Dafür bekam sie von Sebastian einen bissigen Kommentar:
    „Siehst du zufällig eine Anzeige, wo drauf steht „Absichten des Gegners“? Ich nicht, also warum glaubst du, dass wir mehr wissen als du!“
    Der Major ging an die große Treppe, wo sich einige Marines und Krieger von Organika versammelt hatten, um sie zu befehligen:
    „Los, Männer! Macht den Eindringling unschädlich, bevor er den Gateraum erreicht!“
    Die Männer marschierten entschlossen los, bereit den Befehl auszuführen. Damit erschienen sechs blinkende Punkte auf der Anzeige des Lebenszeichendetektor, die sich auf den einzelnen Punkt zu bewegten. Alle waren angespannt, als die sechs Punkte kurz aufblitzten und dann von der Anzeige verschwanden. Dem Zerberus-Team fiel die Kinnlade herunter, als der Punkt des Unbekannten den Torraum erreichte. Sebastian griff sofort nach einer P-90, die ein Marine ihm gebracht hatte und auch George, Era und Jenny gingen an die große Treppe, als auch schon die Stimme des Jungen erklang:
    „Beeindruckend. Die Lantianer wusste wirklich, wie man eine gute Stadt konstruiert.“
    Alle Teammitglieder waren sprachlos und Era verzog zu erst das Gesicht:
    „Das ist ja noch ein Kind!“
    Der Junge wischte sich das dunkle Haar aus dem Gesicht und begann zu grinsen, als er Sebastian mit der erhobenen Waffe sah:
    „Endlich treffen wir uns, Lord Marduk! Ich habe viel von euch gehört aber die neusten Gerüchte sind etwas bestürzend. Ihr habt euch wieder diesem Pack angeschlossen, dabei könntet ihr leicht die Galaxie regieren…“
    Der Goa`uld leuchtete mit den Augen und war irritiert:
    „Das kann einem Kind wie dir doch egal sein! Was willst du von uns!?“
    Der Jugendliche schüttelte gefrustet den Kopf und trat nun an die große Haupttreppe heran:
    „Dass ich mehr als ein Kind bin, habt ihr sicher schon gemerkt, als ich eure Soldaten zu Hackfleisch verarbeitet habe. Sprecht also lieber nicht in so einem unwürdigen Ton mit mir!“
    In dem Moment sprang George hinter seiner Konsole hervor und richtete seine Hand auf den Eindringling:
    „Ich halte ihn mit meiner Telekinese fest! Dann könnt ihr ihn mit einer Zat betäuben!“
    Trotz der gedanklichen Speere, die George aufgebaut hatte, ignorierte der Junge die Blockade und spuckte respektlos aus:
    „Telekinese? Das ist ein Witz, oder? Ich zeige dir, was wahre Telekinese ist!“
    Dieses „Kind“ bewegte nicht einmal den Arm, sondern beförderte George krachend unter die Zimmerdecke, wo er regungslos hängen blieb. Seine gedankliche Fessel war an dem Unbekannten abgeprallt und dieser brauchte bloß einen Blick, um den Techniker anzuheben. Grinsend ließ er George wieder fallen, nur um ihn dann in der Luft abzufangen und mit aller Wucht gegen die hintere Wand des Kontrollraumes zu katapultieren. Dort verlor er das Bewusstsein.
    Die anderen Mitglieder des Zerberus-Teams waren geschockt und Sebastian hob wütend die P-90:
    „Das war ein riesiger Fehler, Jungchen!“
    Er drückte ab und ein ganzer Kugelschwall raste auf den Angreifer zu, zeigte aber nicht die geringste Wirkung, weil alle Projektile in der Luft vor ihm stehen blieben und dann geräuschlos zu Boden fielen. Nun senkte der überraschte Major seine Waffe:
    „Das gibt es doch nicht! Wer oder was bist du?“
    Der Fremde gab keine Antwort und hatte nun die Spitze der Treppe erreicht, wo Jenny eine Zat auf ihn richtete und abdrückte. Der blaue Blitz hüllte den Unbekannten ein, zuckte ein paar Mal um ihn herum und verschwand. Da wurde auch dem neusten Teammitglied die Nutzlosigkeit ihrer Waffen klar. Tatsächlich verfluchte sie es, dass es hier keine Erde gab um dieses Kind lebendig darin zu begraben.
    Mit einem weiteren Blinzeln riss der Junge ihr die Zat aus der Hand, richtete sie auf Jenny selbst und feuerte, wodurch sie betäubt zu Boden ging. Nun war Era dran, auch wenn sie innerlich damit rechnete seine geistige Abwehr nicht zu durchbrechen. Die Galonierin sprang vor ihn und holte mit der Faust aus.
    Tatsächlich verzichtete der Eindringling auf seine Telekinese, nur um sich übermenschlich schnell zu bewegen und jeder einzelnen Attacke auszuweichen. Danach packte er Era am Handgelenk und starrte ihr blutrünstig in die Augen:
    „Ihr seid mir nicht nur geistig, sondern auch körperlich weit unterlegen!“
    Er riss die junge Frau herum und stieß sie die Haupttreppe hinunter. Dabei stieß sie sich mehrmals die Schulter und schlug letzt endlich mit dem Kopf auf dem harten Boden des Gateriums auf. Nun war auch Era ohnmächtig und lediglich Sebastian stand dem Fremden gegenüber:
    „Du bist wirklich grob, Kleiner! Was willst du von uns?“
    Der Jüngling fuhr sich durch sein dunkles Haar und knackte mit dem Genick, während er nun direkt vor dem Lauf der P-90 von Sebastian stand:
    „Ich wollte dir bloß Auge in Auge gegenüber stehen! Hast du mich immer noch nicht erkannt? Dabei sollte dir langsam klar sein, wer ich bin! Wir sehen uns so ähnlich!“
    Der Goa`uld stockte und begann auch die zahlreichen Kräfte des Unbekannten zu verstehen. Dieser Fremdling war im Besitz zahlreicher Kräfte, von denen ein normaler Mensch nur träumen konnte. Der neblige Schleier der Erinnerung löste sich und Sebastian machte bestürzt ein paar Schritte zurück:
    „Das kann nicht sein! Du bist innerhalb von einem Jahr so groß geworden? Das letzte Mal, als ich dich sah, habe ich dich persönlich in eine Raumkapsel gelegt. Du bist Somnus!“
    Der Junge lachte laut auf und klatschte beifallend in die Hände:
    „Bravo, Vater! Du hast mich erkannt! Das wurde auch langsam Zeit! Ich habe so lange darauf gewartet dich zu sehen. Ich habe davon geträumt, wie wir als Vater und Sohn die Galaxis beherrschen aber dann hörte ich von deiner Rückkehr zum Zerberus-Team und wie soll ich sagen… Es ist abgrundtief enttäuschend!“
    Somnus umkreiste seinen Vater und hatte einen spöttischen Unterton angeschlagen, während Sebastian schwerer atmete:
    „Ich bin lediglich zur Vernunft gekommen… Das solltest du auch mal versuchen, junger Mann! Was soll mich daran hindern, dir Hausarrest zu geben?“
    Nun blieb Somnus stehen und lachte diabolisch:
    „Amüsant! Du glaubst, dass du mir Befehle geben kannst, wobei du das letzte Jahre nicht für mich da warst? Ich finde das wirklich anmaßend von dir.“
    „Was dachtest du denn, wie ich reagiere? Dachtest du ich stoße ein böses Lachen aus und stürze mal eben schnell eine Galaxie?“
    „So in etwa!“, kicherte der Jugendliche frech:
    „Mit meiner Hilfe wäre das ein leichtes Spiel! Ich altere schneller als jeder normale Mensch, habe geistige Fähigkeiten, die denen der Antiker ebenbürtig sind und meine Vitalität schlägt jedes Lebewesen um Längen! Ich bin das perfekte Lebewesen, gezeugt von zwei Goa`uld!“
    Inzwischen verschwand Sebastians Herzrasen wieder und er schloss murrend die Augen:
    „So funktioniert das aber nicht, Somnus! Jede Macht hat ihren Preis! Das durften ich und meine Freunde schon oft genug feststellen! Mit diese Kräfte sind bestimmte Verpflichtungen und Opfer verbunden!“
    Somnus blieb stur und blitzte seinen Vater ärgerlich an:
    „Das sagt der richtige! Du hast mich und Mutter im Stich gelassen! Gib es doch einfach zu! Du hast uns vergessen! Dabei hat sie dich geliebt!“
    Nun wurde auch Sebastian wütender. Ein Zorn stieg in ihm auf, den er seit seiner Zeit als Marduk nicht mehr erlebt hatte. Seine Stimme nahm die verzerrte Tonart eines Goa`uld an:
    „Hathor hat nicht mich geliebt, sondern die Macht, die ich als Marduk besessen habe! Sie könnte mich nie akzeptieren, wie ich jetzt bin. Hathor ist böse und sie würde alles vernichten, was mir Lieb und teuer ist! Genau wie der Systemlord Anubis, als er mich beeinflusst hat! Komm endlich auf den Punkt! Was willst du?“
    Komischerweise musste er ausgerechnet jetzt ans Lyana denken. Sie hatte ihn von Anfang an so gemocht, wie er war. Dabei hatte er als Marduk auch Organika bedroht.
    Der Ärztin war das egal und sie war für ihn da. Hathor würde nie solche Gefühle hegen und auf seiner Seite stehen. Sie war ein bösartiger Goa`uld, wie man ihn aus der Milchstraße kannte. Somnus hingegen wurde immer aggressiver und spitzte bedrohlich die Lippen:
    „Was ich will? Natürlich meine Mutter! Wie lautet der Code, um Mutter aus der Stasiskammer zu befreien?“
    Nun wurde dem Major klar, was sein Sohn vorhatte. Wenn Somnus Hathor wieder beleben würde, wäre das eine Katastrophe. Sie würden gemeinsam versuchen die Macht in der Galaxie an sich zu reißen und das konnte er nicht zu lassen:
    „Hathor war dem Tode nahe, als wir sie einfroren. Wenn du sie befreist, wird sie in wenigen Minuten sterben!“
    Der Jugendliche zischte zornig und schrie seinen Vater an:
    „Ich habe auch Heilkräfte, also hör auf Zeit zu schinden und sag mir den Code!“
    Immer wieder schaute sich Sebastian Hilfe suchend um. Er wollte nicht zulassen, dass dieses Kind eine neue Bedrohung für die Galaxie frei ließ aber gleichzeitig plagten ihn Gewissensbisse. Somnus war schließlich sein Sohn und verdiente, dass sein Vater aus seiner Seite stand. Trotz aller Zweifel hatte Sebastian nun mehr denn je das Gefühl nicht Marduk zu sein. Er gehörte zum Zerberus-Team und keine dunkle Macht würde ihn je davon überzeugen sie zu verraten:
    „Nein, ich werde dir diesen Code nicht geben! Damit würde ich nicht nur meine Freunde verraten, sondern auch die ganze Galaxie!“
    „Du verstehst mich wohl nicht, Vater! Wenn du mir den Code nicht gibst, geht es deinen Freunden bald sehr schlecht!“, knurrte Somnus und setzte wieder seine Telekinese frei.
    Die Zat von Jenny schwebte wieder in die Luft und zielte auf sie, während auch Era in die Luft gehoben wurde:
    „Ein zweiter Schuss wäre für das Mädchen tödlich und es wäre echt schade, wenn ich dieser Era das Genick brechen müsste. Mit meinen Geisteskräften wäre das kein Problem! Entscheide dich! Willst du deine Freunde retten oder für ihren Tod verantwortlich sein?“
    Es war eine Zwickmühle und das wusste der Soldat auch, als er die Zat und Era in der Luft schweben sah. Er wollte weder Era noch Jenny opfern.
    Was würde Marco in so einer Situation tun? Einmal mehr vermisste er den Teamkameraden, der irgendwo doch unersetzlich war:
    „Okay, ich gebe dir den Code aber lass meine Freunde in Ruhe! Der Code lautet 5-4-5-14!“
    Somnus hörte die Zahlen und begann abermals zu lachen:
    „Wie ironisch! 5-4-5-14 bedeutet in Buchstaben das Wort Eden! Du hast die Kapsel mit dem Namen deines letzten Opfers versiegelt. Ich kann nur noch mal wiederholen, dass ich von dir enttäuscht bin aber vermutlich sehen wir uns schon bald in einer Schlacht wieder, Vater!“
    Plötzlich wurde Somnus von einem Lichtblitz eingehüllt und wieder auf sein Transportschiff gebeamt, während die Zat vor Jenny zu Boden fiel und auch Era wieder sanft nieder schwebte. Völlig deprimiert ballte Sebastian die Fäuste und musste Tränen zurück halten. Er musste tatsächlich weinen, denn sein eigen Fleisch und Blut hatte sich gegen ihn gewand.
    Sein eigener Sohn hatte sich dem Bösen verschrieben, dabei wollte er damals doch nur das Beste für Somnus.
    Mit einem Wimmern sank er auf die Knie und schlug mit der Faust auf den Boden, während sich über dem Planeten Gigantis ein Hyperraumfenster öffnete und der Transporter seines Sohnes darin verschwand.

    Erleichtert gab Somnus die Zahl in die Schaltfläche der Stasiskapsel ein und konnte ihre Versiegelung lösen. Ein lautes Zischen kam aus ihrem Inneren, als das beschlagene Glas klarer wurde und der Deckel sich öffnete. Die Frau darin rührte sich nicht aber das lag an ihren schweren Verletzungen, so wie es Sebastian gesagt hatte.
    Eilig machte sich das Harsesis-Kind daran diese Wunde zu heilen.
    Er legte die Hand auf die Verletzung und schloss konzentriert die Augen. Es brauchte nur Sekunden, um die Verletzung vollkommen zu schließen.
    Danach wich der Jugendliche von der Kapsel weg und konnte beobachten, wie Hathor die Augen aufschlug. Sie griff die Kante der Kapsel und erhob sich daraus, wie aus einem Bett.
    Ihre Augen leuchteten und sie sah sich verwirrt um:
    „Wo bin ich und wo steckt mein geliebter Marduk?“
    Nun bemerkte sie das Kind, spürte aber auch die machtvolle Aura, die von ihm ausging. Wie aus Instinkt wusste der Goa`uld, dass ihr Kind vor ihr stand. Somnus reichte ihre Hand und gab ihr einen Kuss:
    „Mutter! Ich bin dein Sohn Somnus! Es ist viel passiert aber ich werde dir davon berichten!“
    Die Göttin stieg aus ihrem eisigen Gefängnis…

    Seit einer Stunde stand Sebastian schweigend auf dem Balkon seines Quartiers und starrte Löcher in die Luft. Zu viel spukte ihm im Kopf herum.
    Niemals hatte er erwartet seinen Sohn wieder zu sehen und schon gar nicht als Feind. Zweifelnd stieß er ein Seufzen aus und legte den Kopf in den Nacken, als die Tür seines Quartiers auf ging und Era eintrat:
    „Störe ich?“
    Der Goa`uld sprach zwar leise aber dennoch hörbar:
    „Komm ruhig rein…“
    Era hatte den Soldaten lange nicht mehr so verstört gesehen, dabei hatte sie sich nie wirklich für sein Wohlergehen interessiert.
    Besonders nach seinen Taten als Marduk war es hart ihm in die Augen zu sehen.
    In der letzten Zeit hatte sich ihre Ansicht jedoch wieder geändert, auch wenn sie es nicht zugeben wollte. Sebastian tat ihr Leid:
    „Geht es dir gut?“
    „Ja, ich bin hart im nehmen“, log er, doch sie durchschaute ihn und tat etwas Unvorstellbares. Die Galonierin trat neben ihn auf dem Balkon und legte ihren Arm um ihn:
    „Das ist nicht wahr! Somnus ist schließlich dein Sohn! Es muss ein furchtbares Gefühl sein! Gleichzeitig ist man vollkommen machtlos und unentschlossen.“
    Er ließ den Kopf wieder etwas hängen und schaute sie nun direkt an:
    „Ich habe mich für das Team entschieden, also werde ich gegen ihn kämpfen. Es wird hart aber ich muss es tun, obwohl er mein eigener Sohn ist. Ich weiß ganz ehrlich nicht, ob ich es schaffe ihn zu bekämpfen aber bleibt mir eine andere Wahl?“
    Era holte tief Luft und betrachtete nun die hohen Türme von Kritias:
    „Soll ich dir was Erstaunliches verraten? Marco hat ganz genauso gedacht, als du unser Feind warst. Er war in der gleichen Lage wie du! Er wollte nicht zulassen, dass diese Galaxie zerstört wird aber er wollte dich auch nicht töten!“
    Nun musste Sebastian doch wieder lächeln und kratzte sich unbeholfen am Kopf:
    „Im Augenblick wird es mir immer klarer! Wir brauchen Marco und wenn Somnus wirklich unser Feind ist, sollte er schleunigst zu uns zurückkommen! Vermutlich ist er der einzige, der diesem Kind gewachsen ist!“
    Era nickte bloß verträumt:
    „Du hast Recht! Ich wünschte, ich wüsste wo er ist oder wie es ihm geht…“
    Eine sanfte Windböe wehte zwischen den Kameraden und die Sonne verschwand am Horizont, als abermals ein Tag zu Ende ging, an dem das Schicksal des ehemaligen Anführers ungewiss blieb…

    Ende
    Ich war immer langweilig und normal aber jetzt hängt das Schicksal des Planeten von mir ab. Ich muss durch dieses Tor aber dann werde ich sterben...
    Was soll ich tun?
    Tränen kann ich nicht zurück halten, denn dafür vermisse ich euch zu sehr!

    Euer Sohn Marco
    2009.12.28


    Stargate-Revelation

  30. Danke sagten:


  31. #19
    Gott der Zerberus-Galaxie Avatar von jaden
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    Danke für euren Dank! Das nächste Kapitel dürfte besonders Flying Daedalus gefallen. Die gezeigte Vergangenheit wird aber nicht aufgeklärt!

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    Folge 5: Eiserne Ketten

    Dicke Panzertüren schoben sich auf und ließen zwei Männer in den Innenhof. Dort warteten bereits zwei weitere Kämpfer mit muskulösen Körpern. Sie gingen aggressiv auf einander los, stießen brutale Schreie aus. Sie stießen einander um und schlugen sich gegenseitig nieder. Dem ersten brach nach einem kraftvollen Hieb der Kiefer, während ein anderer gegen die Wand gedrängt wurde.
    Nachdem Blut geflossen war, erklang eine Sirene und ein Wärter schaute durch sein Guckloch, um mit einem Betäubungsgewehr auf die Kämpfenden zu schießen.
    Hinter den dicken Türen zum Innhof war der Gefängnistrakt. Der Trakt hatte vier Etagen und überall waren vergitterte Türen, zu den zahlreichen Zellen.
    Ihm wanderte ein mieses Gefühl durch den Magen, als sie ihn hier einlieferten. Nie hatte er damit gerechnet im Gefängnis zu laden, noch dazu für eine Sache, die er nicht getan hatte.
    Er konnte die Häftlinge in ihren Zellen sehen. Sie alle schauten grimmig zwischen den Gittern durch und musterten den Neuankömmling ganz genau.
    Einige waren geil, andere einfach nur glücklich über ein neues Opfer. Andere ignorierten den neuen Insassen und trainierten fleißig ihre Muskeln, indem sie ihre eigenen Zellenkameraden als Gewichte verwendeten. Einige der Sträflinge waren Kerle mit großen Muskeln und finsteren Gesichtsausdrücken aber auch Aliens tummelten sich in den zahlreichen Kerkern. Dabei gab es Amphibien und Reptilien.
    Sogar ein paar Insektengeschöpfe waren dabei. Sie schrieen ihn an, als der Wärter ihn durch den Trakt zur Zelle führte.
    Wie war er bloß in diese Lage geraten?
    Die ganze Umgebung war so feindselig und einfach überall roch es etwas unangenehm. Vermutlich war die Hygiene an diesem Ort mehr als dürftig und es gab auch kein richtiges Tageslicht. Eingeschüchtert verschwand sein Kopf zwischen den Schultern, als der Wärter ihn stoppte und dann zu der Zelle mit der Nummer 7 umdrehte. Diese Zellentüren schoben sich automatisch bei Seite und legten den kleinen Raum dahinter frei. Es war eine kleine Kammer mit dicken Betonwänden und einer spartanischen Einrichtung. Die Zelle war für jeweils zwei Personen gedacht und hatte auch nur zwei Matratzen, wie auch eine Kloschüssel.
    Es gab schon einen Häftling in der Zelle, welcher am Boden kniete und die Hände hinter den Kopf hielt. Der Wärter hinter ihm war mit einer futuristischen Rüstung bekleidet und hatte einen speziellen Schlagstock zur Sicherheit.
    Die Wangenknochen des Mannes zuckten, als er mit lauter Stimme sprach:
    „Sobald die Zellentür zu ist, gehen sie an die Öffnung und greifen mit der linken Hand an den Rahmen. Danach öffne ich die Handschellen. Sind beide Arme frei treten sie von der Tür weg!“
    Der Neuling befolgte den Befehl und ließ sich die Handschellen abnehmen, die sich schmerzhaft in seine Handgelenke geschnitten hatten. Nachdem der Wärter fertig war, stolzierte er davon und der andere Insasse richtete sich wieder auf:
    „Okay, Frischling! Willst du Schläge oder Sex?“
    Der junge Mann mit dem stoppeligen, blonden Haar und dem irritierten Gesichtsausdruck wusste nicht, was er sagen sollte und schüttelte ängstlich den Kopf:
    „Weder noch!“
    Der andere Häftling nickte und schien mit dieser Aussage einverstanden:
    „Gut, so wollen wir es auch halten!“
    Er hatte sich Kriminelle immer anders vorgestellt. Dieser Typ entsprach gar nicht der Norm. Der Mann war etwas höheres Alter und hatte graues Haar, welches ihm lang in den Nacken hing. Um den Mund trug er einen schwarzen Bart und seine Arme waren mit komischen Symbolen übersät. Der Insasse legte sich wieder auf seine Pritsche und stieß ein Seufzen aus:
    „Wenn du Furzen musst, halte deinen Arsch an die Zellentür und wenn du nach dem Scheißen das Klo sauber machst, haben wir keine Probleme! Dann kommen wir ohne Schwierigkeiten miteinander aus!“
    Der Blonde mit dem Stoppelhaar nickte bloß wortlos. Dieser Ort hatte ihn viel zu sehr eingeschüchtert. Konnte er hier überhaupt überleben? Er war doch nur ein schmächtiger Bursche, der nicht einmal einer Fliege etwas zu Leide tun konnte.
    Deprimiert ließ er sich auf sein Bett fallen und starrte Löcher in die Luft, bevor er seine Häftlingskluft genauer ansah. Alle Verbrecher, die hier einsaßen, trugen bloß eine kurze, weiße Hose, die man mit Boxershorts vergleichen konnte und ein weißes Hemd, auf dem eine Nummer eingenäht war. Entkräftet ließ er sich auf das dünne Kissen fallen, weshalb er auch mit dem Kopf an die Eisenstange am Kopfende des Bettes stieß. Nun drehte sich der Insasse zu dem jungen Neuankömmling um und musterte ihn genauer, nur um sich dann wieder schweigend weg zu drehen.
    Das Verhalten des Alten war sehr sonderbar aber er musste es akzeptieren. An diesem Ort hatte seine Meinung über andere keine Bedeutung mehr. Müde schloss er die Augen und versank in seinen Träumen.

    Langsam segelte die Schneeflocke vom grauen Himmel hinab…
    Sie trudelte etwas, dann landete sie im Gesicht des blonden Jugendlichen, welcher sofort in Gedanken versunken, auf schaute.
    Immer mehr weiße Flöckchen rieselten hinab.
    Der Junge atmete ruhig ein und aus. Er stand einfach still und versuchte den Schnee auf der Haut zu spüren.
    Sein Kopf war mit einer schwarzen Mütze bedeckt und seine Hände in graue Handschuhe eingepackt.
    Um ihn herum blitzten die bunten Lichter von verschiedenen Lichterketten und es roch nach Gebäck und Glühwein. Verträumt beobachtete er eine weitere Schneeflocke, die an ihm vorbei fiel und dann auf dem Asphalt des Weges landete.
    Schlagartig tauchte das Gesicht eines Mädchens vor ihm auf und versetzte ihm einen Schreck:
    „Du träumst wieder einmal?“
    Der Blonde zuckte zusammen und musste tief durch atmen:
    „Musst du mich so erschrecken!?“
    Das Mädchen verschränkte wütend die Arme und zog einen Schmollmund. Auch sie trug eine Mütze aber am Hinterkopf guckte ein schwarzer Pferdeschwanz heraus. Ihre braunen Augen wanderten vorwurfsvoll hin und her:
    „Du hast mir doch versprochen, dass wir diesen Tag auf dem Weihnachtsmarkt genießen! Also sei nicht immer so deprimiert!“
    Der Blondschopf hob eine Augenbraue:
    „Was soll ich machen? So bin ich nun mal!“
    In dem Moment schnellte eine Hand hervor und drückte mit aller Kraft auf die rote Mütze des Mädchens. Ein anderer Junge in ihrem Alter war herbei gestürmt und hatte ihr auf den Kopf gehauen.
    „HOTPUTTON!“, schrie er grinsend, kassierte aber gleich einen Boxschlag zwischen die Rippen, weil das Mädchen den Witz nicht lustig fand:
    „Du bist ein Arschloch, Toby! Wären wir mal alleine auf den Markt gegangen…“
    Der Junge namens Toby hatte keine Mütze auf, dafür aber eine dicke Winterjacke. Seine schwarzen Haare glänzten etwas:
    „Ach ja? Wieso muss ich dann den Babysitter spielen?“
    Er deutete auf ein viertes Kind in ihrer Reihe, welches wesentlich jünger war als die anderen. Der kleine Junge war etwas unsicher und schaute Toby mit großen Augen an. Der Blonde dachte kurz nach, dann beugte er sich zu dem Kind runter und warf Toby einen bösen Blick zu:
    „Scott kann sehr gut auf sich alleine aufpassen, richtig?“
    Das Kind rückte die kleine Bommelmütze zurecht und salutierte spaßig vor dem Jugendlichen:
    „Ja, kann ich!“
    Toby stöhnte genervt auf und ging ärgerlich voran:
    „Dann hänge dich gefälligst an Marcos Rockzipfel und nicht an meinen! So ein doofer Ausflug… Ich verstehe immer noch nicht, wieso wir diesen Nervtöter mitnehmen müssen!“
    Lindsey und Marco sahen sich nur Schulter zuckend an und liefen dann weiter. Scott fühlte sich nun etwas deplatziert aber Marco gab ihm mit einem Nicken zu verstehen, dass er ruhig weiter mitkommen konnte. Der Weihnachtsmarkt war noch groß, also gab es noch genug für die Gruppe aus Kindern zu entdecken. Schon bald machten sie Halt an einem Stand für Waffeln mit Schokolade.

    Ein lautes Brüllen weckte ihn aus dem Schlaf.
    Dabei hatte ihn der Traum mehr verwirrt, als der plötzliche Weckruf. Sein Zellenkamerad stand bereits und ließ sich von einem Wärter an der Türöffnung Handschellen anlegen. Als das getan war, schrie der Wärter ihn an:
    „Los! Aufstehen und Hände an die Öffnung!“
    Ohne Widerworte befolgte er die Anweisung, schwang sich trotz Müdigkeit aus dem Bett und ließ seine Hände zusammen binden. Danach öffnete sich die Zellentür und beide wurden von drei Wächtern zu einer Schleuse am anderen Ende des Traktes gebracht. Dabei bemerkte er, dass einige Zellen leer waren.
    Es ging also zum Hofgang.
    Was würde ihn da draußen erwarten. Sicherlich gab es viele Leute, die in ihm ein leichtes Opfer sahen. Sein Mitinsasse schien wenig beunruhigt und wirkte mit seinem Alter wie ein wahres Urgestein des Knastes. Die Eisentür ging auf und man entfernte ihnen wieder die Handschellen.
    Der kleine Innenhof war nicht wirklich groß aber es wurden auch nie alle Häftlinge gleichzeitig raus geschickt, weil sonst zu wenig Platz war. In der Ecke saß ein Echsenmensch, der immer wieder mit seiner gespaltenen Zunge zischte. Drei dunkelhäutige Männer hatten sich in der rechten Ecke breit gemacht. Aus der gegenüber liegenden Seite stand eine Gruppe von Hellhäutigen. Tatsächlich gab es sogar einen Einzelgänger, der in der linken Ecke immer wieder Gebete von der Sonne sprach. Es musste sich also um einen überlebenden Corona handeln.
    Etwas eingeschüchtert trat er an eine der leeren Wände und wurde von allen angestarrt. Kaum hatte er sich an die Wand gelehnt, ging die Tür erneut auf. Zwei weitere Häftlinge stürzten in den Hof, bereit sich zu prügeln. Einer von ihnen schien noch eine Rechnung offen zu haben, die es schleunigst zu begleichen galt. Er stürmte auf einen der Dunkelhäutigen zu und verpasste ihm einen Kinnhaken. Dieser landete polternd im Dreck und verteidigte sich mit aller Kraft gegen den Angriff. Der Neuling drückte sich enger an die Wand, um in den Kampf der Straftäter nicht mit hineingezogen zu werden.
    Durch ein Fenster am oberen Ende des Hofes beobachteten die Wärter das Geschehen. Sie schienen nichts gegen die Kämpfe zu haben und amüsierten sich sogar. Der Gedanke, dass sie sogar Wetten abschlossen, ließ ihn erschaudern. Irgendwann floss erstes Blut und die Wärter waren so Gütig einzugreifen. Mit einer Art Schockwaffe versetzten sie beiden Kämpfern einen Stromschlag, der sie niederrang und gleichzeitig mit Schmerz erfüllte. Der Alarm schrillte los aber den Hofgang frühzeitig zu beenden kam wohl nicht in Frage, denn nur die Schläger wurden raus geschafft. Die anderen machten weiter ihre Runden und warfen sich aggressive Blicke zu.
    Irgendwann löste sich ein anderer Glatzkopf aus der Menge. Sein Kopf war mit einem Teufelstatoo bedeckt. Er hatte einen nicht ganz so bösen Gesichtsausdruck und grinste schelmisch:
    „Tja, willkommen im Dschungel, mein Freund! Der Trakt ist kein Zuckerschlecken, richtig?“
    Der Neue fuhr sich über sein stoppeliges Haar:
    „Nein, echt nicht…“
    Der Häftling mit dem Tatoo war einigermaßen zutraulich und lächelte:
    „Hey, zum Glück hast du ja mich und wenn du dich richtig anstellst, hast du auch bei anderen gute Karten. Lass dir einfach nichts gefallen! Wenn dir einer doof kommt, schlag ihm in die Fresse!“
    Da rief auch schon ein Wärter, dass der Hofgang beendet sei. Mit der gleichen Prozedur wie zuvor, wurden alle in ihre Zellen gebracht. Dort ließ sich der Neue auf sein Bett fallen und starrte Löcher in die Luft. Der alte Mithäftling knackte mit dem Genick und blieb an der Tür stehen, untersuchte aber wieder seinen Zellenkameraden:
    „Wartet da draußen was auf dich?“
    Er wurde nüchtern und horchte auf, bevor er nur unschlüssig mit der Schulter zuckte:
    „Keine Ahnung… Ich habe Lebenslänglich bekommen und außerdem habe ich keine Erinnerungen an da draußen!“
    Nun wurde der Alte doch etwas neugieriger und setzte sich auf seine Pritsche:
    „Wie heißt du?“
    „Marco, glaube ich! Zu letzt hat man mich jedenfalls so genannt.“
    Der Alte dachte kurz nach, dann reichte er dem jungen Mann die Hand:
    „Ich heiße Kine! Erzähl mal, Marco! Wieso hast du keine Erinnerungen mehr? Und wie bist du hier gelandet?“
    Der Erinnerungslose seufzte und rieb sich etwas müde die Augen:
    „Keine Ahnung. Es gab einen Unfall und dann haben mich diese Leute gefunden, die behauptet haben meine Freunde zu sein. Ich wusste, dass mein Platz nicht bei ihnen ist, also bin ich gegangen. Mein erstes Ziel war der Planet Kihan.
    Dort wurde ich von Kopfgeldjägern angegriffen und hier her gebracht. Ich scheine einem Mörder sehr ähnlich zu sehen, denn angeblich soll ich einen Senator dieses Planeten ermordet haben…“
    Kine lachte und fasste sich an den Bauch:
    „Typisch! Wenn sie den echten Mörder nicht finden, schnappen sie den, der ihnen als nächstes in den Kram passt! Egal… Du bist jetzt in einer Gang!“
    „Hä? In einer Gang?“
    „Ja, du hast dich doch auf dem Hof mit Hitch unterhalten. Er gehört zu eine der Gangs und da er dich mag, gehörst du dazu. Merk dir aber lieber, dass die mehr von dir verlangen, als einfach nur auf dem Hof zu stehen und „Die Wärter sind blöd!“ zu rufen!“
    Marco wurde nun auch neugieriger. Vielleicht konnte ihm Kine helfen sich in dieser Umgebung besser zu Recht zu finden:
    „Wieso kommst du ohne Gang aus?“
    Kine hatte offenbar kein Problem damit diese Frage zu beantworten:
    „Realität ist, was man dafür hält. Ich lebe in meiner eigenen. Die anderen akzeptieren das!“
    Nun drängten sich ihm neue Fragen auf, denn es gab viel, was er an diesem Ort nicht verstand. Seine Augen wuchsen und er rückte näher an seinen Insassen heran:
    „Aber woher weißt du, wer jeder ist und zu welchen Gruppen sie gehören?“
    Kine räusperte sich, dann fuhr er sich durch seinen Bart:
    „Okay, Frischling. Ich bringe dir die Grundregeln des Knastlebens bei und du tust mir dafür auch einen Gefallen. Halte Abstand zu mir auf dem Hof!
    Also, fangen wir an. Im Gefängnis entsteht Gruppenzugehörigkeit durch Spezies und Hautfarbe! In erster Linie halten die weißen Männer zusammen und bilden die Allianz des reinen Blutes. Viele sind nicht Mitglied einer Gang und tun alles, um dazu zugehören. Einige könnten versuchen dich zu rekrutieren. So stärken sie ihre Position im Knast. Reptilien und Amphibien sind meistens im Streit aber wenn es hart auf hart kommt, tun sie sich zusammen. Insektenwesen sind reine Einzelgänger und von Staatsfeinden wie Zera und Corona halten sich alle fern…“
    Diese Erklärung leuchtete ein und mit Kines Hilfe würde er sich bald in dieser konfusen Gesellschaft zu Recht finden. Der Alte runzelte die Stirn, dann legte er sich richtig hin:
    „Das reicht auch für heute…“
    Marco tat es ihm gleich und versuchte zu schlafen, was ungewöhnlich schnell gelang.

    Er starrte benommen aus dem Fenster.
    Wieder hatte es stark geschneit und der ganze Platz vor dem Waisenhaus war mit einer dicken Schneeschicht bedeckt. Einige der älteren Waisenkinder waren mit Schneeschiebern dabei den Weg frei zu räumen.
    Er lehnte mit seiner Stirn gegen die kalte Fensterscheibe und betrachtete das Glas, welches bei jedem Ausatmen beschlug. Immer vier Kinder bewohnten ein Zimmer. Auch Toby war bei ihm mit einquartiert aber er war für den Küchendienst eingeteilt. Die anderen beiden halfen bei dem Räumarbeiten auf dem Hof.
    Marco war gerne alleine und in Gedanken versunken. Es gab ihm Zeit um mit den Ereignissen seiner Vergangenheit ins Reine zu kommen.
    Völlig vertieft in seine Tagträume, klopfte es an der Tür und erregte seine Aufmerksamkeit. Eine Betreuerin schaute durch den Türspalt:
    „Marco? Willst du nicht ein bisschen raus?“
    Der Blondschopf konnte sehen, wie die anderen während des Schneeschiebens mit Schneebällen warfen und spielten. Er reagierte einfach nicht auf die Frage der Betreuerin und schaute sie kühl an. Die Frau schien sich Sorgen zu machen und seufzte:
    „Du darfst dich nicht so gehen lassen, Marco. Es wird alles gut aber dazu solltest du dein Leben genießen.“
    Hatte diese Tussi von der Behörde das eben wirklich gesagt? Sollte er alles, was war einfach so vergessen?
    Mit einem letzten Zischen drehte er sich wieder um und schaute weiter hinaus. Die Betreuerin merkte schnell, dass sie hier nichts bewirkte und verließ den Raum wieder. Marco war einfach nicht in der Laune sich über seine Vergangenheit zu unterhalten. Das durfte er mit dem Psychiater schon oft genug. Sanft legte er den Kopf wieder gegen das Glas, als er unten am Zaun den kleinen Scott sah.
    Er schaute zu Marcos Fenster auf und winkte. Marco wollte zurück winken aber da wurde Scott schon von seiner Mutter an der Hand genommen und zur nächsten U-Bahn-Station geführt. Die Frau drehte sich um und schaute ebenfalls zu dem Fenster hinauf, wo sie den Jugendlichen mit dem blonden Haar sah. Ihr Blick war unglaublich tief und wirkte, als wüsste sie einfach alles. Dem Blonden lief ein Schauer über den Rücken und er fühlte etwas Uraltes.
    Als Scott mit ihr in der U-Bahn verschwunden war, schloss Marco die Augen und dachte an seine eigenen Eltern…
    Ich war immer langweilig und normal aber jetzt hängt das Schicksal des Planeten von mir ab. Ich muss durch dieses Tor aber dann werde ich sterben...
    Was soll ich tun?
    Tränen kann ich nicht zurück halten, denn dafür vermisse ich euch zu sehr!

    Euer Sohn Marco
    2009.12.28


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  32. Danke sagten:


  33. #20
    Major Avatar von Flying Daedalus
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    Standard

    moin,
    es ist zwar Weihnachten und ich mach es wirklich ungern, jetzt schlechtes zu sagen, aber Jaden warum tust du uns das an "Weihnachten" an? Jetzt müssen wir solange warten, bis der nächste Abschnitt der Folge kommt *heul*
    also zur letzten Folge kann ich nur sagen, mir gefällts *Prison Break-Fan bin*

    greetz Daedalus ^^

    PS: Frohe Weihnachten

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