Short-Cut: Wann...
Fortsetzung von: ...„Die Sicht (Teil I)“
Spoiler: -
Character: Sheppard, OC, Multi-Charakter
Kategorie: Romance, Drama, Charakter Death
Rating: PG13
Author’s Note: Der Songtext ist von Xavier Naidoo feat. Cassandra Steen aus dem Lied "Wann"
Disclaimer: MGM Television Entertainment. Mir gehört da gar nichts und ich verdiene auch kein Geld damit.
Feedback: Würde ich mich sehr freuen!
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Wann
Farah öffnete die Augen und setzte sich langsam in ihren Kinderbett auf. Nachdenklich sah sie sich in der Dunkelheit um. Was war das nur für ein komischer Traum gewesen?
Eine Berührung an der Schulter ließ ihren Kopf zur Seite drehen und sie sah ein Mädchen vor sich. Die Achtjährige erkannte sie sofort und verstand, das was sie geträumt hatte, war kein Traum gewesen…
Das Mädchen griff nach ihrer Hand und lächelte ermunternd. Sie bewegte ihre Lippen, es kam jedoch kein Ton heraus.
Doch Farah verstand alles und Nadia fuhr ihr über das Haar. Sie fand es seltsam dass sie ihre Tochter hier sah und sie schon so vertraut miteinander umgingen. Nadia sagte noch einmal etwas, dann verschwand sie wieder und Farah senkte den Kopf. Es würde weh tun. Davor hatte sie am meisten Angst…
Sie legte sich zurück in die Kissen und lauschte was außerhalb ihres Zimmers geschah. Jeden Moment, sie wartete…
John fuhr sich müde über die Augen, während er den Bericht einer Außenmission eines seiner Teams las. Lily lag auf der Couch und schlief schon. Sie hatte das Ende ihres Films nicht mehr gesehen. John streckte sich kurz, dann machte er weiter, ehe er wie Lily, schlafend auf der Couch landete.
Danny blickte auf die Uhr und in dem Moment wurde das Stargate angewählt.
„Pünktlich, pünktlich!“, meinte der Techniker und sah zu wie zwei Wachen sich an dem Fuß der Treppe begaben. Das Tor hatte sich stabilisiert, der IDC piepste und Danny schloss das Schild. Kurz darauf trudelte das neue Team ein.
Mit ihnen kamen einige Athosianer, die umgesiedelt werden sollten. Diese sahen sich besorgt um und ihre Gesichter erhellten sich auch nicht, als Teyla erschien. Sie blieb in der Menge stehen und bemerkte die Angst in deren Mimiken.
„Was…“
Sie konnte nicht aussprechen, da einer der Athosianer, der hinter ihr gestanden hatte, ihr ein Messer in den Rücken rammte und die Athosianerin riss vor Schmerzen die Augen weit auf.
Eine der Mitankömmlingen nahm sie in die Arme, so dass es so aussah, als würde Teyla sie begrüßen.
Die Wachen, die noch immer an der Treppe weilten, bemerkten nicht, wie die anderen Männer ihre Waffen zogen und abdrückten. Danny sah seine Kameraden zu Boden sinken und wollte den Alarm auslösen, als er einen Schlag auf den Kopf bekam und bewusstlos wurde.
Lily erwachte, als sie ein Poltern vernahm und etwas gegen die Couch stieß. Sie sah mehreren Männern mit Geniiuniformen ins Gesicht. Sie packten Lily grob am Arm und zogen sie mit sich.
„Lasst mich los!“, wehrte sie sich und blickte sich kurz um, konnte John oder Farah nicht entdecken. Die Genii griffen nur noch fester zu und stießen sie an, dass sie weiter lief. Die Männer wussten, wo sie hin sollten und brachten sie in den Zellenbereich. In den Gefängnissen befanden sich schon viele Bewohner der Stadt, die nicht so recht wussten, was mit ihnen passierte.
Lily wurde in eine Zelle geschubst und sie kam neben Carson zum Stehen.
„Wo ist John?“, flüsterte sie, aber der Arzt zuckte nur die Schultern.
„Wie haben sie nur so schnell alle ausschalten können?“, fragte Lily und er deutete mit einen Kopfnicken in eine hintere Zelle. Sie sah an ihm vorbei und hielt sich bestürzt die Hände vor ihren Mund. Elizabeth kniete neben einigen Schwerverletzten und sie sah Teylas Kopf auf dem Schoße ihres Mannes ruhen. Sein Blick war so leer und da Lily keine Bewegung der Athosianerin erkennen konnte, ahnte sie, was geschehen war…
Sie schaute den Arzt neben sich an und der senkte den Kopf. Er war machtlos gegen das, was gerade geschah.
John hatte während er die Berichte gelesen hatte, auf die Kameras um geschalten, die den Torraum filmten und den Übergriff der Genii bemerkt.
Er konnte nicht schneller reagieren und Lily aufwecken, denn die Soldaten waren schon fast da gewesen. John hatte seine Baretta aus der Schublade genommen und sich über den Balkon zum nächsten Stockwerk gehangelt. Er musste zum Kontrollstuhl. Doch das Ziel sollte er nie erreichen…
Lily blickte auf, als die schwere Tür sich öffnete und mehrere Männer John herein schleiften. Er hing schlapp in ihren Armen und sie ließen ihn in der Zelle einfach fallen, wie ein nasser Sack. John ächzte auf und seine Frau eilte zu ihm.
„Alles in Ordnung!“, stöhnte er und versuchte sich etwas aufzusetzen. Carson bemerkte die Verletzung an der Schläfe sofort und erwähnte es.
„Alles in Ordnung!“, wiederholte John nur und blickte Lily tief in die Augen.
Glaub nicht den Berichten, den falschen Geschichten.
Die Wahrheit ist, sie wollen uns vernichten.
Schon lange hegten sie diesen Plan,
doch meine Liebe zu dir ist viel zu stark…
Lily fuhr ihm über die Wange und setzte sich neben ihn.
„Wo ist Farah?“, fragte sie und er sah sie überrascht an.
„Er… Er hat gesagt, ihr würde er nichts tun…“, murmelte John und berührte die Stelle an seiner Schläfe, wo Cayen das Gerät eingesetzt hatte.
„Ich weiß nicht. Ist das hier real?“, wollte er wissen und Lily nickte.
…sie wollen es, doch sie können es nicht, weil ihre Waffe
an unserer Liebe zerbricht…
Lily lehnte mit geschlossenen Augen an den Gitterstäben und hielt die Hand von John. Sie war so kalt und sie spürte das Zittern, was durch seinen Körper hin und wieder ging. Die kurze Folter von Cayen hatte seine Seele verletzt und Erinnerungen wach gerufen, die noch immer weit an der Oberfläche seiner Gedanken weilten…
Lily machte sich Sorgen um ihre Tochter und hoffte das der Genii sich bei Kindern zurück hielt. Ein Jammern ließ sie ihre Augen öffnen und auch John erhob sich. Einige Soldaten der Genii waren in eine Zelle getreten und hatten eine Soldatin an die Wand gedrückt. Man konnte gut erkennen was sie mit ihr taten und Lily schluckte.
„Lasst eure Finger von ihr!“, zischte John und ging auf die Wache, die sich vor seiner Zelle aufhielt zu.
„Wir haben unseren Spaß, solange ihr noch lebt!“, gab diese zurück und kümmerte sich nicht weiter um John. Der beobachtete einen Moment die Situation, dann spürte der Genii plötzlich sein eigenes Messer am Hals.
John hatte es ihm genommen und drückte den Mann an das Gitter. Seine Kameraden wurden langsam darauf aufmerksam und kamen auf die Zelle zu.
„Ich würde ihn an deiner Stelle los lassen!“, grinste einer von ihnen und John schüttelte den Kopf.
„Das Leben eures Freundes steht auf der Kippe. Was grinst du so dämlich? Ihr werdet uns nun raus lassen!“
Sie werden uns nicht vernichten
und sie werden uns nicht zerstörn.
Man wird von unseren Siegen berichten,
man wird von großen Triumphen hören…
Der Stich ging tief in seinen Körper hinein. Nicht nur einmal und der Dolch, den John in der Hand hielt fiel ihm aus der Hand…
Röchelnd hielt er sich an den Stäben fest, aber seinem Körper fehlte die Kraft, die er langsam verlor. Lily konnte nicht fassen was sie eben gesehen hatte. Der junge Soldat, der noch nicht lange auf Atlantis war, hatte ein Messer gezogen und auf John eingestochen, ehe jemand hätte reagieren können. Carson wollte dem Verletzten helfen, aber die Genii zogen ihn aus der Zelle und zerrten ihn weg…
Die Mitgefangenen sahen auf Jason der noch immer das Messer in seinen Händen hielt und wie in Trance schien. Lily stürzte zu John und griff nach seiner Hand. Sein Körper zitterte noch mehr und eine kleine Blutlache bildete sich unter seinen Körper.
„Ich… Cayen ist stärker…“, stöhnte John und atmete langsamer. Lily sah wie zwei Männer Jason die Waffe aus der Hand nahmen und ihn zu Boden drückten. Etwas fiel von seiner Stirn und er begann zu weinen…
Cayen hatte ihn benutzt.
John atmete noch, aber er hatte die Augen geschlossen und ihre Kleidung nahm sein Blut auf…
„Ich… Es… Wir wollten doch zusammen bleiben…!“, flüsterte er und krümmte sich zusammen. Lily blinzelte ihre Tränen weg, nickte und küsste ihn auf die Stirn.
„Ich bin immer für dich da…“, wisperte sie, presste ihre Lippen zusammen und drückte ihre Wange an die seine.
Wann fängt das Leben an,
dass ich mit dir Leben kann
wann kommt die goldene Zeit,
ich höre wie meine Seele schreit…
Die Zeit verging, Lily hielt noch immer die eiskalte Hand von John und ihre glasigen Augen wanderten durch den Raum. Es war still geworden, einzelne Schreie waren aus der Stadt zu hören, die aber immer weniger wurden…
John hatte einfach aufgehört zu atmen, war gegangen und ließ sie hier, nicht wissend was mit ihrer Tochter geschehen ist.
Die Last wird erleichtert ein Atemzug lang…
Wir behaupten uns weiter kämpfen gegen sie an.
Unsere Herzen sie schlagen jeden Tag für nur das
woran keiner sonst glauben mag…
Das Quietschende Geräusch der sich öffnenden Türe und der Ruf nach ihr, ließ Lily aufhorchen. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie ihre Tochter sah. Doch dann schluckte sie. Cayen hatte Farah in seiner Gewalt und sie sah sehr mitgenommen aus. Wie schon bei vielen anderen, hatte sie eine leichte Wunde an der Schläfe…
Nicht mal vor Kindern machte er Halt.
Der Genii stieß Farah zu ihrer Mutter und trat selbst in die Zelle. Seine Wachen folgten ihn und achteten darauf, dass keiner der Gefangenen auf ihn los ging.
Farah kniete sich neben ihre Mutter und drückte sich an sie. Sie sah ihren Vater, so leblos und weinte. Cayen hatte versucht ihre Gedanken zu lesen.
Aber sie hatte ihre Kraft gesammelt und geblockt. Der Genii hatte sich an Carson gerächt, weil sie ihm nicht ihre Geheimnisse anvertraute…
„Lasst uns gehen. Ihr könnt die Stadt behalten…“, wisperte Lily und blickte zu dem Genii auf. Cayen lachte auf und deutete auf Farah.
„Ich wollte alles von ihr wissen. Ihre Kraft, ihre Stärke. Aber da sie es mir niemals geben wird, brauche ich Atlantis und all das hier nicht!“
Lily war nicht nur innerlich kalt. Dieser Mann war so nach Macht besessen. Auf einmal griff seine Hand nach Farah und hielt ihr ein Messer an die Kehle. Ihre Tochter schloss panisch die Augen und auch Lily schüttelte den Kopf.
„Nicht…“
„Blockiere nicht mehr. Du wirst leben, wenn du mir alles sagst!“, versuchte der Genii es auf eine andere Weise, aber Farah biss sich auf die Lippen und spürte die Tränen über ihre Wangen herab laufen.
Wann würde es geschehen?
Wann würde sie den Schmerz spüren?
„Das ist doch noch ein Kind!“, brüllte Lorne, der aufmerksam in der Ecke gesessen hatte und nun aufstand. Er machte noch einen Schritt, als der Schuss ertönte, der Soldat die Augen aufriss und rückwärts taumelte. Den Aufprall erlebte er schon nicht mehr und Lily hörte das verzweifelte Aufschreien von Elizabeth…
Sie werden uns nicht vernichten
und sie werden uns nicht zerstör`n.
Man wird von unseren Siegen berichten,
man wird von großen Triumphen hören…
In dem Moment stach Cayen zu, zog den Dolch heraus und Lily sank mit ihrer Tochter zu Boden. Sie hielt sie fest an sich gedrückt, das Blut sickerte durch ihre Hand, die sie auf deren Wunde drückte… „Mummy…“, wisperte Farah und Lily fuhr ihr langsam über die tränennassen Wangen.
„Nicht traurig… sein…“
Farah schloss die Augen und lächelte leicht. Aus ihr kam ein sanftes Leuchten und Lily biss sich auf die Lippen, da sie begriff, was mit ihrer Tochter nun geschah. Sie schluchzte auf und drückte Farah fest an sich, als ob sie somit verhindern würde.
Das Licht umfasste den Körper des Mädchens und die Wärme der Strahlen gaben Lily ein wenig Hoffnung…
Dann löste sich Farah auf und das Licht entschwand den Augen der Anwesenden. Lilys Hände griffen ins Leere und sie atmete tief durch.
Vertrauen hat uns begleitet,
Mitgefühl beschützt
unsere Welt wird niemals scheitern
wir haben es gewollt…
Noch einmal atmete sie tief durch, dann sprang sie auf und ging auf Cayen los. Ein Schuss reichte nicht aus, um sie aufzuhalten. Weitere Schüsse folgten, für jeden, der in der Zelle, sich erhob, bewegte, zuckte…
Dann war es still, die Genii sahen sich um und gingen…
Wann fängt das Leben an,
dass ich mit dir Leben kann
wann kommt die goldene Zeit,
ich höre wie meine Seele schreit…
Die Stunden vergingen und die Genii plünderten alles, was sie brauchen konnten. Zwei Soldaten liefen an einen Labor vorbei, als sie ein seltsames Geräusch vernahmen. Sie betraten den Raum und sahen sich um. Sie hörten es noch immer, aber konnten den Ort nicht ausmachen. Die Männer zuckten die Schultern und wollten schon wieder gehen, als sich die Wand vor ihnen öffnete. Neugierig, was sie dort erwarten würde, gingen sie hinein und fanden einen Brunnen vor. Das Wasser leuchtete grell ihnen entgegen.
Als sie einige Zeit genauer hinsahen, erkannten sie viele kleine Lichter, die rastlos darin herum irrten. Plötzlich griffen sie sich an den Kopf und ächzten auf. Ein schriller Ton erklang und die Männer sanken stöhnend zu Boden. Der Schmerz wich nicht mehr und es dauerte nicht lange, dann ließen sie ihr Leben hinter sich. Die Lichter, noch immer in Bewegung, doch schon etwas ruhiger, hatten ihre Körper gerächt. Ihr letzter Schrei…
Es wurde dunkler, sie zogen sich in die Tiefe des Brunnen zurück. Irgendwann würde die Seele kommen.
John rieb sich müde über die Augen und sah hinab auf die Couch zu Lily. Er lächelte, während er sie beim Schlafen beobachtete.
Doch dann seufzte er und las den Bericht weiter. Bei einem Absatz runzelte er die Stirn und las ihn nochmal.
Irritiert las er weiter und jedes Wort, das dort stand, kam ihn so bekannt vor. Als hätte er den Bericht schon einmal gesehen. Automatisch fuhr seine Hand mit der Maus zu den Überwachungskameras und er sah Bewegung in den Gängen. Die Genii kamen und alles begann von vorne…
Fortsetzung folgt…