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Thema: Besessen (Teil II)

  1. #1
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
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    Standard Besessen (Teil II)

    Short-Cut: Was Besessenheit alles anrichtet...
    Fortsetzung von: ...„Rückkehr (Teil I)...
    Spoiler:Hinterhalt“, „Opferung (Teil II)“ + „Whispers
    Character: Sheppard, OC, Multi-Charakter
    Kategorie: Drama, Romance, Charakter Death
    Rating: PG13
    Author’s Note: Wollte ja schon früher posten, aber das Forum hat einen ja nicht gelassen
    Wer mich bzw. meine Lilyreihe noch nicht kennt, sollte vielleicht erst hier anfangen zu lesen. Ansonsten viel Spaß beim lesen, egal ob als Neu oder Wiedereinsteiger.
    Alraune
    Disclaimer: MGM Television Entertainment. Mir gehört da gar nichts und ich verdiene auch kein Geld damit.
    Feedback: Würde ich mich sehr freuen!


    ---

    Besessen



    Joanne und Ronon saßen bereits im Besprechungsraum, bewacht von mehreren Soldaten, als die Türen sich öffneten und John mit Elizabeth herein trat. McKay und Beckett folgten den beiden und die Türen schlossen sich.
    Eine Weile sahen sie sich nur an, dann räusperte sich Levy.
    „Sie und wir beide wollen die Fakten hören. Vielleicht sollten wir anfangen?“
    Liz lächelte leicht und nahm Platz.
    „Wer will als erstes?“, fragte Ronon, ließ aber die Leiterin nicht zu Wort kommen, sondern begann. „Die eine Frage ist die, warum wir hier sein können, ohne dass es Probleme gibt mit unseren anderen Ichs? Wenn ich mich noch an das Geschwätz von McKay richtig erinnere!“
    John musste kurz schmunzeln, als Rodney schnaufte. Es war so, als wäre er nie fort gewesen… Der Wissenschaftler wollte auf die freche Antwort reagieren, hielt sich aber zurück, als er den strengen Seitenblick von Liz wahrnahm.
    Ronon bemerkte, wie John kurz den Kopf senkte.
    „Du wurdest bei einem Angriff der Genii so schwer verletzt, dass du deswegen verstorben bist!“
    John blickte ihn nun an und Ronon erkannte den Schmerz und den Vorwurf den er sich noch immer machte darin.
    Elizabeth schluckte und Joanne ahnte, das auch sie hier nicht mehr am Leben war.
    „Wie bin ich…?“, flüsterte sie und weckte bei einigen, vor allem in Liz die Erinnerungen.
    „Ladons Frau wollte sich wegen dessen Freitod rächen, wollte John bestrafen in dem sie Lily, mich und, also dich entführte. Sie wollte Lily töten, doch du hast sie täuschen können und getan als wärest du Lily. Peras hat ihre Rache wahr gemacht…“
    Als der Name Lily gefallen war, hatten sich die Neuankömmlinge irritiert angesehen. Das war nicht unbemerkt geblieben.
    „Wer ist Lily? Und Ladon hat eine Frau?“
    John erklärte es ihnen.
    „Dann gibt oder gab es doch einige Unterschiede!“, meinte Joanne und berichtete unter anderem, das John in ihrem Atlantis keine Familie gehabt hatte und noch andere Dinge.
    „Ja ja ja ja… Wären Sie so gütig und würden Sie uns nun endlich erzählen, weshalb Sie ihr Atlantis verlassen haben?“, meldete sich McKay, der eigentlich genug mit der Athene zu tun hatte und sich nicht mehr mit unwichtigen Infos herum schlagen wollte.
    „Wer hier und da nicht eine tragende Rolle spielt, interessiert doch keinen. Es ist doch bekannt, das in den Parallelitäten nicht unbedingt alles gleich abläuft!“
    Elizabeth sah erneut zu dem Wissenschaftler, der nervös mit dem Fingern auf den Tisch klopfte.
    Ronon nickte, auch er brannte darauf, seine Freunde aufzuklären.
    „Wir hatten den ersten Probeflug mit dem neuen Schiff, das nach der Zerstörung der Apollo gebaut worden war. Es hieß Athene und Sheppard, Sie waren ganz Stolz, es selbst fliegen zu dürfen!“
    John grinste und McKay rollte mit den Augen, ließ aber sein Kommentar bleiben, da ihn Weir beobachtete.
    „Es lief alles gut, als auf einmal der Antrieb erlosch. Wir flogen an einen Planeten vorbei und die Anziehungskraft ließ das Schiff abstürzen. McKay, Sie, nein unserer, egal. McKay hat es auf jeden Fall geschafft, wenigstens das Schild zu verstärken, das wir nicht schon beim Eintritt in die Atmosphäre drauf gehen! Dafür gab es eine unschöne Landung!“
    Nun reckte sich der genannte ein wenig auf, auch wenn es sein anderes Ich gewesen war und Joanne schmunzelte. Das war in allen Welten wohl gleich.
    Ronon sprach weiter und erinnerte sich, an den Schmerz, den er gespürt hatte…


    +++
    „Geht es Ihnen allen gut?“
    John rieb sich die Stirn, er hatte sich beim Aufprall gestoßen. Neben ihm kniete Ronon und schüttelte sich.
    Das Gemurmel, das langsam entstand, ließ ihn erkennen, das es zwar nicht gut war, aber immerhin nichts Schlimmes. Er kraxelte etwas umständlich zu der nächsten Bedienkonsole und sah dort McKay sitzen. Dieser blutete am Arm, hatte es aber noch nicht bemerkt, weil er mit seinen Daten beschäftigt war.
    „Und jetzt?“, fragte Ronon etwas belustigt und John zuckte die Schultern.
    „Rodney wird’s schon richten!“
    Dies hatte der genannte gehört und sah den Soldaten sauer an.
    „Ich soll es hinbiegen. Das war ja klar. Ihr Soldaten habt alles unter Kontrolle. Das ich nicht lache! Toller Pilot sind Sie!“
    John winkte ab und sah sich dann etwas genauer um. Überall hingen lose Kabel herum und die Anwesenden versuchten keine Stromschläge abzubekommen. Ein heftiger Rums ließ sie alle zusammen zucken und bemerkten das Krakenähnliche Tier, welches sich an der Fensterfront angedockt hatte und dessen Beschaffenheit erkundete.
    „Rodney?“
    „Was?“, zischte dieser genervt.
    „Kann es uns gefährlich werden?“
    McKay sah erst Sheppard und dann das Tier an.
    „Wenn Sie da drin baden wollen sicher!“
    John stieß ihn in die Seite und McKay schüttelte mit dem Kopf.
    „Ich habe keine Beschädigung festgestellt. Aber ich würde empfehlen, die Türe nach draußen aufzusuchen! Die Lüftung ist kaputt gegangen und ich möchte hier nicht qualvoll ersticken, beobachtet von einen Riesentintenfisch!“
    Der Weg nach draußen erwies sich dann doch nicht so leicht, wie es die meisten gehofft hatten. John seufzte. Das hatte auch nur ihn passieren können. Er, alleine mit Ronon und ca. 30 Wissenschaftlern, die die Hosen voll hatten und hinter jedem Geräusch den Tod persönlich vermuteten. Am Ende sollten die Frauen und Männer recht haben und mit ihrem Leben bezahlen…

    „Verdammt noch mal!“, fluchte Rodney und steckte den Kristall zurück in den Schalter. Doch er blinkte nur kurz auf, dann erlosch er. Ronon, der als letzter Mann eingeteilt war, hatte genug und drängelte sich nach vorn.
    „Gehen Sie weg!“
    Woooom
    „Sind Sie verrückt?!“, rief McKay und sprang zur Seite, als der Satedaner gegen die Tür schoss. Ronon ließ sich nicht beirren und machte weiter, bis das Loch groß genug war, damit alle durch steigen konnten.
    „Besser!“, brummte er und John grinste ihn an, ehe er den anderen folgte.
    Ssssssscchhhh...
    Dr. Hunt blieb stehen und lauschte.
    „Geht’s da auch mal weiter?“
    Sie entschuldigte sich und dachte, sie hätte sich das Geräusch nur eingebildet. Es dauerte nicht lange.
    Ssssssscchhhh... Ich bin … hinter dir!
    Erschrocken drehte sie sich um und Dr. Bales stieß mit ihr zusammen, so dass sie zu Boden fielen.
    „Erika, was soll denn das?“, ärgerte sich ihr Kollege und half ihr auf.
    „Sie haben mir doch gerade gesagt, dass sie hinter mir wären!“
    Bales zog die Augenbrauen nach oben, schüttelte den Kopf und ging weiter, bevor die Gruppe erneut warten musste. John kam zur der verwirrten Frau.
    „Alles in Ordnung?“
    Sie seufzte.
    „Ich hab nun schon mehrmals ein Geräusch gehört, wie ein Zischen. Und dann wie mir jemand sagt, das er hinter mir sei!“
    „Das sind die Kabel und das Geschimpfe von McKay!“, meinte er beruhigend.
    „Das habe ich gehört!“, rief Rodney und gab Bescheid, dass sie im nächsten Raum eine Leiter finden würden, die sie in den oberen Bereich brachte, wo es zum Ausgang ginge.
    Dr. Hunt nickte und ging mit den anderen wieder weiter. Bales ließ ihr den Vortritt und sie stieg langsam die enge Leiter hinauf.
    Ssssssscchhhh...
    Sie atmete tief durch und machte den nächsten Schritt. Das war nur Einbildung!
    Ich werde dich töten. Zuerst berühre ich deinen Fuß, du wirst starr vor Angst…
    Erika spürte eine Bewegung unter ihr, an ihrem Bein und sie schrie auf.
    Töten, Töten, Töten…
    Sie trat mehrmals nach dem Angreifer, dann rutschte sie die Leiter hinab und zog ihr Messer, das sie immer bei sich hatte.
    John, der schon oben gewartet hatte, hörte die Hilferufe und eilte runter. Er sah wie Ronon Erika das Messer aus der Hand schlug und die aufgelöste Frau gegen die Wand drückte. Bales lag in seinem eigenen Blut…
    „Was ist… Oh nein!“
    McKay warf nur kurz einen Blick zu ihnen, ehe er sich abwandte.
    „Bringen Sie die anderen raus. Wir kommen gleich nach!“, gab John ihm die Anweisung und der Wissenschaftler nickte.
    „Kommt!“, sagte er zu seinen Kollegen und sie beeilten sich hier weg zu kommen. Es war schon so unheimlich genug.
    „Hunt! Schauen sie mich an!“
    Die Frau schüttelte den Kopf und versuchte sich zu befreien.
    „Er tötet mich!“, schrie sie.
    „Betäuben?“, fragte Ronon und John nickte. Der Satedaner stellte seine Waffe um und schoss einmal auf Hunt. John fing sie auf und trug sie so weiter, bis sie endlich zum Ausgang kamen.
    Dort warteten die anderen und wollten wissen, was geschehen war. John konnte es nicht erklären, warum sie auf einmal so aus gerastet war.
    +++


    „Wenn ich kurz unterbrechen darf!“
    Ronon sah zu McKay, der die Hand oben hielt und nickte ihm zu.
    „Diese Geschichte ähnelt sich der, die hier passierte. Allerdings waren wir nicht bei dem Probeflug dabei, sondern kamen erst danach zum Schiff. Major Lorne wurde als Rettungstrupp los geschickt, meldete sich danach aber nicht mehr. Es stellte sich heraus, dass ein Halluzinogen alle verrückt gemacht hatte und alle sich einbildeten, von irgendetwas verfolgt zu werden. Einige waren sogar gestorben, also nur in ihren Gedanken!“
    Joanne räusperte sich.
    „Haben Sie den Namen des Planeten?“
    Rodney nickte und suchte einen Moment in seinen Pad.
    „Da haben wir ihn ja. M31-P18!“
    Ronon und Joanne sahen sich beunruhigt an. Ihr Minenspiel blieb nicht unbemerkt.
    „Es ist derselbe?“, fragte Elizabeth, obwohl sie die Antwort bereits ahnte.
    „Ja. Ist hier nichts weiter danach passiert?“
    Alle schüttelten den Kopf.
    „Außer das die Athene ihren eigenen Kopf hat und mich bald in den Wahnsinn treibt, wenn sie nicht so funktioniert, wie wir wollen, eigentlich nicht!“, meinte McKay und schnaufte, diesmal weil er an das störrische Schiff dachte.


    +++
    „Es ist so kalt hier!“
    Dr. Torres rieb sich über die nackten Arme und lief ein wenig herum, um so warm zu werden. Rodney zog die Augenbrauen nach oben.
    „Kalt?“
    Er sah auf das Pad, das die Temperatur anzeigte.
    „Es hat 28 Grad!“
    Seine Kollegin schüttelte den Kopf und bibberte.
    „Wann… kommt… denn endlich… die Deadalus?“
    John trat zu ihr, nachdem er Hunt gefesselt hatte. Die war noch betäubt und konnte somit niemanden was tun.
    „Setzen sie sich Torres. Es wird nicht mehr lange dauern!“
    Sie nickte und nahm Platz, wo sie dann noch mehr zitterte. Er wandte sich an McKay.
    „Ronon und ich wollen uns etwas um sehen. Können sie auf den Hühnerhaufen Acht geben?“
    „Iiiich?“
    John klopfte ihm auf die Schulter und verabschiedete sich mit einen:
    „Sie schaffen das schon!“

    Auf dem sandigen Boden hatten sich überall Pfützen gesammelt, wo das Wasser hin gespritzt war, nachdem die Athene in dem See halb versunken war.
    „Da tut einen das Pilotenherz weh! Vor allem wenn es selbst verursacht hat!“, seufzte John und rümpfte dann die Nase, je näher sie dem Gewässer kamen. Auch Ronon wirkte angewidert.
    „Das stinkt ja fürchterlich!“
    An einigen Stellen blubberte es und als sie ein paar Steine hinein warfen, schnellte einer der Arme der Krake heraus.
    Erschrocken sprangen die beiden Männer zurück.
    „In der Herr der Ringe zog es sich einen Moment zurück und schnappte sich danach die Hobbits!“, murmelte John und Ronon sah ihn fragend an. Sein Begleiter grinste.
    „Das Buch oder den Film gebe ich dir, wenn wir wieder zurück sind!“
    Der Satedaner nickte nur.
    Schreie ließ die beiden aufhören und sie liefen zurück zu den anderen.

    Dort war Hunt inzwischen wieder erwacht und wandte sich vor Schmerzen. Aber auch Torres lag am Boden und rührte sich nicht.
    „Was ist passiert Rodney?“
    Der deutete zu Greyl, der sich die Hand rieb.
    „Er hat sie KO geschlagen. Victoria versuchte ihn zu würgen und glaubte er sei ein Wraith!“
    McKay rieb sich die Stirn.
    „Ist alles in Ordnung?“
    John sah ihn besorgt an.
    „Ich hoffe es sind nur Kopfschmerzen!“, antwortete der Wissenschaftler und sprach dann auf Hunt ein, dass sie sich beruhigen solle. Da bemerkte er ihre Augen.
    „Sheppard!“
    Die Augen hatten sich zu einem weißen Klumpen geformt…
    John zog McKay weg und rief Ronon zu, er solle Hunt nochmals betäuben. Der schoss gerade auf sie, als die anderen zu schreien begannen und auseinander stoben. Kurz konnte John das Wesen sehen, was sie angriff…
    +++


    „Weiße Klumpen?“
    Beckett hatte die Erzählung unterbrochen und John konnte sein entnervtes Stöhnen nicht unterdrücken.
    „Entschuldigung John, ich weiß, das Sie lieber wüssten, wie der Gegner aussieht, aber ich erinnere mich an die Berichte und da hatten alle beschrieben, das die Augen derjenigen, die sie angriffen, total weiß waren!“
    Elizabeth nickte zustimmend, das hatte ihr Evan auch erzählt.


    +++
    Die bräunlich, grüne Haut glänzte vor Nässe und das seltsame Haar oder was auch immer es sein sollte, wucherte von ihrem Körper heraus.
    Und dann öffnete es den Mund und ein hoher schriller Ton erklang. Sie hielten sich vor Schmerzen die Ohren zu und sahen, wie es sich mit seinen Krallen Hunt schnappte und weg zog. Ronon konnte nicht so schnell reagieren. Es war mit seinem Opfer im Erdboden verschwunden…
    +++


    „McKay hat die Dinger später Alraunen genannt!“, sagte Ronon und Liz sah zu Rodney.
    „Ich wusste gar nicht, dass sie sich mit Pflanzen und Kulturgeschichte auskennen!“
    Der Wissenschaftler wurde rot und John grinste.
    „Katie!“, meinte John und Liz nickte wissend.
    „Die Sache ist längst vorbei!“, murmelte Rodney und sah dann demonstrativ zu Ronon. Doch Joanne war nun dran.
    „Die Deadalus hatte die übriggebliebenen zurück nach Atlantis gebracht. Alle sind untersucht worden, man hat nichts finden können. Außer bei Torres. Sie war Wahnsinnig. Anders konnte man es nicht beschreiben…“


    +++
    Die blonde Frau saß in der Zelle, schrie immer wieder, dass man sie raus lassen sollte. Sie würde sich umbringen, wenn dies nicht geschehe.
    John stand neben Beckett und Levy und sah über die Überwachskamera zu. Inzwischen war Torres aufgestanden und schlug ihren Kopf gegen die Wand. Immer wieder…
    „Viktoria, hören sie bitte auf!“
    Joanne hatte über das Mikrofon mit ihr gesprochen. Die verwirrte Frau hielt inne, sah sich suchend um und fing zu weinen an.
    „Es tut so weh. Tut es weg. Ich werde euch töten, wenn es nicht aufhört!“
    Ihre Augen verdrehten sich, das weiße stach heraus, dann wurden sie wieder normal, wenn man das in ihrer Situation sagen konnte.
    „Wir haben ihr Beruhigungsmittel gegeben, aber es schlägt nichts an!“, erklärte Carson und seufzte.
    +++


    „Zwei Tage später, fanden wir sie tot auf. Sie hatte sich nach ständiger Ruhelosigkeit hin gelegt und war dann für immer eingeschlafen!“
    Joanne kratzte sich am Kopf.
    „Bluttests die währenddessen und danach gemacht worden waren, hatten nichts ergeben. Dafür passierte etwas anderes. Mich schaudert es immer noch, wenn ich daran denke…“


    +++
    Andreana streckte sich und knipste die Lampe aus im Schwesternzimmer. Es wurde bereits hell und ihr Dienstende rückte näher. Sie würde sich dann ein schönes Frühstück mit Ronon gönnen, ehe sie sich etwas hin legte.
    Drooooooonnnnnnnnnng
    Erschrocken sah sich die Italienerin um und lauschte mit klopfenden Herzen. Das Geräusch war aus dem Kühlraum gekommen. Sie runzelte die Stirn, sah sich kurz im Zimmer um und schnappte sich das Tablett, das auf dem Tisch stand.
    Vorsichtig ging sie zur Tür und öffnete diese. Es dauerte einen Moment bis das Licht an ging und als sie nach Links sah, bemerkte sie das das offene Fach. Dort hatte sie selbst vor einigen Tagen Victoria Torres hinein geschoben. Nun war es leer! Wer klaute eine Leiche?
    Ein Lufthauch ließ sie umdrehen und sie schrie. Die Hand krallte sich auf ihre Brust, aber Andreana schlug immer wieder mit dem Tablett gegen Torres oder was von ihr übrig geblieben war. Die ließ dann plötzlich von ihr ab, als mehrere Stimmen zu hören waren. Joanne und einige Pfleger hatten die Schreie gehört und wollten nach sehen. Das Wesen sah die Ankömmlinge und stieß einen grellen Ton aus, ehe es zu Staub zerfiel.
    +++


    „Zombies?“
    McKay sah die Ärztin beängstigt an und diese nickte.
    „Ja, so hätte ich es einfach beschrieben. Ihr anderes ich hatte aber schon recht gehabt, das die Wesen den Alraunen ähnelten. So wie es in den alten Geschichten immer erzählt worden war.“
    „Es hatte sich aber gerade so angehört, als wäre es recht einfach sie zu töten!“, meinte Sheppard, aber Ronon schüttelte den Kopf.
    „Sie nisten sich in die Körper der Lebenden ein. Und wenn sie dann vor Wahnsinn sich umbringen oder getötet werden, dauerte es am Anfang ein paar Tage, am Ende hin nur noch ein paar Stunden, ehe sie sich veränderten und den Körper komplett übernehmen konnten!“
    „Nach 3 Wochen hatte sich halb Atlantis in ein Irrenhaus verwandelt!“


    +++
    Die Ordner flogen aus dem Büro und Danny alarmierte sofort Colonel Sheppard. Hilflos sahen die Anwesenden zu, wie die Expeditionsleiterin in ihrem Büro auf und ab lief. Sie schwitzte stark, ihre Haare waren schon richtig nass. Endlich kam John die Treppe hoch gelaufen und Danny zeigte in ihre Richtung.
    „Elizabeth, hören Sie auf!“, meinte dieser, als er auf der kleinen Brücke stand, die in ihr Büro führte. Blut lief ihr von der Stirn, vermischt mit dem Schweiß. Sie sah furchterregend aus.
    „Gehen Sie weg John!“, rief sie und schnaufte aufgeregt. Anscheinend suchte sie etwas bestimmtes, da sie ihren Schreibtisch durch wühlte. John ging einen Schritt auf sie zu, als sie die Baretta aus ihrer Schublade holte und sich an den Kopf hielt.
    „Nicht doch!“
    Er hob die Hände um ihr zu zeigen, dass er unbewaffnet war.
    „Sie wissen nicht, wie es sich anfühlt! Es wächst in mir!“, schrie Liz ihn an und fuchtelte mit der Waffe herum.
    „Es bewegt sich! Ich spüre es. Überall auf meiner Haut und in mir!“
    John schluckte und hörte im Hintergrund, wie Danny die Krankenstation informierte.
    „Elizabeth, legen sie die Waffe weg. Die Docs arbeiten an einen Mittel, das helfen kann!“, versuchte John sie zu beruhigen.
    „Nein, es ist zu spät!“
    Ihr Blick, der die ganze Zeit über wirr gewesen war, wurde einen Moment klar, er konnte die Traurigkeit darin lesen, dann drückte sie ab.
    Als Carson und Joanne den Kontrollraum erreichten, stand John noch immer mit geschlossenen Augen in der Türe. Joanne drängelte sich an ihm vorbei, während Carson ihn vorsichtig ansprach. Der Soldat erwachte aus seiner Starre und ging…
    +++


    Bedrückt saßen alle zusammen und ließen diese Information erst mal sacken. Elizabeth überlegte ob sie wirklich dazu im Stande war, sich so umzubringen. Aber wenn man wohl keinen Ausweg mehr sehen würde…
    Joanne seufzte und trank einen Schluck Wasser.
    „Ich denke, wir nähern uns langsam dem Ende zu!“
    Sie blickte zu Ronon und nickte.
    „Bei Dr. Weir hatte ich nach ihrem Tode Blut abgenommen und untersucht. Und tatsächlich, dort fremde Spuren entdeckt. Anscheinend lagert sich nach einiger Zeit doch etwas ab. Wir haben dann von allen noch Gesunden ebenfalls Bluttests gemacht. Dabei kam raus, das Ronons und Teylas Blut Antikörper enthielt. Doch wir kamen nicht mehr dazu Teyla noch mal zu testen, da sie bei einem Einsatz von den Wraith getötet wurde. Unser letzter Kenntnisstand einiger Spione, war das sich die Wraith so auch die Alraunen eingefangen hatten. Wenigstens etwas…“
    „Könnten wir nicht auf den Planeten und…?“
    McKay konnte nicht aussprechen, da Ronon bereits aufgesprungen war und ihn an den Schultern packte.
    „Haben Sie nicht zugehört was uns passiert ist? Diese Dinger können Sie nicht steuern, wie Sie meinen!“, knurrte er und ließ ihn wieder los. Der Satedaner sah sich um und bemerkte die erschrockenen Gesichter und das Sheppard sich ebenfalls erhoben hatte und eine Hand in der Nähe seiner Waffe sich befand. Als John dies erkannte, zuckte er entschuldigend die Schultern. Sie nahmen beide wieder Platz und Elizabeth nickte Joanne zu.
    „Bis ich das Gegenmittel herstellen konnte, war Atlantis bereits vollständig außer Kontrolle. Ich spritze es mir selbst. Und so konnte ich mit Ronon und den wenigen, die bis zuletzt es schafften, durch zu halten, die Stadt nicht untergehen zu lassen. Und das wäre beinahe passiert, als Sie Dr. McKay und Zelenka die ZPMs zerstören wollten! Danach sind Sie beide ins Meer gesprungen und ertrunken…“
    Der genannte fand den Fleck auf dem Tisch interessanter und blickte nicht auf.
    „Ich habe alle Aufzeichnungen auf einen Stick gesichert und mitgebracht. Ich hoffe dass alles noch da ist und nicht durch den Sprung beschädigt wurde. Und es wäre vielleicht von Vorteil, wenn man Teylas Antikörper mitbenutzen könnte, falls sie welche hat. Dann würde einiges schneller gehen! Ähm, wenn es hier noch eine Teyla gibt!“, meinte Joanne und sah in die Runde, die Athosianerin fehlte. Elizabeth nickte und deutete zu Carson.
    „Ich denke Sie beide werden gut zusammen arbeiten!“
    Die Ärzte blickten sich lächelnd an.
    „Und Teyla wird in einigen Tagen erwartet. Sie ist mit ihrem Mann auf der Erde!“
    Die verblüfften Gesichter ließ Liz auflachen.
    „Oh ja, da ist noch vieles, was Sie überraschen wird!“


    Lily stand in der Küche und machte das Abendessen, als sie hörte, wie die Türe aufging. Das konnte nur John sein, Farah war in ihrem Zimmer und lernte noch.
    „Hmm, das riecht ja gut!“
    Sie drehte sich kurz um und lächelte ihm zu. Er war aber schon längst wieder verschwunden und hörte ihn mehrere Schränke öffnen.
    „Hast … du … gesehen?“
    Lily nahm etwas Hitze vom Herd und ging ins Schlafzimmer.
    „Suchst du was?“
    John nickte.
    „Ronons Schwert!“
    Lily schmunzelte. Nachdem Farah nicht mehr Höhlen unter seinen Bett bauen würde, hatte er das Schwert in einer Kiste dort gelagert. Die zog sie jetzt vor.
    „Danke!“
    Er gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    „Was ist bei den Gesprächen raus gekommen?“, fragte sie, während er die Waffe auspackte.
    „Erzähle ich dir später!“, antwortete er und ging schnellen Schrittes hinaus. Einen Moment später kam er wieder und nahm sie einen langen Moment in die Arme.
    „Was?“
    John küsste sie auf die Stirn.
    „Auch später!“, lächelte er und verschwand. Lily schüttelte den Kopf und rief nach Farah, das diese schon mal den Tisch decken sollte.


    Ronon saß auf einen der vielen Sessel im Aufenthaltsraum und wartete darauf, dass ihn jemand zu seinem Quartier brachte, welches er bekommen sollte. Weir hatte ihn gefragt, wo er in seinem Atlantis gewohnt hatte und nachdem er es beschrieben hatte, hatte sie genickt und am Plan gesehen, dass das Zimmer hier noch frei war. Es war alles so seltsam, seine Freunde so gesund und normal wieder zu sehen. Aber es war wohl genauso anders rum. Es hatte sich inzwischen rum gesprochen, das er wieder hier war und alle paar Minuten sahen ein paar neugierige herein und gingen aufgeregt weiter um den anderen davon zu berichten.
    Er blickte auf, als John zu ihm kam.
    „Ich komme mir vor wie im Zoo!“
    John sah ihn überrascht an.
    „Du hast mich mal mit genommen. Das war recht interessant!“
    „Kann ich mir vorstellen. Deine Waffe hattest du aber nicht dabei?“
    Der Satedaner schüttelte den Kopf und grinste.
    „Dein Zimmer ist soweit hergerichtet!“, meinte dann John.
    Ronon lächelte leicht, dann gingen die beiden Schweigend durch die Flure, bis sie den Ort erreicht hatten. Als sie ins Zimmer traten, sah Ronon etwas auf dem Bett liegen. Nachdem er näher dran war, erkannte er sein Schwert.
    „Es ist wieder bei seinen Herrn!“, sagte John und die beiden Männer umarmten sich freundschaftlich.
    „Wenn morgen früh kein Zombie hier auftauchen sollte, könnten wir uns im Trainingsraum ein wenig mit den Stöcken verhauen?“
    Ronon lachte und nahm das Angebot gerne an.


    Nach dem Abendessen, spülten die drei gemeinsam ab. John fragte dabei Farah nach den Hausaufgaben aus und diese verzog sich dann, nach erfolgreichen Antworten in ihr Zimmer um noch ein bisschen zu spielen.
    Lily und John setzten sich auf den Balkon und sie hörte nun die Geschichte. Sie schüttelte den Kopf.
    „Das dann genau die beiden Personen, die uns hier fehlen, zurück kommen, um uns zu helfen…“
    John nickte, dann nahm er ihre Hand und streichelte diese zärtlich. Sie sahen sich lange in die Augen, ihre Gesichter näherten sich und sanft spürten sie ihre Lippen aufeinander.
    „Ich wüsste nicht, was ich ohne dich und Farah tun sollte. Das wäre kein Leben mehr für mich!“, flüsterte John kurz darauf und Lily lächelte.
    „Ich liebe dich!“



    Fortsetzung folgt…




    ~. .~. .~. .~. .~. .~

    Meine Lily-Reihe

  2. Danke sagten:


  3. #2
    Major Avatar von claudi70
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    Standard

    Scön das es weiter geht.

    Na da haben Joanne und Ronon ja nichts Gutes zu berichten. Aber mit deren Wissen, können sie ja vielleicht dieses Atlantis und deren Bewohner weiter helfen.
    Schön, dass Ronon wieder dabei ist.
    Bin gespannt wie es weiter geht.
    LG

  4. Danke sagten:


  5. #3
    kolonialer Spion Avatar von Scout
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    Standard

    Wow, das ist eine coole Geschichte, die Ronon und Joanne da erzählen. Aber nur deshalb, weil es nicht unser Atlantis ist, u mdas es da geht. Und so richtig cool ist es auch nicht, eher wieder gruslig, aber sehr gut geschrieben. Ich finde Parallelwelten einfach total interessant, da man als Autor dort alles drehen kann wie man will!



  6. Danke sagten:


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