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Folge 31: Heimaturlaub
„Daaas Meeeeeer rauscht, duuu bist alleeein, eees riecht nach Fiiisch du wiiilst zufrieden seeeiiin. Doch iiirgendwie gelingt eees nicht, obwooohl duuu so weit geflooohen biiist…“ Eierkocher hüpfte voll Vorfreude auf den Tisch, auf dem die Kommunikationszitronen bereitlagen.
Ein ranghohes Mitglied des Heimatweltenschutzabkommens hatte sich angekündigt, um die Lage auf der Schwips-Aal zu überprüfen und festzustellen, in wie weit weitere finanzielle Mittel bereitgestellt werden sollten, um die Mission zu unterstützen – sei es nun um einen Weg zu finden die Crew endlich nach Hause zu holen, oder die immensen Rechnungen zu begleichen, sollte das Schiff auf ihrer Reise mal wieder einen Planeten mit McGate kreuzen.
Außerdem hatte sich auch ein Wissenschaftler angemeldet, um sich mit dem von Shnell gefundenem Signal im Hintergrundrauschen zu beschäftigen.
Dies eröffnete zwei Besatzungsmitgliedern, endlich einen wohlverdienten Heimaturlaub auf der Erde anzutreten.
„Bereit?“, wollte Grier wissen und musste breit grinsen. Eierkocher hatte sich in eine Badehose gezwängt, die Ä auf der Suche nach weiteren Sudokulöschtellern – die alten gaben langsam den Geist auf – in einem der Modernerquartiere gefunden hatte. Lediglich sein Deckel schaute aus einem der Hosenbeine heraus.
„Bereiter geht’s gar nicht“, erwiderte Eierkocher deckelklappernd. „Lass die Reise beginnen!“
Grier griff sich eine der zwei Kommunikationszitronen, die vor ihm lagen und steckte sie in eine von Eierkochers Vertiefungen, die eigentlich für die Eier vorgesehen waren. Dann nahm er die Zweite in die Hand. „Und los geht’s!“
Jung, welcher an eine der Wände gelehnt dastand, beobachtete wie durch die beiden Körper ein kurzes zucken ging, dann sah sich Grier neugierig um.
Oder wie Jung richtig bemerkte, wohl eher der Wissenschaftler der in Griers Körper steckte.
„He was ist hier los? Ich kann nichts sehen! Hilfe!“
Jung löste sich schmunzelnd von der Wand und trat zu der Vertreterin des Heimatweltenschutzabkommens, um ihren – oder besser gesagt Eierkochers – Körper von der Modernerbadehose zu befreien und ihr so ein freies Sichtfeld zu verschaffen.
„Ah schon viel besser“, meinte die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin schließlich und sah sich um. „Das ist also die berühmte Schwips-Aal.“
„In der Tat“, nickte Jung und warf einen kurzen Blick auf den Wissenschaftler. Doch der war anscheinend so fasziniert, dass er kein Wort herausbrachte und nur mit großen Augen seine Umgebung betrachtete.
„Moment mal, wieso steck ich eigentlich in einem Gerät statt in einem normalen Körper?“, wollte die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin plötzlich wissen, als ihr auffiel, dass mit ihrem neuen Körper etwas nicht stimmte.
„Oh das …“ Jung kratzte sich am Kinn. „Nun wissen Sie, die Autoren haben scheinbar etwas dagegen, wenn Männer beim tauschen Frauenkörper bekommen und umgekehrt. Vermutlich aus irgendwelchen ethischen oder politischen Gründen. Jetzt ist heute zufällig Frauen-Sudoku-Tag bei uns an Bord und da … nun ja, Sie verstehen …“
„Und mit einem Eierkocher zu tauschen ist ethisch korrekter?“, wunderte sich die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin.
Jung zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, ich verstehe die Autoren auch nicht wirklich.“
***
„Wer sind Sie?“
Grier sah auf. Sie waren im Kommunikationszitronenraum des Pentagons und standen einem fragend dreinblickenden Soldaten gegenüber. „Master Sergeant Grier“, antwortete Grier und zeigte neben sich. „Und Eierkocher.“
„Identifikationscode?“
„4-8-15-16-23-42“, ratterte Grier herunter.
Der Soldat ließ die Waffe sinken und entspannte sich merklich.
„Was ist los?“, wollte Grier wissen. „Dies hier ist ein vorher vereinbarter Körpertausch.“
„Nun, es gibt da ein Problem“, begann der Soldat. „Die Melmacen …“
„Diiieee Nordseeeee schlääägt dir ins Gesiiicht! Troootzdem hast duuu veeerloooren …“
Grier sah zu Eierkocher hinüber und plötzlich durchfuhr es ihn siedend heiß. Shnell hatte sie genau vor dieser Situation gewarnt. Er hatte vorhergesehen, dass es im Pentagon genau in dem Moment zu Problemen kommen würde, in welchem der Körpertausch vollzogen wurde. Auf diese Weise wollten die Autoren Grier und Eierkocher an eine interessante Story auf der Erde binden. Deshalb hatte Shnell ihnen geraten, niemanden zu Wort kommen zu lassen und sofort die Beine in die Hand zu nehmen, wenn sie ihren Heimaturlaub genießen wollten.
Grier warf einen Blick auf den Soldaten, der seine Ausführungen über das Melmacenproblem, welches es gerade gab, unterbrochen hatte und völlig verwirrt den unglaublich falsch singenden Eierkocher anstarrte.
Grier tauschte einen viel sagenden Blick mit Eierkocher, der nicht einen Moment mit seiner Gesangseinlage aufhörte, Grier aber kurz zunickte. Die Beiden sprangen gleichzeitig auf und versuchten nach draußen zum Taxistand zu eilen. Als sie den Ausgang schon vor Augen hatten, war plötzlich ein lauter Knall zu hören und das gesamte Gebäude wurde heftig durchgeschüttelt.
Grier schaffte es gerade noch Eierkocher durch eine offene Tür in ein angrenzendes Zimmer zu schubsen und selber hinterher zu springen, als die Decke auf sie herabstürzte und er das Bewusstsein verlor.
***
„Doktor Shnell?“
Shnell zog die letzte Schraube fest und kletterte dann, ölverschmiert wie er war, aus den Innereien der Schwips-Aal. „OK, das war’s. Der FTL der Tipsy-Eel dürfte jetzt wieder funktionieren. Zeit das wir endlich von hier wegkommen.“ Dann drehte er sich zu Jung um – und wie er bemerkte zu Grier und Eierkocher.
„Doktor Shnell? Darf ich ihnen unseren Besuch vorstellen?“ Jung deutete erst nach links auf Eierkocher, dann nach rechts auf Grier. „Heimatweltenschutzabkommensvertreterin, Wissenschaftler.“
Shnell nickte der Heimatweltenschutzabkommensvertreterin zu, dann wandte er sich aufgeregt an den Wissenschaftler. „Sie müssen wegen dem Signal hier sein, dass wir im Hintergrundrauschen bemerkt haben.“
„Unter anderem“, bestätigte der Wissenschaftler. „Ja.“
„Das ist gut“, freute sich Shnell und bedeutete dem Wissenschaftler ihm zu folgen. „Kommen Sie mit. So etwas haben Sie bestimmt noch nie gehört!“
„Und was machen wir jetzt?“, wollte Jung wissen, nachdem Shnell und der Wissenschaftler verschwunden waren.
„Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich mich als erstes kurz mit Wrei unterhalten“, meinte die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin.
Jung runzelte die Stirn. „Naja das ist ehrlich gesagt etwas schlecht …“
Die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin verzog fragend die Stirn. „Warum das?“
„Nun Sie wissen bestimmt, dass Wrei beim IOG arbeitet …“
„Den internationalen Orientierungsgenies, ja. Und?“
„Nun“, Jung wusste nicht, wie er es am besten sagen sollte, also entschied er es ganz direkt auszusprechen. „Wrei hat sich an unserem ersten Tag auf dem Schiff anscheinend verlaufen. Seitdem hat sie keiner mehr gesehen.“
„Aber sie sind seit über einem Jahr auf dem Schiff!“ Die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin schüttelte verständnislos den Kopf. „Hat denn seitdem keiner nach ihr gesucht?“
„Ah … naja … wir hatten immer sehr viel zu tun“, erwiderte Jung entschuldigend. „Sie wissen ja wie das ist … geheimnisvolle Obelisken, Melmacenangriffe, Zeitreisen, Sudokuturniere, …“
Jung unterbrach sich, als plötzlich ein blauweißes Wildschwein mit einer Yucca-Palme auf dem Kopf über sie hinweg flog, eine kleine Runde drehte und dann durch einen Entlüftungsschacht, welchen Shnell offen gelassen hatte, wieder verschwand. „Bratwurstklo, Bratwurstklo, ja das macht die Bratwurst froh, Bratwurstklo, Bratwurstklo, macht die richtige Bratwurst froh!“
Die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin schaute verdattert auf den Entlüftungsschacht, in dem das Wildschwein verschwunden war. „Was war das denn?“
„Das?“, fragte Jung. „Ach das war nur ein Major Lee Adama. Ein Produkt eines schwarzen Lochs, das auf der zukünftigen Schwips-Aal der wir kürzlich begegnet sind gelandet ist und bei unserer daraufhin durchgeführten Mission Klopapier anscheinend mit auf unser Schiff übergewechselt ist. Aber keine Sorge, Shnell denkt, dass Dinge die von schwarzen Löchern erzeugt werden keine hohe Halbwertszeit haben und sich das Wildschwein deshalb innerhalb weniger Tage wieder in Luft auflöst.“
„Ah. Verstehe“, erwiderte die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin lahm und nickte langsam, was eher den Eindruck erweckte, als ob sie es nicht wirklich verstand.
„Gut“, meinte Jung gespielt freudig. „Was wollen Sie als nächstes sehen?“
***
„ Deineee Leeeiiiche wurdeee schnell gefuuunden, das war zweiii Taaage interessant. Aaan deeeiiinem Arbeitsplaaatz sitzt ein neeeuuuer Mann, doooch waaas iiist da schon beeesooondeeereees dran...“
Skott schlug die Augen auf. „Was ist passiert?“
„Wir wurden von der Decke erschlagen“, teilte Eierkocher dem Master Sergeant mit. „Hab uns wieder ausgegraben. Toller Heimaturlaub. Ich wollte zwar graben, aber im Sand am Meer und nicht im Schutt des Pentagons.“
„Nein, ich meine wieso ist die Decke auf uns runtergekommen?“
„Ah das.“ Eierkocher rollte mit den Augen. „Anscheinend sind wir geradewegs in den Terroranschlag der Melmacen auf die Erde geplatzt, von der Flocke erzählt hat. Wir haben wirklich ein tolles Timing. Langsam versteh ich, warum Jung so sauer auf die Autoren ist …“
„Eierkocher!“
„Jaja, schon gut. Also ich hab ein Funkgerät gefunden und Kontakt mit einem Colonel Dingsbums aufgenommen. Anscheinend sind wir die letzten Leute in diesem Gebäude …“
„Eierkocher! Was für ein Terroranschlag?“
„Anscheinend haben die Melmacen ein Shuttle mit einer Bombe auf die Erde geschmuggelt das jetzt ins Pentagon gekracht ist.“ Eierkocher schüttelte den Kopf. „Dilettanten. Früher gab es wenigstens noch riesige Invasionsflotten, wenn die Erde angegriffen wurde! Und mit was werden wir heutzutage bedroht? Eine einzige Bombe in einem kleinen Shuttle! Und nicht mal das bekommen die richtig hin!“
„Das Shuttle ist also mit der Bombe ins Pentagon gestürzt und wir sind die einzigen beiden Personen die sich noch hier drinnen befinden“, fasste Grier zusammen und rappelte sich auf.
Eierkocher nickte. „Laut Colonel Dingsbums ja. Warum?“
„Vielleicht sollten wir uns die Bombe mal anschauen und eventuell deaktivieren …“
***
Krzqqtsch…pfeerrr…tzzzruughglk…vbfoeurpo…eretoofza dsrtzy…krkriaipcnscht…
„Und was sagen Sie?“, fragte Shnell neugierig als der Wissenschaftler die Aufzeichnung des Signals abschaltete.
Dieser lehnte sich in seinem Sitz zurück. „Nun ja, doch … da scheint definitiv etwas zu sein.“
Shnell grinste triumphierend.
„Allerdings“, fuhr der Wissenschaftler fort, „bin ich kein sonderlich großer Experte für so was.“
Shnell sackte sichtlich zusammen. „Na großartig. Und für was sind Sie dann Experte wenn ich fragen darf?“
„Kommunikationszitronen.“
Shnell schüttelte verständnislos den Kopf. „Und was machen Sie dann hier? Ich dachte es ginge um das Signal, welches wir im Hintergrundrauschen aufgefangen haben …?“
„Geht es im Großen und Ganzen auch“, nickte der Wissenschaftler. „Ich soll hier einen Handlungsstrang vorbereiten, der in zwei Wochen wieder aufgegriffen wird.“
Shnell sah den Wissenschaftler verständnislos an. „Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz …“
„Oh, das werden Sie noch“, war sich der Wissenschaftler sicher. „Haben Sie zufällig Gurken an Bord?“
„Nicht das ich wüsste.“ Shnell überlegte. Dann hellte sich sein Gesicht auf. „Aber wir haben etwas anderes. Moment!“ Mit diesen Worten eilte er aus dem Raum. Kurz darauf kam er zurück und drückte dem Wissenschaftler eine Dose in die Hand.
Dieser sah die Dose verständnislos an. „Was ist das?“
„Eine fünfzig Millionen Jahre alte Dose Ravioli. Wir haben Sie gefunden, nachdem uns vor einem Jahr ein zukünftiges Ich eines unserer Besatzungsmitglieder darauf aufmerksam gemacht hat, dass hier irgendwo eine herumliegen muss.“
„Ravioli also …“ Der Wissenschaftler betrachtete die Dose gedankenverloren. Dann nickte er. „Ja, ich glaube das müsste gehen.“
***
„Und dieser Colonel Dingsbums hat wirklich gesagt, dass wir die einzigen Personen sind, die sich noch im Gebäude befinden?“, flüstere Grier und blickte über einen Schutthaufen in Richtung abgestürztes Melmacenshuttle, welches sich in den Konferenzraum gebohrt hatte.
Eierkocher nickte. „Alle anderen haben es nach draußen geschafft, nachdem es gerummst hatte und Alarm gegeben wurde. Nur wir mussten ja Bewusstlos unter den Überresten einer Decke begraben werden.“
„Und wer ist er dann?“, wollte Grier wissen und deutete in Richtung Shuttle.
Eierkocher kam nun auch aus der Deckung und sah in die gleiche Richtung wie Grier. Vor dem Shuttle stand ein Airman und betrachtete es gedankenverloren. „Gute Frage. Denkst du es ist vielleicht ein von den Melmacen eingeschleuster Spion?“
Grier nickte.
„OK, wir machen folgendes“, legte Eierkocher seinen Plan da, „du lenkst ihn ab und ich spring ihm von hinten auf den Kopf. Dann …“
Grier sprang auf und rannte auf den Airman zu. Dieser fuhr überrascht herum, doch da war es schon zu spät. Grier hatte seinen Arm um den Hals des Airmans gelegt und drückte ihm solange die Luft ab, bis dieser bewusstlos zu Boden sank.
„He du hast dir meinen Plan gar nicht zu Ende angehört!“, beschwerte sich Eierkocher während er zu Grier und den bewusstlosen Airman hinüberging.
„Du steckst momentan in einem menschlichen Körper“, entgegnete Grier, während er dem Airman die Uniform auszog.
„Und?“
„Und da ist es vielleicht nicht so ratsam anderen Leuten auf den Kopf zu springen.“
„Oh“, meinte Eierkocher nur. Daran hatte er nicht gedacht.
„Ha!“, rief Grier triumphierend und deutete auf eine Tätowierung, die er auf der Schulter des Airmans gefunden hatte.
„Was ist das?“, wollte Eierkocher wissen.
„Eine Clantätowierung. Er gehört also definitiv zu den Melmacen.“
Eierkocher sah den Airman genauer an. „Jetzt wo du es sagst … er ist auch ziemlich klein für einen normalen Menschen.“
„Und ziemlich stark behaart …“, stimmte Grier zu.
„Von der überdimensionierten Nase gar nicht zu reden …“, vervollständigte Eierkocher die Auffälligkeiten des vermeintlichen Airmans. „Was machen wir jetzt?“
Aber Grier war schon im Inneren des Shuttles verschwunden, um die Bombe in Augenschein zu nehmen. „Das ist schlecht.“
„Was?“ Eierkocher folgte Grier neugierig.
„Die Bombe ist aktiviert“, antwortete Grier, „und von einer Hologrammschicht bedeckt durch die man nichts sehen kann. Man kann so keinen einzigen Draht erkennen. Wie sollen wir blind eine Bombe entschärfen, von der wir nicht mal wissen wie sie funktioniert?“
„Dürfte ein Problem werden“, stimmte Eierkocher zu.
„Gib mir mal das Funkgerät“, wandte sich Grier zu Eierkocher um. Als er es hatte, schaltete er es ein. „Colonel Dingsbums? Hören Sie mich?“
„Bingsdums!“, kam es unverzüglich zurück. „Das hab ich Ihrem Partner aber auch schon gesagt!“
Grier warf Eierkocher einen fragenden Blick zu.
Dieser zuckte die Achseln. „Bei so einem Namen darf er sich nicht wundern, wenn man mal was durcheinander bringt.“
Grier schüttelte den Kopf und wandte sich wieder an Bingsdums. „Colonel wir haben die Bombe gefunden. Sie ist aktiviert und wir können sie nicht abschalten. Wie schnell können Sie einen Bombenexperten hier rein bringen?“
„Gar nicht“, erwiderte Bingsdums resignierend. „Wir versuchen uns irgendwie in das Gebäude zu graben, aber es ist so zerstört, dass es noch mindestens einen halben Tag dauern wird, bis wir durch die Zerstörung, die das Shuttle hinterlassen hat, durch sind. Vorläufig kommt nichts rein oder raus.“
„Heißt das wir sind auf uns allein gestellt?“, wollte Grier wissen.
„Genau das soll es heißen Master Sergeant.“
„Na toll“, Grier schaltete das Funkgerät aus und ließ sich hoffnungslos an einer Wand nach unten sinken.
„Papperlapp!“, rief Eierkocher kopfschüttelnd aus. „Ein größeres Plotloch hab ich ja noch nie erlebt!“ Grier sah Eierkocher fragend an, aber da hatte der sich schon das Funkgerät von Grier geschnappt und eingeschaltet. „Colonel Bingsdums …“
„Dingsbums!“
Eierkocher und Grier sahen sich verwirrt an.
„Nein halt, Bingsdums stimmt ja. Jetzt komm ich selber schon durcheinander … Was gibt es?“
„Ist zufällig die Papaschlumpf, die Bernd das Brot, die Biene Maja oder irgendein anderes Schiff im Erdorbit?“
„Ich glaube ja …“
„Und die Beamtechnologie hat uns seit letztem Jahr niemand geklaut?“, wollte Eierkocher wissen
„Ah … nein …“
„Dann beamen Sie uns gottverdammt noch mal hier raus und die Bombe an irgendeinen Platz im Sonnensystem, wo sie explodieren kann ohne Schaden anzurichten!“
Kurze Zeit war es still am anderen Ende. Dann meldete sich Bingsdums aufgeregt wieder. „Das könnte sogar klappen! Warten Sie einen Moment, ich leite sofort alles in die Wege!“
Grier sah Eierkocher anerkennend an. „Gute Idee. Wie bist du drauf gekommen?“
„War nicht schwer“, seufzte Eierkocher. „Ich weiß nur anscheinend besser als die Autoren, was in den letzten fünfzehn Jahren Wormhole X-Treme und Wormhole X-Lantis passiert ist und über welche Technologie die Erde inzwischen verfügt …“
***
„Wissenschaftler“, begrüßte die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin den Wissenschaftler, als sie zusammen mit Jung den Kommunikationszitronenraum betrat und sich neben ihn setzte.
Der Wissenschaftler nickte kurz zurück. „Heimatweltenschutzabkommensvertreterin.“
Jung tauschte einen kurzen Blick mit Shnell der an einer der Wände lehnte. Dann berührten die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin und der Wissenschaftler gleichzeitig die Kommunikationszitronen. Ein kurzer Ruck ging durch die Körper, dann waren Grier und Eierkocher zurück auf der Schwips-Aal.
„Wie war der Heimaturlaub?“, wollte Jung neugierig wissen.
„Toll! Einfach toll!“, erwiderte Eierkocher etwas angefressen, hüpfte auf den Tisch, schnappte sich seine Badehose und verließ dann den Raum.
Grier zuckte mit den Schultern. „Statt Meer gab es Melmacen, aber sonst war es eigentlich wie immer ...“ Mit diesen Worten verließ auch er den Kommunikationszitronenraum.
„Und wie lief es bei Ihnen?“, wollte Shnell wissen.
Jung drehte sich zu ihm um. „Eigentlich ganz gut. Nachdem sich die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin dem Frauen-Sudoku-Turnier angeschlossen hatte, hat sie sich relativ schnell dazu entschlossen, sich dafür einzusetzten, dass ein zweiter SG-2007-Planet gesucht und eine neue Basis errichtet wird. Das Problem ist nur, dass das einige Zeit dauern wird. Wir dürfen also noch nicht in allzu naher Zukunft mit Nachschub rechnen.“ Er kratzte sich am Kopf. „Und bei Ihnen? Gibt es Neuigkeiten über das Signal?“
Shnell schüttelte den Kopf und hob dann eine Dose in die Höhe. „Nein, leider nicht. Aber wir haben jetzt Kommunikationsravioli.“
Jung runzelte die Stirn. „Für was brauchen wir Kommunikationsravioli?“
Shnell konnte nur mit den Schultern zucken. „Ich habe keine Ahnung. Aber angeblich werden wir es übernächste Woche erfahren ...“