So, ich werde da jetzt mal eine FF von mir posten.
Titel: Stargate Atlantis Raven
Autor: Miranda
Serie: SG-A, SG-1
Rating: PG13/FSK12
Genre: Science Fiction
Staffel: Dritte Staffel
Charaktere: John Sheppard, Rodney McKay, Elizabeth Weir, Carson Beckett, Teyla, Nancy
Inhalt:Die erste Folge handelt darum, wie das Team nach der Belagerung durch die Replikatoren in den abgelegenen Teilen der Stadt ein Lebenszeichen entdeckt. Es ist eine Frau, ohne Gedächtnis und durch einen Bluttest stellte sich heraus, dass sie eine Antikerin ist. Alle Fragen sich, wie sie dort hin gekommen ist, wie sie überlebt hat. Nun, lasst euch überraschen...
Anmerkung: Die Idee dazu habe ich schon einige Jahre und habe es jetzt endlich geschafft die erste Folge fertig zu bekommen.
Es ist wie eine Art Serie gemacht und steigt nach der Folge ein, in der Atlantis von den Replikatoren zurück erobert wurde. Ich führe eine neue Person ein, die letzten Endes ein neues Mitglied von Sheppards Team wird. Ich greife einige der Folgen auf und werde versuchen meine Person mit einzufügen, aber natürlich werde ich auch eigenen Folgen schreiben.
Disclaimer:Alles was mit Stargate Atlantis zu tun hat, gehört MGM. es ist eine reine Arbeit von einem Fan für Fans und ich verdiene damit kein Geld usw. Trotz allem gehört die Idee mir, wobei ich bemerken muss das mein Bruder mir ab und zu unter die Arme greift.
Viel Spaß beim lesen!
Stargate Atlantis Raven
Folge 1 N.I.P.
Prolog
In der Arrestzelle von Atlantis standen sich das Team um Colonel Sheppard, zusammen mit Doktor Beckett, Elizabeth Weir, General O’Neill und Richard Woolsey drei Replikatoren gegenüber.
„Wir konnten das gesamte C4 von den Schildemittern entfernen.“
„Sehr gut, aktivieren Sie den Schild“, befahl einer der Replikatoren, der Colonel Sheppard gegenüberstand. Als der Schild sich aufbaute, hörte man das typische Geräusch, das klang, als würde der Wind durch men-schenleere Gänge wehen. Als er sich jedoch komplett aufgebaut hatte, ging eine Schockwelle durch die ge-samte Stadt, die die Replikatoren in ihre Molekularbasis zerlegte. Als dies mit den Replikatoren geschah, die vor ihnen standen, fiel allen ein großer Stein vom Herzen, ausgenommen Richard Woolsey und Jack O’Neill. Beide schauten sich nur verblüfft an. Doch die anderen waren einfach nur froh, dass ihr Plan geklappt hatte.
„Ha! Es hat funktioniert. Ich glaub’s einfach nicht“, meinte Rodney und war sichtlich erleichtert.
„Rodney, hervorragend“, entgegnete Weir.
„Na ja, das war Teamarbeit.“ Sheppard hob derweil die Tasche mit dem C4 Sprengstoff auf, meinte: „Der gu-te, alte Plan D funktioniert immer. Warten Sie hier“, und warf Rodney die Tasche zu. Gemeinsam mit Ronon ging er schauen, ob die Luft rein war.
„Verzeihung? Was ist da gerade passiert?“, durchbrach Woolsey die vorübergehende Stille. Irgendwie hatte er nicht verstanden, was passiert war. Rodney drehte sich zu ihm um und antwortete: „Wir haben den Schild zu einer großen Replikatorenwaffe gemacht.“
„Wusste ich’s doch“, meinte Jack und handelte sich von Woolsey einen verwirrten Blick ein. „Sie wussten das?“
„Na ja, ich hatte oft genug gesehen, wie Carter Codes knackt, um zu wissen, dass McKay nur so tut“, erklärte er.
„Wirklich? Ich bin voll drauf rein gefallen“, sagte er etwas beleidigt.
„Ich glaube, das war die tiefere Absicht“, fügte Teyla hinzu und konnte Richards Reaktion nicht vollständig nachvollziehen; immerhin hatten sie ihm das Leben gerettet.
„Moment mal, Sie haben mich benutzt“, konterte er empört.
„Sie leben, gern geschehen“, sprach Beckett Teylas Gedanken und vielleicht auch die der anderen aus. In die-ses fröhliche Geplänkel platzte Ronon hinein: „Hey, die Luft ist rein“, sagte er kurz und knapp und machte sich schon wieder auf den Weg, zu gehen.
„Okay, wir müssen zum Kontrollraum, die Daedalus kontaktieren“, meinte Weir, denn immerhin müssten sie die Daedalus davon abhalten, eine Atombombe auf Atlantis abzuwerfen. Gemeinsam mit den anderen mach-ten sich Ronon und Weir auf den Weg in den Kontrollraum.
„Sehen Sie Richard, wir waren auch zu etwas zu gebrauchen“, warf O’Neill leichthin ein, als wäre es das nor-malste auf der Welt. Woolsey jedoch schaute immer noch verwirrt drein und nickte ganz leicht.
„Danke“, sagte er, jedoch nicht unbedingt mit Begeisterung.
* * *
Die Daedalus befand sich im Hyperraum auf den Weg nach Atlantis, mit dem Ziel, eine Atombombe auf die Stadt abzuwerfen, um die von den Replikatoren ausgehende bestehende Gefahr abzuwenden.
„Sir, wir haben eine Übertragung von Atlantis“, meldete Marks überrascht.
„Sind das Replikatoren?“, war Caldwells erste Frage.
„Nein, Sir, sie hat Colonel Sheppards Erkennungscode.“ Caldwell überlegte kurz. „Öffnen Sie einen Kanal“, befahl er, abwartend, was auf sie zukommen würde. Als der Kanal geöffnet war, nickte Marks Caldwell kurz zu: „Colonel, ich hoffe, dass Sie es sind.“
„Ich bin es. Erkennungscode: Alpha, Delta, Charly, 9,6“, drang Sheppards Stimme durch die Lautsprecher des Raumschiffes.
„Dieser Code ist nicht mehr gültig“, antwortete Steven und war sichtlich nicht überzeugt. Auf Atlantis melde-te sich General O’Neill zu Wort:
„Hey Caldwell, General Jack O’Neill hier. Bin ich gültig genug für Sie?“, fragte er, doch es klang eher wie ein Befehl, als dulde er keine Widerrede. Doch auf der Daedalus antwortete Caldwell:
„Sie könnten gefangen sein, Sir“, er wollte erst mal alles in Betracht ziehen, bevor er irgendetwas entschied, und dies war durchaus eine logische Möglichkeit. Doch anscheinend dachte die anderen auf Atlantis nicht so. Jack und Woolsey schauten sich gegenseitig erstaunt an, als hätten die beide gerade einen schlechten Witz ge-hört und die Pointe nicht verstanden.
„Wir deaktivieren jetzt den Schutzschild, Steven“, meinte Weir und nickte Rodney zu, woraufhin er den Schild deaktivierte. „Schicken Sie ein Team, um uns zu überprüfen Wenn Sie wollen, dann erklären wir Ih-nen alles“, fügte sie noch hinzu.
Caldwell runzelte leicht die Stirn. War das eine Falle? Oder sagten sie vielleicht doch die Wahrheit? Aber wie hatten sie dann die Replikatoren besiegt und die Stadt zurück gewonnen? Fragen über Fragen ergaben sich, doch er würde bald die Antworten darauf erhalten.
„Ich brauche ein Team der Marines, das wir runter beamen können“, sagte er zu Marks. Als Bestätigung kam von ihm ein einfaches „Sir“, während sich Steven zurück in den Kommandosessel setzte. „Wird ’ne interes-sante Erklärung werden.“
* * *
Caldwell hatte das Team der Marines runter geschickt und sie alle überprüfen lassen. Es folgte eine lange Er-klärung, was vorgefallen war, danach führte Beckett bei allen noch einen Bluttest durch. Er wollte nur sicher gehen, dass keine winzig kleinen Roboter im Blut der anderen und in sich selber herumschwammen. Zum Glück war das nicht der Fall.
Die Sonne war auf dem Planeten untergegangen und Jack O’Neill ging durch den Kontrollraum über eine kleine Brüstung in Elizabeths Büro. Diese stand einfach nur da und schaute sich um. Als sie jedoch merkte, dass jemand hinter ihr stand, drehte sie sich um. Als sie Jack sah, lächelte sie ihn an, jedoch war dies ein leicht wehmütiges Lächeln.
„Schon wieder eingewöhnt?“, fragte Jack.
„Das war nicht schwer. Obwohl deren Einrichtung ein bisschen zu spartanisch ist für meinen Geschmack. Aber was die Replikatoren gut hinbekommen haben, ist der vollständige Wiederaufbau der Kommandozentra-le“, erzählte sie, während beide aus dem Büro gingen, jedoch blieb Weir vor dem Kontrollraum stehen.
„Und bei Ihnen selbst? War auch alles okay?“, fragte sie.
„Offenbar habe ich keine winzigen Roboter, die in meinem Blut herumschwimmen. Ich finde, das ist immer schön zu hören.“ Als Elizabeth dies hörte, erinnerte sie sich unwillkürlich zurück an den Tag, als in ihrem Blut diese Roboter herumgeschwommen waren und nach und nach Besitz von ihr ergriffen hatten. Wie sie ihr vorgegaukelt hatten, dass alles, Atlantis und das Stargate Center gar nicht existierten, sondern nur Erfin-dungen von ihr waren. Jedoch hatte sie es durch Sheppards Hilfe geschafft, zurück in die Wirklichkeit zu fin-den. Als sie sich wieder gefasst hatte und die Erinnerungen daran in den hinteren Teil ihres Gehirns verbannt hatte, antwortete sie: „Das ist es“, jedoch mit einem erzwungenem Lächeln. „Und was jetzt?“, fügte sie hinzu.
„Oh, eine Jumperfahrt zurück zum Stargate Center, mit anschließender Dusche, mit anschließendem Whis-key, mit anschließen…“
„Ich dachte da etwas egoistischer“, funkte sie ihm dazwischen. „Wie hoch stehen die Chancen, dass mein Team nach Atlantis zurückkehrt?“ Als hätte Jack geahnt, dass diese Frage irgendwann kommen würde, meinte er etwas zögerlich: „Ah, Elizabeth, wenn es nur nach mir …“, schon wieder funkte sie ihm dazwischen, je-doch nur, um eine Tatsache festzuhalten:
„Es geht bloß nach Ihnen.“
„Richtig. Sie können bleiben“, sagte er mit einem leichten Lächeln auf dem Lippen und umso breiter und strahlender war Weirs Lächeln.
„Wirklich?“, hakte sie nach, jedoch immer noch mit einem Lächeln.
„Sie brauchen wahrscheinlich nur eine Bestätigung vom Komitee, aber da sie ja Woolseys Hintern gerettet ha-ben und wenn wir fair sind, auch immerhin meinen, denke ich nicht, das es ein Problem sein wird.“
„Tja, ich spreche im Namen aller, wenn ich sage: Danke vielmals“, einfach überglücklich, ihr Zuhause wieder zu haben.
„Hey, Sie sind mich retten gekommen.“
„Mhm, so war es.“, meinte sie leichthin.
„Ziehen Sie aber nächstes Mal in Erwägung, Carter mitzubringen“, sagte er für den Fall, dass es wieder mal vorkommen sollte, doch er wusste, dass dies nur als Scherz gemeint war und als Weir nichts darauf erwiderte, sondern nur lächelte, fügte er noch hinzu:
„Willkommen daheim“, und machte Anstalten, zu gehen, doch Elizabeth hinderte ihn daran, indem sie ihn umarmte. Etwas überrascht, aber mit dem kurzen Gedanken ‚Warum nicht‘, erwiderte er die Umarmung kurz und als sich die beiden voneinander lösten, ging er.
Elizabeth dagegen blieb stehen, stützte sich auf dem Geländer der Brüstung ab und schaute sich genau um. Sie prägte sich jedes Detail ein, denn wer wusste, wie lange sie diesmal in Atlantis bleiben würden. Sie hoffte doch, noch sehr lange, denn in den gut zwei Jahren, seit dem sie hier waren, war Atlantis für sie und sicherlich auch für die anderen ein Zuhause geworden, dass sie nicht so schnell aufgeben würden.
Kapitel 1
Ein paar Tage waren seit dem Replikatorenangriff vergangen und der normale Alltag war wieder eingekehrt. Die allerletzten Mitglieder bezogen ihre Quartiere und alles war ruhig. McKay saß immer noch an den Kon-solen der Stadt, um die Systeme durchzugehen. Nur als reine Vorsichtsmaßnahme, meinte er. Wer weiß, viel-leicht hatten Replikatoren doch irgendwo in den Systemen der Stadt einen kleinen Virus versteckt, obwohl Weir nicht daran glaubte. Aber sie wollte Rodney nicht daran hindern.
Elizabeth hatte sich eine heiße Tasse Earl Grey Tee geholt und saß nun gemütlich in der Cafeteria und beo-bachtete das Treiben. Sie hatte die Beine übereinander geschlagen und hielt ihre Tasse mit beiden Händen umschlungen. Wenn sie es sich so recht überlegte, dass sie beinahe Atlantis verloren hätten, dann hätte ihr et-was gefehlt. Atlantis war zu ihrem Zuhause geworden. Und nun lief alles wieder normal ab, so, als wäre nie etwas gewesen. Als wäre das Antikerschiff nie aufgetaucht, als hätten sie Atlantis nie verlassen, als hätten die Replikatoren nie die Stadt übernommen. Doch Weir wusste es besser, das Geschehene steckte jedem noch in den Knochen, doch zeigte es niemand.
„Guten Morgen, Elizabeth“, erklang auf einmal Johns Stimme. Völlig in Gedanken versunken hatte sie gar nicht mitbekommen, wie er, Ronon und Teyla sich zu ihr gesellt hatten.
„Ich hoffe, wir stören Sie nicht“, meinte Teyla, als sie sich zu ihr an den Tisch setzten.
„Oh nein. Ich war nur in Gedanken versunken“, erklärte sie.
„Ich hoffe doch positive Gedanken“, meldete sich Teyla erneut zu Wort, lächelte Weir kurz an und widmete sich dann ihrem Frühstück. Weir lächelte.
„Ich bin einfach nur froh, wieder in Atlantis zu sein.“
„Das sind wir alle“, meinte John. „Wo ist eigentlich McKay?“, fügte er dann noch fragend hinzu und nahm einen Schluck Kaffee. Elizabeth schmunzelte leicht.
„Er ist im Kontrollraum und überprüft zum hundertsten Mal die Systeme.“ Sheppard nickte. Dann trat Schweigen ein. Sie mussten auch nichts sagen, es reichte völlig aus, dass sie zusammen saßen und die Ruhe genossen. Wer weiß, was in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten passieren würde, oder in den nächs-ten Minuten? Nur die Zukunft weiß es.
„McKay an Weir“ meldete sich auf einmal Rodney über Funk.
„Weir hier. Was gibt’s, Rodney? Irgendwelche Schwierigkeiten?“
„Am besten, Sie schauen es sich selbst an.“
„Stimmt irgendetwas nicht?“, fragte Weir und runzelte leicht die Stirn.
„Doch, alles bestens. Kommen Sie einfach in den Kontrollraum“, meinte er und beendete die Verbindung.
„Gibt’s Probleme?“, fragte John, der mittlerweile sein Frühstück beendet hatte.
„Ich weiß es nicht. Vielleicht kommst du einfach mal mit“, meinte sie und erhob sich vom Tisch. John nickte und folgte ihr in den Kontrollraum.
* * *
Im Kontrollraum saß Rodney gerade an seinem Laptop und tippte konzentriert irgendwelche Zahlen und Buchstaben ein.
„Also Rodney, hier bin ich. Was ist los?“ Er schaute etwas überrascht auf, bis ihm einfiel, dass er Elizabeth et-was zeigen wollte. Er erhob sich von seinem Stuhl und ging zu einem der großen Bildschirme und rief mit einer kleinen Fernbedienung den Stadtplan von Atlantis auf.
„Was sehen Sie da?“, fragte er.
„Den Stadtplan von Atlantis“, antwortete Sheppard und handelte sich von Rodney einen genervten Blick ein.
„Tut mir leid, Rodney, was soll ich denn da sehen?“, fragte Weir.
„Das da!“, antwortete er prompt und zeigte mit seinem Finger auf einen kleinen hellen Punkt in einem etwas abgelegenen Teil der Stadt. „Die internen Sensoren der Stadt haben es vor einer Stunde entdeckt. Es sendet Vitalfunktionen aus. Zwar schwache, aber es sendet welche aus.“ Weir und Sheppard schauten sich an. Es konnte keiner von ihren Leuten sein und alle Antiker wurden von den Replikatoren umgebracht. Oder viel-leicht doch nicht alle?
„Sheppard, schauen Sie sich das mit Ihrem Team am besten mal an, aber seien Sie vorsichtig.“
„Geht klar. Rodney, Sie kommen mit“, meinte er und machte sich schon auf den Weg.
„Aber …“, protestierte Rodney, sah aber ein, dass Sheppard eh’ nicht nachgeben würde, also folgte er ihm et-was missmutig.
* * *
„Mir tun die Füße weh“, jammerte McKay, als er zusammen mit Teyla, Ronon und Sheppard einen abgelege-nen Gang der Stadt entlang lief, der noch nicht erforscht war und in dem demzufolge die Transporter und sämtliche anderen technischen Funktionen noch nicht wirklich funktionierten. Ebenso wenig die Beleuch-tung, so mussten die vier den Weg vor ihnen mit den Lampen an ihren P90 beleuchten.
„Jetzt jammern Sie nicht rum, McKay“, wies Sheppard ihn zurecht, während er weiter ging. „Schauen Sie lie-ber nach, was der Lebenszeichendetektor sagt“, fügte er noch hinzu.
„Oh, ja“, war Rodneys Antwort und sofort öffnete er seine Tasche an seiner Weste und zog den kleinen grau-en Kasten heraus. Routiniert schaltete er das Gerät ein und schon erschien auf dem Display eine kleine Karte ihrer Umgebung und fünf Punkte. Vier davon bewegten sich, nur der fünfte rührte sich nicht.
„Wir müssen in 30 Metern rechts abbiegen“, meinte er und setzte den Weg mit seinen Freunden fort. Er hoff-te, dass sie bald wieder umkehren würden, er in sein Quartier gehen und sich erst mal ausruhen konnte, ohne dabei gestört zu werden. Plötzlich blieb Ronon abrupt stehen und hob die Hand zum Zeichen, dass die ande-ren ebenfalls stehen bleiben sollten.
„Was ist los?“, flüsterte Sheppard.
„Ich habe etwas gehört“, antwortete er und zog seine Waffe. Er schlich sich an der Wand entlang und die an-deren folgten ihm, obwohl Rodney nicht sonderlich davon begeistert war. An der Ecke, wo der Gang nach rechts abbog, blieb Ronon stehen. Vorsichtig schaute er um die Ecke und sofort ging er in Angriffsposition. Sheppard und Teyla machten es ihm gleich, doch sie ahnten nicht, dass Ronon mit der Waffe auf einen leblo-sen Körper zielte. Vorsichtig ging Sheppard darauf zu, doch plötzlich machte er sich schussbereit, als sich die Gestalt bewegte. Ein leises Stöhnen drang aus der Kehle und sie drehte sich auf den Rücken und blieb liegen. Es war eine Frau, eine Menschenfrau. Sie hatte lange dunkelbraune Haare und ein recht hübsches Gesicht. Hohe Wangenknochen, eine kleine Stupsnase und schön geschwungene Lippen. Jedoch war ihre Haut stark gerötet, es sah fast so aus, als wäre sie verbrannt und ihre Kleidung war fast komplett verschwunden, sie be-deckte nur noch das Nötigste. Sheppard zog seine Weste und seine Jacke aus. Die Schutzweste zog er sofort wieder an, aber die Jacke legte er über den Körper der Frau. Die anderen bekamen mit, was er tat und gingen zu ihm.
„Doktor Weir, wir haben hier eine Verwundete. Bitte schicken Sie Doktor Beckett zu uns“, meldete er über Funk. Mit einigen Sekunden Verzögerung kam die Antwort von Weir: „Er ist schon unterwegs, Colonel. Was ist dort unten passiert?“
„Wenn ich das wüsste“, sagte er und schloss den Kanal.
„Wer ist das“, fragte Teyla, denn sie hatte diese Frau noch nie in Atlantis gesehen.
„Vielleicht ist sie eine Antikerin“, stellte Rodney eine Vermutung auf, doch er erntete nur fragende Blicke von den anderen.
„Laut Woolsey und General O´Neill haben die Replikatoren alle Antiker getötet“, warf der Colonel ein und schaute hinab auf die Frau. ‚Wer ist sie? Woher kommt sie?‘, ging es ihm durch den Kopf, wahrscheinlich fragten sich dies auch alle anderen hier Anwesenden. Bald würden sie die Antworten darauf erhalten, doch jetzt hieß es, auf Dr. Beckett zu warten und darauf, dass sie aufwachte.
* * *
Wenig später standen Sheppard, Weir, Rodney und Ronon im Beobachtungsraum über dem Isolationsraum. Die Frau war an viele verschiedene Geräte angeschlossen und Dr. Beckett verband gerade mit Hilfe einer Schwester ihren rechten Arm. Ihr Körper hatte schrecklich ausgesehen, jetzt war er zwar verbunden, trotzdem war es kein schöner Anblick. Sie musste ungeheure Schmerzen haben. Als ihr Arm verbunden war, verließ Beckett den Raum, während die Krankenschwester ihre Vitalfunktionen überwachte. Kurz darauf erschien Beckett bei den anderen.
„Wie geht es ihr?“, fragte Weir sofort.
„Nicht sonderlich gut. Wir wissen nicht, wie lange sie schon dort gelegen hat, aber ihr Körper ist sehr ge-schwächt. Vermutlich auch aufgrund der Verletzungen. Verbrennungen ersten Grades am ganzen Körper und leichte Verbrennungen zweiten Grades an Hals und Dekolleté. Ihr Immunsystem ist geschwächt. Wir ernäh-ren sie intravenös, geben ihr Vitaminpräparate, etwas gegen die Schmerzen, eine kühlende Salbe für die Verbrennungen und zur Vorsicht ein Antibiotika“, erklärte Beckett und schaute dabei die anderen an.
„Wann wird sie aufwachen?“, wollte Weir dann noch wissen.
„Das weiß ich nicht. Sie befindet sich in einem komaähnlichen Zustand. Einfacher ausgedrückt, in einer tie-fen Bewusstlosigkeit, wo sie zwar noch auf äußere Reize reagiert wie Schmerz, aber dadurch nicht aufwacht.“ Weir nickte.
„Also müssen wir Geduld haben.“
„Ich hasse es, zu warten“, meinte Sheppard leise. Elizabeth bekam das aber mit und schaute zu ihm. Er wusste ihren Blick zu deuten und meinte daraufhin „Das war ein Scherz.“
„Wie könnte sie sich solche Verletzungen zugezogen haben?“, fragte Teyla in den Raum.
„Naja, Verbrennungen können nur durch Feuer entstehen“, bemerkte Rodney, worauf Teyla ihn etwas ge-nervt anschaute.
„Da die Verbrennungen fast am ganzen Körper sind und ihre Kleidung verbrannt war, schätze ich, dass sie sich ziemlich nahe an einem Feuer befunden oder, Gott bewahre, in Flammen gestanden haben muss“, mut-maßte Beckett. Bei der Vorstellung zuckte er innerlich zusammen. Es musste schrecklich gewesen sein, was auch immer sie durchgemacht haben musste. Aber nicht nur er fand die Vorstellung grausam, auch die ande-ren, selbst Rodney, zuckten innerlich zusammen. Sheppard schaute hinunter zu der Frau. Ihr Gesicht sah friedlich aus, so als würde sie nur schlafen.
„Haben Sie schon einen Bluttest gemacht?“, fragte Elizabeth dann nach einer Weile des Schweigens.
„Gerade eben. Der Test läuft noch durch, aber in einige Minuten müssten wir die Ergebnisse haben.“
„Doktor Beckett“, meldete sich eine weibliche Stimme hinter ihm. „Hier sind die Ergebnisse des Bluttests.“
„Danke, meine Liebe“, bedankte er sich und nahm das Tablet entgegen. Er überflog kurz die Daten und schaute dann Weir an. „Es besteht kein Zweifel, diese Frau da unten ist eine Antikerin. Die Bluttests beweisen es.“ Alle schauten ihn überrascht an und schauten dann wieder zu ihr hinunter.
„Wie hat sie überlebt?“, fragte sich Elizabeth, mehr zu sich selbst.
„Vielleicht hat sie sich irgendwo versteckt. Ich meine, ich würde das tun“, bemerkte Rodney, worauf ihn die anderen zustimmend anschauten.
„Wir werden es erfahren, sobald sie aufwacht.“, sagte Teyla ruhig. Die anderen nickten.
„Ich werde es mit dem nächsten Wochenbericht zur Erde schicken“, meinte Weir dann und ging. Jetzt hieß es, abzuwarten. Abzuwarten, bis sie sich erholte, abzuwarten, bis sie aufwachte und ihre Fragen beantwortete. Bis dahin konnten sie nichts tun, außer, sich noch mehr Fragen stellen.